Bin jetzt auf Heroin umgestiegen (die 2.)

[mesut76]

Hallo Maxi,

ich bin kein Therapeut und wollte auch noch nie einer werden. Weil ich einfach zu blöd dafür bin

Ich hab nur gelesen "Studierten, Fachleute, Therapie gelaber von wegen es gibt einen Grund warum man Drogen nimmt und daran kaputt geht " usw... das hast du selber geschrieben Maxikosi.

Und solange du so denkst wirst du "Deinen" Therapeuten nie und nimmer finden, weil du einfach diese Vorurteile hast. Und wenn du mal genau hinschauen würdest, warum wieso weshalb und wieso bin ich denn dabei geblieben ? Anstatt mal immer zu gucken, was denn die anderen immer Falsch machen, solltest du mal gucken was du falsch machst und gemacht hast!

Und du erzählst du bist erst 16, wenns aber darum geht die Klappe aufzureißen und die Ärzte und Psychos zu kritisieren, dann bist nicht "erst" 16 ?!

Fass dich mal an deine eigene Nase und guck mal genau hin, was mit dir los und warum du nicht in der Lage bist deinen Alltag zu meistern ohne das du dir was geben muss. UND DAS HAT DEFINITIV SEINE GHRÜNDE !

Und wenn du es schaffst offen und ehrlich über diese Gründe mit einem Fachmann zu sprechen, wird dich das weiter bringen. Vielleicht ist es nächste Woche... vielleicht aber auch erst in 5 Jahren und vielleicht aber auch gar nicht.

Irgendwann ist man Reif dafür, verpasse diesen Moment nicht, dann gehts wie von selbst.

[Pimpinelle]

"Die Suche nach dem richtigen Therapeuten..."

Frage mich gerade, wie der denn aussehen soll. Nach meiner Erfahrung ist nicht derjenige der beste Therapeut, der alles - aber wirklich alles inkl. Drogenerfahrung bis hin zu Opiaten - der beste und fähigste, sondern derjenige, der sich am besten in jemanden hineinfühlen kann und die entsprechenden Fragen stellt, die dich zum Nachdenken anregen sollen, denn du musst dich in einer Therapie mit dir selbst auseinandersetzen, nicht mit dem Therapeuten.

Hm... klaust deinem Vater seine Subus und machst dir noch einen Spaß daraus, wenn er sich beschwert, dass er einen Affen schieben muss... Ich glaube, du hast es echt schon ganz schön weit gebracht!

[Maximus96]

@Caro: Ja, genau das ist es, besser hätte ich es selbst nicht beschreiben können! Das sind die Hauptgründe, warum ich konsumiere, hinzu kommen noch einige andere Dinge, Verdrängung usw. Ist alles vermutlich keine gute Strategie, aber es ist unglaublich schwer, sein Unterbewusstsein zu überlisten. Oder überhaupt aus diesem Teufelskreis rauszukommen.

@mesut:

Vielleicht habe ich das Wörtchen 'Therapie' einfach falsch verstanden. Bin da einfach in was vermittelt worden. Ich will nicht sagen, dass die Therapeutin unfähig ist, das steht mir vermutlich auch nicht zu. Allerdings würde ich mir von ihr mehr Resonanz wünschen. Sie hört mir zu, sonst nichts. Bzw. die Resonanz auf irrelevantere Themen und auf Themen, bei denen ich mich wirklich öffne, ist die gleiche. Als ich sie darauf ansprach, meinte sie nur, eine Therapie brauche ja Zeit.

@Pimpinelle

Ja, ich werde in Zukunft versuchen, ein wenig mehr Initiative in der Therapie zu ergreifen. Naja, das ist eine längere Geschichte, er hat jetzt übrigens noch eine halbe Achter gefunden in einer Box, wo er sie versteckt hatte. Mein 'Äffchen' honoriert er gar nicht. Und es ist Weihnachten. Ich konnte mich nicht beherrschen, habe mich auch bei ihm entschuldigt.

Mist, bin heute ganz schön durch den Wind, gestern noch gekifft und 'ne Pille geschmissen, das geht auf den Schädel und aufs Hirn.

