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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 21. Jan 2014 16:03 Titel: grundsätzliche Entscheidung |
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Hallo,
ich habe mich heute in diesem Forum angemeldet, weil ich das Bedürfnis verspüre, meine Erfahrung und meine Zwiespälte mitzuteilen. Diese Nachricht mag vielleicht aus dem Zusammenhang des obigen threads gerissen sein, ich schreib aber mal zunächst was ich mitzuteilen habe:
Bin Mitte 40 und hatte ein bisher ein sehr spannendes Leben. Extrem erfolgreich als Investmentbanker, eine tolle Familie, Kinder, ein stabiles und schönes Leben. Vor 7 Jahren eine total überstürzte Trennung, gefolgt von Scheidung. Seither fehlt die gewohnte Stabilität. Dazu kam das Koks! Folge: Du fährst mit 300 auf die Mauer zu und kommst, wenn man (noch) ein gutes Umfeld hat und eine noch bestehende comfort zone, irgendwann zu dem Punkt wo man sich entscheiden musst.
Willst du alles wegschmeissen oder alles tun, um das Ruder doch noch herumzureissen.
Wenn ich Forenberichte lese, merke ich dass vielen jüngeren Mitgliedern die Erfahrung fehlt, eine Einschätzung ihrer Situation vorzunehmen oder zu beurteilen, was auf dem Spiel steht, wenn man sich durch Drogen wie Koks an den Rand der Gesellschaft stellt, was man verliert oder was man nie erreichen wird, nämlich sich mit einem Partner etwas Nachhaltiges aufbauen zu können.
ich mag jetzt als Moralapostel erscheinen. Bin ich nicht, im Gegenteil, aber ich weiss nur zu gut was es bedeutet, wenn man sich schwer tut mit einem Neustart des eigenen Lebens (zB nach irgendeinem einschneidenden Erlebnis), wenn die Neudefinition einer Perspektive schwierig ist und Koks dazukommt.
Koks ist das geilste Zeug der Welt, wenn man es auf Sex reduziert, aber zu 100% untauglich für ein langfristig zufrieden stellendes Leben.
Geregelter Konsum klingt gut ist aber de fact nicht umsetzbar, zumindest ist das meine Erkenntnis. Es gibt nur eine Option. Man muss versuchen, komplett davon wegzukommen, alles andere wird nicht funktionieren.
Ciao |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 21. Jan 2014 16:24 Titel: |
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um mit meiner Erfahrung fortzufahren. Jemand der Ähnliches im Zsgh mit exzessivem Kokskonsum erlebt hat, hat sich sicher auch die Frage gestellt, wieso machst du das? Wieso machst du Nächte durch, rauchst 4 Schachteln Zigaretten, gibst Unmengen für Escorts aus, um dann "aufzuwachen" und dich Scheisse zu fühlen, dich im Büro verleugnen lassen, nicht ans Telefon zu gehen, Kundenbeziehungen zu riskieren?...und ganz nebenbei dein Leben aufs Spiel zu setzen?
Wie oft sagt man sich: nie wieder? und sitzt nach zwei Tagen wieder um 9 am da...? obwohl es Dinge gibt, wie zB Kinder, für die es sich lohnt dazusein.
Das sind knallharte Momentaufnahmen. Jeder der kokst hat die in der einen oder anderen Form schon erlebt.
Die Antworten auf diese Fragen sind komplex und es gibt für jeden eine spezielle Antwort.
Für alle gleich ist aber die einzig verfügbare Option!
Ich habe bewusst ein dramatisches Bild gezeichnet und bin gespannt auf schonungslos offene Worte Eurerseits |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 21. Jan 2014 16:50 Titel: hardcore |
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weil ich gerade in Schreiblaune bin:
was ich mit hardcore meine ist all das was man auf koks erlebt, nicht nur die Enthemmung, der Sex, der Kick, sondern auch die downside zB. die Frage, wieso man besseren Wissens, das Gegenteil von dem tut was man tun sollte, wieso man auch 5 Minuten vor 12 noch bereit ist alles zu riskieren, nur um den einen Kick zu erleben.
