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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 24. Apr 2015 00:34 Titel: "JUNKIE": was ist das eigentlich? |
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servus und grüzi mitanand'!
inspiriert von der diskussion in einem anderen thread wollte ich hier mal einen begriff diskutieren, den wir alle kennen, von dem wir aber sehr oft ganz unterschiedliche vorstellungen haben: es geht um das wort "JUNKIE".
ich selber hatte hier im forum auch schon mißverständnisse usw. klären müssen, weil ich den begriff schon öfter verwendet habe. einige sind der meinung, dass jeder drogenkonsument ein junkie ist. und andere haben das bild eines heroin-fixers im kopf, der auf den dreckigen bahnhofsklos dieser welt sein zeug drückt...
aus diesem grunde würde mich jetzt mal interessieren, was ihr darunter versteht?
und ob ihr zb. auch euch selber als "junkie" begreift?
für mich ist der begriff sehr stark negativ besetzt. ein junkie ist für mich jemand, der sehr stark süchtig ist. das sind viele menschen, aber nicht alle würde ich als junkie bezeichnen. deshalb erstelle ich ne kurze liste mit eigenschaften, die der "typische junkie" m.m.n. besitzt. ein JUNKIE ...
- ist sehr stark süchtig nach einer substanz (das muß aber nicht zwingend heroin sein! das kann auch ein medikament sein etc... es gibt ja auch junkies, die nichtstoffliche süchte pflegen)
- ordnet seiner sucht ALLES andere unter. die droge hat für ihn oberste priorität, es gibt nichts wichtigeres für ihn
- führt meist nur noch ein sehr eingeschränktes leben, weil die meiste zeit für seine sucht draufgeht (konsum, beschaffung, chillen auf der offenen drogenszene usw.)
- ist nicht selten in irgendeiner weise "sozial auffällig": sein verhalten ist häufig nicht "normal", er ist entweder sehr laut, derbe, auffällig oder das genaue gegenteil, nämlich total still, introvertiert usw... dabei ist sein verhalten häufig "asozial", das heißt, er kümmert sich nicht (mehr) um soziale normen, regeln und werte. oft ist auch jegliches schamgefühl verschwunden
- ist häufig ungepflegt (das muß aber natürlich nicht sein!). sein äußeres ist auffällig verwahrlost, die kleidung alt, kaputt und dreckig und der körper ist ungepflegt (kaputte zähne, häufig ist er auch krank, hat HEP o.ä.)
- ist voll und ganz auf SICH SELBST fixiert. er ist ein EGOIST erster klasse. das kommt nicht selten durch die szene und deren regeln, wo im grunde immer nur darum geht, den anderen irgendwie zu übervorteilen, zu betrügen und dadurch irgendwie einen vorteil für sich zu rauszuschlagen
- nimmt häufig diverse rauschmittel zu sich (muß aber nicht sein!). er ist oft "polytox" und sein drogencocktail besteht nicht selten aus opiaten (heroin plus substitut), benzos, alk, AD's, koks, THC usw...
- geht i.d.regel keiner arbeit nach. das ist aufgrund der genannten faktoren auch kaum möglich
- hat für seine sucht schon viele grenzen überschritten und häufig keine angst (mehr) vor riskanten konsumformen inklusive der daraus resultierenden konsequenzen (gesundheitliche probleme)
- lebt nach der devise: "DER ZWECK HEILIGT DIE MITTEL". es ist ihm relativ egal, WIE er zb. an geld für stoff kommt - hauptsache er kommt irgendwie ran. auch ist es nicht so wild, wenn man sonntag abend beim kumpel sitzt und nur 1 fixbesteck vorhanden ist: dann wird die spritzennadel des freundes halt kurz übern feuerzeug gehalten und rein damit!
- ist gerne die meiste zeit des tages breit
- will überwiegend möglichst "breit" sein. es geht ihm nicht primär um ein wenig gehobene stimmung oder euphorie, sondern der fokus liegt auf dem "abdichten", damit man von der außenwelt nur noch möglichst wenig mitbekommt
- hat demnach oft auch schon etwas den bezug zur realität verloren
das waren jetzt einige eigenschaften, die einen junkie IN MEINEN AUGEN ausmachen KÖNNEN. es MUSS aber nicht so sein.
selbstverständlich ist das höchst subjektiv und es stellt nur meine eigene meinung dar, die ich mir aufgrund meiner persönlichen erfahrungen gemacht habe...
