Von welchen Drogen rote Augen?

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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 07:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

das mit der eigenen Wohnung wäre schon ein Problem, weil er "erst" 22 ist und wir damit noch Elternunterhalt zahlen müssten. Also es würde kein Amt für Miete, Nebenkosten und Lebenshaltungskosten aufkommen. Das könnte er evtl. durch ein Amt von uns fordern. Traurig aber wahr. Und das sehe ich nicht ein, schließlich sollte er lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ist bei diesen Gesetzen aber leider für die meisten Familien nicht machbar. Egal wie schräg die Kinder oder besser gesagt jungen Leute laufen, man muss sie entweder mit im Haus behalten oder für den Unterhalt aufkommen. Ich glaube, das Amt bezahlt erst, wenn jemand 25 oder 26 Jahre alt ist. Die jungen Leute brauchen doch gar nicht arbeiten zu gehen. Wenn die Gesetze anders wären, würde es diese riesige Partygesellschaft wohl nicht geben.

Die Gute will ich eigentlich nicht sein. Ich glaube, ich bin diejenige, die am meisten Theater mit ihm hat. Erst vorhin - als er gegen 1.30 Uhr nach Hause gekommen ist - habe ich ihn ausgeschimpft, ob er erst aufhören will, wenn er ein Pflegefall ist. Seine Antwort war nur, dass ich sowas nicht sagen soll - in einem ganz ruhigen Ton. Und als er gleich darauf in sein Zimmer ging, war mir so, als ob er geweint hat. Crying or Very sad

Ich habe gestern etwas sein Zimmer durchsucht und 3 oder 4 zusammengefaltete Blätter gefunden, wo - ich vermute mal, Cannabis drin gewesen ist. Es waren nur noch ein paar bräunliche Krümelchen in den Blättern.

Dann habe ich noch einen 10-er Riegel Tabletten gefunden, wo noch eine Tablette drin ist. Das sind Predni M Tablinen 8 mg mit dem Wirkstoff Methylprednisolon. Also diese Tabletten hat er von keinem Arzt bekommen. Ich weiß auch nicht, ob man damit was anrichten könnte? Heute muss ich erst mal abklären, ob meine Mutti sie ihm evtl. gegeben hat. Meine Mutti hat irgendwie auch eine komische Einstellung zu Medis und könnte sie ihm durchaus gegeben haben. Werde meinen Vater mal fragen, dass er ihren Medi-Schrank mal durchsucht, ob sie solche Medis hat. Wenn ich meine Mutti ausschließen kann, dann kann es ihm ja nur noch ein Kumpel gegeben haben.

Yolande, du hast bei deinen Aufzählungen noch vergessen, dass er nie sagt, wo er ist und uns auch am Telefon wegdrückt. Man könnte ihn unterwegs auf einen Acker werfen, wir wüssten gar nicht, wo wir ihn suchen sollten. Und das macht mich mit am meisten verrückt. Schließlich gab es schon einige gefährliche Vorfälle.

Größtenteils merkt man ihm fast nichts an, dass er Drogen nimmt - also tagsüber. Abends dann schon. Im Januar hat er jemand die Vorfahrt geschnitten, sein Glück war, dass die Polizei nur einen Alkoholtest gemacht hat.

Ich denke auch, dass er mittlerweile so tief in der Schei... steckt, dass er ohne professionelle Hilfe da nicht mehr rauskommt. Länger als 1,5 Wochen hat er es seit fast einem Jahr nie ohne irgendwelche Drogen ausgehalten.

Seine ehemalige Klassenkameradin aus der Ausbildung, mit der er voriges Jahr im Sommer so einige Drogen genommen hat, kommt auch nicht mehr aus dem Mist raus. Mein Sohn hat mir erzählt, dass sie auch laufend die Drogenleute löscht und kurze Zeit später ist sie wieder dabei. Das Mädchen war mal hübsch, hat Komplimente bekommen. Heute ist sie dürr, sieht "abgenutzt" aus und ist dümmlich albern, so dass sie sich nur noch über sie lustig machen.

Liebe Grüße
Elke
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 08:08    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Elke,

Methylprednisolon Tabletten? Ein Medikament gegen Entzündungen...

Diese Medikament wird z.B. gegeben oder genommen, wenn man Rheuma hat, einen Allergieschub oder bei Asthma. Leistungsssportler benutzen dies auch als Doping Mittel.

Damit kann man sich nicht breit machen, es löst keinen Törn aus.

Es kann etwas wacher halten, ja, aber das ist auch alles...


Liebe Elke, ich wünsche Dir viel Kraft das alles auszuhalten!