Mich würde eine Diskussion mit Menschen interessieren, die sich hiervon angesprochen fühlen. Es können auch ganz andere Lebenssachverhalte sein. Es ist vollkommen Wurscht, welchem Spektrum der Gesellschaft man sich zuordnet. Die Themen sind ähnlich.
Kann jemand die Aussage teilen, dass man nicht auf koks verzichten will, nur weil man den total abgefahrenen Sex nicht vermissen will. Oder sind es eurer Überzeugung nach immer tiefer liegende Probleme die den Konsum fördern? |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 21. Jan 2014 17:04 Titel: |
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Worauf will ich hinaus:
ich möchte endgültig mit diesem Scheiss aufhören! Habe bzw hatte einen Coach, der gut war aber nicht weiterhelfen konnte, weil ich mir ganz klar bewusst bin ,wo die Ursachen für meinen Kokskonsum liegen. Insofern hat er dann versucht, eine Art Kontrollfunktion zu übernehmen, der ich mich aber immer wieder entziehen konnte.
Interessanterweise denke ich nur an Koks wenn ich auch in der Lage bin es zu besorgen. Dann schaffe ich es nicht darauf zu verzichten.
Wenn ich hingegen in einer anderen Stadt bin, wo ich keinen Zugang habe, denke ich gar nicht daran.
In einem kürzlich geführten Gespräch hat mir einer gesagt, dass man irgendwann einen Punkt erreicht, wo man die Nase dermassen voll von dem Zeug hat, dass man damit aufhört. Das klingt etwas zu einfach für mich aber vllt habt ihr dazu ein Feedback? |
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Kda Bronze-User

Anmeldungsdatum: 04.12.2013 Beiträge: 46
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Verfasst am: 21. Jan 2014 21:51 Titel: |
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Hey Du,
hallo erstmal
Eine ganze menge Gedanken hast Du da, und Du möchtest gerne ein Feedback, ich schildere einfach mal kurz meine Gedanken dazu.
Du schreibst
"wieso machst du das? Wieso machst du Nächte durch, rauchst 4 Schachteln Zigaretten, gibst Unmengen für Escorts aus, um dann "aufzuwachen" und dich Scheisse zu fühlen, dich im Büro verleugnen lassen, nicht ans Telefon zu gehen, Kundenbeziehungen zu riskieren?...und ganz nebenbei dein Leben aufs Spiel zu setzen? "
ja nun, eben um sich nicht mehr Scheisse zu fühlen, um im Büro nicht beim Blick in den Spiegel kotzen zu müssen, um sich von den Leuten unabhängig zu fühlen, die einen eigentlich anwidern und die man eigentlich nie wieder sprechen will, um mal auf Kundenbeziehungen zu pfeifen, die man ohnehin daneben findet - und um ganz nebenbei eventuell sich verwegen zu fühlen während man das Leben riskiert, das man ohnehin so nicht will. (So hört sich´s für mich an und so sieht das Wenige, was ich über Bekannte und eine Ex-Beziehung von der Finanzwelt sehen kann/konnte, für mich aus - und ich glaube nicht, dass sich gerade die schönsten Seiten dieser Parallelwelt vor mir verbergen )
"Kann jemand die Aussage teilen, dass man nicht auf koks verzichten will, nur weil man den total abgefahrenen Sex nicht vermissen will."
...weil man dann feststellen könnte, dass man tatsächlich, so ganz echt und ehrlich, eigentlich schon lange ganz was Anderes vermisst - was aber leider mit keinem Geld und keinem Erfolg und keiner Droge der Welt zu erreichen ist.
Die "Aus den Augen, aus dem Sinn"-Strategie kenne ich und praktiziere sie seit einigen Wochen - erfolgreich, nüchtern!
