Nicht mehr weinen können ...

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GagaMama
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2014 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Miu,

warum sagst Du es nicht gerne bzw. ist Dir das unangenehm zu sagen, dass Du Bulimie hast? Das ist eine Krankheit und daran ist absolut nichts Anstößiges - Du hast Dir das doch nicht ausgesucht und Du leidest darunter sehr. Das ist auch keine Schwäche, weder im Charakter oder vom Geist, für die Du Dich schämen musst. Es hat Dich getroffen, noch hast Du keine Lösung für Dein Problem und Du versuchst nach besten Kräften, damit irgendwie klar zu kommen und trotz der ganzen Probleme, Deinen Alltag irgendwie auf Spur zu halten. Und das ist etwas, auf das Du stolz sein solltest, anstatt die Krankheit als Schwäche oder Schande zu empfinden.

Ich bewundere Deine Stärke, immer wieder dagegen anzukämpfen, auch wenn Du meistens verlierst. Und ja, es ist eine Sucht und wenn Menschen das nicht verstehen, genau wie Magersucht, Alkoholsucht, Medikamentensucht, Spielsucht, Drogensucht, Kaufsucht, etc. - ist das für mich absolut nicht nachvollziehbar. Sucht ist Krankheit - keiner würde von einem Diabetiker erwarten, dass er mit mehr Entschlossenheit seine Bauchspeicheldrüse dazu bewegen könnte, Insulin zu produzieren - also, wo ist der Unterschied? Dein Gehirnstoffwechsel zwingt Dich dazu, Dich vollzustopfen und dann zu erbrechen. Ich sehe da absolut keinen Unterschied - und höre auf, Dich davor zu ekeln oder Dich dafür zu hassen! Du hast Bulimie und das Erbrechen ist der Abschluss eines Suchtanfalls! Das ist Bestandteil Deiner Krankheit - so lange dauert das Erbrechen nicht, dass Du davor und vor Deiner Krankheit so einen Ekel haben musst! Nimm es hin als letzten Schritt in einem Suchtzyklus, hake es ab, sieh zu, dass Du Speiseröhre und Zähne möglichst wenig strapazierst und betrachte das Erbrechen als notwendiges Übel und Bestandteil Deiner Krankheit – und gehe zur Tagesordnung über!

Es gibt Menschen, die sich zwei Stunden am Tag mit speziellen Cremes einreiben müssen, weil sie eine Hautkrankheit haben. Deine Krankheit erfordert, sich täglich vollzustopfen und dann zu erbrechen – so ist das nun einmal beim Krankheitsbild Bulimie! Höre auf, Dich zum Sklaven Deiner Krankheit zu machen – baue den Suchtanfall in Deinen Tagesablauf als notwendiges Ritual ein – genieße, was es daran zu genießen gibt, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben – UND GEH ZUR TAGESORDNUNG ÜBER! Weise Deiner Krankheit den Platz zu, der ihr zusteht – eine Tagesroutine, die abgearbeitet werden muss – MEHR NICHT!

Miu, gib die Hoffnung nicht auf, dass Du aus der Sucht eines Tages heraus findest. Eine gute Bekannte von mir hat damit jahrelang gekämpft, zig Therapien gemacht und es hat ihr absolut nichts gebracht - bis irgendwann, ganz zufällig, ein Therapeut den Schlüssel zu ihrem Problem gefunden hat. Das war so unwahrscheinlich, aber nach über dreißig Jahren hat sie diese furchtbare Krankheit endlich hinter sich lassen können - inzwischen ist sie leicht übergewichtig und GENIESST es ohne Ende, dass sie Essen kann, ohne sich hinterher von "dieser Scham, sich nicht beherrschen zu können, durch Erbrechen befreien zu müssen". (Das sind ihre Worte, nicht meine!)