Herzliche Grüsse von Lämmchen
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Elke,

ich frage mich noch immer, warum du ihm so dermaßen hinterher schnüffelst. Du durchsuchst sein Zimmer? Er ist 22 und erwachsen und ich finde, du gehst zu weit. Warum sollte dein Vater den Medischrank durchwühlen? Du bist viel zu besessen von dem Gedanken, deinem Sohn etwas nachzuweisen. Dein Sohn ist abhängig und er tut das nicht, um dich zu ärgern, sondern weil er krank ist. Er ist aber nicht nur süchtig. Meistens liegt der Suchterkrankung eine andere psychische Krankheit zugrunde, die der Süchtige versucht, mit seiner Droge zu "heilen". Ich kann dir nur den Tipp geben, dich nicht an den Symptomen zu verausgaben. Er ist süchtig, er nimmt Drogen und er nimmt jeden unangenehmen Weg dazu in Kauf. Dein Sohn wird sicher wissen, wie bescheuert das ist, dir Geld zu klauen, wie scheiße er sich verhält, aber im Moment kann er nicht anders. Er sieht dich verzweifeln und ja, vielleicht weint er deshalb so gar. Ich nehme an, er weint, weil er sich auch weiterhin als "Versager" fühlt. Er wird wieder mal deinen Erwartungen nicht gerecht. Du kommst da mit Vernunft, Reden und Gewissen, was meist in moralischer Erpressung endet, einfach nicht weiter.
Nimm deinen Sohn doch so an, wie er ist. Er ist süchtig, aber er bleibt dein Sohn, der, den du liebst.
Gib ihm Raum zum leben und zum atmen und zeig ihm Grenzen auf, was geht und was nicht geht und bei Diebstahl egal in welcher Höhe müssten die ersten Konsequenzen greifen...er würde also ausziehen. Jetzt wird irgendwann mal Frühlung, da kann er doch bei Freunden unterkommen oder eben mal draußen schlafen. Kein Kind der Welt will "böse" sein und kein Kind der Welt will seine Mutter so derartig enttäuschen. Aber er tut es, weil er keine andere Wahl hat.
Ich weiß nicht, was ich dir wirklich raten kann, weil alles richtig und alles falsch sein kann, aber ich vermute, dein Sohn kann sich schlecht abgrenzen und schlecht mit dir und deiner Dominanz mithalten. Lass ihn in Liebe los und du wirst mehr ernten als dir jetzt vielleicht bewusst ist. Dein Sohn muss das selbst schaffen, auch um in Zukunft, wenn es eine geben sollte, an sich selbst zu glauben. Aber natürlich kann es sein, dass er an der Droge zugrunde geht. Was tust du währenddessen? Du kannst ihm nur mit Liebe begegnen, nicht mit Kontrolle.
LG
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maik79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2009
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt kein Patentrezept, ich finde es nicht so falsch was du machst, ihn rausschmeissen kann auch nach hinten losgehen. Wichtiger wäre eine Therapie oder wenigstens eine Suchtberatung.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 06:31    Titel: Antworten mit Zitat

maik79 hat Folgendes geschrieben:
Es gibt kein Patentrezept, ich finde es nicht so falsch was du machst, ihn rausschmeissen kann auch nach hinten losgehen. Wichtiger wäre eine Therapie oder wenigstens eine Suchtberatung.


Jaja, aber er hat ja auf Therapie und sowas keinen Bock. Und raus schmeißen/fallen lassen bedeutet ja nicht, dass niemand mehr erreichbar ist und wenn er ernsthaft was ändern wollte, wäre sicher jemand da, der ihn unterstützen würde.

Hallo Elke,

ich kann ja verstehen, dass dich sein Konsum krank macht und du deshalb sein Zimmer durchwühlst, aber eigentlich sollte das tatsächlich nicht so sein. Damit kommst du auch nicht weiter und erfährst vielleicht nur, was er dann eigentlich nimmt. Erfahrungsgemäß haben Süchtige aber recht gute Antennen für sowas und sind sehr einfallsreich was Verstecke anbetrifft.

Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass du so weiter kommst und ich kann mich den anderen nur anschließen (Arschbombe, Yolanda usw.), die dir empfehlen, ihn vor die Türe zu setzen, z.B. wenn's denn wärmer wird und vielleicht auch nur vorübergehend. Ebenso finde ich die Idee mit einem Zimmerchen (das muss nichtmal eine große Wohnung sein, es reicht ja das Nötigste) noch immer nicht verkehrt. Im Zweifel auch, dass ihr weitere Kosten übernehmen müsstet (Stom, Unterhalt etc.), so weit es euch finanziell möglich wäre. Die Situation bei euch würde sich sicherlich deutlich entspannen.

Ich kann verstehen, dass du Angst um deinen Sohn hast. Die Angst ist ja auch berechtigt, hätte ich auch und als Mutter ist es nicht so leicht, die Kinder laufen zu lassen, aber m. E. bleibt dir nichts anderes übrig. Für deinen Sohn läuft es doch gut, was will er mehr. Kann sein, dass er ein Problem sieht, umsonst wird er nicht geweint haben, aber das Problem ist niemals groß genug, als dass er sich veranlasst sähe, etwas ändern zu müssen.

Ich erinnere mich noch sehr deutlich an die 1,5 Jahre mit meinem H-süchtigen Exfreund. Seine Familie war immer für ihn da, er hatte jederzeit ein Bett, konnte jederzeit nach Hause kommen, bekam immer etwas zu essen, konnte im Familienbetrieb arbeiten, seine Schulden wurden bezahlt (abgesehen von den Schulden bei mir), die teuersten Anwälte bezahlt wenn er mal wieder was verbockt hatte... und...und...und. Mein damaliger Freund hat auch oft gesagt, es ist ein Scheißleben und er will was ändern. Dabei blieb es aber auch. Ich denke mal, er hat nie auch nur im Ansatz das Gefühl gehabt, etwas ändern zu müssen und wahrscheinlich hat er auch nichts geändert. Seiner Familie gegenüber wurde er gewalttätig, hat das Haus ausgeräumt und alles verhökert, die Mutter hatte Todesangst, wenn er vor der Türe stand. Das ist auch meine letzte Info. Ob er überhaupt noch lebt, wage ich zu bezweifeln, aber bis heute ist kein einzelnes Familienmitlied auch nur irgendwo aufzufinden. Ich denke mal, sie sind irgenwann alle aus Selbstschutz umgezogen, haben geheime Telefonnummern usw.