Lg, Maxi

[mila]

Hallo Maxi,

was die Therapien angeht, dass Du sie für Mist hältst, kann ich gut verstehen, die meisten in der PSB sind eh keine Psychotherapeuten. Das sind Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, die im Umgang mit Drogis Erfahrung haben. Wenn sie fähig sind, können sie einem zumindest bei Formsachen helfen (Gerichtsärger etc.) aber auch nicht mehr.

Wie hier gesagt wurde, ein guter Therapeut ist der, der sich gut einfühlen kann, stimmt. Das ist am entscheidendsten. Er muss sich überhaupt nicht mit der Thematik auskennen, das ist nebensächlich.

Und wie Du es machst, Dich selbst zu analysieren, ist eh gut.

Und weisst Du, was andere von Dir denken, ist total egal! Du musst nur Deinen eigenen Idealen treu bleiben und Dich deshalb mögen. Was XY davon denkt, ist einfach nur latte Und ich glaube, Du bist ein ganz toller Mensch, aber das ist auch unrelevant :p

Der Mist mit den Drogen ist, dass man seine Freiheit verliert, weißte ja schon! Und wenn man sich dann bewusst ist, dass man eine Marionette des H wird, hmmm, das ist ziemlich unagenehm mal stark untertrieben Freiheit ist wichtig für die Lebensqualität.

Deshalb bleib am Ball

[Caro78]

@Maxi+ Bezüglich Therapie: Ganz wichtig! Es gibt zwei Ansätze von Therapie.
1.) Gesprächstherapie, hier hört der Therapeut nur zu. Er gibt keinerlei Feedback! Keine Tipps! Der Therapeut spiegelt den Patienten, fasst zusammen was der Patient gesagt hat, stellt Fragen. Der Patient soll sich seinen Ausweg selbst erarbeiten ohne das der Therapeut aktiv hilft.
Hier sitzt du vor dem Therapeuten und bekommst keinerlei Feedback.
2.) Verhaltenstherapie, hier gibt der Therapeut ein Feedback und erarbeitet Strategien um beim Patienten in der Zukunft ein anderes Verhalten zu erzeugen.
Hier bekommst du ein Feedback vom Therapeuten wobei der Therapeut dir nicht seine eigene Meinung sagt sondern eine fachliche Einschätzung mit Änderungsstrategien.
Dann gibt es noch die tiefenpsychologische Herangehensweise. Hier wird in die Vergangenheit geschaut und nach dem “warum“ während die Verhaltenstherapie in die Zukunft gerichtet ist.

Vielleicht bist du bei einer Gesprächstherapie und wärst eher für Vermögensberater geeignet da du bei letzterem Anregungen vom Therapeuten bekommst.
lg

[veilchenfee]

[Caro78]

Uuuuu schon wieder so Wörter die einfach plötzlich da stehen : Natürlich meinte ich nicht Vermögensberater sondern Verhaltenstherapeut. So ein Käse was da manchmal steht

Wie geht es dir denn heute Maxi? Bist du gut über den Tag gekommen?
lg

[Hekate]

Hallo tut mir leid ich habe mir nicht alles durchgelesen sondern nur das eingangsposting und die letzten 2 Seiten. Ich hoffe das reicht um dazu etwas schreiben zu können.

Ich erkenne mich in deinen Postings so sehr wieder...das ist schon sehr erschreckend. ich las dein erstes Posting in diesem Thread und dachte mir: Man!Das kennste doch irgendwo her! Damals..als ich mit meiner besten Freundin einfach mal so zum Spaß H kaufen gegangen bin und wir wollten allen ernstes abhängig werden(Wie blöd kann man sein? ) Wir fanden das ganz toll und die ersten Male haben wir den Scheiß sogar gespritzt (tat ich danach nie wieder bis heute) Das ist nun 9 Jahre her.
Tja wir habens geschafft..wir sind abhängig geworden und meine damals beste Freundin ist bereits tot.
Aber zum damaligen zeitpunkt hats mich nicht viel gekostet und hat mich auch in meiner Lebensqualität nicht eingeschränkt also hab ich munter weiter gemacht.

Deine letzten Postings erinnern mich wieder an mich ,wie ich damals war. Mußte mit den Eltern mit in den Urlaub und ich habe heute noch Aufzeichnungen aus der Zeit..überall hab ich Spitzen draufgekritzelt und kleine "H." gemalt...dazu meine Gedanken notiert dass ich wieder in diese spannende Welt zurück will...wieder zu den Dealern...wieder auf Cityklos..einfach wieder H.nehmen. Ich fand das so toll so originell..so spannend !

