Würde ein Entzug von H leichter sein?

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Marla
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2014 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ansonsten hoffe ich das marla nix dagegen hat wenn ich sonst mal darauf antworte was du mir geschrieben hast:



Nein, da habe ich absolut gar nichts gegen, im Gegenteil, es freut mich von Deinen Erfahrungen profitieren zu können.
Leider kann ich selber dazu nicht viel beitragen, es macht mich gerade selbst sehr betroffen Deine Geschichte zu lesen (und mitzudurchleben).
Alles Gute.
Marla
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Lucy81
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.05.2014
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2014 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo mattfällt,

auch mich macht Deine Geschichte sehr betroffen.
Dass man sich natürlich den sanftesten Ausstieg wünscht, ist wohl normal. Für mich gibt es nichts schlimmeres als die Probleme, die der kalte Entzug mit sich bringen - da dosiere ich doch lieber ganz langsam ab. Ich habe vor 3 Jahren angefangen zu reduzieren - damals war ich schon seit 10 Jahren im Programm. Heroin selbst habe ich nur ganz ganz kurz genommen, ohne Opiate ging es aber trotzdem nicht, so kam ich ins Methaprogramm.
Erst wolle ich dort natürlich nur kurz bleiben, nahm wenig, dosierte bald runter, versuchte mit Shore 'zu entziehen', aber es ging nicht gut und ich musste zurück ins Programm.
So ein Rückfall ist natürlich immer schlimm für das Selbsbewußtsein und das zu verkraften dauert. Ich habe dann ambulant Therapie gemacht, 2 Jahre lang einmal pro Woche zum Therapeuten, das hat mich weiter gebracht.
Nachdem ich lange im Programm und völlig stabil war, wieder ein Leben hatte, auch wie Du mit Studium, danach eine gute Stelle, habe ich eben runter wollen - denn mit 18 ml den ganzen Tag durchhalten ist schwierig, man wird zu müde.
Ich bin dann eben wochenweise etwas runter. Manchmal habe ich auch wieder längere Pausen eingelegt, wenn mein Körper zu knabbern hatte.
Aber letzten Endes war es nie richtig schlimm, bis ich bei 3 ml war. Ab dort bin ich nur noch alle 2 Wochen in 0,1 ml Schritten runter, seit 1,5 ml jede Woche um 0,05 ml.
Manchmal hab ich tagsüber Hitzeflashs, zittern. Zu viel Noradrenalin eben. Leider will mir mein Arzt kein Clonidin geben, das ärgert mich echt sehr sehr sehr.

Ja, Musik geht manchmal ganz tief unter die Haut. Die Gerüche gehen mir viel mehr in die Nase. Das ist alles so schön, es fühlt sich alles so lebendig an. Früher fand ich das schlimm, wenn ich mal so einen Zustand erreichte. Früher fühlte ich mich abgeschnitten vom Leben und der Gesellschaft, heute fühle ich mich wieder dazugehörig. Psychisch bin ich ganz stabil. Und viel besser drauf als vor meiner Abhängigkeit - damals ging es mir sehr schlecht, kein Wunder, dass ich abhängig wurde.

Aber ich bin mir bewußt: wenns dumm läuft und ich nicht aufpasse, könnte es mir so gehen wie Dir. Ich werde wachsam sein.

Diamorphin wäre für mich nie eine Option, eben wegen der Rennerei.
Lass Dir etwas Zeit mit dem Subutex. Fasse es geistig als Ziel ins Auge, in einigen Wochen ganz umgestellt zu sein. Mit der Zeit wirst Du Dich besser fühlen, Dein Körper wird sich drank gewöhnen. Zumindest wünsche ich Dir das. Dann kannst Du Dir wieder ein stabiles Umfeld aufbauen und es nochmal ganz langsam angehen, ein Leben ohne Opiate anzustreben, wenn Du es denn unbedingt willst. Aber weißt Du, 2mg Subu am Tag sind ja auch kein Beinbruch, solange man ein normales Leben führen kann, oder?

