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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich kann gut damit leben, das TH nur für jeweils eine Woche zu bekommen. Mich stört da eher diese wöchentliche Sichtvergabe. Da kommt jedes Mal bei mir der ganze Samstag durcheinander.

Ich persönlich bin auch für eine Entkriminalisierung von THC. Eine kontrollierte Abgabe für Personen ab 18 Jahren sollte meine Meinung nach schon möglich sein.
Der Anbau könnte von lizenzierten Unternehmen übernommen werden. Die Qualität wäre somit kontrollierbar und die Ware wäre versteuerbar, ohne den üblichen Schwarzmarktpreis zu überbieten.

Die Steuereinnahmen aus dem Verkauf von THC-Produkten könnten somit zur Drogenprävention und -bekämpfung eingesetzt werden.

Wichtig wäre es dann, die Weitergabe an Personen unter 18 Jahren unter starke Strafe zu stellen.

Zusätzlich bin ich dafür, dass Eigenbedarf generell nicht mehr unter Strafe gestellt werden sollte.
Portugal hat da in den letzten Jahren gute Erfahrungen gesammelt. Dort darf man zum Beispiel bis zu einem Gramm Heroin oder zwei Gramm Koks mit sich führen oder kaufen, ohne mehr als eine Ordnungswidrigkeit zu begehen.
Es wird nur der Stoff einkassiert und man muss sich bei einer Suchtkommission melden, die die Möglichkeit hat, ein Ordnungsmittel zu verhängen. Das kann eine geringe Geldstrafe oder auch gemeinnützige Arbeit sein. Bei Abhängigen wird da allerdings eher drauf verzichtet, da diese bereits genug Zeit und Geld investieren, um die Sucht zu befriedigen.

Von einer Beschlagnahme der Kleinstmengen halte ich allerdings auch nichts. Die führt nur dazu, dass sich der Süchtige erneut versorgen muss und die Polizei unnötigen Papierkram hat.

Gruß, Fritze
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was solls. Hey, ich bin nun nach 15 Jahren Berufstätigkeit bei verschiedenen Firmen nun arbeitslos, nicht nur das, inzwischen sogar auf Harz IV. Ich weiss, ich labere vielleicht Unsinn, aber nun bin ich genau dort, wo mich das Konzept Substitution haben will. Arbeitsloser Sozialhilfeempfänger, der sich ganz auf Sub, Drogen und in zunehmender Menge Alkohol (bin bei zwei Dosen Bier am Tag ...hicks) konzentrieren kann. Eine Apothekerin meinte mal zu einem Bekannten, der aufgrund seiner Arbeit Schwierigkeiten mit dem Abholen seines Sub hatte, er solle sich doch entscheiden, was ihm wichtiger sei. Ein Junk sollte versuchen, sich an das allgemeine Bild von einem selbigen zu halten. Wer arbeitet irritiert doch nur die Allgemeinheit. Ich muss noch dafür sorgen, dass mir die Zähne ausfallen, hab zu tun... Ciao!
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 05:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann Substi-Ärzte nicht verstehen, die dem Resozialisierungsprozess entgegenstehen, wenn jemand Arbeit gefunden hat.

Die Richtlinien sind sehr unpräzise und lassen unterschiedlichste Interpretationen zu. Die Ärzte folgen deswegen gern als Mindestmaß den Zeitangaben aus den Vorgänger-Richtlinien. Ich meine damit die Regel, dass man mindestens sechs Monate in der Sub sein muss und davon die letzten drei Monate kein BK haben darf, um TH zu bekommen.

Es sollte meiner Meinung nach Möglichkeiten geben, wo sich ein Arzt rückversichern kann, um nicht befürchten zu müssen, dass ihm ein nicht rechtmäßiges Handeln unterstellt wird.
Hier denke ich an eine Art TH-Kommission, die den Arzt bei seiner Entscheidung unterstützt.