Was ich aber damit sagen möchte ist, dass ich das Gefühl habe, mein Ex sah es irgendwann als sein gutes Recht an, sich bei seiner Familie zu bedienen und von ihr unterstützt zu werden. Er hätte niemals verstanden, wenn er irgendwann der Türe verwiesen worden wäre - was wahrscheinlich sogar irgendwann passierte, nur leider zu spät. Er hat alle seine Leute abstürzen und auf der Straße leben sehen, die Freundin seines Dealers ging für beide anschaffen und sah mehr als entsetzlich aus und ihm selber ging's immer mehr oder weniger gut (den Umständen entsprechend). Wie oft hat er sich über seine Familie lustig gemacht und sich auf die Schenkel geklopft, wenn er mal wieder was geklaut hatte. Vielleicht wäre das alles anders gelaufen, wenn seine Leute mal früher Konsequenzen daraus gezogen hätten und ihn hätten laufen lassen wohin auch immer.

Gruß

Pimpinelle
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

ich möchte an dieser Stelle noch mal betonen, dass es mir nicht darum geht, dass du ihn fallen lässt, sondern dich abgrenzt und schützt sowie ihm die Möglichkeit zu eigenverantwortlichem Handeln gibt. Das könnte in Form einer eigenen Wohnung geschehen.
Ziehst du weiterhin die Variante vor, ihn bei dir zu haben...dann gestehe ihm sein Recht auf Privatsphäre zu. Das gibt er dir zwar auch nicht, wenn er dich beklaut, aber auch da bist du als Vorbild gefragt.

LG
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, Begriffe wie fallen lassen und rausschmeißen werden hier oft gleichgesetzt mit Kontaktabbruch, entlassen in die Obdachlosigkeit, sich komplett selbst überlassen. Es geht hier ja auch um Angehörige, die beklaut, belogen, angegriffen werden usw. so das man sich m. E. durchaus abgrenzen muss und unter solchen Bedingungen ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist. Deshalb wäre ich aber trotzdem da, wenn derjenige ernsthaft an seinem Leben was ändern wollen würde oder Hunger hätte oder auch nur einfach mit jemandem reden möchte. Das klingt hier immer so vorwurfsvoll, wenn die Familie sich abgrenzen möchte. Ich wüsste nicht, wie man mit einem Süchtigen, der klaut und einfach tut, wozu er Lust hat ohne sich nach den anderen zu richten, umgehen sollte. Vielleicht kann hierzu ja mal jemand was schreiben z.B. Maik79.

Und ganz spontan fällt mir eine Familie dazu ein: Der Sohn ist bis heute politox, die Eltern sind mittlerweile um die 80, haben ihren Sohn immer aufgenommen und unterstützt, obwohl dieser alles verkauft hat, was nicht niet- und nagelfest war. Beide Eltern gehen heute noch arbeiten. Was der Mann macht weiß ich nicht, die Frau hat diverse Putzstellen. Und das mit 80! Halte ich nicht für erstrebenswert.

Eine Alternative könnten klare Grenzen zu Hause sein, wie nüchtern nach Hause kommen, kein Konsum in der elterlichen Wohnung, regelmäßig arbeiten gehen usw. Aber so wie ich das sehe, funktioniert auch das hier bei Elke nicht. Dies aber auch deshalb, weil du, Elke, auch hier nicht konsequent warst bzw. bist.

Ich denke noch immer, dass deinem Sohn nicht geholfen ist damit, dass du ihm alles durchgehen lässt. Das bisschen Ärger lässt sich für ihn wahrscheinlich relativ gut aushalten, aber mehr passiert nicht. Dein Leben dreht sich nur noch um deinen Sohn, du warst schon krank. Das müsste eigentlich der Punkt sein, an dem du die Notbremse ziehst für dich. Angst um den Sohn wirst du auch haben, wenn er so weiter macht, vielleicht wird die Angst noch schlimmer, wenn er weitere Drogen ausprobiert wie z.B. Tilidin. Mit deiner Angst wirst du also leben müssen, ob du willst oder nicht. Ich erinnere mich, dass er auch so schon tagelang nicht zu Hause war und nicht erreichbar. Da hätte er auch auf einem Acker liegen können. Du hast somit also keine Kontrolle, nur weil er noch ein Bett zu Hause hat.
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maik79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 06.03.2009
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2013 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schrieb ja es gibt kein Patentrezept. Sicherlich muss ihm klar gemacht werden, dass Diebstahl zu Hause die absolute Grenze ist, mit entsprechenden Konsequenzen. Wichtig ist ja auch mal klarzustellen, was er überhaupt nimmt. Was sind eigentlich zusammengefaltete Blätter mit braunen Krümeln drin, wie Elke sie fand? Ist das nicht Heroin? Oder sind das Tabakrückstände. Cannabis ist in der Regel grün. Sollte er auf harten Drogen sein, macht ein Auszug wohl mehr Sinn als, wenn er "nur" kiffen sollte.

lg
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Julyyy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2013 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

Ich habe versucht jeden der vielen und langen Beiträge zu überfliegen, vl. Hilft es dir ja mal eine Meinung von einer Süchtigen Tochter zu hören.

