Nach Horrortrip will ich nur noch clean sein!

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Kirsche90
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 15:21    Titel: Nach Horrortrip will ich nur noch clean sein! Antworten mit Zitat

Hallo liebe Forenmitglieder! Smile

Bin neu hier und hoffe ich kann euch mal mein Herz ausschütten.
Seit ein paar Tagen lese ich hier gespannt mit und bin der Meinung ich könnte eure Ratschläge oder auch Unterstützung gut gebraucht.

Zu meiner Person:
Ich bin 23 Jahre alt und kokainabhängig. Ich könnte mir in den Arsch treten dafür.
Alles angefangen hat es mit meinem Freund. Diesen kenne ich seit nunmehr 5 Jahren. Vor ca. 1, 5 Jahren sind wir dann zusammen gekommen. Ich wusste von Anfang an, dass er gelegentlich Kokain nimmt. Jedoch wusste ich bis dato nicht, wie saugefährlich dieses Teufelszeug sein kann und hab die Gefahr auch total unterschätzt. Eines Tages hab ich ihn dann gefragt, ob ich auch mal probieren dürfte, da ich sehr neugierig auf dieses Zeug war.

Die erste Line war auch wahnsinnig gut (damals) und ich hab mich gefühlt wie ne Göttin schlechthin. Jedoch hab ich mich auch gefragt, was alle immer so nen Aufriss darum machen, weil soooo high war ich nicht - hab ich gedacht. Eigentlich merkt man ja gar nicht, wie drauf man eigentlich ist, wie viel Unsinn man redet und wie toll man sich fühlt...

Und irgendwann kam die zweite und die dritte Line und so weiter und so fort ... ich muss dazu sagen, dass ich nie täglich Kokain genommen habe. Wenn dann gab es alle 3 - 4 Wochen Nachschub aber in der Zeit war ich dann auch 5 Tage am Stück drauf. Es gab auch Phasen da hab ich 8 Wochen nichts genommen.

Aber nach nem dreiviertel Jahr hat es schon angefangen mit Herzstolpern, während des Konsums und auch außerhalb. Hab das vom HA abchecken lassen und war beim Kardiologen, Diagnose: Bluthochdruck. Von da an wusste ich, es wäre besser ich würde dem Koks abschwören und nichts mehr nehmen. Hab auch meinem Freund gesagt, er solle nichts mehr in meine Nähe bringen, da ich sonst rückfällig werden würde. Aber wie wir das alle so kennen, ist es nicht einfach, von heute auf morgen aufzuhören. Und so kam der Tag an dem ich meine Nase wieder folterte. Zwar weniger als zuvor aber dennoch.

Naja, vor ein paar Tagen kam nun mein Horrortrip. Wir, mein Freund und ich haben es uns zuhause gemütlich gemacht und tata - ja, da lag auch schon der Haufen. Und ich hab gezogen und mich noch gewundert, warum ich nix spüre. War dann eine rauchen, alles war gut und plötzlich, bekam ich Herzrasen und dachte ich muss sterben. Nie in meinem Leben hatte ich so eine Todesangst verspürt. Ich hab angefangen zu beten, vor Elend. Mir war schwindelig und ich dachte es sei jeden Moment vorbei. Gefühlt war der Zustand mehrere Stunden, real wahrscheinlich nur 1h.

Bin dann irgendwann eingeschlafen und am nächsten Tag ging es mir immer noch dreckig. Ich kann euch sagen, dass ich nach diesem Horror nie wieder ... NIE NIE NIE WIEDER diesen Mist zu mir nehmen möchte. Ich bin jetzt noch (Tage danach) seelisch total im Eimer. Ich hab richtige Angst. Mein Freund hingegen, mit dem ich darüber reden wollte... spielt alles runter: "Das lag nicht am Koks", "Du bildest dir das nur ein", "Koks fördert keine psychischen Schaden"... nach diesen Sätzen bin ich auch der Meinung, dass eine Trennung nicht vermeidbar sein wird. Er verteidigt seinen Stoff... und ich muss sagen es hat ihn verändert... er wird immer aggressiver und ich will so nicht werden und ich will auch nicht irgendwann in der Geschlossenen landen, mit ner Psychose oder Wahnvorstellungen.
Ich denke einfach, dass es mich immer wieder verleiten wird, wieder ne Line zu nehmen. Versteht mich nicht falsch, ich geb Ihm keine Schuld dafür, is ja schließlich meine Nase aber es ist null einsichtig und auf Dauer lässt sich das mit nem drogenfreien Leben nicht vereinbaren.

