Schmerzen - komm nicht mehr klar damit

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MausiMaus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2016 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Rikchen, mir gehts auch so, der Gedanke, womöglich bis ans Lebensende so wie Du das nehmen müsste, macht mir Angst.
Auch dieses Zeug, so schön es erst für einen Junkie klingen mag, hat auch seine negativen Seiten, oder ? Ausserdem ist das Wohlgefühl auch nach einiger Zeit weg, und man ist in der Abhängigkeit.
Ob Du jetzt Urlaub machen willst, oder so, immer steht an erster Stelle : Hab`ich noch genug Morfium da ?

Es nimmt so einen grossen Platz in Deinen Leben ein,
und das lebenslang ?
Hm, ich weiss nicht. Ich fühle mich noch zu jung dafür.

Und, habe, wie Du, Angst davor.
Will halt immer noch das cleane Leben, und denk`mir, wenn das
stimmt, dass diese krassen Schmerzen auch psyisch bedingt sein können,

weiss man Ja noch garnicht, was da alles in unserem Gehirn passiert,
dass es vielleicht an mir, und nur mir allein liegt,

etwas an den Umständen in meinem Leben zu verändern, dass es mir so gut geht,
und ich manchmal sogar glücklich sein kann, ohne Alles !

Das ist es, was ich mir so sehr wünsche, und
mir die Kraft fehlt, das umzusetzen.

Nicht Nüchtern, denke ich, und dann wieder, Nein, Nur nüchtern...

muss aufhören, mein Wasser kocht für die Spätzle.

bis dann,

alles Liebe, Karin
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Rikchen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.12.2015
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2016 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ja Karin,ich hatte auch Angst und es hat lange gedauert bis ich mich damit abgefunden hatte. Was den Kick anbelangt,den hatte ich schon sehr bald verloren,wenn ich ihn je hatte. Selbstverständlich bin ich abhängig,das bleibt nicht aus,aber ohne wäre mein Leben nicht lebenswert.Ich kann nur mit Morphin Lebensqualität erreichen.Das geht schon bald zwei Jahrzehnte so,Probleme mit Nebenwirkungen habe ich kaum.Übelkeit und Erbrechen gehört zu meinem Krankheitsbild (wird mit sehr viel Vomex niedergedrückt),Verstopfungen geht es mit Movicol an den Kragen uns sonst behindert mich das Morphin nicht in meinem Alltag.Mir ging es nie um's Breitsein,ich habe die Sache immer als schmerzgeplagter Patient betrachtet. In Urlaub fahre ich mit einer Bescheinigung der Amtsärztin,hatte bis jetzt noch nie Probleme auch in die USA,Cuba,Türkei o.s.Alle 8-10 Tage bekomme ich ein Rezept und passe auf,daß ich das nie vergesse.Ich bin auf der Hut,daß immer genug da ist.Wie gesagt,wenn meine Willenskraft mal erlahmt,aus was für Gründen auch immer,verlagere ich meine Voräte in die APO.Man kann so gut leben(ich bin auch schon über 50),aber damit muß man auch richtig einverstanden sein und es akzeptieren.Ich weiß nicht und damit will ich Dich keinesfalls kränken,ob immer wiederholte Entzüge nicht schädlicher für den Körper sind als eine gut eingestellte Schmerztherapie.Du hast schon so viel hinter Dir,willst Du es Dir nicht ein bischen leichter machen?Du beharrst so auf dem Cleansein,aber was,wenn das nicht geht? So,ich gehe jetzt in's Bett,Karin ein schönes Wochenende für Dich,trotz allem! Gruß,R.
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mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2016 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Rikchen,
guter Post und deine Einstellung ist ja mal wirklich positiv was eben dein Umgang mit den Schmerzmedis anbelangt.
Gerade in Gesundheitsdingen steht bei vielen die Ratio draussen vor der Hütte und winkt verzweifelt durchs Küchenfenster! Wink

