Bettelnden Junkies Geld geben?

[Benoyun]

@lilian und lämmchen

Vielleicht ist das Wort "für sowas" etwas unpassend gesetzt allerdings ist der gesamte post denke ich schon zu verstehen und ein Wort auf die Goldwaage zu legen zeigt nur, dass ihr den Rest scheinbar nicht gelesen habt.

Ich finde ganz einfach, dass Schnorren in keinem Fall ein geeignetet Weg ist seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, daher unterstütze ich das ganze auch nicht. Mal abgesehen von den rumänischen Banden, die wie Tiere in kleinen Wohnungen gehalten werden und jeden Tag zum betteln rausgeschickt werden um Geld zu erbetteln. Unter ihnen behinderte und kranke. Bei uns wurden die ganzen Männer sogar jetzt durch Frauen ersetzt. Weil es wohl besser läuft.

Da könnte man auch wieder argumentieren, dass man dem Bettler das Leben für einen Tag besser macht, weil er eben keinen Ärger bekommt wenn er nichts nach Hause bringt.
Wenn es aber alles lassen würden, gäbe es so eine Ausbeutung gar nicht. Und so isses bei den anderen schnorrern auch. Und dabei gehts mir gar nicht ums Geld.

[lämmchen]

Hi Benoyun,

es soll ja letztendlich jeder so halten wie er will.
Deinen Post hab ich im Ganzen gelesen, hab aber trotzdem Schwierigkeiten mit den Wörtern "Für sowas...". , das hat nix mit der Goldwaage zu tun.

Ich halte es eben so, das ich sogenannten Schnorrern ( mir würde das nie über die Lippen gehen ) sehr gerne was gebe. Weil-so abwegig ist das nicht, es kann mir auch so gehen, von heute auf morgen sitz ich draussen und bin über jeden Cent oder jeden Euro, der mir gegeben wird, froh.

Verändern will und kann ich niemanden, auch nicht die Süchtigen. Das ist ihr Leben, ob nun gewollt oder reingerutscht. Darüber zu richten steht NIEMANDEM zu.

Gruss Lämmchen

[Benoyun]

Ja wollte mit meinem ersten Post eigentlich klar machen, dass ich mir selber nicht ganz sicher bin, was das Richtige ist. Nur bis ich das geklärt habe mich so verhalte wie beschrieben. Mein Bruder war selber mehr als ein Jahr auf der Straße und hat geschnorrt. Aber kann so etwas nicht nachvollziehen. Es gibt doch hier alle Möglichkeiten, so dass keiner, wenn er ein Minimum an Aufwand betreibt auf der Straße sitzen miuss

[lämmchen]

Die Frage ob Richtig oder Falsch wird niemand beantworten können. Sei einfach Mensch ( denk dabei an Deinen Bruder ) und handele dementsprechend.

Auf unsere Ämter, die ja ach so helfen, geb ich einen nix-gar nix, sorry.

Gruss Lämmchen

[CrazyMan]

Naja, so viel Geld wird er am Tag nun auch nicht sammeln, als dass er sich mit irgendeiner Droge zudröhnen könnte. Nehmen wir an, er hat 20 Euro, so hätte er 2 Päckchen H, aufgerundet 0,5g. Der eine würde sagen, das sei viel, der andere meint dazu, das sei sehr wenig, wobei ich zu letzteren gehöre würde. Und Essen muss er auch etwas. Also bleiben vielleicht nur 10 Euro. Und das ist dann wirklich nicht viel, wenn er sich davon H kaufen möchte.

Ich denke, 50 Cent bis ein Euro tut niemandem weh. Für sein Leben ist jeder selbst verantwortlich. Von daher würde ich mir auch keine Gedanken machen, was er von dem Geld kauft. Zumal er für 50 Cent ohnehin nur ein Kaugummi erhält.