Ich will einfach nur clean sein. Könnt ihr mir Tipps geben? Wisst Ihr was das an dem besagten Tag war (Herzrasen, Panik)?


Ich bin mir sogar am Überlegen, ob ich den Hausarzt aufsuchen soll, hab aber Angst, dass er sagt ich solle stationär entgiften oder sonstiges.


Auf eure ehrlichen Antworten freue ich mich sehr!
PS: Bitte geht nicht allzu hart mit mir ins gereicht, ich heul seit Tagen so oft, ich hab schon dicke Augenlider =(
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Erstmal herzlich Willkommen Smile

Klingt sehr sehr ähnlich wie es mir abgelaufen ist Wink Beim Koks ist eben das Gefährliche, dass die ersten Male nicht so wild sind. Man glaubt auch, dass man nicht abhänigig ist, macht auch mal längere Pausen und hat nicht wirkliche einen Entzug. Daher denken viele sie können einfach wieder weitermachen.

Irgendwann kam dann auch bei mir der Abschnitt wo ich mir gesagt habe, ich lass es. Habs zwar nicht oft genommen, aber merkte auch, dass es mir nicht gut tut. Habe es damals max. 2 Wochen geschafft zu pausieren und hab dann wieder gemeint die Sache unter Kontrolle zu haben. Mit Alkhol im Blut denkt man dann auch nicht mehr solange nach - und Schnupf - weg ist Line...

Dann hatte ich auch so einen Horrortrip - genau der gleiche Ablauf wie bei dir. Ich dachte ich gehe drauf und an den nächsten Tagen heftige Depris. Habe es dann noch zweimal gebrochen und wollte mir einreden, dass es eine Ausnahme war. Aber es war auch mit 2 Monaten Pause immerwieder derselbe Horror! Bin dann in Therapie, da ich mir einen Entzug einfach nicht zutraute und auch noch ein Alkoholproblem hatte. Habe zuhause "entgiftet" wobei es ja beim Koks keine körperlichen Entzugserscheinungen gibt. Aber am Koks hatte ich psychisch schon ca. 4 Wochen hart zu knabbern Sad Dann ging es langsam aufwärts...

Inzwischen geht es mir sehr gut und bin extrem froh endlich weg von diesem Dreck zu sein! Würde dir aber auch empfehlen für die erste Zeit (ca. 4 Wochen), keinen Alkohol zu trinken. Denn sobald ich was getrunken habe, wurde der Suchtdruck sehr hoch und konnte kaum widerstehen!

Wünsche dir viel Glück und drück dir die Daumen! Mach auf keinen Fall so weiter, denn es wird nur mehr schlimmer!

lg
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

...noch zu deinem Freund:
Er wird es vermutlich schon paar Mal versucht zu haben, das Koks zu lassen. Leider scheitern viele daran, da sie keine Hilfe in Anspruch nehmen. Der einfachste Weg ist dann natürlich den Stoff schön zu reden Rolling Eyes

Koks gehört zu den gefährlichsten Drogen und bekommt man auch deswegen nicht im Supermarkt Wink Lass dir hier nichts einreden und mach dass was du für richtig hältst! Jeder der länger Erfahrungen mit Koks gemacht hat und ehrlich ist, wird dir das bestätigen! Lies dir hier einige Erfahrungen durch und auch wie oft die Leute rückfällig werden und verzweifeln - es macht dich einfach kaputt das Zeug, lenkt deine Gedanken und stellt alles andere ins Abseits Sad

lg
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Kirsche90
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2014 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Benno!

Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Du hast vollkommen recht, ich hab diese Zeug total unterschätzt und mich plagen schlimme Gewissensbisse, dass es überhaupt soweit kommen musste. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich nie wieder - auch nur aus Neugierde- Kokain probieren. Es macht mich traurig, was aus mir geworden ist. Hallo, ich mein ich bin mit meinem 23 Jahren kokainabhängig. Ich weiß, dass es Leute gibt (und ich werde diese bestimmt nicht verurteilen) die das Schicksal "Drogenproblem" noch viel härter getroffen hat.