Gruß, Fritze
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem ist wohl, dass Junks unter denen die keine Lobby haben, ganz untern
stehen. Die Einführung der Sub hatte den Zweck, die Ausbreitung von v.a.D. Aids zu
vermeiden. Nicht unter den Junks , sondern die Ausbreitung unter den normalen Arbeitnehmern,
die mal eben schnell Sex mit nem jungem Junky- Mädel oder Junky-Jungen haben, und die Infektion
im Volk verbreiten. Das ist zwar über 30 J her,
aber so viel hat sich nicht geändert. Es gibt zwar heute Fachleute aus Medizin und
Sozialwissenschaft, die entsprechende Änderungen beantragen/durchsetzen, aber
die sind eher marginal.
Wenn, wie Phil schreibt, Politiker ein 30 Tage TH fordern, sind das wohl die von der Linken o. grünen Fraktion.
Erfolgsaussichten so hoch , wie mein lottoschein, wenn ich denn spielen würde.
Man spricht bei Junks von Kranken, aber wird man denn als Kranker behandelt?
Schliesslich ist ein Unterschied, ob jmd.in der Bahn angeniest wird und an was
auch immer erkrankt, oder sich jmd. H in die Vene haut. Zumindest so die allg. Meinung.
Als Junk in Sub, ist man doch meist nichtmals Patient 3. Klasse. Ich hatte da Glück, da ich in der Sub war ,
als es die noch gar nicht gab, und mein Arzt - zumindest damals noch - motiv. Idealist war.
In der gleichen Praxis hat sich das im Laufe der Zeit sehr geändert.
Subs.Junks als Arbeitskräfte sind in einem erfolgreichen Wirtschaftmodell nicht vorhanden, nicht erwünscht.
Sie arbeiten nicht langfristig produktiv, sind nicht verlässlich
und gegenüber der Droge loyaler als dem Unternehmen. So die landläufige Meinung,
die nat. nicht nur falsch ist. Aber es gibt eben sehr viele, die durch vernünftige Sub.
ins Arbeitsleben zurückfinden die schlau und stabil genug sind, ein strukturiertes Leben zu leben.
Aber es gibt eben sehr viele, die bekommen gar nicht die Chance, durch die Sub.
ein ´normales´ glückliches Leben zu führen bzw. wenn sie auf dem Weg sind, entsprechende
Unterstützung bekommen.

Bin froh, dass ich mit diesem Scheiss nichts mehr zu tun habe!

LG N
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann jahrzehnte seine Steuern gezahlt haben,mit Ausbildung Beruf und allem...
Macht man einmal ein Fehler in Verbindung mit einem Suchtmittel,bei mir der Alkohol ists schnell vorbei mit Lustig in Deutschland...

Dann kommt Hartz 4,wobei die Presse ja erfolgreich mit Arno Dübel &Co suggeriert hatt,wie gut es diesen Menschen geht...
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich sollten ja die Sub-Ärzte darüber froh sein, dass es einige von uns gibt, die sich an die Regeln halten und keinen Beikonsum haben, oder?
Ein Arzt, der immer wieder unter Kontrolle steht, sollte doch eigentlich selbst großes Interesse daran haben, wenn er den einen oder anderen funktionierenden Patienten hat.
Zum Beispiel, wenn es um eine Prüfung durch die Kommission geht.

Mein vorheriger Arzt war froh, dass ich am Anfang des Jahres bei der Überprüfung von drei Fällen mit dabei war. Ihm war damals schon klar, dass bei den anderen beiden Patienten die Überprüfung zur Beendigung der Substitution führen musste. Er sagte, dass ihn mein Fall rausreißen muss.
Tatsächlich wurden die beiden anderen Patienten kurze Zeit später aus der Substitution entlassen.

Also muss ein Arzt doch aus statistischen Gründen großes Interesse daran haben, oder?

Gruß, Fritze
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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ja Nebukadnezar, das kam von den Grünen und Linken, wurde aber auch von einigen SPD Leuten unterstützt. Und das Problem ist wirklich das sich die Substitution nicht weiter entwickelt hat. Und ich denke auch, das sie es auch nicht mehr wird. Es ist einfach Mist... ich würde wirklich gerne raus aus der Substi, aber ich weiß, dass ich es zur Zeit nicht ohne schaffen würde. Und mal schnell runter dosieren, neben der Arbeit, wie meine Ärztin vorgeschlagen hat, schaffe ich auch nicht. Ich bin zur Zeit auf 7ml. Und es geht mir echt gut damit. Kaum Nebenwirkungen (bis auf das Wasserlassen). Ich hab zB auch keine Tagesmüdigkeit, aber ich kann nachts endlich wieder schlafen.

@Crazy, ja es kann mal gut tun eine Zeit nicht zu arbeiten. Auch ich war schonmal im Hartz4. Aber willst du das wirklich auf Dauer? Ich schätze dich schon als intelligent ein...
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mal schnell runter dosieren neben der Arbeit? Da möchte ich dich mal wissen, wer das so einfach schafft?