Zu mir, ich bin 25 Jahre alt, meine Mutter verstarb als ich 11 Jahre war. Deshalb ist mein Vater speziell mein ein und alles. Wir haben eine sehr starke Verbindung und er ist immer für mich da. Wir gehen sehr respektvoll miteinander um.
Ich habe eine Lehrabschlussprüfung mit sehr guten Erfolg, ud zwei weiterbildene Ausbildungen für eine Höhere Position. Die ich auch mit Fleiß immer ausübte. Mein Vater hat nie richtige Probleme mit mir, nur in der Pubertät aber ich bin der Meinung das dies zum Erwachsenwerden dazu gehört.

Meine Drogenkarriere Fing mit 16 an, hier und dort mal quer durch die vielzähligen Drogen die es gibt. Mein Vater wusste nichts daüber Bescheid, ich war auch absolut nicht auffällig, wie gesagt arbeitete ich fleißig und hatte bereits mit 18 1/2 meine eigene Wohnung.

Irgendwann probierte ich durch neue Bekanntschaften Substitol (I.V. konsumiert) ud war der Droge verfallen.

Damals kam ich mit meinen Geld absolut nicht aus, mein Vater gab mir in seiner Unwissenheit ständig Geld, worüber ich heute froh bin, den schließlich musste ich irgendwie zu Geld kommen und somit habe ich bis heute keine Kriminelle Vorgeschichte.

Mittlerweile weiß es mein Vater, jedoch wusste er knapp 2 Jahre nicht von meiner Drogensucht. Wenn es nach mir ginge wüsste er es bis heute auch noch nicht, nicht weil ich ihn belügen möchte, sondern weil ich mir durchaus bewusst bin was meine Drogensucht für leid über meine Familie bringt!

Mein Vater unterstützt mich jetzt, er sieht das ich nicht glücklich bin mit der sucht und wirklich weg will, auch wenn oftmals mein innerer schweinehund schwer zu überwinden ist.

Hätte mich mein Vater weggestoßen, und mir nicht unter die arme gegriffen, wer weiß wo ich jetzt stehen würde! Denn der weg scheint oft für mich alleine zu schwer sein, jedoch versuche ich stark für meinen Vater zu sein. Er hatte schon einmal miterleben müssen wie meine Mutter ab Krebs starb, ich will und kann es nicht sehen wie er unter meiner sucht leidet. Ginge es nur um mich ... Hätte ich eventuell schon aufgegeben!

Was ich damit sagen will, ein Rauswurf, oder eine eigene Wohnung würde alles noch verschlimmern. Wie du selbst sagtest würdest du ihm somit nur einen Platz für seine Drogenparties geben. Und somit ist die Hürde Tilidin noch einfacher zu nehmen, denn Zuhause würde keiner sein der es eventuell erkennen würde in was für einen berauschenden Zustand er ist!

Das Problem ist nur, er muss selbst erkennen das dieser Weg nicht der richtige ist. Es hilft nicht wenn du ihn wohin sprengen willst! jeder Entzug der nicht von einem selbst gewollt ist, ist ohne Erfolg! So ist es auch jetzt schon bei ihm, auch wenn er noch nicht derzeit ein Entzug starten muss.

Aber vergiss auch nicht deine Gesundheit. Ich glaube jetzt lohnt es sich auf alle Fälle noch zu kämpfen und kraft rein zu stecken ... Ich habe auch mit 22 Substitol probiert, bin jetzt 25, starte meinen zweiten Entzug und weiß für mich das dies nicht mein Leben ist!

Das ist meine Meinung dazu.

Vl konnte ich dir etwas helfen.

Lg Juls
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2013 06:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Julyyy,

wäre ja schön, wenn dein zweiter Versuch erfolgreich wäre. Ich wünsche dir dafür alles Gute.

Nun ist es aber so, dass du dein Leben mit Drogen bislang nicht als beendet erklären kannst und somit unterm Strich auch nicht sagen kannst, was bei dir zum Erfolg geführt hat.

Unter Erfolg verstehe ich übrigens nicht einen durchgezogene Entgiftung oder Therapie, wenn anschließend wieder konsumiert würde. Das wäre nach meiner Auffassung ein erfolgloser Versuch. Wink

Selbst unter Konsumenten bzw. ehem. Drogenabhängigen gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, was denn hilfreich war. Die einen sagen, sie mussten die Konsequenzen ihrer Sucht spüren, waren mitunter obdachlos, andere fanden Unterstützung in jeglicher Form durch Angehörige hilfreich (wobei mein Eindruck ist, dass das eher die Seltenheit ist). Letztendlich finde ich aber, es ist gleich, was Eltern oder Angehörige tun, denn den Schwarzen Peter haben sie ohnehin. Das lässt sich so oder so alles zum Vorwurf machen, ob es nun die Unterstützung war, die ein cleanes Leben verhinderte oder eben keine Unterstützung in finanzieller Hinsicht, Dach über dem Kopf usw., was für den endgültigen Absturz sorgte. Und irgendwie beschleicht mich gerade der Gedanke, dass genau das etwas mit fehlender Verantwortung für sich selber zu tun hat.

Zitat:
Hätte mich mein Vater weggestoßen,...

