Körperliche Untersuchung auf Einstichstellen

[SAUBERMANN]

@kullerbunt:

weißt du, ich mach mir ja fortlaufend so meine gedanken zum thema "substitution" usw... und ich bin für mich zu der einsicht gelangt, dass mich das ganze vor allem deshalb so nervt, weil das FÜR MICH eigentlich eine völlig fremde welt ist mit regeln, denen auch ich mich unterordnen muß, obwohl mir im kern meines wesens nichts mehr widerstrebt als das, was da so abgeht...

im klartext: allein schon spritzen ist etwas, das mch regelrecht anwidert. ich käme nie auf die idee, das FREIWILLIG zu tun (und JA: ich bin nun auch schon n paar jährchen dabei, um mit gewissheit sagen zu können, dass sich das so schnell nicht ändern wird!).

der ganze ablauf meiner substi, das gemeinsame warten mit junkies... ja, ich sehe mich ehrlich gesagt schon als etwas "besseres" an, wenn ich mich mit menschen vergleiche, die laut rumpöbeln, offen aggressiv und rücksichtslos sind, praxispersonal bedrohen, auf den boden im wartezimmer rotzen, ungewaschen rummiefen usw...
das hat auch rein gar nix damit zu tun, dass ich andere abwerte, um mich selbst ggf. besser zu fühlen (sowas klappt nämlich nicht bei mir!).
ich bin genau so süchtig wie diese leute. aber das wars dann auch schon (und wenn ich genau hinschau, dann bin ich im vergleich zu vielen nichtmal das...).

das kernproblem ist einfach, dass die opiatsucht zu einem stark wahrnehmungsprägenden anteil mit einem milieu verknüpft ist, das man politisch inkorrekt als "ASOZIAL" bezeichnen kann (ich will nun keine diskussion vom zaun brechen über den begriff; für mich ist ein herr hoeness noch viel asozialer, weil er seinen scheiß gar nicht nötig hätte und trotzdem die gesellschaft hintergeht und verarscht).

ich komme aus ner mittelschichtfamilie und durch die substitution bin ich mit einer lebensrealität konfrontiert, die mir nicht schmeckt. und sie steht auch meinen eigenen wertvorstellungen entgegen. in der drogenszene wird nunmal gelogen, abgezogen, hintergangen usw., es herrschen neid, mißtrauen etc. vor und das ist alles wirklich nicht meine welt.
nein, ich will mich hier nicht als "heiliger" darstellen; auch ich mal geklaut im supermarkt, bin schwarzgefahren und hab btm-delikte auf dem kerbholz... aber das, was ich bei den leuten auf der szene beobachte, ist ne völlig andere welt.

und 9 von 10 leuten, die in substitution gehen, haben engste verknüpfungen mit dieser szene. und genau das wird von den ärzten auch auf leute wie dich und mich übertragen.

fakt ist: ich bin opiatabhängig. im grunde ist das mein eigenes ding. da ich aber aufgrund der prohibition nicht anders REGELMÄSSIG, ZUVERLÄSSIG und BEZAHLBAR an meine medikamente komme, bin ich dort gelandet, wo auch diese leute sind und wo deren regeln gelten.
da ich zur zeit einfach noch nicht bereit bin, ganz opiatfrei u leben, gehe ich noch dahin. allerdings muß ich auch dazu sagen, dass ich die substitution nicht in jedem fall weiterempfehlen kann (um es vorsichtig zu sagen). und ich sehe auch nicht, wieso ich "dankbar" sein sollte, dass es solche programme gibt. mich hat keiner gefragt, ob schlafmohn verboten werden soll oder nicht. das wurde über meinen kopf hinweg entschieden. natürlich nur "zu meinem eigenen schutz". wenn ich also opiate haben möchte, dann darf ich wählen zwischen erhängen und erschiessen. na klasse! buprenorphin oder methadon? beides keine guten opioide, wie ich finde.

ich schweife wieder ab...