[silent addiction]

hallo ihr lieben...

ich hatte heute ein Gespräch mit meiner mutter, was unabhängig von dieser frage war. sie erzählte es mir von sich aus. sie erzählte mir, das sie am bhf einen...ja...es kann ein obdachloser, alki oder junk gewesen sein. aber das ist meiner mutter egal. denn schließlich hat sie ja eine tochter die mal genauso unten war. sie hat ein gutes herz. er fragte sie, ob sie einen euro hätte. meine mutter blieb stehen und gab ihm 2 euro. auch wenn sie nach Stuttgart fährt, wird sie oft angesprochen. man sieht ihr wohl an, das sie das alles total nachvollziehen kann. sie gibt Zigaretten, Geld und essen. wahrscheinlich spiele ich auch dabei eine große rolle, als ich ganz unten war, musste sie das alles ja mit erleben und empfindet eben mit diesen menschen mit. sie ist ein sehr toleranter mensch.

da ich (die tochter) eben mal in der selben Situation war. habe ich mich über jeden euro gefreut den ich bekam. ich gebe Geld und Zigaretten, weil ich weiß wie beschissen die Situation ist.

oft kaufe ich und meine mutter auch die trott-war (obdachlosenzeitung). manchmal gebe ich mehr, als sie kostet. die menschen sind so ehrlich. einer der diese Zeitung verkaufte, sagte mir, er dürfe nicht mehr Geld annehmen. aber ich habs ihm dann doch zugesteckt. da können sich reiche und korrupte Politiker die den hals nicht vollkriegen, von dieser Ehrlichkeit noch eine fette scheibe abschneiden!

es ist mir egal für was diese menschen das Geld ausgeben. aber wenn ich ihnen in dem Moment eine Freude machen kann, freue ich mich selber. ich weiß wie scheiße es ist, wenn jemand nichts gibt, obwohl er nicht arm dabei wird.

mir egal, ob das jemand doof findet was ich und meine mutter mache. aber ich weiß, das wir wegen 2-5 euro nicht arm werden. und wir werden es jederzeit machen! wir sind alle nur menschen. ich kann dieses statusdenken einfach nicht ab!

und ja! vielleicht machen wir nur einen tag für diese menschen schön! aber wir machen es! wenn man nicht selber in der Situation ist oder war, kann das eben nicht nachvollziehen.

deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, wenn hier Kommentare mit erhobenen Fingerzeig kommen...aber für sowas nicht! das ist mir nicht nur in diesem thread aufgefallen, sondern schon in anderen. man hat immer leichtes Gebabbel, wenn man nicht selbst in der scheiße sitzt oder saß! -.-

lg!

[minka]

HI ich bin ex juser und hab mein geld auch durch zeitungs verkauf auf der u7 verdient ! aus dem einfachen grund das ich schon 3mal für schwarzfahren (erschleichen von leistung) im knast war . und wenn ich die sucht schon fienanzieren muss ,dann weil die leute mir geld geben wollen bzw. mir helfen wollen .. die andere obtion ist, sind wir doch erhlich : prostitution -Blasen Verkehr = 30-35 euro! würdest du dafür mit jemand anders schlafen? wohl eher nicht ,oder ?Klauen gehn in läden - wo immer ein sicherheitstyp rum springt und egal was du klaust, es für höchstens ein drittel des neuwerts verkaufen kannst ? Handtaschen -geldbeutel-Handys - jede sekunde damit rechnen zu müssen das ich jemand seine ganzen papiere klaue ,ein mega risiko erwischt zuwerden, und in der tasche ist nicht mal genug ,um den entzug zu töten ! und auf alles gibt es richtig knast ,vor allem als wiederholungs-täter ! Entzug : fängt an mit nase und augen laufen ,übelkeit ,geht weiter mit üblen bauchkrämpfen übergeben und durchfall und irgendwann nach ca.8std ist es so schlimm das du kotzt dir in die hose ka... die bein bauch muskelkrämpfe so übel werden ,das du das gefühl hast, es zerreisst dich ! das ist kein spass ,die meisten sind nicht solange dabei ,weil sie net aufhören wollen ,sondern weil der entzug so die hölle ist ,das sie nicht mehr können und einfach nur die schmerzen töten wollen ! und danach ärgert man sich tot ,wieso hab ich mich den einen tag nicht noch zusammgerissen ,dann wäre es besser geworden und noch 2tage, leichter werdende schmerzen ... aber selbst dann ist es noch lange nicht geschafft ,den kopffick immer wieder der gedanke :.. ein mal zwichen durch könnt ich mir doch was holen und mal wieder was nehmen, nur einmal ...und damit geht alles von vorne los... die leute machen das nicht weils spass macht ,sondern weil sie nicht die richtige hilfe bekommen, davon weg zukommen ...Ich rede aus erfahrung .ich hab das problem seit 14 jahren C*nnY

[velvet_star]

Also, ich bin selbst manchmal bettelnde Junky.
Ich habe eine Angst vor Lügen entwickelt; wenn ich Geld mit dem Zusatz erhalte, nichts Böses damit zu tun, kaufe ich noch nicht einmal Zigaretten davon. Aber, ich konstruiere den Satz dann stets so, dass ich das andere "normale" Geld für Drogen verwenden kann ohne das Gefühl der Reue.
Ich selber gebe, wenn ich übergenug Scheinchen habe, Zigaretten und evt (selten) Essen.
hmm... es gibt nichts beruhigenderes als Geld für den Nicht- Affen zu haben. Hausgemachter Trug und doch das beste Gefühl anyway.