Davon ist überhaupt nicht die Rede. Ich hatte es in einem früheren Beitrag bereits geschrieben. Mein Eindruck ist nicht, dass es bei dem sog. Fallenlassen darum geht, jemanden wegzustoßen, sondern ihm die finanzielle Unterstützung (seiner Sucht) zu streichen (also kein Geld, keine Mietzahlung u.ä.). Das würde für mich jedenfalls nicht bedeuten, dass ich als Gesprächspartnerin nicht mehr zur Verfügung stünde oder eine Mahlzeit nicht drin wäre und letztendlich wird sicher jeder von uns auch Hilfe anbieten, wenn denn ernsthaft die Drogenkarriere beendet werden soll.

Zitat:
Aber vergiss auch nicht deine Gesundheit. Ich glaube jetzt lohnt es sich auf alle Fälle noch zu kämpfen und kraft rein zu stecken ...


Das widerspricht sich ein bisschen. An der Stelle habe ich mich gefragt, welche Kraft bzw. wieviel ihrer Kraft, die sie eigentlich für sich selbst bräuchte, sollte Elke deiner Meinung nach noch investieren? Ich denke mal, ihre eigene Gesundheit hat hier Vorrang, denn Elke scheint ja bereits sehr angeschlagen zu sein. Deine Aussage wirkt auf mich ein bisschen so wie "schlechtes Gewissen machen" (auch wenn du das möglicherweise nicht beabsichtigt hast). Es lohnt sich garantiert auch, Kraft in sich selber zu investieren, wenn kaum noch Kraft vorhanden ist. Ob es sich lohnt, sich weiter um den Sohn zu kümmern, der ja volljährig ist und selbst entscheidet, wie er leben möchte, ist ja nun sehr fraglich.

Abgrenzung bedeutet nur, den anderen leben zu lassen, wie er möchte und ihm aber auch gleichzeitig die volle Verantwortung - schlimmstenfalls auch für ein verkorkstes Leben - zu übertragen. Das kann m. E. nicht verkehrt sein.

Gruß

Pimpinelle
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2013 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

ich denke man kann auch hier weiter schreiben, bevor Sirius' Thread ganz verdaddelt.

Also Elke ich weiß dass du es verdammt schwierig hast, das weiß ich. Meine Eltern hatten's auch nicht einfach und deshalb weiß ich das.

Was dein Sohn so praktiziert, habe ich in seinem Alter ähnlich gehandhabt. Ich mach's mal kurz:

Wenn es so weitergeht, wird der nie und nimmer lernen was "Verantwortung" bedeutet. Und mit der Verantwortung steigt auch das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.

Ich mache euch keinen Vorwurf, aber ich denke man könnte langsam anfangen damit, dass er die Konsequenzen zu spüren bekommt. Damit er wenigstens weiß, wie das Leben funktioniert ohne alles in den Arsch geschoben zzu bekommen.

Belohnung und Verwöhnung ist schön und gut, aber so lernt der gar nichts.

Sonst ist das in 5 Jahren noch genau so wie heute, ihr müsst unbedingt irgendwann Konsequent handeln. Das Problem ist auch, dass ihr vielzuviele auf einem Fleck seid, da gibt es vielzu unterschiedliche Meinungen und Erziehungsmethoden. Deswegen ist das alles nicht so einnfach.

lieben Gruß
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Elke
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2013 07:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ja Mesut, du hast Recht, es ist besser hier weiter zu schreiben. Wink Ich hatte sowieso schon lange vor, zu antworten.

Danke Lämmchen für die Wirkungs-Beschreibung von Methylprednisolon Tabletten. Ich habe nur diese eine Tablette gefunden.

Yolande, mein Sohn hat bestimmt keine Probleme mit meiner "Dominanz" mitzuhalten, denn im Grunde prallen da 2 gleich starke Charaktere aufeinander. Ich würde sogar sagen, dass er stärker ist als ich und damit meine ich nicht seine körperlichen 1,90 m. Also, wenn es mal Ärger gibt, dann auf gleicher Augenhöhe. In den Zeiten, wo er vermehrt konsumiert, meiden wir aber meistens den Kontakt, d. h., er zieht sich zurück. Wir reden meistens nur länger miteinander, wenn er nichts genommen hat. Und das vernünftig.

Klar habe ich schon einige Aktionen gestartet, habe seine "Kumpel" angegriffen. Das hat ihn aber nicht gestört, in Zeiten, wo er nichts nimmt, ist er mit ganz anderen Leutchen zusammen. Eine Drohung, dass ich hier wegziehen soll, weil ich zu viel Terror veranstalte, habe ich auch schon von einem Dealer aus unserer Stadt bekommen.

Mir ist bewusst, dass ich manchmal zu weit gehe, eben weil mein Sohn schon 22 ist und ich bestimmte Dinge nicht mehr kontrollieren dürfte. Habe ich vor den Drogen auch nie gemacht. Aber jetzt muss ich einfach aufpassen, damit er sich nicht in den größten Mist reitet. Vor ein paar Tagen z. B. habe ich zufällig sein Auto auf einem Supermarkt-Parkplatz stehen sehen. Bin hingefahren, weil ich mich vergewissern wollte, wer da mit im Auto sitzt. Habe ins Auto reingeguckt und erst mal einen Aufstand vor meinem Sohn und den Typen veranstaltet, weil es 2 minderjährige Jungs aus unserem Ort waren. Ich weiß, dass die auch Drogen nehmen, aber von Minderjährigen soll er unbedingt die Finger lassen und schon gar nicht im Auto mitnehmen. Schließlich fährt er zumindest unter THC und der Drogen-Umgang mit Minderjährigen kann noch eine Portion mehr Ärger bringen. Angeblich war es einmalig.