wichtigstes kennzeichen eines JUNKIES ist meiner meinung nach, dass die droge(n) und der rausch die alles überragende rolle spielen und dass sehr, sehr viel getan wird, um das ziel -sehr breit werden- zu erreichen.
der lifestyle eines junkies weist häufig gewisse "dominoeffekte" und "teufelskreise" auf: zb. hat man durch den hohen beschaffungsdruck oft gar keine zeit mehr für andere dinge (arbeit, hobbies, freunde, familie, körperpflege etc.). nun verwahrlost man zunehmend und je mehr man absackt, desto gleichgültiger wird man sich selbst. und als folge dessen sackt man noch weiter ab usw...
nach diesen generellen gedanken noch kurz zu mir: ich sehe mich demnach ganz klar NICHT als junkie. es gibt in meiner suchtkarriere phasen, in denen ich näher dran war, ein "junkie" zu sein, wenn man meinen zentralen aspekt in der definition beachtet: DER KONSUM/DIE DROGE IST DAS WICHTIGSTE IM LEBEN!
allerdings waren mir gewisse dinge immer wichtig. und das hat rein gar nichts mit "imagepflege" o.ä. zu tun. mir waren ganz einfach andere dinge im leben auch immer sehr wichtig, zb. soziale kontakte und hobbies. ein leben ohne meine leidenschaften ist für mich undenkbar. außerdem mag ich es nicht, "abgedichtet" zu sein. moderates "mood-management" trifft es wohl eher. ich mag einfach des feeling auf opiaten. aber ich war nie bereit, mir für den kick eine spritze zu setzen. da gibts einfach gravierende unterschiede zwischen den menschen.
und ich muß nochmal etwas betonen: es gibt menschen, die mit vielen facetten in dieses bild eines "junkies" passen mögen, aber dafür wieder in anderen punkten gar nicht dem bild entsprechen.
so gibt es ja zb. auch "yuppies", die total auf koks sind.. oder -was ich in letzter zeit ein paarmal erlebt hab- diese bodybuilder-typen, die via steroide usw. zum kokain i.v.-konsum gekommen sind.. da gibts welche, die haben job, geld, auto, famile, freunde usw., sind aber megasüchtig und total auf ihre droge fixiert. das sind für mich auch junkies! ganz klar...
dann wiederum findet man leute, die laufen angegammelt rum, trinken aber nur ihr bier und nehmen ihr substitut.. die lungern auch den ganzen tag auf der szene, aber sie sind in meinen augen nicht so krasse junkies wie zb. die o.g. bodybuilder usw...
ach ja, noch was ist mir wichtig: das ist überhaupt nicht herabwürdigend gemeint! natürlich schreibe ich oft wertend. und es gibt punkte, die ich scheiße finde, wie zb. lügen und betrügen. aber für kaputte zähne oder dreckige kleidung sollte niemand an die wand gestellt werden, sondern diese menschen brauchen hilfe (wenn sie denn wollen).
ich habe auf der szene schon menschen kennengelernt, die total verarmt waren, nur noch pechschwarze stumpen im mund hatten anstatt weißen zähnen und die wirklich bis zum hals in der scheiße saßen. und an einen erinnere ich mich trotzdem gern, denn das war ein dermaßen anständiger, intelligenter, netter, freundlicher und offener kerl, dass wir uns wirklich angefreundet haben und uns über unsere "geschäftliche beziehung" (er bekam methaddict) hinaus oft sehr lange unterhalten haben...
und dann gibts ja auch noch jene "junkies", die irgendwann erfolgreich n entzug machen und ihr leben komplett ändern. das ist zwar selten, aber es gibt diese leute. die sind danach weniger "junkie" als zb. ich, der noch immer auf sein metha angewiesen ist...
man merkt wie schwer das ganze ist. aber im groben kann man die leute sehr wohl einordnen, finde ich.
ich denke, dass man auch diesen menschen noch viel besser helfen kann. auch beim thema "substitution". dann gibt es für leute, die zb. lieber auf H bleiben wollen einfach konsequent ne heroin-vergabe. die leute werden an den kosten beteiligt und selbst wenn sie hartz 4 oder ne schmale erwerbsunfähigkeitsrente kriegen, müssen sie n teil zuzahlen. den "hartzis" bietet man dazu noch die option an, durch kleinere oder mittlere arbeiten (zb. müll und hundescheiße sammeln, grünanlagen pflegen etc.) ihren teil "abzuarbeiten".
