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Tezla Anfänger

Anmeldungsdatum: 02.07.2014 Beiträge: 5
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Verfasst am: 4. Jul 2014 03:15 Titel: |
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hey, also erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Warrior, an dem was du sagst mag schon was dran sein. Zumindest war es früher bestimmt so. Ich habe schon sehr früh, mit 9, beschlossen so bald wie möglich harte Drogen zu nehmen und als ich dann mit 17 meine erste Line Koks ziehen durfte, habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig. Anerkennung von meinen Eltern habe ich insgesamt wenig bekommen, und als ich mich dann als schwul geoutet habe, haben sie mich komplett "verstoßen". Insofern mag da was dran sein. Mittlerweile ist der dauerhafte Dauerkonsum einfach so tief verzahnt in mir, dass ich darüber rede wie andere wenn sie vom Frühstück erzählen, ohne dass ich es merke. Da sollte ich mich doch ein bißchen besser überprüfen, denn ich möchte das nicht glorifizieren. Es ist halt mein Weg und ich fahre (bislang) gut damit.
Sienna, du hast in der Tat Recht, es muss nicht unbedingt Heroin sein, schätze ich, zumindest nicht in nächster Zeit. Wie ist es denn mit dem Buprenorphin in Pulverform, das ist hier noch habe? es soll wohl rein sein, aus Flüssigkeit "abgekocht" bzw getrocknet. Die Dosis-Empfehlungen bei Erowid sind sehr widersprüchlich.. oder ist das keine Substanz, die Spaß macht? |
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lämmchen Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 4. Jul 2014 07:08 Titel: |
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Hallo Tezla und auch von mir ein herzliches Willkommen,
mich hat H auch Jahrzehnte interessiert. Allerdings wäre ich vor über 25 Jahren nie an diese...wie Sienna es so treffend beschreibt...Hure rangekommen.
Nun hab ich es vor Wochen mal probiert...geraucht. Die Wirkung war jetzt nicht so gigantisch für mich. Aber: seitdem verlässt mich dieser beschissene Gedanke daran nicht mehr, egal wie ich gegensteuere. Hier, wo ich wohne, ist das " Paradies " für H-Konsumenten. Mich allerdings schreckt die Angst vor der Sucht, vor dem Absturz in allen Lebenslagen, die Kriminalität und letztendlich die finanzielle Seite vor weiterem Konsum total ab. Die Vernunft muss da siegen. Und viele Geschichten der User hier...helfen mir dabei.
Bitte tu Dir das alles nicht an. Hol Dir die Anerkennung ( die ich nicht brauche, mir ging es lediglich um's entspannen ) woanders. Dumm scheinst Du nicht zu sein, also schalt das Gerät...da oben...das Gehirn ein und verabschiede Dich vom Gedanken diese Hure zu benutzen. Bitte.
Als Kick kann man andere Sachen tun, auch welche die Lebensgefährlich sind...z.B. Bungee Jumping...auf den Mount Everest klettern...ohne Sauerstoffgerät. Das bringt Dir auch Anerkennung, wenn Du sie denn so nötig brauchst.
Herzliche Grüsse von Lämmi |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 10. Jul 2014 22:15 Titel: |
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ich finde sowas immer wieder kurios: da schwärmen leute von einer substanz, die sie selbst gar nicht nehmen... hat schon was krankes...
aber ich kann das auch nur aus meiner warte beurteilen: ich konsumiere substanzen primär wegen ihrer wirkung. "junkies" verachte ich regelrecht. ich kann diesen dreckslifestyle vieler schore-junks nicht ab...
und wer sagt, dass man mit H, bzw. generell opiaten, kein leben auf der überholspur führen kann..?
ich habe opiate hauptsächlich deshalb viele jahre konsumiert, weil ich leistungsfähiger etc. geworden bin... und natürlich, weil opioidkonsum vorübergehend "glücklich" macht.
ich kenne viele opiatkonsumenten, die dir - auf den ersten blick - ähnlich sind... so hatte ich zb. zu vielen studenten und jungakademikern kontakt, die ich vom studium und dem gemeinsamen konsuminteresse usw. her kannte und die sich lange zeit damit gepusht haben...