Ich war ja auch mal in eine Schmerztherapie (2 Wochen),musste ich machen um die Weiterverschreibung meines Oxy's durch meinem Schmerztherapeuten zu gewährleisten.Bin aber kein Schmerzpatient sondern habe für mich einen Weg gefunden mit meiner Opiatsucht zu leben,ob das jetzt moralisch verwerflich ist oder nicht sei mal dahingestellt und mir sowas von sch...egal.
Aber darauf wollte ich nicht hinaus sondern das sogar Kleinkinder in dieser Schmerztherapie eingestellt wurden. Aus welchen Gründen auch immer!Und gerade in diesem Alter ist eine effektive Schmerztherapie sehr schwierig ist, weil der Körper generell einfach mit diesen Belastungen nicht so leicht fertig wird, wie ein Erwachsener.
Am Ende kann man als Arzt vor dem Problem stehen, die schrecklichen Schmerzen irgendwie lindern zu wollen, wissend, dass die Therapie eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Aber was ist besser ?Unerträgliche Schmerzen oder auch für Kinder noch einen Rest lebenswertes Leben und das vielleicht auch auf Dauer?!

Schmerz ist ja im Grunde sowas wie das "Frühwarnsystem" unseres Körpers, er tritt auf um uns klar zu machen, dass uns etwas schrecklich nervt!

Wird der Schmerz chronisch, dann kann man sogar von einer "Schmerzkonditionierung bzw Schmerzerinnerung" sprechen. Für den Patienten im Einzelnen kann es sehr schwer sein, die richtige medikamentöse und therapeutische Behandlung zu finden, es gibt noch zu weing wirklich gute Fachärzte was die Schmerztherapie betrifft. Soviel ich weiß wird an Stimmulation des "Schmerz-Zentrums" am Gehirn geforscht um zu verstehen wie Schmerz entsteht und wie er sich letztendlich festigt. Man versucht da soviel ich weiß mit Magneten bestimmte Areale des Hirns zu stimmulieren, eine Art biochemisches "Überbrückungskabel" sozusagen zu schaffen, dass es erlaubt ohne zuviel Schmerzmittel den Patienten schmerzfrei zu bekommen!

In diesem Sinne,

so long
mikel
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Rikchen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.12.2015
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2016 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

@ Hallo mikel Jap,positive Weltanschauung ist für mich im wahrsten Sinne lebenswichtig.Aber bis dahin war's ein weiter Weg.Ich habe eine sehr seltene Krankheit und bin jahrelang als Simulant von einem Arzt zum nächsten gereicht worden.Da kann einem das Lachen vergehen.Es war wie eine Erlösung als endlich die Diagnose fest stand. Danach konnte ich drangehen mein Leben neu zu ordnen.Wie schon gesagt müßte ich begreifen,daß ich nie wieder ohne Schmerzmittel leben kann und immer nur sehr wenig belastbar sein werde.Heute ist das für mich normal,ich habe auch nie verheimlicht,daß ich abhängig aber das ist mir sowas von Wurscht! Mit den Opiaten kann ich die Schmerzen in die Schranken weisen und mich ,normal'bewegen.Auch Auslandsreisen sind,gut geplant,kein großes Problem.Ich versuche,das Beste daraus zu machen. Ein Entzug war für mich nie ein Thema,ich bin kein Masochist! Karin tut mir so leid,sie erinner ein bischen an Don Cichote(sicher falsch geschrieben.Karin,bitte jetzt nicht sauer sein,aber warum tust Du Dir das an?Du bist krank,hast Schmerzen das ist doch nichts was man verstecken muß.Jeder Schmerzpatient ist so gesehen ein Junkie,was bitte ist daran schlecht?!Du brauchst Lebensqualität,die wirst Du kaum kriegen wenn Du immer Schmerzen hast.Für mich waren meine Kinder ein starker Antrieb.Sie hatten das Recht eine starke Mutter zu haben und keinen schmerzgeplagten Jammerlappen.Ich kann nicht erkennen,warum Du solche Angst hast. Lass alles abklären,suche Dir einen vernünftigen Doc und lass das mit den Entzügen.Denn das mag der Körper auf Dauer garnicht,ist für ihn ja Schwerstarbeit!Du hast ein Recht auf Hilfe und Du willst doch daß es Dir besser geht.Und mit Morphin kann man bestens sehr alt werden.Ich glaube,Alkohol ist wesentlich gefährlicher für Leib,Leben und für's Denkgehäuse!Ich wünsche allerseits ein schönes Wochenende,Gruß R.
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