Kannst du mir vielleicht sagen, was genau das war? Also dieses Herzrasen etc. Kokainschock? Kokainintoxikation? Ich hatte sowas noch nie zuvor und wenn ich nur daran zurückdenke, könnte ich anfangen zu weinen, weil ich mir sicher bin, dass das ne ganz knappe Nummer war. Das war jedes Mal ein Spiel mit dem Leben. Andere können 20 Jahre Kokain nehmen und haben "kaum" psychische oder physische Beschwerden. Andere gehen schon bei der ersten Line fast drauf.

Ich hab so einen Ekel vor Koks. Selbst wenn ich mir nur vorstelle, wie es riecht und dann noch an die Situation denke, bekomme ich eine Gänsehaut und muss mich schütteln. Aber ja, Angst vor einem Rückfall habe ich. Vielleicht sollte ich wirklich mal mit meinem HA sprechen und einen Entzug machen. Aber davor hab ich auch wieder Panik... wie lange muss ich dahin, hilft es überhaupt, wird danach alles noch schlimmer?

Weisste, mein Freund hat noch nie darüber nachgedacht, davon loszukommen. Er denkt (natürlich), dass er nicht abhängig ist. Das er damit seinen Job (benötigt tagtäglich seinen Führerschein) riskiert, seine Wohnung (kann er dann nicht mehr bezahlen, Schulden machen könnte oder... darüber sorge ich mich am Meisten... davon psychisch wie physisch krank werden könnte, winkt er ab. Er wüsste nicht einmal, das Koks Psychosen etc. auslösen kann. Laut ihm sagt man das nämlich nur so, als Abschreckung. ...

Erst wenn er ganz untern am Boden ist, wird er es evtl. kapieren und bis dahin werde ich in regelmäßigen Kontakt mit dem Teufelszeug stehen. Aber so eine Trennung ist auch hart. Obwohl es besser für mich wäre um clean zu bleiben.

Es fasziniert mich nur noch, was ein Strauch (Kokainpflanze) alles kaputt machen kann...


Ich bereue es so sehr...

Sad
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2014 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kirsche,

kein Thema Wink

Du bist 23 und hast dein ganzes Leben noch vor dir und das Schöne ist, dass du die Zukunft selbst gestalten kannst! Du hast halt eine Erfahrung gemacht und deine Neugier gestillt. Mach dir da mal keinen Kopf - man lernt ständig im Leben Wink Wichtig ist nur, dass du ab jetzt von den Zeug fern bleibst!

Koks verengt stark die Gefäße und das gefällt deinem Herz natürlich nicht wirklich Sad Dazu kommen dann noch Panikzustände, welche durch das Hormonchaos im Kopf verursacht werden... Da hast du recht! In meinem "Ex-Bekanntenkreis" hatten die meisten schon einige Jahr Konsum hinter sich. Ich war nach ein paar Monaten streichfähig... Bin aber auch sehr froh drüber!

Behalte dir diesen Gedanken in Erinnerung! Der Ekel soll auf jeden Fall in deinem Kopf bleiben, damit du beständig bleibt.

Wie du schon richtig gesagt hast, verträgt es jeder Mensch anders. Er wird vermutlich nicht viel darüber nachdenken und auch damit einfach seine Probleme bewältigen wollen. Das nächste wäre, wenn er sich die Sucht eingestehen würde, müsste/sollte er damit wohl aufhören und das will er sicher nicht...

Ich würde dir hier einen Psychologen empfehlen. Der Hausarzt würde dich vermutlich auch dorthin überweisen. Einen körperlichen Entzug hat man kaum mit Koks, dafür ist der psychische umso stärker. Mir ist klar, dass es sehr schwer ist diesen Weg zu gehen, aber man liegt nicht bei Psychologen aufn Sofa und weint sich aus, sondern lernt sich selbst und seine Gefühle besser kennen. Hast du dir mal die Frage gestellt, was du an deinem Partner so gut findest? Warum hast du auch was konsumiert? Lass dich auf jeden Fall von deinen Partner nicht zu stark beeinflussen, denn du bist auch in einer Beziehung immer noch ein eigenständiger Mensch!

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

lg benno
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Kirsche90
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2014 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Es wird wohl am allerbesten sein, wenn ich "es" als Erfahrung ablege, mehr bleibt mir auch leider nicht übrig. Sad

Vielleicht ist es auch ganz gut, dass es uns so früh getroffen hat und wir uns dadurch nicht noch mehr kaputt gemacht haben... Droge bleibt Droge, es ist einfach besch****.