Maik, zur Drogenberatung waren wir voriges Jahr im Juni schon mal. Aber nicht, weil er wollte, sondern weil wir einen Termin gemacht haben. Über eine Therapie lacht er nur, dass er das nicht nötig hat.

Ich habe Bilder von den zusammengefalteten Blättern mit den braunen Krümeln drin gemacht. Mittlerweile habe ich auch mit meinem Sohn darüber gesprochen, was das ist. Er sagte, das nennt sich "Ulla", wenn man in einem gefalteten Papier Cannabis und Tabak vermischt. Das kannte ich auch noch nicht.

Hier die Bilder - so sind die Blätter zusammengefaltet:

http://www.abload.de/image.php?img=dsc002071wab5.jpg

Und so sehen die Rückstände in diesen Blättern aus (die meisten hatte er schon entsorgt, wo ich die Bilder gemacht habe, habe ich nur noch diese 2 gefunden):

http://www.abload.de/image.php?img=dsc002100wbjg.jpg

Pimpi, dass ich ihm ein Zimmer inkl. Nebenkosten bezahle, dagegen sträubt sich in mir immer noch alles. Das wäre ja wie eine Art Belohnung. Und zur Selbstständigkeit verhilft ihm so viel Großzügigkeit auch nicht.

Mit einem Rausschmiss ist auch einfach gesagt. Vorige Woche Donnerstag hatte ich mal wieder die Nase voll und habe abends die Tür abgeschlossen und auch auf seine Anrufe nicht mit Reinlassen reagiert. Daraufhin ist er mitten in der Nacht wieder weggefahren und mir ging es hier extrem schlecht. Ich hatte Angst, dass er zu irgendwelchen Kumpels fährt und sich richtig breit macht oder, dass irgendwas passiert. Schließlich fährt er ja unter Drogen Auto. War froh, als er ein paar Stunden später wieder in der Tür stand.

Einen Rauswurf kann ich ganz einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich würde kaputt gehen, wenn ich nicht wüsste, wie es ihm geht.

Ein Rauswurf kann auch nach hinten losgehen. Hier haben z. B. Eltern ihren einzigen Sohn rausgeschmissen - wegen Drogen und klauen. Er hatte hier mehrere Wohnungen, wo er überall die Miete nicht bezahlt hat. Was das für Ärger für die Eltern in einer ländlichen Gegend bedeutet, kann sich sicher jeder vorstellen. Nach dem letzten Rauswurf aus einer Mietwohnung hat ihn die Oma wieder aufgenommen. Was zu Streitigkeiten mit ihrem Mann geführt hat, weil er schon ein paar Tage später dessen Auto einfach genommen und zu Schrott gefahren hat. Weitere Wochen später ist er dann unter Drogeneinfluss mit dem Auto tödlich verunglückt.

So, nun leben wir hier ländlich und die Eltern haben neben der Trauer noch mit den schlechten Reden der Leute zu kämpfen. Die sagen, dass sie sich zu Lebzeiten nicht um den Sohn gekümmert haben, aber jetzt stellen sie ihm so einen großen Grabstein auf. Die einzige, die nach Meinung der Leute ein Recht auf Trauern hat, ist die Oma. Und das muss doch gewaltig weh tun für die Eltern, neben der Trauer und den Vorwürfen, die sie sich bestimmt auch selber machen.

Nein, an so einen Punkt möchte ich mal nie kommen und deswegen kann ich nur das machen, was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

Also handgreiflich uns gegenüber ist er noch nie geworden, auch konsumiert er hier im Haus nicht. Allerdings kommt er mal mehr, mal weniger breit nach Hause. Heute ist er z. B. die ganze Nacht unterwegs. Seit 3,5 Wochen läuft schon wieder alles gegen den Baum. Arbeiten geht er entweder gar nicht oder nur mal 2-3 Stunden. Heute wär normal auch ein Arbeitstag.

Danke Julyyy für deine Geschichte. Ich finde es toll, wie respektvoll du mit deinem Vater und umgekehrt umgegangen bist. Und dass du dir solche Gedanken um ihn machst.

Ja, ich sehe es auch wie du (du sprichst ja aus eigener Erfahrung), dass eine eigene Wohnung in der Situation nicht gut für meinen Sohn wär. Wenn, dann müsste er es selber wollen, sie selber finanzieren, dafür müsste er dann auch arbeiten gehen und hätte weniger Zeit für Partys. Ich kenne meinen Sohn, er hat schon immer gern in allen Dingen übertrieben - wenn er momentan eine eigene Wohnung bekommen würde, würde es richtig los gehen. Für eine eigene Wohnung muss man halt auch erwachsen werden.

Ich wünsche dir alles Gute für deinen Entzug und ich denke, dass du es mit deiner Einstellung auch schaffen wirst.

Zitat:

Zitat:
Aber vergiss auch nicht deine Gesundheit. Ich glaube jetzt lohnt es sich auf alle Fälle noch zu kämpfen und kraft rein zu stecken ...