klar, es gibt sicherlich klassischere "upper", zb. koks, pep, crystal usw. und opiate, resp. heroin, sind ja auch keine typischen yuppie-drogen, aber ich finde, dass man damit schon seine leistungsfähigkeit hochsetzen kann...
man darf ja auch nicht den fehler machen und die bahnhofsjunkies als maßstab nehmen.. denn diese opfer sind häufig polytox und nur darauf aus, möglichst breit zu werden... und wenn die dann lallend und torkelnd negativ auffallen, darf man nicht denken, dass dies nur die folge des heroins sei...
naja, was solls...
ich würde dir von dem konsum abraten. zwar war ich nie auf schore, aber halt opiatsüchtig... und inzw bin ich seit einigen jahren auf methadon und in substi... so wie die allermeisten meiner o.g. bekannten aus studienzeiten...
das geht so verdammt schnell. viel schneller als bei anderen mitteln... |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 10. Jul 2014 22:26 Titel: |
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Tezla hat Folgendes geschrieben: |
Sienna, du hast in der Tat Recht, es muss nicht unbedingt Heroin sein, schätze ich, zumindest nicht in nächster Zeit. Wie ist es denn mit dem Buprenorphin in Pulverform, das ist hier noch habe? es soll wohl rein sein, aus Flüssigkeit "abgekocht" bzw getrocknet. Die Dosis-Empfehlungen bei Erowid sind sehr widersprüchlich.. oder ist das keine Substanz, die Spaß macht? |
doch, doch... wenn du keine toleranz hast, musst du verdammt aufpassen!
auf der szene kursieren i.d.regel die 8mg-tabletten. zum vergleich: die einstiegsdosis liegt bei 0,2mg (NICHT 2mg!).
außerdem gibt es buprenorphin-tabletten, die naloxon enthalten. wenn man körperlich opiatabhängig ist, sollte man die nicht auf nase ziehen...
wenn man keine opiattoleranz hat, dann gefällt mir persönlich tilidin am besten. ich finde auch, dass sich die wirkung von heroin und tilidin sehr ähneln, da tilidin sehr, sehr stark euphorisiert (wenn man keine toleranz hat! sobald man ne opiattoleranz hat, verliert tilidin recht schnell den reiz).
pass auf dich auf! |
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Sienna Platin-User

Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 11. Jul 2014 02:27 Titel: |
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SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben: |
wenn man keine opiattoleranz hat, dann gefällt mir persönlich tilidin am besten. ich finde auch, dass sich die wirkung von heroin und tilidin sehr ähneln, da tilidin sehr, sehr stark euphorisiert (wenn man keine toleranz hat! sobald man ne opiattoleranz hat, verliert tilidin recht schnell den reiz).
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Sehe ich genauso!
Ich habe ihm ja glaub ich auch in dem Thread zu Tilidin geraten. Das ist im Vergleich zu H das kleinere Übel und wirklich eine schöne Substanz für Leute ohne Toleranz. Was habe ich Tilidin am Anfang geliebt...Es hat so eine schöne Euphorie hervorgerufen. Tja, und dann hatte ich Blut geleckt und wollte mehr. Und das war der Anfang einer Opiatkarriere wie sie im Buche steht.
LG |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 11. Jul 2014 08:45 Titel: |
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Hallo SAUBERMANN,
inwiefern haben dich denn die Opioide leistungsfähiger gemacht? Und welche hast du denn da genommen? Von dem, was ich bisher kenne, könnte ich das allenfalls von Tramal sagen, jedenfalls relativ niedrig dosiert. Da ist dann einfach die Stimmung gehoben und man fühlt sich etwas abgeschottet. In dem Zustand kann ich auch gut arbeiten und ich habe das jetzt auch schon ein paar mal für den Zweck benutzt. Ansonsten werde ich von den Opioiden schon eher "träge".
