Rückfall meiner Tochter

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Sophisticated
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2013 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe dieMama,
was ich Dir schreibe, wird Dir wahrscheinlich nicht gefallen: wenn man Suchtkrank wird, hat man bis dahin ja schon einen Weg zurück gelegt. Diesen Weg geht man nicht mal eben zurück, in dem man eine Therapie macht. Das ist schön, dass es Therapien gibt, aber leider ist es meist so, dass sofort nach der Therapie das alte Dilemma weiter geht. Bei mir hat es nun fast an die 20 Jahre gedauert, bis ich aus tiefstem Herzen sagen konnte: ich lebe gerne, ich mag mich und bin irgenwie unheimlich zufrieden. Erst seither ist es mir möglich, auf meinen Körper aufzupassen, ihn nur mit Dingen zu füttern, die ihm gut tun (das fängt beim Essen an, geht bei Sport weiter).

Dass irgendwann der Suchtdruck nachgelassen hat, ist so, weil ich einiges an ambulanter Psychotherapie gemacht habe, viel reflektiert habe und lange gekämpft. Wesentlich ist, dass ich mich mit meiner Kindheit auseinandergesetzt habe.
Aus Sicht meiner Eltern ist da übrigens nichts schief gelaufen (gute Erziehung, gute Ausbildung, keine Schläge oder schlimme Traumata), aus meiner Sicht aber schon. Jedenfalls habe ich durch die Therapie gelernt, meinen Eltern zu verzeihen, habe dadurch ein anderes Verhältnis zu ihnen bekommen. Manchmal rede ich mit ihnen darüber, was aus meiner Sicht schief gelaufen ist. Oft ist mein Ma geschockt, wie ich die Dinge erlebt habe - denn sie hat sie gar nicht so gesehen und wollte mir natürlich nichts böses. Diese Gespäche tun mir gut - einfach, dass meine Mutter sich anhört, was ich zu sagen habe, nicht reagiert mit: 'stimmt doch gar nicht', sondern mich ernst nimmt mit meinen Erinnerungen. Sie macht mir kein schlechtes Gewissen mehr wegen der Sucht, sondern ich spüre, dass sie einfach mittlerweile sehr froh ist, dass ich da bin und wir uns so nahe gekommen sind.

Wenn Du das umsetzen kannst, mit Deiner Tochter also über ihren Kummer sprechen kannst und ihre Gefühle annehmen, dann hilft ihr das möglicherweise. Kommt aber auch darauf an, wie reflektionsfähig sie ist.
Stell Dich notfalls auf eine längere Krankheitsdauer ein - lieber dann stabile Substitution, die ihr Leben erhält, als unkontrollierte Rückfälle, die aus Suchtdruck entstehen.
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2013 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

An die Mama,
na ja, solange sie keine Lust auf garnix hat, ist das wenigstens ein Zeichen dafuer, dass sie keine Opiate nimmt.
Sie bekommt Lyrica, du gibts nicht an in welcher Dosierung, ist fuer den moment vllt auch angesagt, nichtsdestotrotz ist Lyrica kein harmloses Medikament.

Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschliessen, um die eigene Sucht aufzuarbeiten und wieder Spass am Leben bewusst ohne Drogen zu haben, braucht es eine ziemlich lange Zeit, das ist nicht etwas, was man mal eben mit Geld bezahlen kann.

Und eine Therapie, die sollte auch, zumindest im Ansatz , individuell zugeschnitten sein.
Drogentherapien gibt es wie Sand am Meer, aber nicht jede passt auch, ich hoffe ihr hattet Einfluss auf die Wahl.
Und letztlich ist auch eine noch so gute und erfolgreich beendete Therapie kein Garant fuer ein abstinentes Leben danach.

Das deine Tochter sich Fentanylpflaster schon fuer den i.v. Gebrauch zubereitet, zeigt auch, dass sie den Opiaten sehr hemmungslos gegenuebersteht, der Suchtdruck gross und der Grad ihrer Abhaengigkeit schon ziemlich ausgepraegt ist.