Wenn ich ehrlich bin, liest sich Dein "ich habe die Schnauze voll" für mich so, als wäre es ganz und gar nicht nur auf die Kokserei bezogen
jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute dabei und dass Du ganz schnell herausfindest, worum im Großen und Ganzen es tatsächlich geht! |
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tusem67 Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.12.2013 Beiträge: 367
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Verfasst am: 22. Jan 2014 00:25 Titel: |
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Hallo Fallen Angel,
im großen und ganzen hast du völlig Recht mit dem was du zu berichten hast. Dennoch solltest du auch wissen, du bist schon Mitte 40 und hast da auch ne gewisse Reife, die ein 20 jähriger eher selten hat.
Ich bin mit ca 26 jahren Kokain abhängig geworden und konnte ca 7 Jahre nicht die Finger davon lassen, 5 Jahre davon hab ich es täglich genommen.
Ich muss sagen seid über 2 Jahren bin ich jetzt Clean und das was ich zur Zeit erlebe und erleben durfte, kannst du mit keiner Nutte und mit keiner Droge ersetzen. Das kannst du mir glauben, du könnstest mir einen nigelnagelneuen Benz und 150 Tausend in Bar dahin stellen und sagen, zieh bitte eine Nase und glaub ich würds nicht eine Sekunde bereuen ! ! !
Ich meine was soll da geiles dran sein, sich mit Drogen vollzupumpen und mit ner Nutte durchzuvögeln. Das ist doch nur ne billige Nummer und hat für mich überhaupt keinen Wert ehrlich gesagt.
Sei mir bitte nicht böse, aber ich kann dich gut verstehen, ich hab das ähnlich erlebt wie du das alles schilderst. Nur heute sehe ich das alles ganz anders, im nachhinein ist man immer schlauer
Aber jede Medaille hat auch ne Kerseite (ich hasse diesen Satz selber über alles) hahaha ...aber die Sache mit dem Sex, kann man auch so interpretieren, das du ohne Drogen gar nicht so richtig aus dir rauskommst und etwas verklemmt bist. Entschuldige dafür bitte . . . .
Ansonsten würdest du genauso tollen Sex haben können, wie auf Kokain, Kokain enthemmt größtenteils.
Und was den "Kick" angeht, ich meine wenn du ehrlich bist, dann denkst du doch beim jeder Ladung Kokain "jetzt kommt der Kick" "gleich platze ich" und du ziehst und ziehst und ziehst, und der eigentliche Kick auf den du wartest, kommt doch eigentlich gar nicht. Und deswegen bekommt man auch die Schnauze nicht voll vom dem Zeug.
Drogen sind gefährlich, der eine bleibt auf koks kleben, der andere auf Haschisch, der andere auf Heroin usw, damit will ich dir nur sagen, wenn du deinen "Meister" gefunden hast, packt der dich an den Eiern und lässt so leicht nicht mehr los.
Ich war übelst abhängig und es kein Tag ohne, obwohl ich schon nach 6 Wochen wusste wohin das führt, so wie du es beschrieben hast "Mit 300 KMH auf ne Betonwand", aber irgendwie war ganz komisch und man geht diesen Weg. Ich kann noch nicht mal erklären, warum ich nicht in der Lage war, den richtigen Weg zu gehen.
Sei mir bitte nicht böse, ich du gehst das alles reflektiert an, aber das kann man alles auch, aus einer anderen Perspektive betrachten. Kein Mensch braucht Drogen um richtig guten Sex zu haben.
Vielleicht ist es auch "deine Entschuldigung" dafür um zu konsumieren, wer weiß das schon . . . . . . |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 22. Jan 2014 11:06 Titel: |
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Hey Tusem,
danke für deine mail.
Du sagte das Richtige, weil du wahrscheinlich die Erfahrung von 2 Jahren "Cleansein" hast. Deine Schilderung über das Warten auf den kick ist zutreffend...er kommt nämlich im Ergebnis nicht. Wenn ich das richtig reflektiert habe, ist Kokssucht eine Krankheit, die durch den Dopaminkick durch das koks im Kopf zustande kommt. Insofern gibt es auch keine richtige Antwort auf meine Fragen zu dem "wieso". Ich finde nämlich keinen Anhaltspunkt in meinem früheren Leben, welcher ausschlaggebend sein könnte, dass ich mich in Koks "flüchte".