also nochmal zurück... was mich vor allem stört, kann ich ganz klar benennen: IN SUBSTITUTION BIN ICH TOTAL ENTMÜNDIGT! der ganze umgangston hat etwas zutiefst erzieherisches. ich muß mich von narzisstischen, essgestörten, jungen arzthelferinnen rumkommandieren lassen; mich fragte ende letzten jahres eine vielleicht 17-jährige azubine der praxis ernsthaft: "HERR SAUBERMANN, WANN WAREN SIE ZULETZT BEIM ZAHNARZT?" - "letzten monat!" - "WIRKLICH?!"
da fiel mir echt nix mehr ein. mal davon abgesehen, dass meine zähne tiptop in schuss sind (und wahrscheinlich besser als ihre halben milchzähne!) - was geht das die eule an? selbst meinem arzt hätte ich dieses "wirklich?!" krumm genommen. da wird meine aussage in zweifel gezogen, nur weil vielleicht 2/3 der strassenjunkies noch nie ne zahnbürste gesehen haben (und dann irgendwann auch keine mehr brauchen...).

dieselbe trulla hat mich auch schon angemotzt, weshalb ich denn zur spätvergabe käme, denn die sei nur für leute, die arbeiten. als ich sagte: "DA KOMME ICH GERADE HER, ICH HAB VOR NER STUNDE FEIERABEND GEMACHT!", fragte sie mich, ob ich denn einen arbeitsvertrag vorgelegt hätte... natürlich hatte ich... und ich bin ja jemand, der einen großteil dieser ganzen scheiße einfach mal weglächelt... aber natürlich geht das nicht spurlos an mir vorbei!

ne andere konversation aus der praxis ist auch gut: ich hatte ja schichtdienst und wegen sehr ungünstiger arbeitszeiten brauchte ich damals am wochenende manchmal take home. das war mit einem anderen arzt der praxis auch so vereinbart. jener arzt war leider nicht da, also lege ich dem anderen anwesenden arzt meinen dienstplan vor und sage ihm, dass ich über das wochenende take home brauche... er stellt mir einige fragen zu meinem job, lächelt mich dabei nett an und ich denke, alles ist in ordnung... und als ich sein rezept erwarte, guckt er mich an, beugt sich ein stück vor, grist und sagt: "SIE ERWARTEN DOCH JETZT NICHT, DASS ICH IHNEN DIE STORY ABNEHME?!"
ich war völlig perplex, mir blieb fast die spucke weg und ich während ich noch überlege, was er mit "der story" wohl meint, schiebt er hinterher: "SO ARBEITET DOCH KEIN MENSCH!"
(zur aufklärung: das waren völlig gängige arbeitszeiten für schichtdienst, da war wirklich NICHTS außergewöhnliches dran, wenn man davon ausgeht, dass schichtdienst bedeutet, dass man eben gerade NICHT geregelte zeiten von zb. montag bis freitag von 8 - 16.30 uhr oder so hat!).

nach kurzer diskussion unterschrieb er dann mein rezept, nicht ohne mir zu erklären, dass "der herr doktor xyz ihren dienstplan ja hoffentlich genau kontrolliert hat!" (anmerkung dazu: im computer war mein arbeitsvertrag hinterlegt und ne anmerkung vom anderen arzt aus der gemeinschaftspraxis, dass ich gaaaanz ausnahmsweise für wochenende mal take home kriegen könnte, wenn ich das mit dienstplan anmelde).

dieser arzt war es auch, der mir auf meine frage, wieso meine UK positiv sei, antwortete: "DAS WISSEN SIE DOCH AM BESTEN, SCHLIESSLICH MÜSSEN SIE DOCH WISSEN, WAS SIE SICH SPRITZEN ODER DURCH DIE NASE REINZIEHN!"

mittlerweile ist es so, dass ungefähr ein drittel der patienten nicht mehr zu diesem arzt geht (ich bin in einer riesigen gemeinschafts-szenepraxis mit mehreren ärzten). und bei mir ist auch hinterlegt, dass ich nicht mehr von dem untersucht werde oder dinge bespreche.
ich habe wirklich verständnis für die situation der ärzte, die sicherlich oft angelogen werden usw... aber als arzt bist du kein fließbandarbeiter und da erwarte ich ein wenig persönliches eingehen auf den patienten. und unverschämtheiten sind ohnehin ein absolutes no-go!

