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surreal Platin-User

Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 1. Okt 2017 17:07 Titel: |
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Ja, auch unter Fachleuten (also nicht nur unter "Betroffenen") heißt es immer wieder, dass nicht jedes Asperger-Syndrom Krankheitswert hat, sondern es ist da immer auch entscheidend, in welcher Situation man sich befindet. Wenn die Umgebung mit den "Eigenarten" des autistischen Menschen umgehen kann und will, ist es gut möglich, dass er ohne Therapie zufrieden und produktiv leben kann.
Ich persönlich habe auch nicht das Ziel, "normal" zu werden oder auch nur zu scheinen, mich permanent "anzupassen" usw., sondern ich will mir ebenfalls eine Nische suchen, in der ich möglichst "ich selbst sein" kann. Wobei ich mir eben andererseits die grundlegenden Fähigkeiten, soziale Situationen möglichst reibungslos zu meistern, durchaus aneignen will, da man ihnen halt nicht entkommen kann und ich definitiv nicht meine, dass sich alles an mir zu orientieren habe.
Und was die "besonderen Fähigkeiten" angeht: z.B. hat sich SAP selbst zum Ziel gesetzt, bis 2020 ein Prozent der Belegschaft mit Autisten zu besetzen, weil sie davon ausgehen, dass hier ein großes Potential vorhanden ist. Ansonsten gibt es zwei Firmen, die ausschließlich Autisten beschäftigen (als IT-Berater oder Softwareentwickler). Und das sind keine "besseren Behindertenwerkstätten", sondern ganz normale Wirtschaftsunternehmen.
Ich habe ja nun auch vor, in der IT-Branche Fuß zu fassen - mal sehen, wie das wird. (Die Idee kam mir übrigens nicht, weil ich jetzt diese Diagnose habe, obwohl es vielleicht auch ein bisschen damit zu tun hat, sondern einfach, weil ich eingesehen habe, dass mein ursprünglicher Plan, also die Uni-Karriere im Fach Philosophie, doch zu wenig erfolgversprechend ist. Und philosophische Texte schreiben und auch versuchen, sie zu veröffentlichen, kann ich auch in meiner Freizeit, wenn ich Lust dazu habe.) |
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