Das Paradoxe an meiner Situation ist, dass ich das Zeugs nehme, obwohl ich alle Eigenschaften besitze um ein spannendes und erfülltes Leben zu haben, privat wie beruflich.
Ich bin übrigens auch ohne enthemmt genug um guten Sex zu haben)))) das ist nicht das Problem, genausowenig wie das feedback von Frauen;-)
Es mag jetzt lächerlich klingen, aber ich weiss wie prollig das ist, wenn man sich die Nase zukokst und entweder nächteweise an Pornos hängenbleibt oder sich Escorts nach Haue holt. Ich kenne bessere Alternativen wie Sport, die erstens mehr Spass machen und zweitens noch gesund sind.
Ich schaffe es nicht mehr als zwei Wochen clean zu bleiben. Irgendwann, wenn das zeugs beschaffbar ist, bohrt sich der Gedanke daran so tief in das Hirn, dass ich wie an einem langen Gummizug dahin gezogen werde...am nächsten Tag hasse ich mich dafür.
Daher meine Frage an dich: gab es irgendwas was bei dir den Wendepunkt eingeleitet hat. Normalerweise sind das Ereignisse, die in der Prioritätenliste über dem kokskonsum stehen, wie zB eine Frau, die einem viel bedeutet und die nix mit koks am Hut hat, so dass einem das wichtiger wird.
Oder muss man mit schierer Willenskraft gegen diese "Gewohnheit" angehen? Ich habe in meinem Freundeskreis keine kokser und mein Job (bin mittlerweile seit 6 Jahren selbständig) ist das was ich mit Hingabe mache. in den letzten Jahren hab ich alles aufs Spiel gesetzt, habe aber noch alle Karten in der Hand, wieder zu dem alten Erfolg zurückzukehren. Auch die Motivation ist seit kurzem wieder da, wird aber immer wieder durch die kosksessions unterbrochen.
Das muss ich abstellen. Es mag jetzt etwas pathetisch klingen, aber der Umstand hier zu posten und mit Leuten zu reden, die Ähnliches erlebt haben, tut gut. Ich kann Kritik gut vertragen und erwarte auch schonungslose Offenheit. Ich glaube, dass ich mich ganz gut objektiv beurteilen kann, aber Sichtweisen andere können mir vielleicht Fehler in meiner Denkweise aufzeigen.
In diesem Sinne Danke für deinen/Euren Input |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 22. Jan 2014 11:12 Titel: |
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Hey Tusem,
danke für deine mail.
Du sagte das Richtige, weil du wahrscheinlich die Erfahrung von 2 Jahren "Cleansein" hast. Deine Schilderung über das Warten auf den kick ist zutreffend...er kommt nämlich im Ergebnis nicht. Wenn ich das richtig reflektiert habe, ist Kokssucht eine Krankheit, die durch den Dopaminkick durch das koks im Kopf zustande kommt. Insofern gibt es auch keine richtige Antwort auf meine Fragen zu dem "wieso". Ich finde nämlich keinen Anhaltspunkt in meinem früheren Leben, welcher ausschlaggebend sein könnte, dass ich mich in Koks "flüchte".
Das Paradoxe an meiner Situation ist, dass ich das Zeugs nehme, obwohl ich alle Eigenschaften besitze um ein spannendes und erfülltes Leben zu haben, privat wie beruflich.
Ich bin übrigens auch ohne enthemmt genug um guten Sex zu haben)))) das ist nicht das Problem, genausowenig wie das feedback von Frauen;-)
Es mag jetzt lächerlich klingen, aber ich weiss wie prollig das ist, wenn man sich die Nase zukokst und entweder nächteweise an Pornos hängenbleibt oder sich Escorts nach Haue holt. Ich kenne bessere Alternativen wie Sport, die erstens mehr Spass machen und zweitens noch gesund sind.
Ich schaffe es nicht mehr als zwei Wochen clean zu bleiben. Irgendwann, wenn das zeugs beschaffbar ist, bohrt sich der Gedanke daran so tief in das Hirn, dass ich wie an einem langen Gummizug dahin gezogen werde...am nächsten Tag hasse ich mich dafür.