Er nimmt Kokain (laut ihm selbst) nicht, weil er Probleme hat. Nein, alle in seinem Bekanntenkreis machen es. Zumindest die Männer. Wobei ich absolut nicht verstehen kann, dass die Freundinnen das nicht merken. Man benimmt sich schon anders (Rededran, Arroganz, Selbstverliebtheit etc.). Ich seh es ihm auf 5 Kilometer in der Nacht an, dass er was gezogen hat. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst die Erfahrung damit hab.

Natürlich hab ich mir schon oft die Frage gestellt, was ich an ihm so gut finde. Und da gibt es ne Menge. Aber dennoch komme ich mit seinem Konsum nicht klar. Das er all die Gefahren so runterspielt und zu mir dann sagt, ich glaube jeden Mist, den man darüber erzählt. Schließlich sind ihm keine Fälle bekannt, wo es zu Psychosen o.ä. kam... Na, klar, er setzt sich ja auch nicht damit auseinander. Hauptsache Stoff ist da.


Ich merke einfach immer mehr, wie er sich verändert. Wenn er grad so ne Phase hat, wo es Koks gibt, will ich ihn schon gar nicht mehr sehen. Ständig dieses dumme Gelaber über total unsinnigen Stuss. Dieser Rededrang, wenn er sich fühlt wie ein Gott. Und wenn dann nichts mehr da ist, ist er zunehmend gereizt und findet alles total dumm. Früher war er auch immer ein ganz geschmeidiger Typ, sozusagen mein Ruhepol. Und mittlerweile wird er zunehmend aggressiv - aber, dass kommt (laut ihm) natürlich nicht vom Kokain. Er kapiert es einfach nicht. Er prahlt damit sogar in der Öffentlichkeit und ich muss immer Angst haben, dass irgendwann einmal die Bullen vor der Tür stehen. Aber (mal wieder laut ihm) macht das ja jeder zweite und deswegen wird er auch nicht erwischt...

Jeder sagt, ich soll rennen, so weit ich kann, weil man mit einem drogenabhängigen Menschen nicht glücklich werden kann und er mich immer in Versuchung führen wird. Grade weil er so beratungsresistent ist.


Aber ich habe hier im Forum einige Beiträge gelesen. Viele haben es jahrelang gemacht und ALLE hatten sie irgendwann die Nase voll davon. Und darauf baue ich. Ich hab halt noch Hoffnung...
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2014 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

In erster Linie ist mal wichtig, dass du Abstand von dem Zeug hältst. Lass dich auch nicht davon beirren, wenn er meint er hat keine Probleme etc. damit. Ich hatte auch einen wirklich sehr guten Freund dem ich sehr viel Glauben schenkte. Eigentlich ein zuverlässiger Typ, außer es geht um Koks. Da lügt er, spielt alles runter und betrügt sich selbst in schlimmster Form!

Depressionen zeigen sich bei Männer meistens in Aggressionen. Es reagiert jeder anders darauf, wie du ja auch bei dir gesehen hast.

Ich traue dir auf jeden Fall zu, dass du weisst was für dich am besten ist. Wenn du für dich Hoffnung in der Beziehung siehst, dann möchte ich dir das auch nicht ausreden. Bleib auf jeden Fall selbst clean und lass dich nicht verleiten! Wenn du das nicht schaffst, bleibt nur die Trennung Sad Glaub mir, dass du kein Leben mit Koks leben möchtest Wink

lg
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Kirsche90
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2014 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ein recht herzliches Hallo an die Community!

Hiermit melde ich mich zurück, um über meine Erfahrungen zu sprechen.
Wie oben geschrieben, habe ich vor ca. 3 Monaten einen Horrortrip mit Kokain erlebt und habe mir von dem Tag an geschworen, dieses Dreckszeug nie wieder zu nehmen und ich kann euch sagen...

... ich habe bis jetzt durchgehalten!

Ich denke noch oft daran, wie es wäre, eine Line zu ziehen ABER nach der Erfahrung bin ich immer noch der Meinung das Koksen be******* ist und ich immer noch keine Lust habe, dem Drang zu verfallen. Ich weiß, es sind erst drei Monate aber ich fühle mich wieder gut und bin froh, standhaft geblieben zu sein. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt.