Meine Bekannte hat mir nach ihrer erfolgreichen Therapie einiges erklärt und ganz vielleicht hilft Dir das, etwas entspannter mit Deiner Krankheit umzugehen:
Solange Du den Auslöser für Deine Krankheit nicht kennst, wirst Du sie nicht überwinden können - damit musst Du Dich abfinden. Das ist ein Zwang, der aus dem Unterbewussten kommt. Es gehört sehr viel Glück dazu, den richtigen Ansatz zu finden. Solange Du dieses Glück nicht hast, musst Du versuchen, Dich optimal mit der Krankheit einzurichten. Nimm also morgens schon sehr hoch dosiert Multivitamine und Mineralien und besorge Dir eiweißhaltige Nahrungsergänzungsmittel, damit Du keine Muskelmasse verlierst. Mache unbedingt eine Ernährungsberatung, in der Du offen über Deine Krankheit sprichst - ES IST EINE KRANKHEIT UND KEINE CHARAKTERSCHWÄCHE! Also rede darüber! Je häufiger Du darüber redest, desto leichter fällt es Dir.
Lass Dir eine "Diät" zusammenstellen, die Du tagsüber isst und die die Defizite ausgleicht, die Du durch das Erbrechen verursachst. Wenn Du das Erbrechen herbeiführst, trage bitte einen Latex- oder Vinyl-Einweghandschuh. Damit schonst Du Deine Finger und auch Deinen Rachen, weil Du dann den Rachenraum weniger reizt. Erkundige Dich nach Mitteln, die die Säure in der Speiseröhre und im Mund-/Zahnbereich neutralisieren - vielleicht musst Du diese eine gewisse Zeit vor dem Erbrechen nehmen, um das Erbrechen "schonender" abzuwickeln. Gibt es da nicht Tipps in den einschlägigen Foren, wenn sie auch sonst für nichts zu gebrauchen sind?

Ganz ehrlich, Miu, im Moment solltest Du einfach nur an der Schadensbegrenzung für Deinen Körper arbeiten - aus der Nummer kommst Du kurzfristig sowieso nicht heraus. Sieh zu, dass Du viel Flüssigkeitsverlusst mit mineralstoffhaltigen Drinks ausgleichst, betrachte Deine Krankheit als Stoffwechselstörung Deines Gehirns, entspann Dich und richte Dich mit Deiner Krankheit einfach ein! Wenn Du lernst, Deine Krankheit entspannt als das zu akzeptieren, was sie ist - EINE KRANKHEIT, für die Du Dich nicht zu schämen brauchst und an der Du nicht Schuld bist, nimmst Du ganz viel schlechtes Gewissen, Unsicherheit, Druck und Verzweiflung aus der Sache heraus. So, wie andere Insulin spritzen müssen, musst Du Dich vollstopfen und danach erbrechen - ja und? Nimm es einfach als das hin, was Dich Dein Unterbewusstsein zwingt zu tun! Und tu es - und wenn sich das Vollstopfen gut anfühlt, dann genieße es! Das Krankheitsbild Bulimie ist so schwerwiegend, dass Du kein schlechtes Gewissen haben musst, das Vollstopfen zu genießen – das ist Dein High in einer Sucht die Du Dir nicht ausgesucht hast, sondern die eine Fehlsteuerung in Deinem Gehirn oder Unterbewusstsein Dir aufzwingt. Habe keine Schuldgefühle - Du wirst zwingend fremdgesteuert! Sorge einfach nur dafür, dass Du möglichst viele Schäden von Deinem Körper, Deiner Speiseröhre und Deinen Zähnen fernhältst und hoffe darauf, irgendwann einen Schlüssel und damit Zugang zu der Ursache für Deine Krankheit zu finden und sie zu überwinden – und wenn nicht, dann ist es eben so!

Miu, gib Deiner Krankheit keine Macht über Dich – weise ihr ihren Platz zu! Sorge einfach dafür, dass Dein Körper optimal unterstützt wird, sich mit der Krankheit zu arrangieren – und geh zur Tagesordnung über! Es besteht für Dich kein Grund, sich für Bulimie zu schämen – Du hast sie Dir nicht ausgesucht!
Ich wünsche Dir die Kraft, Deinen Blickwinkel auf die Krankheit so zu ändern, dass sie einfach Bestandteil Deiner Tagesroutine wird, ohne Dich ernsthaft zu belasten und Du Deinen Körper so weit wie möglich unterstützt, mit dieser Belastung so gut wie möglich klar zu kommen.