Du denkst jetzt vielleicht noch dass es alles gar nicht so schwer ist mit dem Aufhören und wenn du mal 14 Tage clean warst denkst du dass du das ja immer wieder schaffen kannst und fängst wieder mit dem Mist an. Glaube das kennen viele...
ich weiß eigentlich auch gar nicht so Recht was man da raten kann. Die Erfahrung muß man wohl selbst machen. ich hätte damals auch auf niemanden gehört.

[veilchenfee]

Hallo Hekate,
herzlich willkommen! Magst du vielleicht einen eigenen Vorstellungsthread eröffnen und ein wenig über Dich schreiben? Wie geht es Dir heute? Bist Du substituiert? Oder sogar clean?

[Sabiote555]

Hallo zusammen,

gestern Abend hab ich mir zum x-ten Mal die Doku von Tanja Hülsen angeschaut. Im Oktober 2013 ist sie schon 10 Jahre tot. Da merkt man erst, wie die Zeit vergeht. Naja, jedenfalls fand ich es wierder erschreckend, wie hilflos die Menschen rund um Tanja waren. Mit 15 sagte sie noch, sie könne zu 99% selbst bestimmen, wann und ob sie aufhört. Zu dem Zeitpunkt war sie erst seit einem Jahr auf Heroin und spritzte noch nicht lange.

Nur ein Jahr später war sie der Droge hoffnungslos verfallen, konnte sich da schon in den Kamerainterviews kaum wach halten, weil sie so breit war. Spaß hatte sie damals schon keinen mehr, ekelte sich vor den Freiern und war schon mehrfach zusammengeschlagen worden. Kein Mensch konte ihr helfen, obwohl viele das wollten.

Drei Jahre später, also 1993 bis zum ihrem Tod war diese junge, lebenslustige Frau eigentlich nur noch ein Wrack. Depressiv, unglücklich, krank, aber vor allem süchtig.

Auf mich persönlich hat das eine abschreckende Wirkung. Bei Leuten, die erst kurz auf H sind, hat so eine Doku ihre Wirkung sicher schon verloren. Drogen nehmen als Lebenseinstellung. Rebellieren, sich cool und überlegen fühlen. Alles nachvollziehbar - doch der Preis, den man zahlt ist viel zu hoch.

Maxi, ich weiß nicht, was ich dir raten kann. mein Eindruck ist wirklich der, dass wir gar nicht mehr an dich heran kommen können. Du hast dich entschieden, den Weg mit H zu gehen. Passiert tausendfach hier in Deutschland, jeden Tag - leider.

Vielleicht schreibst du uns noch ein paar Wochen, vielleicht wenige Monate. Dann hast du wahrscheinlich einfach keine Lust mehr, bist immer auf Achse, Beschaffen oder/und Anschaffen und wirst eine Zahl:

Maxi Soundso wurde da und dort in jenem Zustand von der Polizei aufgegriffen. Die junge Frau gab an, seit einem halben Jahr Heroin intravenös zu konsumieren. Die bei ihr vorgefundene Menge von 1g Straßenheroin hatte einen Reinheitsgehalt von 5%. Die junge Frau ist zwar bei ihren Adoptiveletern gemeldet, jedoch nach eigenen Angaben ofw.

Solche Meldungen über dich werden in den verschiedenen Polizeiakten auftauchen. Irgendwann kommt der erste kalte Entzug, zu Hause. Rückfall, der zweite usw. Dann Entgiftung stationär (weil man irgendwann keine kalten Entzüge zu Hause mehr aushalten kann), durchgehalten oder auch nicht. Warten auf einen Therapieplatz. Substitution mit Methadon, Subutex, Polamidon, Methadicct. Dazu dann den Arzt bescheißen wegen Beikonsum.
Die Nadelgeilheit bringt dich dann dazu, Koks zu drücken (weil H nicht mehr wirkt bei Substitution). Dann fangen die Zähne an, auszufallen, die Organe werden nach und nach in Mitleidenschaft gezogen. Vielleicht noch ne Tablettensucht, Valium oder Tavor.