aber sie bekommen zuverlässig ihr heroin. das könnte dann ja zb. so vergeben werden wie jetzt in den heroinprogrammen in der BRD oder CH.
die drogenpolitik ist doch genau so fehlgeleitet wie die arbeitsmarktpolitik. aber gut, das führt jetzt zu weit.
es ist aber definitiv totaler blödsinn, bei solchen langjährigen schwerstabhängigen "kontrollen auf beikonsum" durchzuführen.
ganz ehrlich: jeder vernünftige mensch (und auch arzt) sollte sich mal genau überlegen, wie er in der situation handeln würde?! jemand bekommt take home und kriegt sein leben damit viel besser auf die reihe. aber 1x am tag raucht er halt n blech oder snieft ne nase.. oder er nimmt am wochenende halt koks zum feiern. da ist es m.e. das nachvollziehbarste der welt, dass der dann versucht, bei ner UK zu mauscheln...
wenn ich nicht zufällig das (zweifelhafte) "glück" gehabt hätte, vom methadon selbst abhängig zu werden, sondern zb. von oxycodon, dann hätte ich evtl. jetzt auch das gleiche problem... "beikonsum" und diese ganze abstinenzorientierung ist total an der realität vorbei. und sowas finde ich immer extrem armselig für die menschheit. man versucht hiermit wirklich, die empirische realität der theorie anzupassen (und nicht umgekehrt!). und das kann nur scheitern...
im lehrbuch klingt das alles so toll: der böse junkie nimmt das höllische heroin. dann geht er zum onkel doktor, der gaaaaanz suuupiii viiiel erfahrung mit sucht hat. aus vorlesungen und büchern... und der dekadente doktor gibt dem jähzornigen junkie motivierendes methadon oder potentes polamidon. im ausnahmefall verordnet er auch suchtstoppendes subutex oder -ganz neu- modernes morphin (gerade letztgenannter stoff ist eine innovation aus deutschland! nicht, dass es morphin schon seit jahrtausenden gäbe...).
der joviale junkie nimmt es einige wochen, bis das kratzige craving nachlässt.
und der dominante doktor implantiert dem sündigen süchtigen sodann ein implantat mit neutralisierendem naltrexon. der jämmerliche junkie ist von der schleichenden sucht kuriert. für alle ewigkeit. amen.
nur leider funktioniert das so nicht ganz.
also bleibt der junkie weiter junkie, der substituierte bleibt auch junkie, du bleibst junkie, ich bleib junkie. oder wie? |
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SPORTFREI Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014 Beiträge: 2096
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Verfasst am: 24. Apr 2015 00:48 Titel: |
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Also ich definiere einen richtigen junkie NICHT gleich als eine Person die abhängig ist,und mindestens 1harten Stoff täglich nimmt,dann wären ja alle Schmerzpatienten junks.
Für mich ist eher ein junk, der extrem konsumiert, alles was knallt,oder einen harten Stoff wie heroin mit z.b.viel benzos um sich noch mehr abzudichten,denn immer seine Dosis H am Tag ist ja auch Gewohnheit, also man kann normal sein.
Oder er saeuft zusaetzlich zum H.
Oder einer im Programm saeuft STAENDIG zum metha. |
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musikera Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2013 Beiträge: 928
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Verfasst am: 24. Apr 2015 05:42 Titel: |
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SPORTFREI hat Folgendes geschrieben: | Also ich definiere einen richtigen junkie NICHT gleich als eine Person die abhängig ist,und mindestens 1harten Stoff täglich nimmt,dann wären ja alle Schmerzpatienten junks.
Für mich ist eher ein junk, der extrem konsumiert, alles was knallt,oder einen harten Stoff wie heroin mit z.b.viel benzos um sich noch mehr abzudichten,denn immer seine Dosis H am Tag ist ja auch Gewohnheit, also man kann normal sein.
Oder er saeuft zusaetzlich zum H.
Oder einer im Programm saeuft STAENDIG zum metha. |
...also früher in den 80er Jahren und 70er war ein Junkie ein Fixer.
Nach und nach in den späten Neunziger kam dann mit dem Privatfernsehen und seiner immer nach neuen Termini hechelnden Werbung, kamen die Werbemacher auf den Gossenlook. Kleidung, Musik usw. Alles aus dem Slum wurde cool. Hosen die am Schritt so lang sind das man auf dem Gehsteig damit berührte...