Daher meine Frage an dich: gab es irgendwas was bei dir den Wendepunkt eingeleitet hat. Normalerweise sind das Ereignisse, die in der Prioritätenliste über dem kokskonsum stehen, wie zB eine Frau, die einem viel bedeutet und die nix mit koks am Hut hat, so dass einem das wichtiger wird.
Oder muss man mit schierer Willenskraft gegen diese "Gewohnheit" angehen? Ich habe in meinem Freundeskreis keine kokser und mein Job (bin mittlerweile seit 6 Jahren selbständig) ist das was ich mit Hingabe mache. in den letzten Jahren hab ich alles aufs Spiel gesetzt, habe aber noch alle Karten in der Hand, wieder zu dem alten Erfolg zurückzukehren. Auch die Motivation ist seit kurzem wieder da, wird aber immer wieder durch die kosksessions unterbrochen.
Das muss ich abstellen. Es mag jetzt etwas pathetisch klingen, aber der Umstand hier zu posten und mit Leuten zu reden, die Ähnliches erlebt haben, tut gut. Ich kann Kritik gut vertragen und erwarte auch schonungslose Offenheit. Ich glaube, dass ich mich ganz gut objektiv beurteilen kann, aber Sichtweisen andere können mir vielleicht Fehler in meiner Denkweise aufzeigen.
In diesem Sinne Danke für deinen/Euren Input |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 22. Jan 2014 14:19 Titel: |
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@ kda
Hallo,
aus der von dir beschriebenen Sichtweise habe ich mich noch nicht betrachtet. Die Frage, ob ich mit meinem Job unzufrieden bin, muss ich verneinen. Bin seit 6 Jahren selbständig mit einem eigenen Team. Unter meinen Kunden hab ich viele Freunde und das was ich mache, nämlich für meine Kunden Unternehmen zu kaufen oder zu verkaufen, ist das was ich immer machen wollte und am besten kann.
Die Vorstellung irgendetwas anderes zu machen ist nicht reizvoll und macht auch keinen Sinn für mich, da ich meinen Job liebe.
Umsomehr wundert es mich ja, dass ich das Vertrauen meiner Mitarbeiter und meiner Kunden riskiere. Das hing mE vor allem mit dem Motivationsverlust zusammen, der mich nach der Trennung von meiner Familie heimgesucht hat. ich glaube, mir war danach der Erfolg nicht mehr so wichtig weil ich nicht mehr wusste, für wen ich das alles noch mache. Aber das ist eine lange Geschichte.
Meine Erkenntnis heute ist, dass ich mit Fehlentscheidungen und Schuldgefühlen
leben und das Beste daraus machen muss. Das geht nur bei klarem Kopf! Thats it. |
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Kda Bronze-User

Anmeldungsdatum: 04.12.2013 Beiträge: 46
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Verfasst am: 22. Jan 2014 18:34 Titel: |
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Das ist schön - ab und zu ist es wirklich gut, sich zu irren
Mir ging vorhin nochmal durch den Kopf, dass manche Menschen zu jung sind, um zu verstehen, was auf dem Spiel steht... ja, schon, da hast Du recht. Aber ich denke dass eben diese User in exakt dem richtigen Alter sind, Fehlen zu machen - um sie nachher zu reflektieren und das daraus Gelernte mitzunehmen. Mal davon abgesehen, dass ich mit Anfang 20 nicht so weit gedacht hätte, mich hier anzumelden...
