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Diogenes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.05.2014
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

@brdebe:
Ich kann mich tatsächlich sehr gut in Diogenes wiederfinden.

Einmal weil ich auch schon Xmal die Erfahrung gemacht habe das der ganze Konsumscheiß immer eine Minusrechnung ist. Die Dinge die wichtig im Leben sind sind eben gar keine Dinge.
Außerdem mag ich die Geschichte von ihm wie er am hellichten Tag auf dem Athener Marktplatz, mit einer brennenden Laterne in der Hand, herumgelaufen ist und gerufen hat "Menschen! Ich suche Menschen!". Aber alle die dann herbeigelaufen kamen hat er mit seinem Stock wieder vertrieben (Menschen rief ich, keinen Abschaum). Das ist ein tragisches Spielchen das ich auch gut kenne.

Arbeiten, putzen, kochen sehe ich nicht als Zwänge. ich MUSS das nicht machen...Arbeiten gibt mir Sinn, ich putze weil ich nicht im Siff leben will, ich koche weil ich hungrig bin, usw...
Echte Zwänge machen einen kaputt, sind gegen die Natur und führen nie zu etwas Gutem.

Ziele halte ich insofern für wichtig weil es Antrieb gibt. Bei mir ist das aber irgendwie so das dies nur solange funktioniert wie ich es noch nicht erreicht habe. Ich kann mich nicht lange darüber freuen, bekomme Angst alles wieder zu verlieren und gehe so schnell wie möglich das Nächste an. Also das Erreichen eines Ziels an sich bringt mir eher Stress...is´n bissl verquer aber so ist´s.
brdebe hat Folgendes geschrieben:

hilft nähe ? tun liebe menschen gut wenn ihr versucht runterzukommen, oder sind die eher anstrengend weil ihr so mit euch selber beschäftigt seid? ...oder ist es angenehmer nen partner zu haben der auch drauf ist? oder ist das abhängige von dre sucht ?

Nähe hilft definitiv. Das ist vieleicht DIE Erfahrung die ich in meiner cleanen Zeit gemacht habe. In meiner Junkyzeit habe ich mich so isoliert und eingeigelt...Aber ich kenne beides: Heute weiß ich wie sehr Nähe hilft und bekomme es besser als früher hin sie "einzufordern" bzw zu zulassen und dann wieder brauche ich auch einfach meine Ruhe und empfinde andere Menschen als totale Belastung. Das ist halt so´n Kampf mit mir (dem Stock und der Laterne).
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brdebe
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.08.2014
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

@diogenes mir gefällt an diogenes seine konsequenz,...die Überlieferung vom Marktplatz finde ich auch tragisch,..da stellt sich mir die Frage wieso sucht er am Marktplatz Menschen ? Wenn er doch der Meinung war, das diejenigen die kamen, Abschaum waren...
Wo sucht man seine Menschen? oder wird man gefunden...dann ja wohl vielleicht nicht am Marktplatz

Wie kann man erreichte Ziele wieder verlieren ?
Das wirft doch die Frage nach dem Ziel auf oder?

Naja für mich ist es schon an so manchem Tag ein Zwang gewesen zu kochen und zu putzen,..ich war alleinerziehend mit kleinen Kids und mußte es alleine ohne Mindesunterhalt etc stemmen und ich wollte nix vom Staat! DA bin ich maximal konsequent, wenn ich etwas sch...finde dann will ich von dem auch nichts!

Somit hat mir meine Vorstellung wie ich es damals am besten mache, um noch in den Spiegel zu schauen , ziemliche Zwänge auferlegt...

Was sind denn für Dich Zwänge?
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Diogenes
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 04.05.2014
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

@brdebe
Niergends kann man sich so einsam und verlassen fühlen wie in der Menge.
Wir leben doch alle auf dem Marktplatz. Du kannst dich vieleicht wie ein Köter in deine Tonne legen was aber nichts daran ändert das diese Tonne immer noch auf dem Marktplatz steht.
Vieleicht hat er die Leute ja nur gerufen um ihnen endlich mal eine mit dem Stock zu verbrezeln und sie zu beleidigen? Ich sehe das als Ausdruck von Verzweiflung weil es das was er suchte SO nicht gibt.
Wenn ich suchen will muss ich auch finden wollen und können.
brdebe hat Folgendes geschrieben:
Wie kann man erreichte Ziele wieder verlieren ?
Das wirft doch die Frage nach dem Ziel auf oder?
Ich kann doch das was ich erreicht habe problemlos wieder selber in den Sand setzen Rolling Eyes oder das Schicksal spielt einfach nicht mit. Und die Frage nach dem Ziel stellt sich häufig dann erst wenn´s in die Hose gegangen ist. Ist auch eigentlich okay, so entwickelt man sich: Versuch und Fehler. Die Angst vor dem Verlust oder Versagen ist eigentlich das Fatale.