Das widerspricht sich ein bisschen. An der Stelle habe ich mich gefragt, welche Kraft bzw. wieviel ihrer Kraft, die sie eigentlich für sich selbst bräuchte, sollte Elke deiner Meinung nach noch investieren? Ich denke mal, ihre eigene Gesundheit hat hier Vorrang, denn Elke scheint ja bereits sehr angeschlagen zu sein. Deine Aussage wirkt auf mich ein bisschen so wie "schlechtes Gewissen machen" (auch wenn du das möglicherweise nicht beabsichtigt hast). Es lohnt sich garantiert auch, Kraft in sich selber zu investieren, wenn kaum noch Kraft vorhanden ist. Ob es sich lohnt, sich weiter um den Sohn zu kümmern, der ja volljährig ist und selbst entscheidet, wie er leben möchte, ist ja nun sehr fraglich.


Nein, ein schlechtes Gewissen hat Julyyy mir damit nicht gemacht. Ich bin da eher schon der gleichen Meinung. Weißt du Pimpi, am beschi... geht es mir, wenn ich sehe, was er sich so alles kaputt macht und wenn ich nicht weiß, wie es ihm geht. Diese Situationen gab es ja schon öfter mal durch sein nächtelanges Fernbleiben. Das hat sich dieses Jahr zwar schon gebessert, aber wie man am heutigen Tag sieht, es kommt auch weiterhin vor.

Ihn rauswerfen, wochenlang evtl. nicht hören, wie es ihm geht, das würde auf jeden Fall meine Kraft übersteigen. Auch wenn ich schon manchmal meine Hänger hatte, aber Kraft, um gegen seinen Konsum, gegen seine Faulheit (die bestimmt auch eine Rolle spielt) anzukämpfen, habe ich schon noch.

Ja Mesut, ich denke auch, dass es ganz wichtig für ihn wäre, mal zu lernen, Verantwortung zu übernehmen. Das steigert tatsächlich das Selbstbewusstsein.

Aber wie, wenn er nicht ausziehen möchte, sich eine Wohnung auch finanziell nicht selber leisten könnte. Obwohl er in einem Alter ist, wo er arbeiten gehen könnte, denn seine Ausbildung hat er eh vermauschelt. Da sind bald Prüfungen und er war fast nie in der Schule.

Wie, wenn er mal nicht einsieht, die Oma in Ruhe zu lassen und sie einen neuen Angestellten suchen lassen.

Ich denke mal, dass er sich arbeitsmäßig ganz anders sieht. Also nicht die Realität. Als ich ihn die eine halbe Nacht draußen gelassen habe, war er wütend und sagte, dass er dann nicht arbeiten gehen kann und was soll die Oma ohne ihn machen. Meine Antwort war - das, was sie nun schon fast ein Jahr lang macht, nämlich alleine arbeiten. Da hat er groß geguckt, als ob er es nicht begriffen hat.

Er sieht es in seiner rosaroten Welt vielleicht tatsächlich so, dass er doch arbeiten geht, wenn er 16.00 Uhr mal für höchstens 2 Stunden erscheint.

Wenn man ihm sagt, dass er sich eine andere Arbeit suchen soll, dann wird er böse. Einerseits ist es ja sein "Traumjob", so wie er immer sagt, aber andererseits liegt es bestimmt nicht nur an den Drogen, sondern auch an Faulheit.

Ja, das ist wirklich ein großes Problem, dass es durch die räumliche Nähe zu meinen benachbarten Eltern zu viele unterschiedliche "Erziehungsansichten" gibt. Mein Vater gibt sich wenigstens noch Mühe, er hat sich bei Ärzten und Polizisten über Drogen informiert, er weiß, dass es wichtig ist, ihn da rauszukriegen und jeder Tag, den wir hier verplempern eigentlich nur eine Verlängerung/Vertiefung ist.

Meine Mutti dagegen sieht nichts von Drogen, für sie ist er völlig normal. Wenn er mal einen Nachmittag arbeiten kommt, dann ist es für sie so, als ob es noch nie anders gewesen ist. Gut, vielleicht ist es auch ganz gut, dass sie so denkt. Damit schützt sie sich ja auch irgendwie. Aber der Nachteil ist eben, dass er durch den Laden immer an Geld kommt. Wenn ich ihn rauswerfen würde, würde das am Ende auch auf Kosten meiner Mutti laufen, die das alles eigentlich schon gar nicht mehr finanzieren kann.

Jeder weiß, dass er klaut. Trotzdem lässt meine Mutti ihn allein an der Kasse. Sie ist weiterhin der Meinung, dass man Vertrauen zeigen muss. Das sagt sie so lange, bis sie Haus und Hof los ist.

Ich glaube, jeder wär froh, solche Großeltern zu haben und das ist auch ein Punkt, der mich so verdammt sauer macht, dass er ihre Gutmütigkeit noch ausnutzt. Das ist auch der Grund der meisten Streitereien zwischen mir und meinem Sohn, wenn ich ihm sage, dass er verdammt noch mal seine Großeltern nicht beklauen soll und regelmäßig arbeiten gehen soll, damit sie entlastet sind oder er sie eben in Ruhe lassen soll und sich eine andere Arbeit suchen soll.

Aber er lebt in einer anderen Welt und sieht die Dinge ganz anders.