Machs gut, drück Dir die Daumen! |
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prinzessin22589 Gold-User

Anmeldungsdatum: 01.01.2013 Beiträge: 498
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Verfasst am: 22. Jan 2014 18:47 Titel: |
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Du hast geschrieben, dass du nicht weiß warum du den Kick suchst und bereit bist das heutige für dich befriedigende leben dafür aufs Spiel zu setzten. Ich möchte dazu meine Erfahrung vielleicht als gedankenanreiz beisteuern. Ich selber habe unterschiedlichste Substanzen konsumiert, Alkohol, THC, codein, Tramal und tilidin. Habe mir eigentlich nie Gedanken darüber gemacht, auch einige Entzüge durchlitten, wenn ich keinen Zugang mehr zu den Medikamenten hatte. Dann habe ich eine angststörung entwickelt, panikattacken bekommen. Zum Glück wurden diese schnell richtig diagnostiziert und ich habe 3 Monate nach Diagnose eine Therapie begonnen. Zu dem Zeitpunkt war ichdenke er Überzeugung, es geht mir super, Kind verheiratet, Sicherheit und Geborgenheit im Elternhaus. Naja was soll ich sagen, nach einigen Monaten Therapie habe ich Zugang zu all dem verdrängten bekommen und mich dem gestellt. Damit würde mir sehr klar, meine Vergangenheit ist alles andere als super gewesen und meine Eltern haben mich durchaus seelisch misshandelt. Verdrängung ist ein überlebensinstink, aber was darunter liegt ist immer noch da und die Seele sucht sich ein Ventil, ob sucht oder Angst, egal. Alleine ohne Analyse wäre ich nie dahinter gekommen und das alles auch so passiert ist, sehr ich durch mein jetziges angstfreies und suchtfreies leben als erwiesen an. Ich habe erkannt, verarbeitet und somit war es für meine Seele überflüssig sich so mir weiter mitzuteilen oder die Gefühle ausschälten zuweilen wollen |
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tusem67 Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.12.2013 Beiträge: 367
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Verfasst am: 23. Jan 2014 10:58 Titel: |
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Fallen Angel hat Folgendes geschrieben: | Hey Tusem,
Ich finde nämlich keinen Anhaltspunkt in meinem früheren Leben, welcher ausschlaggebend sein könnte, dass ich mich in Koks "flüchte". |
Den hatte ich auch nicht gefunden und bin zu schon wirklich sehr früh zu Beginn der Drogenkarriere zum Drogenberater gegangen, weil ich wissen wollte, wieso jemand Drogen nimmt oder nehmen muss.
Das war bei mir ähnlich wie prinzessin es beschrieben hat, die Drogensucht fing bei mir nicht mit 26 beim Koksen an, sondern viele Jahre vorher.
Zitat: | Das Paradoxe an meiner Situation ist, dass ich das Zeugs nehme, obwohl ich alle Eigenschaften besitze um ein spannendes und erfülltes Leben zu haben, privat wie beruflich. |
Das glaube ich dir, übrigens war ich auch mal selbstständig Und hab immer geglaubt Geld und Arbeit wäre das wichtigste im Leben. Gerade Geld hat bei mir im Leben eine wichtige, wenn nicht sogar DIE WICHTIGSTE Rolle gespielt. Ich hab immer geglaubt wenn ich viel Geld habe, habe ich automatisch alles richtig gemacht.
Weiß du, Kokain gaugelt da deinen Gefühlen ja vor, "ALLES IST GUT" ich meine wenn man es gezogen hat, fühlt man sich doch wie der Gutelaune Bär und der Stress fällt von einem ganz plötzlich ab.
Heute bin ich mir ziemlich sicher, der Stress fällt nicht ab, man schiebt ihn nur vor sich hin und der haufen wird immer größer.
Wenn du dir ein anderes "Hobby" suchen würdest, was nicht aus Drogen und ner Nutte besteht und den Ausgleich dort finden könntest, dann wärst du auf einem besseren Weg. Aber wie ersetzt man ne Nutte und Kokain, wenn man dem gerade so verfallen ist ? hahaaa
Zitat: | Ich bin übrigens auch ohne enthemmt genug um guten Sex zu haben)))) das ist nicht das Problem, genausowenig wie das feedback von Frauen;-)
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Dann kann ich jetzt deine Aussage nicht ganz nachvollziehen, "Sex und Koks" wäre das GEILSTE überhaupt . . . . .? Passt für mich nicht zusammen?!