Wie ihr wisst, ist mein Freund ebenfalls Kokser. Es macht mich unendlich traurig, dass ein Mensch, den man liebt nicht helfen kann - weil er sich nicht helfen lassen will. Immer höre ich nur von ihm: Ich bin nicht süchtig oder abhängig. Ich würde ihn bevormunden etc. Er lügt nur noch, damit ich ihn nicht dabei ertappe, obwohl ich weiß, wie er drauf ist, wenn er kokst.

Dabei sehe ich es im nüchternen Zustand noch viel besser. Des Öfteren sitzt er nach einer durchzechten Nacht in der Wohnung und klagt über Brustschmerzen. Aber das liegt laut ihm nicht am Koka. Nein. Es sind immer andere Dinge daran Schuld. Wisst ihr, ich habe Angst um ihn aber ich muss mir eingestehen, dass ich ihm niemals helfen kann, solange er sich nicht helfen lassen will. Und ja, diese Einsicht tut weh =(
Ich weiß, dass er sich irgendwann totkokst aber ich kann es nicht verhindern. Es ist nicht meine Aufgabe. Dennoch fühle ich mich schlecht dabei, weil ich das Gefühl habe ihn im Stich zu lassen.

Ich habe gelernt, dass Kokain (mit anderen Drogen habe ich keine Erfahrungen) jede zwischenmenschliche Beziehung zerstört. Würde ich noch koksen und alles bejahen, wäre ich eine Top-Freundin. Menschen verändern sich durch die Droge rasant und permanent.

Demnächst, wenn ich eine Wohnung gefunden habe, werde ich (alleine) auf eigenen Beinen stehen und mein Leben selbst in die Hand nehmen - und das ohne Drogen. Ohne Koks. Ohne Ihn.


Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, wie er früher war. Aber besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende (oder wie war das?!)

Es wäre nett, wenn mir jemand etwas schreiben könnte, eure Meinungen und Erfahrungen sind mir sehr wichtig.

Wünsche euch alles Gute auf eurem Weg in die Abstinenz.

Liebe Grüße,

Kirsche90
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2014 06:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kirsche. Das klingt ja gut. Vielen Dank für deine Mail nach 3 Monaten.
Schönen Tag und bis dahin.
Joe
Ist heute nüchtern und fährt jetzt auf die NA Convention nach Oldenburg
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2014 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kirsche,

ich vermute fast, dass dein Freund wirklich glaubt, das seien alles böse Geschichten von bösen Drogengegnern, die ihm sein harmloses Koks nicht gönnen. Ich glaube an dem Punkt kann man nirgendwo ansetzen, um ihn wenigstens zu motivieren, sich umfassend zu informieren. Es gäbe genug lesenswerte Seiten.

Ich würde hier die Seite der drugscouts empfehlen, dort findest du sehr umfangreiche Informationen über Drogen, deren Wirkung und mögliche Nebenwirkungen und einiges über Mischkonsum. Hier finde ich das Forum am besten und wenn du ein bisschen stöberst findest du auch hier einige sehr gute Informationen.

Sehr gut finde ich, dass du bei deinem Entschluss geblieben bist und deinen Weg alleine weiter gehen möchtest, konsequent ohne Kokain. Toll, dass du das so gut hingekriegt hast. Du würdest aber gerne wissen wollen, was bei dem letzten Konsum passiert ist. Hier lege ich dir die Seite der drugscouts an Herz. Wie oben schon geschrieben, findest du dort einiges über Wirkung, Nebenwirkungen und Mischkonsum. Kokainkonsum und Alkohol ist eine relativ gängige Geschichte, wobei die meisten sich nicht bewusst sind, dass das nicht ungefährlich ist. Vielleicht (ich weiß es nicht, fand aber eine Textpassage, wo mir der Gedanke kam) war bei dir ja auch Alkohol mit im Spiel. Nur so ein Gedanke.

Gruß

Pimpinelle
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faun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2014 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hey hey hey, Glückwunsch!

ich erinnere mich daran. So weit war ich auch schon, hatte noch mehr geschafft und war ganz zufrieden. Und dann...

ich hoffe ganz doll und wünsche dir ganz fest, bekomm keinen Rückfall mehr.

PS: Eigentlich ist es ja egal, ob das mit dem Herz vom Koks kommt oder von irgend etwas anderem, klar ist das es mit dem Koksen zusammenhängt. Ob indirekt oder direkt. Ob Koks selber, wozu es guten Grund gibt das anzunehmen, oder ob von Streckmittel, was ich mir auch gut vorstellen könnte, was das Koksen nicht besser macht, oder sonstwas...