Ich dachte immer, dass Substitution dazu dient, einem Süchtigen ein fast normales Leben in und mit der Gesellschaft zu ermöglichen.
Warum sollte jemand runter dosieren, wenn er gut mit der Substitution klarkommt?
Eine Dosisreduktion sollte meiner Meinung nach immer vom Patienten selbst gewünscht sein, niemals darf das ein Vorschlag des behandelnden Arztes sein.

Zu oft habe ich mitbekommen, wie Leute einer Reduktion zugestimmt haben, weil sie sich nicht gegen die Meinung des Arztes stellen wollten. Viele trauen sich nicht, ihm zu widersprechen, weil sie Nachteile befürchten.
Letztendlich führt eine solche aufgedrängte Reduktion meistens zu einem Rückfall oder zu Beigebrauch. Das sollte wirklich nicht das Ziel einer Substitution sein.


Gruß, Fritze
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Los Fritzos hat Folgendes geschrieben:
Mal schnell runter dosieren neben der Arbeit? Da möchte ich dich mal wissen, wer das so einfach schafft?

Ich hab's recht locker geschafft. Und ich war selbständig, also 24/7 an der Arbeit.
Zudem kenne ich schon ein paar Leute, die langsam und kontinuierlich abdosiert haben, um sich am Ende eine Woche Urlaub zu nehmen und da den letzten Rest zu erledigen. Diese Leute posten allerdings selten in Foren, die haben dann andere Interessen.
Cheers
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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schön für dich das Du es locker gesxhafft hast. Ich weiß das ich es nicht schaffe. Und ich will es zur Zeit auch gar nicht...
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Los Fritzos hat Folgendes geschrieben:
Ich kann Substi-Ärzte nicht verstehen, die dem Resozialisierungsprozess entgegenstehen, wenn jemand Arbeit gefunden hat.

Die Richtlinien sind sehr unpräzise und lassen unterschiedlichste Interpretationen zu. Die Ärzte folgen deswegen gern als Mindestmaß den Zeitangaben aus den Vorgänger-Richtlinien. Ich meine damit die Regel, dass man mindestens sechs Monate in der Sub sein muss und davon die letzten drei Monate kein BK haben darf, um TH zu bekommen.

Es sollte meiner Meinung nach Möglichkeiten geben, wo sich ein Arzt rückversichern kann, um nicht befürchten zu müssen, dass ihm ein nicht rechtmäßiges Handeln unterstellt wird.
Hier denke ich an eine Art TH-Kommission, die den Arzt bei seiner Entscheidung unterstützt.

Gruß, Fritze


Leider sitzen in den Kommissionen die schlimmsten Betonköpfe... "Herr Kollege, da kann doch was nicht mit rechten Dingen zugehen - bei mir haben höchstens 5% ein Take-home... Sie machen zuwenig UKs, vielleicht sogar nicht mal unter Sicht - so können sie das aber nicht machen" - und der Kassenfritze rechnet schon fleissig an der Regressforderung...

LG

Praxx
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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Was für Leute sitzen in dieser Kommission? Überprüfen die einzelne Patientenakten oder wie kann man sich das vorstellen?
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Phil78
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hab es gerade gefunden. Ist ja recht interessant, diese Kommission. Und Praxx, ich kann mir gut vorstellen, dass es so abläuft wie du es beschreibst...
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mistkäfer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2015
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

wow bei euch in Deutschland scheinen es die ärzte ja ziemlich genau zu nehmen, mit den regelmäßigen UKs.

Ich selbst und auch sehr viele suchtpatienten, die ich kenne, müssen fast nie einen machen. ich selber hab zum beispiel meinen letzten harntest im september (!) von meiner ärztin aus machen müssen. obwohl in der substitutionsvereinbarung, die du am anfang unterschreibst, steht, dass du jedes monat UK machen musst

@praxx: macht sich ein arzt dann eigentlich strafbar, wenn er dem nicht folge leistet und seinen patienten höchstens einmal im jahr zu ner UK schickt? würde mich nur interessieren...

gruß
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Phil78
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

@Mistkäfer, Wo kommst Du her?

Ja, mindestens einmal die Woche UK abgeben. Sicht-Uk hab ich bei meiner Ärztin nicht (obwohl ich ihr es sogar angeboten habe). Bei der Verterungsärztin gibt es nur Sicht-UK. Und die sind da auch nicht gerade sehr diskret. Tür bleibt komplett offen und die anderen Patienten laufen dran vorbei und können rein schauen. Und die "netten" Mitarbeiterinen schauen sehr sehr sehr genau hin. Stört mich jetzt persönlich nicht, aber schön ist es nicht
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