Alles Gute für Dich, Miu – es gibt mehr im Leben, als sich von seiner Krankheit so dermaßen versklaven zu lassen, wie Du das gerade tust. Sie gehört zu Deinem Tagesablauf – okay, aber mehr auch nicht! Und nun fang an zu leben und finde Gründe, möglichst viel Zeit außerhalb Deiner Wohnung zu verbringen – besuche Kurse bei der VHS, mache Sport, triff Dich mit Freunden – und geh da erst weg, wenn es zu spät ist, um einzukaufen! Erzähle allen, dass Du Ablenkung und Unterstützung brauchst und erzähle von Deiner Bulimie und erkläre die Krankheit und ihre Probleme – je häufiger Du das tust, desto weniger Macht hat die Krankheit über Dich, weil sie immer alltäglicher und öffentlicher und normaler für Dich wird!

Ich drücke Dir so sehr die Daumen, Miu – und Du wirst das schaffen! Du kannst das, sonst wärst Du nicht hier im Forum gelandet!

GaGa
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Miu
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2014 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo GaGa,

das haut mich fast um... der Text... ich weiß nicht ich kann das alles noch gar nicht einordnen.. ich kann mich dem doch nicht einfach so hingeben... ich mache es ja schon so (zb immer erst dann gehen kurz bevor die läden zumachen etc) und das ist ja das schreckliche auch

naja ich wollte aber eigentlich wegen etwas anderem schreiben gerade ... Ich habe ihn gerade angerufen. Wegen Austausch von Sachen die ich noch von ihm habe...
Es is so schlimm irgendwie. Meine Hände zittern gerade total und ich hab einen wahnsinnigen Kloß im Hals und im Bauch... Ich sag mir immer dass es besser ist, dass ich nicht mehr um seine Liebe kämpfen muss aber er war so lieb und nett und seine Stimme so schön und alles.. so wie immer(!) es war einfach so wie immer. Er klang so lieb und ich hab ihn auch so lieb. Er war so nett zu mir und ist mir entgegengekommen mit Zeitpunkt und allem... ich wollte so sehr zu ihm sagen "ICH VERMISSE DICH SO. Wie geht es dir? Hast du mich wirklich einfach so schon aus deinem Herzen geschmissen. Du fehlst mir so. Deine Stimme klingt so schön, ich will in deinen Armen sein. ..."
Sad
und ich kann trotzdem nicht weinen. in mir ist einfach alles so zugeschnürt... Sad Es macht mich so traurig und betäubt dass es vorbei ist.
Dabei hatte er ja lange vorher schon mit mir abgeschlossen. Die letzten Wochen habe ich nur noch versucht um ihn zu kämpfen. Und er hat sich nicht mehr von sich aus gemeldet, hatte keine Lust mehr was mit mir zu unternehmen...
Es tut irgendwie so weh, dass es ihm ohne mich jetzt sicher besser geht und er mich endlich los ist und wieder leben kann, wie er es ja auch gesagt hat... Sad

ich wollte das einfach mal schreiben weil es mir grad ganz schrecklich geht...
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2014 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tach, Miu,

ach Mensch, du Arme, dass Du Dich so völlig grottig fühlst, tut mir leid, aber wenn der Partner die Beziehung beendet, dann bricht eine Welt zusammen. Und auf das neue Leben musst Du Dich erst einstellen, wirst ständig an ihn erinnert und hast die schönen Momente die ganze Zeit im Kopf. Das tut weh und am Anfang ist es sauschwer, über den Tag zu kommmen.

ER hat mit der Beziehung abgeschlossen, DU aber (noch) nicht. Es gibt keine Tipps oder Lösungen, aus diesem Loch besser oder schneller herauszukommen. . . das ist jetzt ein Prozess, der mehr oder weniger lange dauern wird. . . und auch wenn es sehr, sehr weh tut. . . Du kannst nur versuchen, Dich abzulenken, Dich mit Freunden zu treffen, Sport zu machen. . .! Und keinen Kontakt mit ihm zu haben, damit die Wunden heilen können. Morgen ist ein neuer Tag und Aufgaben müssen erledigt werden. Ganz allmählich werden die Schmerzen in den Hintergrund rücken und irgendwann denkst Du gerne und mit Wehmut an die schöne Zeit zurück.