insgesamt geht mir dieser ganze mist auch selber auf den senkel.

ich zahle in der apotheke jede woche meine zuzahlungsgebühr (bin nicht befreit). und es kam EIN EINZIGES mal vor, dass ich meine ec-karte nicht dabei hatte und nur noch wenig bargeld, das ich für den bus nach haus brauchte. daher habe ich dann EIN EINZIGES mal(!) den apotheker gefragt, ob ich das beim nächsten mal bezahlen kann... (wohlgemerkt: ich bin dort mehrmals die woche, weil ich ja auch öfter als einmal pro woche zum doc muß. und ich zahle sonst IMMER direkt!)... naja, natürlich hat er mir mein substitut verweigert...
da war ich echt enttäuscht. einerseits verstehe ich es ja bei der klientel, aber ich zahle sonst IMMER mein geld und auch da hat er seine scheiß kröten natürlich noch bekommen.. ich mußte also ca 1 stunde nach hause, hab die ec karte geholt und bin wieder zur apo.. und dann wieder nach hause..

das ding ist: wenn ich zb. schmerzpatient gewesen wäre und oxycodon bekommen hätte, dann hätte ich es selbstverständlich auch beim nächsten mal bezahlen können... und DAS regt mich auf!

man wirft in der substituton ständig ALLE IN EINEN TOPF! das ist doch nicht in ordnung! und mich ärgert es vor allem, mit welcher hartnäckigkeit ud konsequenz sie das alle tun! ärzte, apotheker, sonstiges medizinisches personal, aber auch justiz und sogar personen aus dem sog. "drogenhilfesystem" (zb. drobs etc.) schmeissen doch beim thema "OPIATKONSUM/SUBSTITUTION" alle in die "assi-junkie-schublade". deren meinung ist, dass alle spritzen, klauen, lügen, betrügen, nur auf stoff aus sind, alles nehmen, was sie in die finger kriegen usw... da wird NULL differenziert! das ist die eigentliche schande!

aber das kriegst du nicht aus den schädeln raus! das sitzt so verdammt tief im kollektiven denken fest...

und ich glaube auch, dass genau das auch gerade eines deiner probleme sein könnte, kullerbunt (wobei das schlecht ausgedrückt ist, denn es ist ja nicht DEIN problem, sondern ein problem, mit dem du konfrontiert bist): vielleicht bist du dem arzt/personal schon zu "verdächtig" mit deinen sauberen UK's, deinem studienabschluß und deinem geregelten familienleben? vielleicht argwöhnen sie ja, dass hinter dieser -wie sie glauben "fassade"- eine völlig labile junge frau steckt, die sich immer ihr "suboxone" (freiwillig naloxon i.v.? lol... naja, du könntest ja auch schore fixen!) in die leiste ballerst und unverheilte abszesse dort hat?

weißt du, was ich meine? vielleicht erscheint denen einfach der kontrast zu ihrem stereotyp den "JUNKIES" zu groß und deshalb wird jetzt nicht mehr gespeicheltestet und gefragebogenstalked, sondern sie machen dich direkt nackig und gucken mal gaaaanz genau hin...?!


manche leute, die meine meinung gar nicht teilen, halten mein gerede sicherlich für ein reflexhaftes aufschreien von wegen "ich fühle mich in substi ungerecht behandelt!". aber auch an diese leute richte ich die nächste frage:

EINE UNTERSUCHUNG AUF EINSTICHSTELLEN AM GANZEN KÖRPER (bis auf slip und bh entkleiden, ggf. auch noch die wäsche mal zur seite schieben, fall etwas verdeckt werden könnte!) IST JA ZUMINDEST EIN GANZ KLARER BEWEIS DAFÜR, DASS DER ARZT IHR NICHT (MEHR?!) VERTRAUT. oder sehe ich das zu einseitig? wenn die patientin längere zeit sauber ist und man trotzdem auf einstiche untersucht, dann kann das logischerweise nur folgendes bedeuten:
entweder der arzt mißtrau den tests bzw. seinem labor oder er mißtraut seiner patientin und zieht die möglichkeit in betracht, dass sie die unterschiedlichen testverfahren (speichel und UK) geschickt manipuliert.