Aber eine "Sucht" besteht nicht nur aus einem einzigen Grund, sondern ich denke da spielen viele Faktoren eine Rolle, die bei jedem unterschiedlich sind.
Für mich bist du übrigens nicht Süchtig, aber du bist gerade auf dem besten Weg dahin.
Bei mir war's genau der Punkt, als ich ne Connektion hatte, ab da gings dann jeden Tag los.
Zitat: | Ich schaffe es nicht mehr als zwei Wochen clean zu bleiben. Irgendwann, wenn das zeugs beschaffbar ist, bohrt sich der Gedanke daran so tief in das Hirn, dass ich wie an einem langen Gummizug dahin gezogen werde...am nächsten Tag hasse ich mich dafür. |
Das kenne ich nur zu gut, ich hatte das mal ähnlich beschrieben
D Zitat: | aher meine Frage an dich: gab es irgendwas was bei dir den Wendepunkt eingeleitet hat. Normalerweise sind das Ereignisse, die in der Prioritätenliste über dem kokskonsum stehen, wie zB eine Frau, die einem viel bedeutet und die nix mit koks am Hut hat, so dass einem das wichtiger wird. |
Im Prinzip nicht, weil du merkst ja auch schon, dass es dir Probleme machen könnte und auch schon macht. Bei mir ging das dann viele Jahre und irgendwann, muss du dich entscheiden. Entweder Koks oder anfangen zu leben, wie die anderen vielen Milliarden Menschen auf der Welt und zwar ohne Drogen
Zitat: | Oder muss man mit schierer Willenskraft gegen diese "Gewohnheit" angehen? Ich habe in meinem Freundeskreis keine kokser und mein Job (bin mittlerweile seit 6 Jahren selbständig) ist das was ich mit Hingabe mache. in den letzten Jahren hab ich alles aufs Spiel gesetzt, habe aber noch alle Karten in der Hand, wieder zu dem alten Erfolg zurückzukehren. Auch die Motivation ist seit kurzem wieder da, wird aber immer wieder durch die kosksessions unterbrochen. |
Ich kenne das wirklich sehr gut mit dem "auf's Spiel setzen" und ich hab auch soviele und sooo gute Projekte vor die Wand gefahren.
Das bleibt nicht aus, im Prinzip muss du dann stark sein und dir einen Plan machen, wann und wie du deine Freizeit gestaltest. Und dich Kosequent da dran hälst, da musst du Disziplin bewahren und wirklich dich ablenken können, wenn teufelchen wieder mal anklopft
Mir hat mein Bruder mal gesagt, das ist deine letzte Chance etwas verändern zu können, Druck soll zwar bei süchtigen nicht gut ankommen, aber der Satz ist bei mir angekommen.
Und du kannst selber entscheiden was passiert und was nicht, glaub mit jeder "Runde Koks" gehts ein stückchen tiefer.
Und mit jedem "Nein" gehts da wieder raus, das ist nunmal so.
Alles in allem glaube ich, dass es bei dir eine Mischung aus Belohnung (für die gute Arbeit), Stressabbau, deine Familäre Situation und der Spaß etwas "Cooles" zu tun.
Und vielleicht kommst du innerlich nicht so Recht klar, auch Fehler gemacht zu haben und "verdaust" es halt mich Drogen.
Ich hab auch immer so ein bischen daran geglaubt "Kokain nehmen die "Reichen, Coolen, also die Edlen " war so im Gespräch früher in unserer Clique  |
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Fallen Angel Anfänger
Anmeldungsdatum: 21.01.2014 Beiträge: 8
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Verfasst am: 23. Jan 2014 15:13 Titel: |
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@Princess und Tusem,
ich sitze beim lunch in der Naehe von Venedig, kurz vor einem Termin und lese eure Beitraege.
es ist in der tat so dass ich mit 16 ein ueberzeugter Kiffer und Revoluzzer war. Das habe ich schlagartig abgestellt als ich Anfang 20 mit meiner spaeteren Frau zusammenkam. Nach der Trennung gings mit Koks los. Wenn ich Princess' Erfahrung nehme, koennte es ohneweiteres n meiner Vergangenheit was geben, das ich noch nicht aufgearbeitet habe. ich werde mich auf die Suche danach machen.