Liebe Grüße Lucy
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mattfällt
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2014 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Danke marla und lucy.

Was mein Umfeld betrifft hab ich wirklich Glück. Ich hab immer noch meine Hand voll (cleaner) Freunde und vor allem eine Familie die hinter mir steht. Ich habe noch eineinhalb Jahre zeit mein Studium zu beenden...studienkredit mäßig. Die Sache ist halt auch das ich nicht substituiert in dem Beruf arbeiten will...soziale Arbeit, ha Smile

Heute war ich nur einmal bei der Ambulanz..etwas diamorphin und nur 2mg subu. Ging mir heute sogar besser als mit den 10 gestern. Hab das Gefühl ich vertrag das zeug irgendwie nicht..war ja 2008 das gleiche. Nur Quälerei und beikonsum. Nach dem ich damals wieder pola genommen hab war das so ne Erleichterung. Und ich hab mir innerhalb von drei Jahren wieder ein sehr stabiles leben aufgebaut..obwohl 2008 wie gesagt auch ein sehr schweres Jahr war..durch die Trennung von meinem ex Freund vor allem.

Naja. Was ich sagen will..ich könnte morgen pola in einer hausarztpraxis um die ecke nehmen...wahrscheinlich sogar gleich mit take home. Wäre weg von der Ambulanz. Was ja auch schon ein schritt wäre. Weg von der schore und vom ballern, denn nix anderes ist es ja..nur umsonst, rein und vom Arzt. Und ich wäre sofort eben auch wieder 'leistungs',-und lebensfähig.

Und das werde ich notfalls auch machen. Momentan fühle ich mich aber so, das ich gar nichts mehr will von all dem.
Und ich glaube das probiere ich auch nochmal. Bin jetzt schon leicht entzügig, war ja sehr wenig heute, aber es ist ok. Sogar gut.
Morgen sind meine Eltern für einen Tag in der Stadt. Vielleicht fahre ich abends mit ihnen zurück. Einfach erst mal raus hier aus allem. Und dann halt abkicken. Heute will ich das und kanns mir auch vorstellen..sehr gut sogar. War auch schon so ein Gedanke die letzten Tage.
Wer weiß wie es morgen aussieht..ich werde es sehen. ( das ist ja auch immer das schreckliche..diese verdammte Inkonsequenz im denken, von einem Tag zum nächsten, ach, manchmal von Stunde, oder sogar von Minute!)

Naja. Mal schauen. Bis morgen.
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Marla
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2014 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich komme immer mehr zu dem Schluss das eines meiner Hauptprobleme in der Tatsache liegt, das ich von den 70mg auf einmal immer noch zu viel merke.
Oder besser gesagt, es ict nicht "viel", aber ich empfinde es als "zu" angenehm.
So das immer wieder auch der Gedanke aufkommt, etwas aufzusparen, und dann mal mehr zu nehmen, um mal wieder etwas mehr zu merken. Deshalb drehe ich mich im Kreis, ich komme
zwar insgesamt mit immer weniger pro Woche aus, aber das Grundproblem bleibt bestehen.

Ich werde nun mal die nächsten Wochen probieren das Metha aufzuteilen, und Morgens Mittags Abends ein wenig zu nehmen, um die Spitzen (die ich so sehr schätze) einzudämmen.
Ich hoffe das wenn ich das Metha nur noch als ganz normales Medikament sehe, es mir dann leichter fällt.
Dennoch habe ich einen Riesenbammel vor einem langen Kampf, aber irgendwie wäre ich gerne bis zum Frühjahr 2015 fertig.
Ich werde mal die Tage berichten ob mehrere kleine Dosen besser klappen...

Ach, was ein Mist... Rolling Eyes
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faun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2014 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

ohh ohh...ich drück Dir ganz doll die Daumen.

ich bin manchmal ganz verzweifelt. Dann lese ich immer sowas nach. Dann halte ich meine Verzweifelung besser aus.

Und dann hoffe ich immer mit... für die anderen, und mir gehts auch ein wenig besser denn...