Irgendwann Knast, weil der Richter kein Einsehen mehr hat. Das hört dann auf, wenn dein Körper nicht mehr kann, nach 10 oder 15 Jahren oder vielleicht erst nach 30 Jahren. Täglich Suchtdruck, Material besorgen, einen Schuß setzen, dabei keine Vene mehr finden, Stunden brauchen, dann neues H besorgen. Sehr zermürbend. Irgendwann ballerst du in die Leiste und ziehst dann dein Bein nach.

Ich weiß, dass du dich im Moment stark fühlst und denkst, dass dir das nicht passieren kann. Das hoffe ich, doch in der Hoffnung liegt der Zweifel.

KA, warum ich das alles geschrieben habe.

Lieben Gruß
Sabiote

[Maximus96]

Guten Abend, oder besser gute Nacht, ihr!

Danke nochmal für all die Beiträge. Hm, glaube, ich habe da echt was falsch verstanden, meine Therapie ist eine Gesprächstherapie. Na klar, wenn das so sein soll, dass einem da zugehört wird, dass dann nicht so viel Resonanz kommen kann. Ja, hm, wie geht's mir? War vorhin auf der Scene, war aber keiner mehr da, war schon fast halb neun. Da habe ich mich echt geärgert. Die letzten Tage waren nicht so schön. Vor allem mit meinem Magen hatte ich zu kämpfen ... Gestern kamen zum ersten Mal richtige Hitzeschübe und danach Schüttelfrost dazu, das hatte ich bis dahin noch nicht. Ich will nicht jammern. Aber psychisch geht es mir auch nicht so gut. Könnte wohl den ganzen Tag im Bett liegen. Finde mich zum ersten Mal nach langer Zeit so richtig abstoßend. Seit gestern habe ich außerdem extremen Durst, den ich nicht stillen kann. Egal. Ich weiß ja, woran's liegt, das alles.

Hm. Ratlosigkeit. Morgen muss ich mir was holen. Ich halte es nicht mehr aus. Hekate, kann ich mir ehrlich vorstellen. Wahrscheinlich werde ich den gleichen Weg einschlagen. Und Sabiote, auch danke für deinen langen Beitrag. Die Reportage mit Tanja habe ich gesehen. Schockierend. Und traurig. Aber irgendwie denkt man immer, das könne einem nicht passieren. Die Droge versucht, das Unterbewusstsein zu verarschen, wie mir scheint. Na klar, mir kann das nicht passieren, ich werde schon nicht abhängig, mich erwischen sie schon nicht, ich lande schon nicht auf der Straße, ich bekomme schon kein Hep C etc. Ich weiß all diese Dinge und steuere trotzdem offenen Auges in mein Unglück. Glaube, mich nimmt auch kaum einer im Forum (außer euch natürlich) mehr ernst aus diesem Grund. Das Thema ist tot, weil ich mich nicht belehren lasse. Ich nutze es trotzdem, um zu berichten. Ich merke ja selber, wie sehr mich die Droge schon im Griff hat. Heute dachte ich allen Ernstes "ach, ich brauche das Zeug nicht, ödet mich alles nur an". Heute Abend dann wäre ich gestorben für ein bisschen, am besten gutes, Heroin. Ich habe wirklich Angst, unterzugehen. Aber irgendwas oder irgendwer in meinem Kopf stimmt immer wieder für das Heroin, versucht mich zu beruhigen. Solange ich ja noch zur Schule gehe, ist alles in Ordnung. Solange ich nicht drücke, bin ich kein Junkie. Und mein Magen bzw. meine Verdauung fährt Karussell ... Irgendwie alles eine Zwickmühle.

Aber vielen Dank für die Unterstützung!

Maxi

[Maximus96]

Boah. Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zutun. Fürchterlich. Jetzt reicht's. Erstmal ab auf die Scene. 8 Uhr morgens, ich bin ein Langschläfer und habe eigentlich Ferien. Nur ein kleiner Statusbericht. Irgendwie hat das mit dem Ferien-Entzug bzw. der Konsumpause nicht ganz geklappt, naja, drei oder vier Tage hab' ich's geschafft.

Das Mäxchen

[SAUBERMANN]

[Sienna]

Ja kann ja jeder seine Erfahrungen darlegen, nur habe ich andere Erfahrungen gemacht (und scheinbar andere Forenmitglieder auch). Wenn ihr lieber getrennt kauft, tut es, ich würde es aber schon aus diesem Grund ablehnen:

[veilchenfee]