Und zu meinem Text über Bulimie: Du sollst Dich der Krankheit weder ergeben noch hingeben, sondern sie als Teil von Dir akzeptieren und entspannt in Deinen Tagesablauf einbauen. Es ist doch letztlich völlig egal, ob Du fünf Minuten vor Geschäftsschluss oder eine Stunde vorher einkaufen gehst - am Ende hast Du das gekauft, was Du für einen Suchtanfall brauchst - dafür weißt Du doch zu genau, wo die Sachen im Geschäft stehen. Wenn es so einfach wäre, würdest Du gar nicht fahren oder so spät, dass Du vor geschlossene Türen kommst - Du fährst aber IMMER noch zeitig genug, WEIL DU ES MUSST, Dich Dein Unterbewusstsein dort hin zwingt. Dann hast Du aber vorher mit Dir gekämpft, tausend Deals mit Dir abgeschlossen, eine Million Gründe gesucht und gefunden, warum gerade heute noch einmal. . . aber morgen dann nicht mehr. . . – und morgen wirst Du auch wieder fahren – und dich schlecht und schuldig fühlen, weil Du ja so ein Versager bist.

Das ist der Denkansatz, von dem Du weg musst – es bringt doch nichts, sich den ganzen Nachmittag und Abend mit dem Gedankenkarussell meschugge zu machen. Damit hat die Krankheit bei Dir einen viel zu hohen Stellenwert in Deinem Tagesablauf. Es ist ja nicht nur die Phase, in der Du das Essen in Dich hineinstopfst und danach erbrichst – es ist auch ja auch der – mehr oder weniger lange – Kampf mit Dir selbst, den Du sowie so regelmäßig verlierst, sondern nach dem Erbrechen noch die Selbstverachtung, der Ekel und der Hass auf Deine vermeintliche Schwäche.

Wenn Du die ganze Zeit der „Vor- und Nachbereitung“ Deines Suchtanfalls nur für sich betrachtest und wie sehr Dich das psychisch belastet und auch erniedrigt und Deine Selbstachtung und Dein Selbstwertgefühl zerstört, dann ist das der Bereich, von dem du weg musst! Wie viel absolut nutzlose Zeit vergeudest Du dafür! Die Spannung musst Du aus Deiner Krankheit herausnehmen. Nimm es hin, dass die Bulimie stärker ist als Dein gesunder Menschenverstand – das ist das Unterbewusstsein und das beherrscht alle miesen und schmutzigen Tricks und manipuliert Dich.

Du solltest nur zwei Regeln beachten: Immer nur für einen Tag einkaufen und Dich nie vor . . . Uhr dem Fressen hingeben – Dein Körper braucht einfach Zeit, sich von dem Anfall des Vortages zu erholen, die Vitamine, Mineralien und was Dir die Ernährungsberatung sonst empfiehlt zu verdauen und Du reduzierst die Bulimie zu dem, was sie für Dich werden sollte – eine unvermeidliche Tagesroutine.

Nimm den Stress aus der Sache, die ganzen negativen Emotionen – egal, wie viel Druck Du Dir machst – Du kommst aus der Nummer ohne Zugang zur Ursache nicht heraus.