[Berlin30]

Es kommt ganz auf mein Bauchgefühl an.

Grundsätzlich hat es was mit Sympathie zu tun und auch was mit dem Auftreten.

Wenn es authentisch und zumindest ETWAS sympathisch ist, bekommen sie auch was - ein Punk, der mir mit nem frechen Grinsen ins Gesicht sagt, das er Kohle für Alk braucht, wesentlich eher, als ein Junkie, der seinen Zustand nach aussen instrumentalisiert und einen auf Mitleid macht.

Ich kann diese (teils unechte) Opferhaltung teilweise nicht leiden. Und Hilfe führt an falscher Stelle auch zu Hilflosigkeit.

Gruß.

[SAUBERMANN]

[Mardou2]

ich finde das einen sehr relevanten post und es ist sogleich spannend zu lesen, was andere dazu denken, als sich auch selbst zu fragen, warum man etwas wie und warum tut.

mein süchtiger (ex-)Freund bettelt selbst, eigentlich seit ich ihn kenne und immer wieder mal mit kleinen pausen bis zum heutigen tag.
heute geht es ihm sehr schlecht und das betteln faellt ihm schwerer als je zuvor. mit der scham umgehen zu koennen, die er dabei empfindet, nahm er nicht selten hilfsmittel, um die hemmschwelle senken und so die menschen direkt ansprechen zu koennen. das geht mittlerweile nicht mehr so gut, da er schwer krank ist. zudem hat er ein auffaelliges aeusseres, wofuer er sich auch sehr schaemt. frueher gab ich ihm nie geld, mittlerweile kriegt er was, wenn ich ihn treffe und er mich fragt.

prinzipiell kriegt aber nicht jeder einfach was, ausserdem muss ich auch manchmal einfach abwinken, weil ich kein geld mehr inner tasche hab. wuerde ich jedem was geben, koennte ich meinen lohn im monat sicher auch so auf den kopf hauen.
ich entscheide auch, von situation zu situation, von mensch zu mensch. es gibt ein paar schnorrer, denen gucke ich fest und bestimmt in die augen und lehne ab, und sie wissen, warum.
anderen gebe ich, mit wieder anderen komme ich ins gespraech und erklaere mich, wenn ich nichts gebe und fuer die meisten ists dann auch ok, bedanken sich fuer die kippe, fuers gespraech und ziehen weiter ihre bahnen.

zumindest in dieser stadt, in der ich lebe, muss niemand hunger leiden, der nicht will. die ladenbesitzer, die verkäuferInnen und die tafel versorgt jeden, der fragt.
ich habe schon "blaumänner" denselben leuten geld geben sehen, die sie am naechsten tag wieder aus den ubahn -schaechten vertreiben mussten.

wie immer im leben, versuche ich mich, von situation zu situation, von mensch zu mensch zu entscheiden. es ist nicht immer einfach, vielleicht auch nicht immer richtig,
aber alle gleich zu behandeln, das kann ich nicht, weder auf die ein - noch andre weise.

ps: in meiner stadt kann ich sagen: frauen und ausländische mitbürger ( dann auch ehe die männer) geben am meisten.

[SAUBERMANN]

[Nehell]