Vllt. koennt ihr ja , bis die Therapie beginnt, noch mal wegfahren, ein Kurzurlaub oder sowas in der Richtung.

Aber was ich dir nochmal sagen will, ist, das solange sie ihren "Retter" immer noch liebt, dir da echt die Haende gebunden sind. Er wird aller Wahrscheinlichkeit noch weiterkonsumieren und bei der kleinsten Gelegenheit versuchen mit ihr Kontakt aufzunehmen.

Da kannst du nichts machen, du kannst sie ja nicht wegschliessen.
Wenn sie den Typen will , wird sie sich ihn holen und an dem Punkt musst du dich, so hart das auch ist, distanzieren, denn sonst machst du dich selbst kaputt.
Das Spiel mit harten Drogen ist immer auch ein Tanz mit dem Teufel, das kann man nicht verharmlosen, sondern muss dem und den Folgen ins Auge sehen.

ich wuensche dir Erfolgserlebnisse
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Benoyun
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.07.2013
Beiträge: 164

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2013 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

erst mal ist es sehr rührend wie toll du dich um deine Tochter kümmerst... ich weiß, dass sie das irgendwann zu schätzen weiß.
Es wird nicht leicht und wie die Vorredner bereits gesagt haben ist deine Tochter schon in einem sehr hohen Maße abhängig.
Was viel schlimmer ist, ich hoffe natürlich das bei euch alles gut wird. Aber solange der Freund noch da ist und sie ihn liebt sehe ich da ehrlich gesagt keine Chance. Auch nach der Therapie nicht.

Denke dass für dich bald die Zeit kommt los zu lassen. Und natürlich bereit zu sein, wenn sie es auch ist. Im moment hört sich das nämlich noch nicht so an für mich.


Ich wünsch dir, deiner Tocher alles alles gute...

PS: Habt ihr mal mit dem Freund gesprochen? Vielleicht macht es Sinn ihn mit einzubeziehen in eure Sorgen. Wie alt ist er denn? Wie alt ist die Tochter? Hab ich das überlesen?
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dieMama
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.06.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2013 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
also erstmal Danke für eure Beiträge. Das es mit der Therapie noch nicht ausgestanden ist hab ich schon befürchtet. Ich hatte ja bereits nach dem ersten Entzug die Illusion, dass nun alles wieder gut ist. Das war Weihnachten 2011. Damals wollte meine Tochter auch noch keine Therapie, weil sie auch meinte es ambulant in den Griff zu bekommen. Aber dort hat sie vorallem neue "Kontakte" geknüpft und es ist immer schlimmer geworden. Meine Tochter ist 23 Jahre. Lyrica sollte sie 4 nehmen, aber oft nimmt sie 8. Wir hatten auch ein Gespräch mit der Ärztin und unserer Tochter zusammen. Da haben wir auch einiges erfahren, was unsere Tochter uns sonst wohl nicht so leicht gesagt hätte. So nimmt sie auch 1 mal die Woche Heroin. Woher sie es hat? Eigentlich ist sie so gut wie immer zu Hause und Geld kriegt sie auch keines. Ob sie noch Kontakt zu ihrem Freund hat weiß ich nicht. Sie redet darüber auch nicht, denn sie weiß, dass wir sein Verhalten zum Kotzen finden und beunruhigen will sie uns auch nicht. Überhaupt ist sie immer total bemüht uns keine Sorgen zu machen. Kennt von euch jemand Grafrath oder Schloss Eichelsdorf? Für Grafrath hat sie ja für September einen Platz, Schloss Eichelsdorf ist jedoch auf Doppeldiagnosen (Sucht + Borderline) spezialisiert. Da finden wir aber keine Erfahrungsberichte und die Genehmigung von der Rentenv. haben wir dafür auch noch nicht. Also nochmals danke und vll. rührt ihr euch wieder.
Lg Grüße von der Mama
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campmaster
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2013 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte meine Eltern auch immer nicht beunruhigen, aber in mir drin sah es ganz düster aus. Ich hab solche Todesängste gehabt, war der Sucht erlegen und ab und zu ist es aufgeblizt das ich es meinen Eltern nicht antun kann. Ich hab am absoluten Limit konsumiert, so wenig wie möglich aber doch jeden Abend mit meiner Mum am Tisch gesessen und wollte wenigstens meine letzten Tage mit Ihr verbringen, auch wenn ich paar Bier und viel zu viele Zigaretten gebraucht habe!