in der Zwischenzeit nehm ich mir meine vermeidungsstrategie vor. habe seit 7 Tagen nix geholt und meine naechstes Ziel sind weitere 7 Tage zu ueberstehen. Tusem, ich habe ein Poblem mit diesem zeugs, davon bin ich ueberzeugt, allerdings habe ich zuletzt immer wieder phasen in denen ich es nicht nehme. dann wieder phasen wo ich mich sogar wochentags wegbeame. diese unkontrolliertheit zeigt mE mein Suchtproblem.
Ich krieg das jetzt hin und erlaube mir euch davon zu berichten. das ist anreiz und ich versteh den zweck dieses forums so, dass eigene Erfahrungen auch fuer andere Anreiz und U terstuetzung sein koennen. Carpe diem |
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tusem67 Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.12.2013 Beiträge: 367
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Verfasst am: 24. Jan 2014 00:08 Titel: |
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Hey
mach das beste draus, du bist doch ein schlauer Bursche und weiß wo der Hase läuft, also solltest du das auch hinbekommen.
Wenn der Alltag anfängt zu leiden, dann ist es höchste Zeit zu handeln. Das hast du schon erkannt und fängst jetzt an dir Gedanken zu machen.
Schöne Zeit noch in Venedig, mach's gut...bis dann mal
Gruß |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 24. Jan 2014 23:10 Titel: |
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tusem67 hat Folgendes geschrieben: | aber die Sache mit dem Sex, kann man auch so interpretieren, das du ohne Drogen gar nicht so richtig aus dir rauskommst und etwas verklemmt bist. Entschuldige dafür bitte . . . .
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der gedanke liegt sehr nahe... finde ich auch...
@fallen angel:
du magst zwar beruflich erfolgreich gewesen sein, aber einen -offenbar wichtigen- teil deiner persönlichkeit konntest du offenbar bislang noch nie so richtig ausleben bzw. nur mit "nutten und koks", um es mal salopp zu formulieren...
ich bin mitte dreissig, selber abhängig (seit langer zeit "nur" von methadon) und muß eines dazu sagen: dass der sex auf koks toll sein soll, habe ich schon öfter gehört. interessanterweise kamen dann oft sehr aufschlußreiche antworten, wenn ich mal nachfragte, WAS denn daran so besonders sein sollte...
meist sind es -neben dem rauschhaften- vor allem dinge wie "ENDLICH KONNTE ICH MAL DINGE TUN, DIE ICH MICH SONST NIE GETRAUT HÄTTE" usw...
bei vielen stand halt gar nicht mal so sehr der rauschin verb. mit sex im vordergrund, sondern die enthemmung.
gerade DAS schafft man aber auch in einer wirklich guten beziehung. auch da gibt es ja zunächst mal gewisse dinge, die man sich nicht traut, weil man sich am anfang einfach noch nicht gut kennt.. aber wenn das eis gebrochen ist und man lernt, mit der sexualität offener umzugehen, kann das richtig befreiend wirken. dann braucht man dafür auch kein koks mehr. das ist dann nur noch hinderlich. nüchtern ist sex dann am schönsten.
unsicherheit endet oft in schlechtem sex. so kriege ich zb von jüngeren herren öfter mal mit, dass dort gerne viagra genommen wird, wenn man sich via facebook mit seiner flamme zum "dvd-abend" verabredet. später brüstet man sich dann damit, dass man "stundenlang durchhalten" konnte... viele teens und twens denken wirklich, guter sex sei hart und langandauernd wie mit einer bohrmaschine. viele junge mädels spielen den armen kerlen in ihrer eigenen unsicherheit auch oft noch einen orgasmus vor... und so kommt eins zum anderen..
ich kenne frauen, die sind mitte dreissig und hatten beim sex mit ihrem ehemann NOCH NIE einen orgasmus! da läuft doch was schief.. da wird einfach nicht miteinander geredet.. |
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