Aber ich habe auch den (wohl trügerischen) Eindruck, dass es mir allgemein hilft, mich ab und zu damit richtig zu entspannen. Also, dass ich dann auch sonst erholter bin als ohne. Wird wohl eher nicht so sein, aber es kommt mir jedenfalls so vor. |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 11. Jul 2014 08:50 Titel: |
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Hallo Lämmi,
wie drückt sich denn dieses Verlangen aus? Ich kann mir das nicht richtig vorstellen, wie man ein so starkes Verlangen nach etwas haben kann, das einem gar nicht so gut gefallen hat. Kann es sein, dass du meinst, da müsse noch mehr gehen? Also gerade weil du es nicht so gut fandest. Oder dass dir die Psyche da einen Streich spielt? In dem Sinn, dass du dir irgendwie unbewusst einredest, du musst jetzt so ein Bedürfnis haben, weil es ja Heroin war. |
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Kullerbunt Gold-User

Anmeldungsdatum: 08.05.2012 Beiträge: 778
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Verfasst am: 11. Jul 2014 08:57 Titel: |
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ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mich H in niedriger Dosierung aktiver, motivierter und leistungsfähiger macht.
Das hat aber nur funktioniert, als ich körperlich noch nicht abhängig war...
Kann mich erinnern das ich damals eine sehr gute Seminararbeit an einem WE geschrieben habe...Diese Leistungsfähigkeit ist begründet in der Euphorie durch H...so...ja, ich krieg das alles hin, mein Leben ist toll...und ohne irgendwelchen Ängsten vor Augen schreib es sich zB auch besser |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 11. Jul 2014 09:10 Titel: |
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Ja, etwas ähnliches habe ich gerade die Tage auch mit dem AH-7921 erlebt. Jedenfalls ansatzweise. Es hat mich ziemlich überrascht, dass ich noch so gut arbeiten konnte, obwohl ich eigentlich völlig platt war. Und dass es mich überhaupt nicht gestört hat, dass ich in dem Zustand arbeiten muss und nicht meine Ruhe habe. Ja, das kommt sicher von der Euphorie und auch der Gelassenheit, die man da hat. Gestern war ich sogar relativ aktiv damit. Aber ich könnte halt nicht sagen, dass es meine Leistungsfähigkeit jetzt wirklich verbessert hätte. Dafür war ich dann doch zu sediert die ganze Zeit. Ich musste mich schon mehr anstrengen, um bei der Sache zu bleiben usw. Aber du hast wohl recht, vermutlich ist das einfach eine Frage der Dosierung. |
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Jannik Silber-User

Anmeldungsdatum: 12.03.2012 Beiträge: 154
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Verfasst am: 11. Jul 2014 09:42 Titel: |
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Ich habe jetzt auch die Hälfte meines Lebens auf opiaten zugebracht.
Mit 16 das erste mal blech geraucht und das war genau mein ding gewesen.
Ich hab diesen turn nie wieder aus meinem Kopf gekriegt.
Vor ein paar Jahren ist mir klar geworden das ich auch den rest meines lebens bei den Methaddict bleiben werde.
So wie lämmchen schon geschrieben hat wenn mann es probiert vergisst mann es nicht mehr. |
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lämmchen Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 11. Jul 2014 09:57 Titel: |
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Moin Merkwürden,
es ist auch das Ritual des Blech rauchens...was mich so gepackt hat. Ich bekomm das nicht mehr aus dem Kopf. Total blöd.
Ob bei mir noch was geht...? Bestimmt, aber was ist dann? Der nächste Schritt wäre i.V. und dann bin ich erst Recht völlig im Po... Nee, lass mal.
Wie sich das Verlangen ausdrückt? Ich denke jeden verdammten Tag daran. Nee, meine Psyche redet mir das nicht ein. Wie schon erwähnt, das Heroin lässt mich seit über 20 Jahren im Kopf nicht los, nur bin ich eben wegen der Mauer nie dran gekommen...zum Glück. Jetzt ja und nun gilt es für mich aufzupassen.