Das was du da beschreibst würde ich nicht Zwänge nennen. Bin zwar keine alleinerziehende Mutter aber ich weiß auch wie es ist sich selbst in den Arsch treten zu müssen, gegen sich zu gehen und vieleicht auch mal selbst zu vergewaltigen weil es weiter gehen muss und soll. Keine Ahnung, das ist halt "den Preis zahlen" (in deinem Fall für die Konsequenz nicht in irgendeinem Amt auf Knien rumrutschen zu müssen) oder so? Was, nebenbei, total nachvollziehbar für mich ist.
Zwänge fangen da an wo mir eine echte Alternative fehlt oder auch der Sinn. Ich meine die halbe Welt lebt in Diktatur und Krieg da will ich nicht wegen meinen lächerlichen kleinen Luxusproblemchen rumjammern...zumindest nicht heute Wink .
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Arschbombe
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2014 05:33    Titel: Antworten mit Zitat

Alles hat ein ende nur die wurst hat zwei ...
Verwirrend, oder? Was hat die Wurst? Zwei Enden? Zwei Anfänge? Oder einen Anfang und ein Ende? Was wenn Du sie umdrehst? Wo ist dann der Anfang?
Einfache Sprüche wie diese beschreiben das Leben. Manchmal sind die Dinge klar, manchmal ist nichts wie es scheint. Es liegt meist im Auge / Sinn des Betrachters.
Einfaches Beispiel: Du spazierst durch einen Park. Du schaust auf den Boden um nicht in Hundekacke zu treten. Was Du siehst ist grün und hier und da ein Haufen Scheisse. Andere laufen durch den Park, aufrecht und neugierig. Sie sehen Vögel, spektakuläre Bäume, freundliche Menschen und treten auch mal in Scheisse. Dann wischen sie den Schuh ab und gehen weiter. Sie erfreuen sich weiter an den schönen Dingen. Viele von uns können oder wollen sie nicht sehen, die schönen Dinge. Mancheiner kann sein eigenes Glück nicht ertragen. Wichtig ist es das zu erkennen und rauszufinden warum das so ist. Es gibt genug Dinge auf dieser einzigartigen Welt die erfreulich sind.
Ich habe Jahrzehnte gebraucht um die (für mich) wesentlichen Dinge zu erkennen, vor allem aber mich an Ihnen zu erfreuen.
Oft ist körperlicher oder geistiger Mißbrauch, zu dominante Eltern oder andere Grausamkeiten in der Kindheit was uns die Basis für ein zufriedenes und glückliches Leben nimmt. Dann ists an der Zeit etwas zu ändern und die Vergangenheit hinter sich zu lassen, sich neu zu orientieren und vieleicht sogar "das Leben" neu zu erlernen. Das funzt aber nicht wenn mann sich täglich weiter zudröhnt und sich auf die "schlechte Kindheit" oder was auch immer negatives passiert ist, zu berufen.
Irgendwann muss man sich entscheiden.
LastresortX, ein Rückfall ist lange nicht das Ende. Das Ende ist wenn Du sebst Dich aufgibst. Vieleicht solltest Du mal mit Deiner Familie reden. Selbstbetrug und seine wahre Identität der Familie zu verleugnen sind auf dem Weg in ein "normales Leben" keine wirkliche Unterstützung. Mach einen Schnitt. Sei ehrlich zu Dir selbst und Deinen nächsten. Du hast doch eigentlich schon eine gutes Stück in die richtige Richtung zurück gelegt. Was Dir auf der Seele brennt, ist es denke ich, nicht ehrlich sein zu können, Dich selbst, bzw. deine "Drogenvergangenheit" täglich verleugnen zu müssen.
Ansonsten bringt es nix sich in dem Versagen der letzten 2 Jahre zu suhlen. Es ist nie zu spät neu anzufangen. Es ist aber traurig permanent über das eigene "Versagen" zu lamentieren und nix zu verändern. Es ist nicht verwerflich viele Male zu fallen. Wer möchtest Du sein? Der, der jammernd liegen bleibt, oder der der aufsteht?
Ich bin seit 10 Jahren nach 20 Jahren H Konsum davon weg. Noch immer hauts mich mal um. Na und. Es stellt sich einfach nicht mehr die Frage mich selbst zu bemitleiden, denn tief in mir weiß ich das das Leben zu kostbar ist um es an Drogen und Abhängigkeit von allen Begleitumständen der Sucht zu verschwenden.
Und an alle, es gibt besseres als H / Koks. Wein Weib und Gesang, das Meer, die Natur, leckeres Essen usw. Manchmal sind es die banalen dinge, ja sogar alltägliche Notwendigkeiten die unds das Leben wieder spüren lassen. Mann muß es nur wieder sehen / spüren lernen ...
Alles gute R.
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