Bleib dabei und danke für so einen Positiven Bericht. jedenfalls macht er mir Mut und gibt mir Kraft.
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Ramstein
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2014 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kirsche

Erstmal gratuliere zu deinem Entschluss abstinent zu bleiben. Koks macht zwar körperlich nicht oder nur sehr gering abhängig aber die psychische Abhängigkeit ist oft schwerwiegender als bei anderen Drogen. Der psychische Entzug ist viel schlimmer als der körperliche. Habs bei mir (Benzoabhängigkeit) selber erlebt. Der körperliche Entzug war nicht schlimm aber der psychische gewaltig. Der Suchtdruck war so extrem das er mich fast in den Selbstmord trieb. Will dir keine Angst machen aber der psychische Schaden ist unabhängig von der Droge viel schwerer zu beheben wie der körperliche. Suizidimpulse hab ich immer noch obwohl ich jetzt seit fast einem Jahr nix mehr nehm. Der Heroinentzug war obwohl ich ihn kalt machte wie ein Spaziergang gegenüber dem Medikamentenentzug. Das heißt nicht das man fixen soll Gott bewahre aber das psychische war bei weitem nicht so schlimm. Ins Heroin bin ich damals genauso wie du durch meine Freundin reingekommen. Ich war 16 sie 22. Sie machte mir ne Szene weil ich an meinem Geburtstag mal nen Rausch hatte. Am nächsten Tag hieß es keinen Alk mehr nimm das mal. Das war mein erster Kontakt mit Drogen, Cannabis damals. Gelandet bin ich beim Heroin. Als man sie dann einwies, da taten sie ausnahmsweise mal was gutes klingt hart aber es ist so, fing ich an zu denken und hab die Zufuhr einfach abgewürgt. Das ist jetzt 21 Jahre her. Totalkarenz, auch keine sogenannten leichten Drogen wie THC. Hab alle Szenekontakte abgewürgt und den Freundeskreis neu aufgebaut zu abstinenten Leuten. Was ich dir damit sagen will gib deinem Freund einen Tritt in den Arsch sonst reißt er dich auf kurz oder lang wieder rein. Die Liebe kann nicht all zu groß sein denn wenn ich einen Menschen gern hab geb ich ihm nicht so einen Mist. Helfen kannst du ihm nicht wenn er es nicht will. Auch wenns weh tut trenn dich von ihm. Ein anderer Vater hat auch nen schönen Sohn. Ich hab Anja damals den Laufpass gegeben weil sie nicht abstinent bleiben wollte. Hat zwar nur Gras geraucht dann aber man hat Szenekontakt dadurch und es istb eine Frage der Zeit bis man wieder was nimmt. Kann gut gehen aber das Risiko eines Rückfalles ist einfach hoch.

Grüße Ramstein
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Kirsche90
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2014 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wow... ein herzliches Danke erstmal für die vielen Antworten, die ich zu meinem Post bekommen habe! Hat mich sehr gefreut =)

@joe:

Natürlich gebe ich gerne positives Feedback, ich hoffe jemand das ich damit helfen kann und andere ermutige auch weiterhin clean zu bleiben. Hoffe du hattest einen schönen Tag in Oldenburg!

@Pimpinelle:
Genau so ist es, alle anderen reden Mist, wenn es um sein "harmloses" Koks geht.
Ich habe bereits sehr viele Berichte gelesen, die mich weiterhin dazu motiviert haben clean zu bleiben - und das auch zukünftig.
Vielen Dank für dein Lob Smile Ja, es war auch Alkohol im Spiel, da hast du Recht. Kokain ist und bleibt gefährlich, wenn ich was anderes behaupten würde, würde ich lügen.

@faun:

Ja, das gefährliche ist wirklich, dass man lange clean sein kann (manche sind es 10 Jahre lang) und bekommt dann einen Rückfall. Ich will aber dennoch nichts mehr damit am Hut haben und sollte ich in die Situation kommen und jemand würde es mir anbieten, würde ich (hoffentlich) schnell wegrennen.
Auch an dich ein herzliches Danke für dein Lob an mich Smile Ich denke einfach, dass mein Leben mehr wert ist, als dauerdrauf irgendwann vieleicht in der Gosse zu landen. Das Leben bietet doch so viel mehr und darauf bau ich auf. Jeden Tag.