Lieben Gruß
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Lucy81
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.05.2014
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2014 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Marla,

der Nachteil, wenn man es mehrmals täglich nimmt, ist, dass man dauernd wieder an das Thema Metha denken muss. Das hat mir nicht so gut getan.

Bei mir wurde das mit dem 'gerne die Wirkung spüren' besser, als das einfach mit meinen Zielen kollidiert ist: ich habe einen Job bekommen, wie ich ihn mir immer gewünscht habe. Da ging es nicht, dass ich angebreitet bin. Mein Leistung war dadurch nicht die, zu der ich eigentlich fähig bin. Das hat mich so dermaßen geärgert. Ich hatte Sorge, dass man im Betrieb meine wahren Fähigkeiten nicht erkennt. Und ich wollte so fit wie meine Kollegen sein (körperlich). Dir haben abends Überstunden machen können - ich nicht. Ich hab kaum einen 8Stunden-Tag geschafft. Durch den Ärger darüber und gleichzeitig durch die Anerkennung, die ich durch die Arbeit hatte, wurde das Bedürfnis nach Breitheit weniger.

Ich denke, es kommt also darauf an, wie Dein Leben aussieht. Wenn Du im Moment zuviel Zeit hast, nicht so strukturiert lebst, ist es verdammt schwierig. Immer wenn mir langweilig war, hatte ich Bock auf etwas Wirkung vom Metha. Vielleicht ist das bei Dir ja auch ein Faktor?!

Viel Glück bei deiner Unternehmung mit dem Aufteilen der Dosis!

@faun
Du hast irgendwo geschrieben, dass alle Süchtigen lügen würden. Ich denke, dass Du trennen musst. Wer auf Koks ist, ist hardcoresüchtig - der wirft seine Ansprüche an sich selbst sicher schneller über Bord.

Wer heftig auf anderem Pulver ist und immer unter Geldnot leidet, rutscht charakterlich eventuell auch ab.

Aber wer stabil substituiert ist ohne Beikonsum, der lebt recht normal. Er ist auch süchtig - ebenso wie jemand, der Schmerzpatient ist und daher abhängig von einem Opioid. Aber da man stabil versorgt ist, kann man auch ganz normal Leben.

Es gibt nicht 'DEN' Süchtigen, da bestehen doch größere Unterscheide.

Das musste ich einfach noch los werden, weil ich immer daran denken muss, wenn ich Deinen Name lese Smile
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Marla
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2014 07:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Lucy,

Seltsamerweise hat mich das Metha selber auf der Arbeit gar nicht so sehr belastet. Ich habe es immer Abends genommen, und ein 12 bis 16 Stunden Tag mit harter körperlicher Arbeit war kein Problem.
Nun bin ich jedoch (das erste mal seit langer Zeit) Arbeitslos, und Du hast recht, da spielt das schon eher eine Rolle (also die Langeweile).

Aber es gibt in meiner jetzigen Lebenssituation absolut keine Alternative, ich muss das Zeug loswerden, egal wie. Und daher muss ich die verschiedenen Möglichkeiten durchspielen die ich habe.
Leider denke ich zZ ohnehin viel zu viel darüber nach, so das es nichts ausmacht das ich 3 mal am Tag was nehme, statt nur einmal.
Leider kann ich nach so kurzer Zeit noch nichts sagen, ausser das ich überrascht bin das ich selbst von 20-30 mg Morgens etwas spüre, was ich so nicht erwartet hatte.
Wie es im Endeffekt ausgeht kann ich nicht vorhersagen, aber im Notfall gehe ich in eine Klinik, und setze mich danach 3 Monate an einen Strand in der Südsee wo ich sicher nichts bekommen kann.
Lieber antriebslos und depressiv am Strand, als ständig so weiter machen zu müssen.
Und irgendwann wirds dann ja besser, also kann ich nur gewinnen.