Lieben Gruss von Lämmi |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 11. Jul 2014 10:27 Titel: |
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Hallo Lämmi,
das ist interessant. Und natürlich schade, dass es dir jetzt so damit geht. Ich kann das zwar immer noch nicht nachvollziehen, aber ich denke mir, die Situation ist ja eigentlich doppelt beschissen. Da zieht es einen zu etwas, von dem man weiß, dass es sehr schädlich ist, und man hat noch nichtmal die Aussicht, dass es sich dann wenigstens subjektiv "lohnen" würde, sollte man es doch nehmen...
Dass es einem so gehen kann, also dass man ein Verlangen danach entwickeln kann, obwohl man es gar nicht so überwältigend fand, habe ich aber schon öfter gelesen, nicht zuletzt hier im Forum. Naja, wer weiß, was da im Gehirn passiert... Ich habe ja jetzt auch schon ein ziemliches Verlangen nach Opioiden entwickelt, wobei ich H noch nicht konsumiert habe. Aber mir ging es da auch eher wie Jannik. Das Gefühl war gewissermaßen genau das, wonach ich mich immer gesehnt habe. |
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Genießer Bronze-User

Anmeldungsdatum: 23.07.2013 Beiträge: 26
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Verfasst am: 14. Jul 2014 12:37 Titel: |
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Servus,
also ich finde, man kann den Themenstarter mit seine Art der psychische Abhängigkeit schon in gewisser Weise nachvollziehen. Hoffentlich bleibt es dabei. Ich habe das letzte Mal H konsumiert vor knapp 20 Jahren. Trotzdem denke ich urplötzlich noch manchmal an dieses Teufelszeug, an den Essig-Geruch, die Wirkung bereits Sekunden nach der Einnahme usw...
Ich finde die ganzen Hilfestellung (Tu`s nicht!) zwar nett gemeint, aber ob das viel bringt? Wenn jemand einen Weg gehen will und seine Erfahrungen sammeln will ist es oft nicht möglich, jemanden davon abzubringen, auch wenn die Erfahrung in der Summe viel Leid und Schmerz bringen wird.
Ihr kennt doch diese Russisch-Roulette-Sextreffen? Z.B. mit 5 Frauen und 5 Männern, wobei ein Mann HIV hat, keine Frau aber weiss, welcher Mann es ist? Per Los haben jetzt 5 Frauen mit je einem Mann ungeschützten GV...
Oder kennt ihr die Menschen, die körperlich völlig gesund sind und sich nichts sehnlicher wünschen, als ihr weiteres Leben ohne Füße/ohne Beine im Rohlstuhl zu sitzen? Die arbeiten jahrelang gezielt darauf hin, dass Ihnen die Oberschenkel legal im OP amputiert werden und sie endlich im Rolli sitzen dürfen?
Beides sind Beispiele, die eigentlich mit normalen, rationalen Menscherverstand auf den ersten Blick nicht zu erklären sind.
Robert |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 15. Jul 2014 09:21 Titel: |
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Ja, dass es sowas gibt, will ich nicht bestreiten. Mittlerweile halte ich gar kein Bedürfnis mehr für unmöglich, selbst wenn ich es mir selbst nichtmal ansatzweise vorstellen könnte. Und solche Geschichten, wie du sie erwähnt hast, liest man ja wirklich immer wieder mal. Trotzdem sind das doch nun wirklich Extremfälle.
Was ich mir hier, also beim TE, noch vorstellen kann, ist, dass er sich vielleicht einfach denkt: ich scheiße auf die Gesellschaft und ihre Vorstellungen vom richtigen Leben und mache etwas ganz anderes. Und das wäre ja eindeutig der Fall, wenn er nun wirklich ein "Junkieleben" einschlagen würde. Aber da hat man doch als talentierter junger Mann noch wesentlich mehr Möglichkeiten, die allesamt ein deutlich angenehmeres Leben versprechen... Er könnte doch z.B. versuchen, sich in seiner Musik weiterzuentwickeln. Damit hat er ja ohnehin schon zu tun und Drogen gibt es in dem Bereich auch genug... Naja, ansonsten würde ich wirklich auf einen Hang zur Selbstzerstörung tippen. Sowas gibt es sicher auch. Aber er scheint ja jetzt wieder etwas davon abgekommen zu sein. |
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