Verhalten gegenüber Drogensüchtigen

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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
nachdem mein Sohnemann nach dem Unfall aus der ,,normalen" Klinik entlassen wurde, wurde erstmal eine Party gefeiert. Resultat daraus die Mädels riefen morgens bei meinem Exmann an ,, hilfe es eskaliert" er lag total verkotzt in der Wiese hatte randaliert und wurde mit 1,7 Promille und voller Drogen in die psychiatrische Klinik eingeliefert.
sich helfen lassen? Natürlich nicht, er ist dort abgehauen, Resultat daraus, er sitzt jetzt in der geschlossenen nachdem die Polizei in eingefangen hat eine gerichtlich angeordnete Langzeittherapie, seine Wohnung muss aufgelösst werden er darf nicht mehr zurück muss nach Therapie in betreutes Wohnen.
er hat eine ganz schlimme Hautkrankheit, dass die Ärzte den Kopf schüttelten. Was genau weiss ich nicht.
ich weiss auch nicht ob dasganze was bringt wenn er es selbst nicht möchte... ich bin verzweifelt am Ende, Nerven liegen nur noch blank.
PrAxx kannst du mir sagen wie das alles läuft weiss nicht wo ich mich hinwenden kann... daaaaanke 😙
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Diese "gerichtlich angeordnete Zwangstherapie" heißt auf juristisch "Einweisung in eine geschlossene Entziehungsanstalt" oder "Maßregelvollzug nach §64 StGB".
Die erfolgt dann, wenn ein Delinquent wegen einer Suchterkrankung schuldunfähig ist, deswegen nicht verurteilt werden kann und die Gefahr weiterer schwerer Straftaten besteht.
Das Gericht ordnet eine Mindestdauer der Unterbringung an, die Entlassung erfolgt erst, wenn er bereit ist, an der Behandlung mitzuarbeiten und dabei auch Fortschritte erzielt. Die Patienten werden dann oft "auf Bewährung" entlassen, meist in "therapeutische Wohngemeinschaften". Werden sie rückfällig oder hauen ab, geht es zurück in den Maßregelvollzug. Nicht so schlimm wie Knast, aber halt zusammen mit schuldunfähigen Mördern und Sexualtätern. Im Vordergrund steht dabei nicht die "Heilung" des Patienten, sondern der Schutz der Allgemeinheit.

Für dich heißt das: Endlich aufatmen - er wird dort vor sich selbst erst mal geschützt und erhält psychiatriche und psychotherapeutische Behandlung, aber halt keine Drogen und keinen Alkohol.

Und was die Hautkrankheit angeht: Neben der Puhlerei bei seinem Dermatozoenwahn haben die verwahrlosten Drogenkonsumenten oft auch Krätze oder auch Pyodermien - Hauteiterungen, wenn sich das alles infiiert.

LG

Praxx
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber PrAxx tausend dank für die suuuperschnelle Antwort.
leider kann ich mich ja nur hier bedanken und nicht persönlich. Trotzdem vieeeelen lieben Dank 🍷
Ich darf mich doch bestimmt weiter an dich wenden wenn ich noch fragen habe 😞 und sag mir soofort wo deine Praxis ist ich komme dann zu dir in psychiatrische behandlung 😄
nochmals danke, danke, danke
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laurinschen,

ich selbst bin ohne Kinder,aber ich kann mich sehr gut in deine Lage versetzen,,,,es muss einem das Herz zerreissen,als Elternteil...

Seh es vielleicht zu 3% Positiv,auch wenns eigentlich gar nicht geht...

Es ist vermutlich die letzte Chance für deinen Sohn...

Alles gute dir...

Lieben Gruß...
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2015 07:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dr. Mabuse,
dir auch vielen Dank für deine lieben Worte.😙
Ja es zerreißt einem das Herz, das ganze geht jetzt schon seit seinem 14 Lebensjahr. Er hat zur Zeit eine extreme Psychose total aggressiv. Er wird jetzt erstmal in der Klinik runtergefahren mit Zyprexa. Das schlimme ist dass man so hilflos ist... man würde gerne helfen kann es aber nich da der abhängige selbst drauf kommen muss. Aber mittlerweile war es so schlimm dass er für sich selbst und für andere Bedrohung ist.
Ich hoffe und bete obwohl ich nicht gläubig bin😉dass er jetzt auf dem richtigen Weg ist und hoffe das der Richter schnellstmöglich ein kozept ausarbeitet wies weitergeht.
er ist jetzt erstmal für 3 wochen in der geschlossenen und darf keinen Besuch von fremden bekommen.
Mein Kopf kann das alles zur Zeit garnicht verarbeiten ich bin am ende meiner Kräfte
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mesut976
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2015 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Laurinschen hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

ich weiss auch nicht ob dasganze was bringt wenn er es selbst nicht möchte... 😙

Hallo

das wird zwar immer so verbreitet, das der Betroffene schon wollen muss, aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das ist so nicht korrekt.

Nur die allerwenigsten Süchtigen sind zufrieden mit Ihrer Situation, die würden fast alle gerne aufhören, nur geht das alles nicht so einfach.

Ich hatte auch Druck von außen, sonst hätte ich die Langzeit mehrfach abgebrochen, da bin ich mir sicher. Die ganze Zeit hatte die Klinik auch kein Sinn für mich. Bin aber da geblieben und nach knapp 4 - 5 Monatem merkte ich eine Veränderung.

Und bis heute ist es sehr gut gelaufen.

Ich will mir nicht vorstellen, was heute wäre wenn ich die Therapie abgebrochen hätte.

Jede Therapie bringt was, die einen bischen mehr und die anderen bischen weniger...wie sagt man so schön, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen Smile

Gruß
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Laurinschen
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2015 07:56    Titel: Antworten mit Zitat

hallo mesut976, vieeelen dank für deine Antwort, dass macht mir wieder ein kleines bischen Mut die Hoffnung stirbt zuletzt. Heute fahre ich zum ersten Mal nach dem Eklat von ihm in die Klinik. ... bin gespannt
lg Heike
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