Ich hab noch nie Opiate konsumiert, also hab wegen ganz anderem Zeug Probleme gehabt. Ich weiß nur nicht ob das vielleicht ein schlechtes Zeichen ist wenn Sie mit Ihrem Leben spielt aber keinen Stress verursachen will,

Grüsse!
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hanfiey
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.08.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2013 11:32    Titel: Unterstützung Antworten mit Zitat

Hallo, ich bin seit über 30 Jahren Opiatabhängig und habe meinen Konsum mittlerweile unter Kontrolle ( ja das gibt es!). Bei mir waren die ersten Entzüge relativ einfach und daher dachte ich auch nicht das es schlimmer wird. Tatsache ist: Jeder Entzug wird schlimmer und mit jedem Jahr auf dem Stoff wird es länger dauern. Bei mir ist mittlerweile unter 3 MONATEN (kein Witz) nichts mehr zu wollen obwohl ich auf einer Dosis von zur Zeit ca. 15 mg Methadon (nicht vom Arzt, da hab ich ja noch mehr Abbhägigkeiten) bin.

So nun zu dem Mädchen, es ist Möglich die Wartezeit bis zur Therapie mit Ersatzdrogen zu überbrücken. Ein Drogenarzt oder Beratungsstelle aufsuche.
Alles Gute
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tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2013 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

die mama,
deine Tochter ist hochgradig abhängig von harten Drogen, das ist eine Welt für sich.Da steigt keiner durch , der es nicht am eigenen Leibe erfahren hat. Da ist Hardcore , ehrlich.
Die Mädels haben da schon am meisten drunter zu leiden und wenn , dann kann man das nur dicht aushalten.

Hartes Programm , aber man hätte evtl. die chance auzusteigen und das muss ausgenutzt werden, ist ja auch Wikllensache in dem Moment.
Wenns nicht klappt diesmal, am Ball bleiben.
lg
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H96
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.07.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2013 15:17    Titel: Du hast keine Schuld! Antworten mit Zitat

Liebe dieMama!

Der Grund für den Drogenkonsum deiner Tochter ihr zu 90% ihre Borderline Erkrankung und der falsche Umgang! Man muss an der Borderline Problematik arbeiten und dann an der Sucht. Die wenigsten Menschen nehmen Drogen ohne Grund. Irgendetwas steckt dahinter! Beim einen fällt es auf... Beim anderen nicht! Ohne die Behandlung der psychischen Störung wird die Sucht ein Problem bleiben. Und die Sache mit dem Freund... Solange sie nicht gegen ihn aussagt und nach Paragraph 31 handelt, was sie bestimmt nicht tun wird, denn wer das tut, kann schlecht in der Gegend wohnen bleiben, weil er als Verräter gilt. Ich druecke euch die Daumen. Ich habe meine beste Freundin mit 22 verloren, weil sie zum Schluss auch noch Fentanyl in die Leiste geballert hatte. Haltet durch und steh zu ihr! LG H96
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dieMama
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.06.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2013 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Beiträge. Von uns gibt es mal etwas positives zu berichten. Meine Tochter ist seit zwei Monaten in einer Therapieklinik. Sie fühlt sich dort sehr wohl, obwohl es dort sehr streng ist - Morgensport, Arbeitstherapie, Gruppen- und -einzeltherapie und bei Fehltritten (dazu gehört auch der Verzehr von Schwarzwälderkirschtorte) gibt es sofort Strafe. Sie ist mit großer Motivation dabei und ich bin wahnsinnig stolz auf sie. Wir haben einen Entzug zu Hause durchgestanden, weil meine Tochter in keine Klinik wollte, aber zum Aufstehen konnte ich sie nicht bewegen. Keine Ahnung wie die das hinkriegen. Die Klinik ist ca. 400 km weit weg und sie will danach auch nicht mehr zurück, sondern dort bleiben und ein neues Leben von vorne anfangen. Das finde ich sehr gut und ich traue es ihr auch zu.
Es tut mir sehr leid für dich H96, dass du deine Freundin verloren hast. Meine Tochter könnte auch tot sein. Wir hatten einfach Glück und ich danke jeden Tag dafür. Lieber tuutsweet, wenn sie wieder rückfällig wird, dann fängt es wieder von vorne an. Das würde ich machen so lange ich kann und ich das Gefühl habe, dass ich ihr helfe. Zur Zeit bin ich aber ganz zuversichtlich und ich hoffe, dass es euch auch so gut wie möglich geht und freue mich wieder von euch und anderen zu hören.
Lg die Mama
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2013 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo "dieMama",