@Ramstein:

Vielen Dank, es ist manchmal noch hart aber von Woche zu Woche, denk ich auch weniger über den Konsum nach. Und das gibt mir Kraft weiter zu machen.
Deine Geschichte klingt sehr hart. Ich hoffe nur, dass du weiterhin clean bleibst, drücke dir auch ganz fest die Daumen dafür! Hast du schon mal daran gedacht dir professionelle Hilfe zu holen, in Form eines Therapeuten? Es ist ganz wichtig, dem Freundeskreis aus dem Weg zu gehen, wenn man clean bleiben will. Die Versuchung sich etwas zu besorgen und wieder rückfällig zu werden, ist einfach viel zu groß.
Ich würde meinem Freund gerne den nötigen Arschtritt geben... aber leider wird er von dem Zeug immer agressiver und wenn man ihn darauf anspricht, rastet er entweder aus oder macht dicht und er ignoriert mich. Von daher sehe ich keine Chance auf einen gemeinsamen Weg.



Ja, nochmals vielen Dank für eure Antworten.
Momentan bin ich dabei mir eine Wohnung zu suchen, um die Sache schnell hinter mich zu bringen und einen neuen (drogenfreien) Weg zu gehen.
Ich hoffe, dass ich nicht schwach werde und ihm immer wieder eine Chance gebe. Weil sonst seh ich es kommen und ich sitz irgendwann wieder da und kokse. Darauf hab ich keine Lust mehr.
Erschreckend wie Kokain das Leben, Beziehung, den Job - einfach alles kaputt machen kann.

Genauso scheint es mir, dass Kokain und Lügen zusammen gehören wie Ying & Yang.

Ich wünsche euch noch allen einen schönen Tag und wenn ihr es schafft bleibt sauber, ich glaub an euch! Smile


@
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Ramstein
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2014 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kirsche

Einen Therapeuten hab ich nicht möchte ich auch nicht. Soweit geht's ja, hab ne verständnisvolle Frau und gute Freunde. Sie hatte wohl auch mal geschumpfen weil ich mal was getrunken hab damals aber sie ist im Gegensatz zu meiner Ex glaubwürdig weil sie auch sonst nichts nimmt. Sie hat mir keine Drogen in die Hand gedrückt und gesagt nimm das es ist besser. Anjas Begründung war immer Alk macht agressiv aber man kanns nicht verallgemeinern. Von den Drogen bin ich zeitweise ausgerastet, daher die Flashbacks wo ich die Trips immer wieder durchleb obwohl ich über 20 Jahre nix mehr nehm. Da ist nicht das Heroin alleine die Schuld sondern hauptsächlich LSD. Es gibt natürlich viele agressive Betrunkene weil Alk so häufig ist weil er eben legal ist aber Drogen können genauso agressiv machen. Das heißt nicht das man trinken soll das eine ist nicht besser als das andere. Mein Schwiegervater war schwerer Alkoholiker, ich kannte ihn nur noch trocken, aber als er noch getrunken hat ist er zu seinen "besten Zeiten" sogar mit dem Messer gekommen. Ich bin zwar auf niemanden los aber ausgerastet bin ich ordentlich, hab einfach nur Schwein gehabt das sie mich nie gekriegt haben. Wenn ich im Casino auch soviel Glück hätte wär ich schon Milliardär.

Gib dir den Rat lass deinen Freund sausen auch wenns weh tut, er reißt dich sonst auf kurz oder lang wieder mit in den Abgrund. Helfen kann man ihm nicht wenn er nicht will auch wenn ihn eines Tages brutal gesagt mal der Teufel holt. Ist hart aber ist leider so. Machs zu deinem eigenen Schutz. Sollte er sich zur Therapie entschließen und abstinent bleiben, das Angebot kann man ja machen, kannst du es immer noch mal versuchen. Nur ein gutgemeinter Rat.

Grüße Ramstein
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duke1492
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.10.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2014 18:50    Titel: ramstein Antworten mit Zitat

Dein Tipp bietet aber quasi nur Hilfe für einen, ist voll einseitig, und hilft dem, dem geholfen werden sollte nicht im geringsten. Wird seine Situation eher noch verschlechtern. Weil ihr es hier mit mutmaßlichen Sprichwörtern habt
"Nur gemeinsam sind wir stark"!
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