Versuche das doch einfach ´mal eine Woche: Du gehst nachmittags oder abends ganz in Ruhe für Deinen Fress-Anfall einkaufen – schau Dir die Lebensmittel an und überlege Dir, was von den Sachen, die Dir dann wichtig sind und die Du brauchst, um Dich befriedigt zu fühlen, am geschmeidigsten und säureärmsten für Deinen Magen, Deine Speiseröhre und Deine Zähne sein würde, ob Du vielleicht etwas ersetzen könntest, ohne dass Du Dich dadurch weniger befriedigt fühlst. UND HABE KEINE SCHULDGEFÜHLE DABEI. Denke daran, Dein Unterbewusstsein wird Dich sowie so zwingen – also kannst Du doch versuchen, so viel positiven Einfluss wie möglich auf das Unvermeidliche zu nehmen. Und wenn Du zu Hause bist und der Suchtanfall kommt, dann gib ihm ganz entspannt nach – Du wirst es doch sowie so tun – also warum kämpfen und verlieren? Dann sitzt Du im Zweifel heulend vor dem ganzen Berg Lebensmittel und wirst sie trotzdem in Dich reinstopfen und Dich dabei noch grottig fühlen und Dich für Deine vermeintliche Schwäche verachten – und dann fehlt Dir das Gefühl, befriedigt zu sein, weswegen Dein Unterbewusstsein den ganzen Schwachsinn doch erzwingt.

Kommt der Suchtanfall, dann akzeptiere ihn als unvermeidlichen Bestandteil Deines Tagesablaufs, so wie du Insulin spritzen und Tabletten nehmen oder Dich mit einer Salbe eincremen musst. Nimm den Stress und die Schuldgefühle aus der Stopferei, genieße das gute Gefühl, dass Du dabei empfindest – und wenn es genug ist und Zeit, die ganzen Lebensmittel wieder zu erbrechen, gut, dann ist es eben Zeit, das zu tun. Was soll es, Du wirst es doch sowie so tun – also nimm den Einmalhandschuh und bringe es hinter Dich – ekel Dich nicht, dazu besteht kein Grund. Du spuckst nur das aus, was du kurz vorher gegessen hast – spuck den Kram sauber ins Klo, spül ab und weg ist er. Der Druck ist weg, die Tagesroutine ist abgehakt und weiter geht es mit wichtigeren Dingen. Und vergiss morgens nicht die Multivitamine, die Mineralien und das Eiweißkonzentrat gegen den Muskelabbau – und gönne Dir unbedingt eine Ernährungsberatung und frage nach Tipps, wie du Magen, Speiseröhre und Zähne schützen kannst! Du musst Deinen Körper optimal unterstützen. Dein Körper und Du seid Partner im Umgang mit der Bulimie - und ich sage ganz bewusst nicht Kampf, weil Du den verlierst! Es ist ein Arrangieren mit dem Unvermeidlichen, bei dem Du soweit wie möglich die Parameter entspannt beeinflusst, die Deinem Körper helfen, mit der Bulimie umzugehen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, über die Trennung von Deinem Partner bald wegzukommen und noch mehr Kraft, den Blickwinkel auf Deine Bulimie so zu verändern, dass sie Bestandteil Deiner Tagesroutine wird – und keinen höheren Stellenwert mehr für Dich hat.

Alles Gute, Miu! Lass Dir Zeit – Du hast sehr, sehr lange einen völlig falschen Zugang zur Bulimie gehabt. Das Umlernen geht nicht von heute auf morgen – es wird Dir aber danach besser gehen, glaub es mir!

GaGa
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Sammy
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2013
Beiträge: 385

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2014 18:46    Titel: Traurig Antworten mit Zitat

Hallo Miu.

Ich wünsche dir, dass es dir langsam wieder besser gehen mag.
Verlassen zu werden ist sehr hart. Wenn man extrem traurig ist, schon depressiv, dann ist es oft so, dass man nicht weinen kann.
So geht es mir dann auch, deshalb kann ich nachfühlen, wie schrecklich du dich fühlen musst.

Psychopharmaka verursachen diesen Zustand auch manchmal. Also dieses nicht weinen können. Das ist auch meine persönliche Erfahrung.
Aber irgendwann hat sich soviel angestaut, dass die Erleichterung durch das Weinen kommt.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Sei gut zu dir selbst, so wie du es schaffst.

Liebe Grüße
Sammy
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neeva
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.05.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2014 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Miu,

Ich finde überhaupt nicht, dass du hierim falschen Forum bis, denn Liebeskummer ist auch ein Entzug, und Liebe und Zuneigung sind ganz natürliche "Drogen", die uns glücklich machen und motivieren.