ich rate von einer Anzeige gegen den "Freund" ab. Deine Tochter würde dann mit drin hängen. Immerhin hätte sie den Status des Konsumenten. Und ein Konsument muss sich das Zeug beschaffen und besitzen, das wird vorausgesetzt. Letztendlich würde es auch nichts nützen. Er würde ganz sicher nicht deshalb im Knast landen. Also was sollte das insgesamt für einen Sinn und Zweck haben?

Du hast etwas über deine Tochter geschrieben, was ich selber auch raten wollte. Sie will nicht mehr zurück kommen, sondern an anderem Wohnort ein neues Leben anfangen. Ich hatte vor, dich zu fragen, in wie weit ihr euch vorstellen könnt, umzuziehen, irgendwo anders hin, wo es (erstmal) schwierig für diene Tochter sein wird, sich etwas zu beschaffen. Natürlich ist es fast überall möglich, an etwas zu gelangen, außer man reist nach Alaska.

Ich selber bin auch schon umgezogen. Bei mir war es aber so, dass ich nur an Wochenenden etwas damit zu tun hatte, es immer gut auseinander halten konnte, Arbeitswoche und, wie soll ich es nennen, blödsinnige Freizeitbeschäftigung. Ich kannte es noch nicht, wie es ist, wirklich drin zu hängen, ein Problem damit zu haben, es nehmen zu müssen, ob man will oder nicht. Dabei fällt mir ein, wie hat es deine Tochter geschafft, daheim zu entziehen? Hat sie sich tatsächlich da durch gequält, also ganz ohne alles? Ist einem aber erst mal diese Problematik bekannt, das, was man durchgemacht hat, dann, so meine Theorie, sucht man erst gar nicht neu nach Möglichkeiten, wieder an so etwas zu gelangen. Sind einem die Stellen bekannt, ist es natürlich ein leichtes, dort wieder hin zu gehen.

Du wirst deine Tochter nur überzeugen können, sich von diesem "Freund" zu distanzieren. Mit Zwang wurde selten ein Mensch tatsächlich überzeugt. Er wird sie immer wieder rein reißen. Ist ihr das bekannt, und will sie andererseits ein neues Leben anfangen, dann passt dieser Typ nicht mehr in ihr Leben und sie wird sich aus eigener Entscheidung von ihm fern halten.

Ich hoffe für deine Tochter und auch für dich, dass die Therapie dauerhaft erfolgreich sein wird.
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2013 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo "dieMama",