Ladendiebstahl lohnt sich heutzutage immer weniger, gerade wegen den
Sicherungssystemen. In der Stadt wo ich früher gewohnt habe
gab es ein paar Halbstarke die immer mit einer leeren Tetra-Pak-Karton
ins Kaufhaus gingen und in diese Safttüte dann hochpreisige Artikel
so rein steckten, das man das Wackelgeräusch nicht hörte ( ansonsten
könnte die Kassiererin Verdacht schöpfen ) und sie verklebten.
Offenbar hatten sie eine Weile Erfolg damit, denn an der Kasse wurde nur
der Barcode für den Tetra Pak Karton abgezogen ( 1,80 Euro) und
der Alarm ging nicht los.
Doch irgendwann kam ihnen der Kaufhausdetektiv auf die Schliche
weil er nach Leuten mit diesen Tetra-Pak-Kartons Ausschau hielt, die
in der Computerabteilung damit rum liefen.
Wenn man Geldsorgen hat dann kann man sich auch legal
Geld verdienen. Zum Beispiel auf Flohmärkte fahren, dort
gut erhaltene Schuhe, Stiefel Handtaschen, Jacken usw. billig einkaufen
und dann für das vier- oder fünffache bei Ebay oder anderen
Verkaufsportalen anbieten. Das kann jeder machen der
einen Computer hat und zu Flohmärkten fahren kann.
Ich habe das früher jahrelang gemacht
und auch relativ guten Gewinn dabei gemacht.
Man muss nur die Nischen kennen wie man legal an Geld
kommt, wenn man selbst wenig hat.

LG

Nehell

[tuutsweet]

moinsen leute,
was das Thema schnorren angeht , da gibts Typen die gibts garnicht.
Ich kenn auch so einen spezie , der will in kein Programm rein, sondern der schnorrt sich jeden Tag sein cash für 1,2,3 etc H - Tütchen zusammen, also pimalDaumen 8€ für o,2g Heroin mal 3 oder 4 , immer HBF - Szene und zurück den ganzen Tag , den ganzen Monat, das ganze Jahr hindurch.

Aber er ist ein herzensguter Mensch, sein Problem ist "nur" , das er H - abhängig ist.

Aber die Konsequenz , wie er sein Ding durchzieht beeindruckt mich ehrlicherweise schon, das ist natürlich ein Einzelfall, der Typ nimmt ausschliesslich H und hat keinen BK.

Aber sobald BK in Form von Psychopharmaka, Alk, Kokain, meth etc dazukommen und du jenseits der Mitte 20 bist, vllt schon steil auf die 50 zugehst, ist so ein Tagesprogramm echt stressig und nervig und das machst du vllt einen Sommer , aber sobald es draussen ungemütlicher wird, ist das hardcore, das Programm jeden Tag durchzuziehen.

Ich hab selber schon morgens um 4 Flaschensammelaktionen am Flughafen durch, das muss sich aber schon lohnen , der Aufwand und das Geld was dabei rauskommt.

Also morgens von 4-5 Uhr mal eben einen 10er machen mit PET Flasche ist i.O. und man muss nicht klauen oder schwarz fahren.

[marc'oh]

Man sollte meiner Meinung nach jedem erst einmal mit Respekt begegnen, wenn dieser von dem gegenüber nicht erwidert wird dann hat die andere Person Pech gehabt, aber man
sollte erst einmal immer von besten ausgehen.

Ist es gut Irgend welchem Personen Geld zu geben ?
Das muss jeder mit sich selber ausmachen.
Aber ich denke so blöde Sprüche wie "das ist aber nicht für Drogen" sollte man sich schenken, denn was die Leute zu guter jetzt damit anstellen kann man nicht kontrollieren.
Entweder man gibt oder man lässt es !

Was Ich jetzt momentan mache wo es draußen kälter wird ist wenn mir eine obdachlose Person früh am Morgen begegnet, ist der Person ein warmes Getränk am nächsten Kiosk anzubieten.

Aber auch da gibt es Menschen die einfach keine Hilfe möchten, leider !

Man kann auf die unterschiedlichtesten arten versuchen den Menschen zu helfen und wenn es nur mit ein paar netten Worten ist.

Denn manchmal sind es die kleinen Dinge die etwas ausmachen.

Aber gerade bei extrem abhängigen Menschen ist es sehr schwer zu sagen was man machen soll.
Wenn einem jemand vor dir steht, vielleicht unter Entzug ist und nach kleinGeld bettelt, macht die Person manchmal einen frechen Eindruck auf uns obwohl die Person eigentlich garnicht so sein möchte.
Wäre der Entzug vorbei hat man wieder eine andere Person vor sich stehen.
Da stelle ich mir manchmal schon die frage ob ich dem oder der jenigen jetzt 10 Euro in die hand drücken soll. Da Sie mir schon verdammt leid tun.

Aber wäre das dann wirklich richtig oder verschiebe ich das leid der Person dann wieder nur nur um ein paar stunden oder einen Tag ?

Was ist dann richtig was ist falsch ?