Und ich habe gerade mal wieder die Nase sowas von voll. Es ist 7.15 Uhr, er immer noch nicht zu Hause. Voriges Wochenende hatte er kein Geld mehr, diese Woche war er jeden Tag wieder unterwegs. Also hat er Geld für Essen, Benzin, Zigaretten, Drogen. Woher, kann ich mir natürlich denken. Evil or Very Mad

Liebe Grüße
Elke
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mesut76
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2013 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

also ich kenne ja eure Situation ein wenig und habs ähnlich erlebt wie dein Sohn, deswegen weiß ich dass man nicht einfach irgendein auf die Straße setzt. Das würde ich auch nicht, mein Neffe hat sich gestern die Hand verbrannt und das tat mir richtig weh, ich bin nur der Onkel wohlgemerkt !

Ich meine wenn er alles selber hinbekommen würde, dann könnte man sagen Ok, der finanziert es sich selber, Arbeit kriegt er hin und den Rest auch.

Aber ganz ehrlich gesagt müßt Ihr ihm den Geldhahn zudrehen, das ist zuviel des Guten. Dann soll er zusehen wo er das Geld herbekommt für sein "Hobby".

In jedem anderen Betrieb wäre er schon hundertmal geflogen.

Na ja Elke, ich will dich jetzt auch hier nicht weiter belasten mit meinen "doch so tollen Erziehungsmethoden" .. . .

Ich wünsche dir und euch weiterhin viel Kraft und Geduld.
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Elke
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2013 06:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mesut,

du hast absolut Recht, es wäre sehr wichtig, ihm den Geldhahn zuzudrehen. Das wäre auch etwas, was man als Familie leicht durchziehen könnte. Sollte es dann zu körperlicher Gewalt kommen, dann muss man räumlich getrennte Wege gehen. Angst im eigenen Haus sollte man schon nicht haben. Aber ich glaube nicht, dass es mal soweit kommen würde. Es reicht eigentlich schon, dass wir im Haus Geld und Wertgegenstände verschließen müssen. Andere haben ihre Handtasche jederzeit griffbereit im Flur, meine ist eben verschlossen. Damit kann ich noch leben.

Nur seine Oma versteht es noch nicht und daher holt er sich schon seit Monaten das Geld. Darauf habe ich auch keinen Einfluss, meine Mutti lässt sich da nichts sagen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als meinem Sohn regelmäßig ins Gewissen zu reden und auch mal Theater zu machen.

Es ist einfach so - meine Mutti würde eher meinen Vater oder meinen Bruder rauswerfen als meinen Sohn. Gut, mein Bruder hat sich aber auch schon einige Male schäbig gegenüber meinem Sohn verhalten. Das muss nun auch nicht sein, weil jemand Drogen nimmt. Er hat auch eine Drogenvergangenheit (während seinem Studium) und da hätte ich es mir von einem vernünftigen Onkel gewünscht, dass er mal mit ihm redet.

Gestern, nachdem ich meinen Beitrag geschrieben habe, ist mir etwas aufgefallen. Ich habe geschrieben, dass er im Haus nicht konsumieren darf, aber anhand der zusammengefalteten Blätter ("Ullas") ist mir bewusst geworden, dass er es doch macht. Das eine Blatt war nämlich ein ärztlicher Überweisungsschein. Das hat er bestimmt nicht mitgenommen, seine "Ulla" da zurechtgemischt und leer wieder mit nach Hause gebracht. Ich habe aber auch nichts gerochen. Hm, das werde ich auf jeden Fall weiter beobachten.

Ja, wenn er sein Leben selber bewältigen könnte - arbeiten gehen würde, sein Leben/Miete selber finanzieren würde, dann wär ich auch irgendwie ruhiger, denn dann kann der Konsum ja nicht so schlimm sein bzw. er hätte ein Verantwortungsgefühl. Dann hätte er auch normale Sozialkontakte durch die Arbeit.

Liebe Grüße
Elke
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2013 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Elke, wenn du ihm realen Leben auch so engstirnig und stur bist, na dann Halleluja. Reite doch bitte nicht permanent darauf rum, ihn rausschmeißen zu sollen. Das hat hier niemand in der Form empfohlen. Wenn es dir gut tut, lass ihn in deiner Wohnung! Es ging mir und den meisten anderen hier nicht darum, dass du dich nicht um deinen Sohn kümmern sollst, sondern dass du deine Hilfe etwas sortierst. Kontrolle und Fanatismus haben jedenfalls wenig mit Hilfe zu tun. Der Vater meiner Kinder ist ja auch zu Hause rausgeflogen, erst bei mir, dann bei seinen Eltern auch. Ich finde es konsequent, aber bislang hat es auch nicht wirklich was gebracht, außer, dass es mir und seinen Eltern besser geht. Er kommt oft zum Essen hier her, ich wasche ab und an seine Wäsche oder erledige mal einen Behördengang für ihn, wenn ich sehe, dass gar nichts mehr bei ihm geht. Dies ist zwar nicht meine Aufgabe, aber ich sehe es als Akt der Menschlichkeit (Danke Veilchen, ich liebe diesen Satz). Seine Eltern dagegen tun nichts, wirklich gar nichts. Vergangene Woche rief er mal nachts bei denen an und fragte sie, ob sie ihn abholen könnten, etwas entfernt. Es war mitten in der Nacht, doch es war das erste Mal seit 8 Monaten, dass er wirklich Hilfe bei seinen Eltern erbeten hat und sie haben abgelehnt. Dies ist für meinen Geschmack nicht mehr konsequent, sondern dumm, ihm nicht zu helfen, wenn er wirklich darum bittet. Der richtige Weg ist wohl irgendwas dazwischen.
LG
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