könntest du bitte kurz Rückmeldung geben, wie ihr, also hauptsächlich deine Tochter, es daheim gelöst hat, sich davon zu lösen? Hat sich wirklich rein gar nichts als Auffang verwendet und es tatsächlich kalt durchgezogen? Während es am ersten Tag noch einigermaßen geht, wird es zunehmend unerträglich. Deshalb meine Verwunderung und zugleich mein Respekt, sollte es wirklich so gewesen sein. Natürlich hängt es auch von der täglichen Dosis und der Qualität ab. Aber schon täglich Zweihundert Milligramm reichen, um deutlich etwas "davon zu haben", wird es ausgelassen. Lieben Gruß und alles Gute euch beiden.
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dieMama
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.06.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2013 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo CrazyMan,
du wolltest wissen wie es gewesen ist, als meine Tochter zu Hause einen Entzug machte. Also, am ersten Tag war es noch relativ einfach. Sie lag im Bett und hat geschwitzt. Dann kam Schüttelfrost dazu, Übelkeit, Kotzen, Durchfall, Krämpfe. Ich hatte meiner Tochter Ende letzten Jahres eine angebrochene Packung Tillidin abgenommen. Von diesen hab ich ihr die ersten drei Tage zwei gegeben und danach noch 4 Tage eine. Dann waren die 10 Tabletten die ich hatte aufgebraucht und sie musste den Suchtdruck aushalten bis sie in die erste Klinik kam. Dort hat sie Lyrica bekommen. Dieses Medikament hat sie dann bis zur Aufnahme in die jetzige Klinik verschrieben bekommen. Dort wurde es dann ausgeschlichen, erst von 300-600 mg auf 150 mg reduziert und dann ganz abgesetzt.
Der Entzug war auch mit Tillidin sehr schlimm auch für mich.
Den ersten Entzug hatte sie 2011 in einer Entzugsklinik. Dann noch zwei weitere dort. Obwohl sie jedes Mal eine Weile drogenfrei war, hat sie doch wieder damit angefangen. Der Entzug war nie so schlimm, dass sie die Finger davon lassen konnte. Ich denke, erst wenn sich innerlich, im Kopf etwas ändert, kann es dazu führen, dass sie es bleiben lässt. Ich bin zuversichtlich.
Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Info helfen.
Lg die Mama
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 23. Dez 2013 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

dieMama hat Folgendes geschrieben:
Hallo CrazyMan,
du wolltest wissen wie es gewesen ist, als meine Tochter zu Hause einen Entzug machte. ... Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Info helfen.

Hallo "dieMama",

danke für deine Antwort! Also fand der Entzug nicht vollständig kalt statt. Aber auch so wird es hart für sie gewesen sein.

Es ist sicher richtig, was du geschrieben hast, vor allem muss in der Einstellung eine Änderung erfolgen. Ist das erst vollbracht, können auch leichtere Entzugserscheinungen ertragen werden, mit Hinblick auf das persönliche Ziel, ohne diese Last zu leben. Ich wünsche euch beiden, dass sie diese Veränderung für sich findet.
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1183

BeitragVerfasst am: 23. Dez 2013 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

guten tag,
leider kann niemanden einen suechtigen ueberzeugen nix mehr zu nehmen. es ist auch nicht der "boese freund" der deine tochter rueckfaellig werden laesst.
liebende aussenstehende,obwohl du ihre mutter bist,machen einen suechtigen nicht clean.
wir brauchen alle unseren persoenlichen tiefpunkt. der ist bei jedem anders. sterben wir nicht frueher,gibt es die moeglichkeit nuechtern zu werden.
so ist nun einmal diese krankheit.
ich wuensche dir viel kraft,und denke daran, das auch du hilfe brauchst.
lieben gruss
joe

nur fuer heute nehme ich keine drogen
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 23. Dez 2013 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Es hängt auch davon ab, wie früh mit solch lebensbetäubenden Stoffen begonnen wurde. Hat ein Mensch keine Zeit gefunden, eine Vorstellung vom Leben zu erfahren, die ohne Einfluss von Drogen entstanden ist, wird dergleichen erst erlernt werden müssen. Kann auf einen solchen Zustand zurückgegriffen werden, erleichtert das eine Umstellung ungemein. Ich stelle es mir schwer vor, ist kaum ein Gedanke ohne Drogeneinfluss entstanden, so dass alles einerlei erscheint, ob mit oder ohne Betäubung. Ich denke, unter solchen Umständen funktioniert ein Leben ohne nur mit Hilfe einer Langzeittherapie, in der eben solche Erfahrungen nachgeholt werden können. So zumindest in der Regel. Ausnahmen wird es immer geben.
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