Früher ging die Mode in die Straßen...heute kommt die Mode aus den Straßen...
Jedenfalls wurden Begriffe wie Kick, anfixen, oder Junk übernommen. Red BULL zB.
Nach und nach wurde Junkie zum Synonym für jemand der etwas extremes betreibt.
Für mich ist es aber ein Oberbegriff für Fixer geblieben |
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KarinN. Gold-User

Anmeldungsdatum: 05.08.2014 Beiträge: 686
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Verfasst am: 24. Apr 2015 06:21 Titel: |
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hab`s hier schon mal geschrieben, und frag mich grad `zum zweiten mal seit 1 Stunde, warum ich hier in die Tasten reindingse, schon wieder, viel zu viel, im Forum. Hoffentlich geht bald die Sonne auf, damit ich rauskomm und hier nix mehr lesen muss sollte könnte wollte. Doch so isses halt mal, jetz.
hab`die Junkies immer verwechselt, mit dem freien Volk, dem fahrenden Volk, das sich an keine Gesetze und Regeln mehr hält. FREIHEIT, Liberta`, hm ?
grenzenlos, überdurchschnittlich, stolz, vor Allem, sich garnixsagenlassen, von " Oben ", auch Nicht mal von " Gott".
will nicht übertreiben, jedoch, so ähnlich. Dachte mir, seit ich im Forum bin, gibt schon, manche, die so sind , wie die sind. Doch, - auch Andere. Frage mich, warum, wieso, weshalb, wo, und wann ?
Frage mich schon garnix anderes mehr, den gaaaanzen Tag ( und nun auch noch nachts ).
Kann mir mal jemand helfen, Bitte ?
weiss nicht weiter.
gruss, Karin |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 24. Apr 2015 08:40 Titel: |
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Hallo Saubermann,
für mich der Begriff für einen klassischen Heroinkonsumenten. In der Umgangssprache werden heute ohnehin Worte im Prinzip falsch eingesetzt, obwohl der eigentliche Begriff etwas völlig anderes bedeutet. Bestes Beispiel ist der Kollege, der ja tatsächlich kein Kollege sein muss. Ebenso wird der Begriff Junkie heute für alles und jeden verwendet.
Pimpinelle |
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Mohandes59 Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 24. Apr 2015 10:19 Titel: |
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Da kann ich mich nur Musikera anschließen. Ich kenne es noch aus den 80ern: ein Junkie ist ein H-Konsument der fixt/drückt. Ich habe mich damals nicht als Junkie bezeichnet, weil ich nie eine Spritze benutzt habe.
Heute würde ich eher sagen, ein Junkie ist ein Konsument HARTER Drogen (H, Koks, Morphin, etc.). Dann bin ich doch ein Junkie.
Ist ja letztlich reine Definitionssache.
LG Mohandes
P.S. Sicher kennen die meisten von euch 'JUNKY' von William S. Burroughs. Dort beschreibt er das Leben als Morphinist in den 40ern - 50ern Jahre. Pflichtlektüre. |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 24. Apr 2015 10:24 Titel: |
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Hallo Saubermann,
für mich hat der Begriff Junkie über die Jahre eine Veränderung erfahren. Meine erste Erfahrung mit dem Begriff war Christiane F. Und damit blieb über Jahre das Bild von einem ausgemerkelten Menschen mit schmutzigen Klamotten, ofw, der sich seinen Stoff im Bahnhofsklo drückt. Und eben auch nur auf die Droge Heroin beschränkt.
Mittlerweile hat sich das verändert, auch durch das Forum hier. Ich selber benutze das Wort selten. Wenn ich es höre oder lese, achte ich immer auf den Kontext und mache mir dann ein individuelles Bild. Zum Beispiel wäre für mich, je nachdem, mit wem ich rede, ein Junkie jeder, der eine Abhängigkeit von illegalen Drogen oder (legalen) Medikamenten hat und ohne diese Stoffe nicht auskäme, sprich Entzuserscheinungen hätte. Mit dem Begriff bringe ich Alkoholmissbrauch aber wiederum nicht in Verbindung, das wäre dann eben ein alkoholkranker Mensch.
Dann wird Junkie ja auch mit vielen anderen Dingen in Verbindung gebracht. Serienjunkies, Fastfood-Junkies usw. In einer Slam-Poetry gabs mal einen, der schrieb ein Stück, das hieß: "Hip Hop killed the Motherfucker.