Ich war früher ein sehr emotionaler Mensch und habe viel und oft geweint, wenn mich etwas wirklich berührt hat. Heute ist das nicht mehr so, selbst wenn mir einfach nur zum heulen zumute ist. In so einer Situation fühle ich mich dann meist noch schlechter, weil ich angst vor mir selbst habe und denke dass ich ein gefühlskaltes arschloch geworden bin... Aber mittlerweile denke ich, vielleicht bin ich zu "alt" um zu weinen... Vielleicht habe ich schon zu viel erlebt, und MUSS einfach nicht mehr so schnell weinen wie vor ein paar jahren. Vielleicht verarbeitet man schlimme dinge anders, wenn man älter wird; eine trennung ist zwar schlimm, vor allem nach so langer zeit und vor allem dann, wenn der partner einem so gut getan hat... Aber man weiß, dass das leben irgendwie weiter geht.

Ich glaube nicht, dass du ihn wirklch genervt hast, aber vielleicht ist wr selbst auch überfordert mit der situation... Vielleicht hat er einfach auch das gefühl, dass er dir nicht helfen kann? Ich kann mir vorstellen, dass so etwas sehr runterzieht und unendlich viel kraft kostet, dem anderen immer wieder gut zuzureden und eine stütze zu sein. Ich habe schon oft erlebt, dass beziehungen auf diese weise zerbrochen sind, weil der "gesunde" partner irgendwann keine kraft mehr hatte.

Versteh das jetzt bitte nicht falsch, ich will dir nichts vorhalten oder dergleichen, im gegenteil. Ich möchte dir mut machen, denn das scheitern deiner beziehung liegt nicht an dir oder deiner art oder deiner persönlichkeit... Es liegt einfach daran, dass ihm vermutlich letztendlich die kraft fehlt und er sich dem ganzen nicht mehr gewachsen fühlt. Nimm ihm das nicht übel und vor allem mach dir keine vorwürfe deshalb, denn das zieht dich nur noch weiter runter.

Liebeskummer ist letztendlich ein Entzug, aber die gute nachricht ist, dass es mit der Zeit besser wird. Auch wenn sich das gerade gar nicht so anfühlen mag. Versuche, dich selbst glücklch zu machen, mache sport oder triff dich mit freunden, gucke filme die du gern magst oder gönn dir eine massage, tu einfach alles dafür, dass du dich so wohl wie möglich fühlst. Dann geht es dir bald besser.

Liebe grüße,
Neeva
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Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2014 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

hi Miu!
ja bullemie ist eine nicht zu unterschätzende krankheit.und ich denke
das du damit hier genau richtig bist!das alles tut mir so leid für dich!
das ist echt heftig.
du bist also schon in psychologischer behandlung?!
eine essstörung ist echt heftig und ich kann mir schon i n etwa vorstellen
wie es dir damit geht.
bitte mach dich wegen deinem ex nicht selbst so fertig!ich weiss es ist
ein schreckliches gefühl so verlassen zu werden aber du bist gut so wie
du bist und irgendwann gibt es einen mann der dich so nimmt wie du
bist auch mit allen fehlern,glaub mir das!
du bist doch eine liebe das merkt man doch und wenn dich dein ex nicht
mehr will dann ist es sein problem!
so ich geh jetzt mal schlafen,wir schreiben morgen?
LG Vittorio
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Sommersonne
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2014 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Miu,

ich kann verstehen, was du durchmachst - ich habe schon 3 Trennungen nach langjährigen Beziehungen hinter mir (jeweils 3 und 2x4 Jahre).

Auch wenn es am Anfang aussichtslos erscheint: Es wird besser.
Am Anfang hat man nur noch die guten Zeiten, die guten Dinge im Kopf und man vermisst einfach alles an der Beziehung. Man hat das Gefühl, ein riesiges Loch wäre einem in die Seele gerissen worden. Man verliert seinen Partner, seinen Liebhaber und seinen besten Freund auf einen Schlag. So etwas ist niemals einfach. Aber es wird besser. Je mehr Zeit vergeht, umso mehr Durchblick kannst du auch wieder gewinnen und auch aufhören, dich nur an die guten Zeiten zu erinnern. Es dauert... eigentlich viel zu lange... das Gefühl ist einfach schrecklich. Bei mir war es auch so, dass ich am Anfang immer das Bedürfnis hatte, mit meinem Ex zu reden. Weil ich es ja jahrelang gewohnt war, mein Leben mit ihm zu teilen.

bzgl des "nicht-weinen-Könnens" denke ich, dass es an den Anti-Depressiva liegt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Dinger so dämpfen können, dass man nicht mehr weinen kann, obwohl man so viel Trauer und Wut in der Seele hat.

