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Sophisticated Silber-User

Anmeldungsdatum: 06.12.2012 Beiträge: 244
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Verfasst am: 12. Okt 2013 19:32 Titel: |
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Hallo Carlos,
ich verstehe ganz genau, worum es Dir geht.
Leute, die was dazu nehmen, die gehen nicht - denn man will sich ja nicht in Versuchung bringen. Ich hab es so gemacht, dass ich bis auf einem superstabil substituierten Freund allen anderen Freunden aus diesen Kreisen den Rücken gekehrt habe. Ich umgebe mich nun nur noch mit Nicht-Suchtis. Nachteil: ich hab niemanden, mit dem ich über mein ganzes Leben reden kann - mit den Leuten, die ich über meinen Beruf kennen gelernt habe, kann ich über alles reden, nur eben nicht über Drogen und jegliche Probleme damit. Ich möchte auch nicht, dass die davon wissen. Dadurch ist das Thema Substitution natürlich nur selten präsent in meinem Leben. Ich schluck mein Pola täglich, geh einmal die Woche zum Arzt, wenn ich weiß, dass nichts bei ihm los ist, und gut ist. Bei dem einen Kollegen aus den früheren Zeiten kann ich nun zwar noch über Substiprobleme und so reden, der versteht meine Ambitionen in meinem Beruf dafür aber nicht so richtig. Beide Seiten kennen mich also nicht 'ganz'.
Mittlerweile fehlt mir die 'Drogen-Freund-Seite' immer weniger, und ich fühl mich in der Nicht-Drogi-Welt immer wohler und mehr daheim. Vor vielen Jahren war das anders, da konnte ich mich unter Nicht-Drogis nicht wohl fühlen, ich fühlte mich immer fehl am Platz, unverstanden und irgendwie einsam.
Eine Beziehung mit einem Substituierten werde ich keinesfalls mehr eingehen. Ich bin über meine Stabilität sehr sehr glücklich, sie ist hart erarbeitet. Ist man zu zweit, kann der andere ja durchaus mal rückfällig werden - und dann? Dann ist die Gefahr doch groß, dass man selbst doch wieder was nimmt.
Mein persönliches Ziel ist daher, dem Pola immer weniger Raum zu geben und ich hoffe, dass ich irgendwann gar kein Interesse mehr daran habe.
Das ist meine persönliche Lösung.
Lieben Gruß, Sophie |
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carlosS Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2011 Beiträge: 142
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Verfasst am: 13. Okt 2013 13:54 Titel: |
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Bei mir ist das ja so, dass ich Ende des letzten Jahrtausends alle Leute aussortiert habe, die was nehmen. Ich habe auch nur so geschafft, von der Lanze wegzukommen.
Geblieben ist die Familie, der ich nicht alles erzählen will, wenn ich wackelig auf den Beinen bin, weil ich nicht will, dass die sich zu große Sorgen um mich machen.
Dann sind da noch einige Kumpels und Kumpelinen, die auch alle von meiner Sucht wissen.
Aber da ist irgendwie niemand so in der Art Jugendfreund oder so, weil die entweder alle tot sind oder umgekehrt mir den Rücken gekehrt haben, um sich so zu schützen.
Ich fühle mich irgendwie wie ein Junge in der Pubertät, der nicht weiß, wo er hingehört, nicht Kind und nicht Mannn; nicht Fisch und nicht Fleisch; nicht Junky und auch nicht Ex-User.
Ich wünsche mir zum Beispuel eine gute Beziehung, habe es aber jetzt schon fast aufgegeben. Entweder kommen die Damen nicht mit mir und meinem Konsum klar oder sind so gepohlt, dass sie nur auf jemanden wie mich warten, dem sie sich in den Abgrund hinterherstürzen können. Da ist dann von meiner Seite aus die Notbremse angesagt.
Wünsche allen einen schönen Sonntag! |
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