Sein Argument war, dass durch die Texte im Hip Hop das einstmals wirklich schlimme Schimpfwort 'Motherfucker' seinen Schrecken verloren hat - und heute auch gesagt werden kann, ohne dass die Absicht dahinter stecken muss, jemanden zu beleidigen. Und ich glaube, Ähnliches gilt für Junkie.
Viele Grüße,
Sabiote |
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Quasimodus Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1813
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Verfasst am: 24. Apr 2015 10:38 Titel: |
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Auf jeden nix deutsches.
Das war doch so eine Sprachkreation, Müll = i.v. Konsument = verwahrlost,
übernommen aus den Megacities USA .
siehe W.S. Burroughs "Junky"
Anfang des 20.Jhrds. sammelten die Leute im Müll (junk) rum , um ihren Konsum mit gefundenem zu finanzieren.
Heute ist jede/r ein junkie, auch wenn er nur mal morgens ein Bier trinkt und ne Kippe raucht.
Gerade die Heiss_sporne unter uns bezeichnen doch fast jeden als junkie , ohne auch nur die Herkunft des Wortes an sich zu kennen.
klar bin ich manchmal auchn junkie, aber schon eher ne Wühlmaus, wenn ich mal wieder im Kokswahn den halben Stadtpark umgrabe. |
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KarinN. Gold-User

Anmeldungsdatum: 05.08.2014 Beiträge: 686
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Verfasst am: 24. Apr 2015 11:23 Titel: |
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Q. sehr lustig ! Ich dachte schon, jetz kommt das wort *aldi*, diese " Wühltische ", kennst ? gruss, K. |
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mesut976 Gold-User

Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 930
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Verfasst am: 24. Apr 2015 11:51 Titel: |
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Ich hab das Wort eigentlich immer damit verbunden, wenn jemand sich wirklich um gar nichts mehr kümmert , außer um die Beschaffung und Konsum.
D.h. also man macht gar nichts mehr, Wohnung sieht übel aus, Zähne werden nicht mehr geputzt und gewaschen wird auch nur äußerst selten.
So in etwa verstehe das Wort "Junkie", aber die amerikanische Sprache kann man eh drehen und wenden wie ein HUBBA BUBBA
Gruß |
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Haschgetüm Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 24. Apr 2015 13:29 Titel: |
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Für mich ist ein Junky ein schwer süchtiger Mensch.
Wenn ich zum Beispiel Suchtdruck hab und mich bei etwas unmoralischem erwische, dann fühle ich mich als Junky. Ich hab meinem Freund z.B. mal Drogen "geklaut", also mir welche genommen, ohne zu fragen. Da hab ich mich dann wirklich als Junky gefühlt und geschämt. |
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dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 24. Apr 2015 14:31 Titel: Lachen ist gesund |
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Quasimodus, heute hast Du mich echt zum Lachen gebracht, als ich mir vorstellte, wie Du den Park durchwühlst...
Seit ich hier im Froum bin, sehe ich deutlicher, wer und was ich bin in Sachen Sucht. Ich hab wieder ne ganz eigene Identifikation. Ich muss nicht mehr vor mir selbst auf meine Scheine verweisen, die ich mir zwichen durch an Land zog. Und ich bin ganz sicher ein Junky. Für mich sind Junkys oft Leute mit mehr Tiefgang,als in der Normalofraktion.Drauf oder clean. Na klar gibt es noch die, denen nix mehr heilig ist, aber die gibt es unter Bankern auch...
Das Groteskeste waren die Studenten - eine Vorstellung der besonderen Art. Also die "abgefuckten" Junkys haben mich selbst, als ich früher als Grünschnabel beklaut wurde, nicht halb so geschockt, wie diese homogene Schafherde, die nicht mehr eigenständig denken kann. Und deren Mitgefühl sich über epigenetische Mechanismen in Nichts auflöst, je älter sie werden. (Ausnahmen sind selbstverständlich. Ich rede von Kollektiven, hier ging es ja auch um "Junkys")
Peer groups sind so ne Sache...Der einzelne zählt. Das solte man nicht vergessen.
Ich rede von mir auch als Junky, wenn ich zum Beispiel im Bioladen einkaufe und dann koche: Nährstoffjunky. Süchtig nach gesunden Treibstoffen für meinen Körper.
Ja, es hat schon was von "Einsammeln". "Sich reinziehen".