Ich würde dir auch raten, den Therapeuten zu wechseln. Es geht ja wirklich nicht darum, dass du irgendwas aushalten musst. Wenn du es zusammen mit deinem Therapeuten schaffst, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen und dich selbst zu reflektieren, wird dir das irrsinnig helfen! Dazu solltest du andere Anti-Depressiva bekommen. Es gibt nämlich viele verschiedene und man kann sich da oft nur durchtesten, was für einen am besten ist.

Ich wünsche dir, dass du gut durch diese schwere Zeit kommst. Und wenn du dich danach fühlst, mit deinem Ex zu sprechen, oder ihm was zu sagen, tu es einfach! Ich denke, es geht dir besser, wenn du alles rauslässt, als wenn du alles unterdrückst. Und du hast ihm gegenüber ja auch nix zu verlieren.

Achja, eine Sache noch. Auch wenn ich die genauen Umstände eurer Trennung nicht kenne, habe ich den Eindruck, dass er egoistisch gehandelt hat und dir keine bedingungslose Liebe geschenkt hat. Ich habe das Gefühl, er hat dich nicht so angenommen und geschätzt, wie du bist. Sonst hätte er dich auch weiterhin unterstützt, anstatt dich fallen zu lassen. Eine Beziehung ist eben immer ein Geben und Nehmen- immer für einander da sein, egal was kommt. So steinig der Weg auch ist- als Paar sollte man einander die Hand reichen und einfach los laufen. Wäre er der richtige Partner für dich gewesen, hätte er deine Hand nicht einfach losgelassen, als es zu schwierig wurde.
Und mit 27 hast du auf jeden Fall noch die Chance, den Mann zu finden, der dich niemals hängen lässt, der all deine Ängste und Sorgen respektiert und immer für dich da ist. Ich hoffe, es geht dir bald besser!
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Miu
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.11.2013
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2014 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr alle...
ich bin total gerührt... ihr seid alles so nett. Danke dass ihr mich hier akzeptiert und aufnehmt und danke für all eure verschiedenen Ansichten/Meinungen und wie ihr die Sache seht und für die guten Wünsche..

...ich muss jetzt erstmal erbrechen gehen ... es ist echt wie GagaMama gesagt hat ... aber bevor ich das mache wollte ich das hier noch schreiben.

Heute war trotz allem ein guter Tag, mir ging es gut, die Sonne hat geschienen. Ich habs zwar mit der Bulimie nicht anders gemacht als sonst, aber bis es soweit kam war der Tag schön und ich war auch ein bisschen froh, dass ich IHN los bin, weil ich schon seit ich weiß gar nicht mehr wann SO SEHR immer alles für uns versucht hab, immer wollte dass er glücklich mit mir ist, wir was zusammen erleben und vor allem habe ich immer immer so sehr versucht, dass er mich liebt aber er hat mir einfach nie das Gefühl gegeben dass es so ist...
Das war alles so ein Kampf, der so oft weh getan hat. Dann auch noch mit der Panikstörung dazu, ich glaube mich hat das alles stärker in meiner Seele getroffen, als ich es wahrhaben wollte ...

Also, nochmal ein Herz an euch alle. Und Domenico: ich hab mich gefreut, dass du nochmal geantwortet hast.
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Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 11. Jun 2014 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

hallo miu!
wie geht es dir denn zurzeit?ist es etwas besser mit dem liebeskummer?
was machst du denn inmoment so?guckst du viel TV oder gehst du mehr
raus bei dem schönen wetter?
LG Vito
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