*sigh* Wenn ich mir das oft genug selber sage, glaube ich bestimmt auch irgendwann selbst daran... Rolling Eyes

Aber im Moment bin ich eigentlich guter Dinge, das wird schon irgendwie werden. Ablenken tue ich mich damit, in dem ich im Internet schaue was ich alles wieder machen kann wenn wir endlich wieder "frei" sind. Und das ist eine ganze Menge Twisted Evil

Bye, Marla!
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2014 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

@mattfällt,

lass dir zeit mit dem tex. ich frier mir auch oft den arsch ab, aber lieber das als die elendige schwitzerei auf pola, bei mir jedenfalls, im sommer.

ich hab ja jetzt auch schon rumgetestet in den paar wochen, seit die umstellung vergangen ist und das was mir persönlich herausragend gefällt, ist die hohe potenz des subutex, ich fühle mich eigentlich immer gut, rund um die uhr.
auf pola gings mir morgens nach der einnahme gut, schön warm und alles, aber dann fiel der spiegel permanent ab.
splitten war nicht, hat mein doc nicht gemacht, war ihm zu stressig.

und morgens fühlte ich mich dann immer sehr unwohl, obwohl es ja heisst, mit pola kommt man 36h hin, aber scheiss drauf, ich hab sowieso den verdacht, das das pola vor 10 jahren effektiver war oder ich hab resistenzen entwickelt.

na ja , jedenfalls teste ich rum , nehme mal nur 6mg/tag, dann mal 16mg, aber grosse unterschiede sind nicht zu spüren, weil das zeug einfach nicht turnt, es sei denn du nimmst es nach einer cleanphase.

und was die klarheit betrifft, also ich fühl mich wie ausgewechselt, so wie klein tuutsweet entdeckt die welt, quasi.

und mir wird immer mehr bewusst, wie kurz das Leben ist und wieviel zeit ich verschwendet habe , for nothing.

in diesem sinne , carpe diem

cu
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mattfällt
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2014 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hey tuutsweet..danke für die Antwort!
Ja..wie kurz das leben ist, die zeitverschwendung all die Jahre, meine träume und das bzw was ich im leben noch machen will drängt sich bei mir auch immer brutaler ins Bewusstsein! Aber das ist ja auch gut irgendwie, es spornt an.

Ich hab aufgehört mit dem diamorphin! Bin mit zu meinen Eltern und habe subu mitgenommen. War trotzdem entzügig..aber aushaltbar.

Habe die verschiedensten mengen an subutex genommen..am Dienstag so um die 13, Mittwoch so 4, gestern 4 und dann gings mir auch schon wieder recht ok.

Jetzt fühle ich mich so klar das ich schon wieder denke vielleicht brauche ich auch gar kein tex mehr...aber das ist wohl selbstüberschatzung..

Werde jetzt erstmal los zu einem anderen Arzt in der nähe..fragen ob der mich wieder nimmt.
Einen cut machen mit der Ambulanz.

Denn ich muss gestehen...als ich gestern Abend zurück in die Stadt kam um neues subutex zu holen - aus der Ambulanz- da konnte ich dann doch wieder nicht widerstehen und habe nochmal 70mg dam genommen Confused
Hat mich aber nur so müde gemacht und richtig angewidert.

Zum Glück nun auch heute morgen kein verlangen.

Also jetzt erstmal los zu dem anderen doc.

Liebe grüsse, m.
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mattfällt
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2014 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Yay...war gerade in der Ambulanz NUR subutex abholen. Bin stolz auf mich Smile

und in der anderen Praxis war ich auch, da könnte ich dann im juni anfangen..mal schaun.

Tuutsweet..ja, ist echt Wahnsinn wie klar, wie anders alles wirkt.
Aber sag mal..körperlich. Hast du noch dieses (affen) schwitzen unter den Armen?
bah...für mich sowieso eines der ekelhaftesten Symptome beim Affen. Dieser kalte, stinkige Schweiß unter den Armen und sich so 'dreckig' zu fühlen.

Ist ein Glück grad alles nicht so schlimm...und der Ausrutscher gestern spielt wohl auch mit rein.
Aber auch immer wenn ich entzogen hab..das schwitzen unter den Armen blieb eeewig. Also auch immer noch bis zum nächsten Rückfall Laughing
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