Junky hin oder her, ich stimme den Stimmen im Forum zu, die für Achtsamkeit und Respekt plädieren. Wer anders abgeht, sollte mal an seiner Selbstwertschraube drehen...oder schauen, was ihm selbst abgeht.
Die Junkys, die mich persönlich noch im Leben begleiten, sind gute Menschen und ich mag es nicht, wenn da irgendwo ein Spinner ohne Ahnung seine Meinung platt tritt. Das erinnert mich so an rechte gesinnung - einfach doof.
Ld Dakini |
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sonderbar Silber-User

Anmeldungsdatum: 29.01.2014 Beiträge: 189
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Verfasst am: 24. Apr 2015 18:44 Titel: |
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Zu mir hat mal ein ex- shore- fixer gemeint, kurz nachdem ich das erste mal H gezogen habe,
dass Junkie gleich Junkie ist, egal ob man snieft, drückt oder raucht... Also praktisch ein Heroin Konsument.
Ich seh das anders, ich denke auch, dass Junkie eher negativ besetzt ist... |
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silenthigh Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.12.2013 Beiträge: 2949
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Verfasst am: 24. Apr 2015 18:51 Titel: |
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ich zitiere mal wiki..
Frage...
"JUNKIE"...was ist das eigentlich?
Antwort...
Junkie...
Als Junkie [ˈdʒʌŋki] (von englisch junk „Müll, Abfall“) wird umgangssprachlich ein Mensch bezeichnet, der im fortgeschrittenen Stadium von Drogen wie Heroin oder Crack abhängig ist.
Bedeutung...
Der Begriff bezeichnet weniger sozial unauffällige, als vielmehr stark von ihrem Drogenkonsum gezeichnete Süchtige. Das typische Erscheinungsbild eines Junkies ist oft geprägt von starker Gewichtsabnahme, begleitet von allgemeiner Verwahrlosung des äußeren Erscheinungsbildes und der inneren Gefühls- und Gedankenwelt. Eine zusätzliche Belastung erfolgt auch durch Strafverfolgung und Verunreinigung der häufig aus dubioser Quelle bezogenen Drogen, aber auch durch deren psychische und physische Auswirkungen selbst.
Die Beschaffung von Rauschmitteln (zum Beispiel Heroin oder das aus dem Kokain gewonnene Crack) nimmt für einen Junkie oft die höchste Priorität im täglichen Leben ein. Junkies begehen dadurch oft Straftaten (Beschaffungskriminalität) oder prostituieren sich, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Sucht und Kriminalität haben gravierende Folgen, beispielsweise soziale Entwurzelung; viele Junkies verkehren nur noch in der Drogenszene. Viele Langzeitabhängige leiden unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen, dazu gehören Abszesse an Einstichstellen, neurologische Störungen und Infektionen (beispielsweise Hepatitis C oder HIV). Neben der Infektionsquelle Geschlechtsverkehr (Prostitution) ist auch durch die gemeinsame Nutzung von Spritzen mit anderen Junkies die Übertragung von Infektionskrankheiten möglich.
Geschichte...
Der Begriff Junkie entstand Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA. Der Junkie bezeichnete einen Menschen, der das Geld für seine Suchtmittel mit dem Sammeln von Trödel (Junk) und dessen Verkauf erwarb. 1953 veröffentlichte William S. Burroughs den Roman Junky, der in deutscher Übersetzung als Junkie. Bekenntnisse eines unbekehrten Rauschgiftsüchtigen erschien.
Metapher...
Die Bezeichnung Junkie bzw. der Begriff wird jedoch auch häufig übertragen gebraucht, um auch außerhalb des Drogenkonsums existierende besondere Hingaben oder Abhängigkeitszustände zu bestimmten Dingen oder Verhaltensweisen zu beschreiben. Geläufige Beispiele aus dem Alltag sind in dieser Hinsicht der „Computer-Junkie“, der „Adrenalin-Junkie“, der „Facebook-Junkie“ oder der „Internet-Junkie“.
Jupp...: D |
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Kullerbunt Gold-User

Anmeldungsdatum: 08.05.2012 Beiträge: 778
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Verfasst am: 24. Apr 2015 18:58 Titel: |
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Silent setzten, 6!
Prima aus du das Copy und Paste beherrschst... aber es ging um diese Frage...
Zitat: | aus diesem grunde würde mich jetzt mal interessieren, was ihr darunter [Junky] versteht? |
Was verstehst du den nun unter dem Begriff Junky Silent?! |
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