natürlich KANN man jetzt wieder sagen, dass das lediglich eine zusätzliche möglichkeit der kontrolle darstellt. aber wofür? wenn die tests sagen, dass sie sauber ist, dann brauche ich sowas nicht tun, wenn ich an meine testverfahren glaube.
wenn ich als arzt aber NICHT allein auf diese tests vertraue, dann sollte er sich aber auch mal mit den klagen der patienten befassen, die -so wie bei mir auch geschehen- auf rätselhafte weise "positiv" getestet worden sind!
aber in diesem fall sind diese tests natürlich absolut 100%ig zuverlässig bla bla... ist klar...

ich frag mich langsam echt, was der ganze zirkus soll? in diesem land (und auf der welt) gibts hunderte und tausende von leuten, die in substi beikonsumieren. warum tun sie das? um den arzt zu ärgern? um sich umzubringen? NEIN! weil sie süchtig sind! so und wenn ich dann aber leute in meiner behandlung habe, die laut 2 unterschiedlichen testverfahren "sauber" sind, dann muß ich diese person auch noch nackt begutachten und ihr damit eventuell ein stück würde nehmen?!

mir gefällt nacktheit vor fremden/anderen leuten gar nicht. und das bezieht sich nicht nur auf meine genitalien... ich mag zb. auch nicht gern oberkörperfrei oder unterkörperfrei (selbst mit unterhose) vor den ausschließlich weiblichen arzthelferinnen rumtanzen... ich fühle mich dabei einfach nicht wohl. punkt. und wir leben in einer kultur, in der nacktheit nunmal auch mit scham besetzt ist. ich fnde das ja auch gar nicht gut und würde mich selbst auch freuen, wenn ich vielleicht etwas mehr in richtung FKK erzogen worden wäre... aber es ist halt so und ich komm da auch nur schwer aus meiner haut...

mittlerweile hab ich damit nicht mehr so ein großes problem, weil wir im zuge der substi eh regelmäßig n komplettcheck beim arzt machen müssen (sonst gibts keine vergabe mehr!). und n EKG geht halt einfacher, wenn man nur ne unterhose anhat...

naja, was solls.. ich wollte einfach mal wieder n paar gedanken niederschreiben.. vllt kann ja der ein oder andere mit n paar sachen was anfangen..?!


ich finde das alles auch so verdammt grotesk! ich mein, da wird so ein unfassbarer aufwand betrieben für ein paar pillen, da gibts spezialrezepte mit 2 durchschlägen, fest verankerte tresore, mehrstufige drogenscreening-verfahren, da wird tabletten naloxon beigemengt und patienten bekommen ihren kram für MAXIMAL 7 tage mit usw... wann hat eigentlich mal jemand über diesen ganzen IRRSINN nachgedacht und ihn in frage gestellt? da werden hunde ausgebildet, die substanzen erschnüffeln, es fliegen nachts helikopter mit nachtsichtkameras durch die provinz, wo die flugstunde 1200 euro kostet und so weiter... und mit welchem ergebnis? wenn ich morgen nach berlin fahre, bekomme ich für 100 euro trotzdem 20 methadon-tabletten... mir wird heroin, crack und koks trotzdem angeboten... und nur weil in holland (und sogar in einigen bundesstaaten der USA) THC legal ist, haben die dort trotzdem kein massives drogenproblem...

da kann der arzt kullerbunt zehnmal splitternackt angucken - er wird nix fiden. und in der nächsten praxis ballern sich 10 von 10 patienten ihr pola mit sirup... so what? dieser ganze unfug bringt genau was? GAR NIX!


diese welt richtet sich aus vielerlei gründen selbst langsam zugrunde. und ein grund dafür ist die selbstverliebte arroganz der meisten menschen, die ihr urteilsvermögen für ausgereift und treffsicher halten. deren fehleinschätzungen machen vieles so unglaublich schwer und die konsequenzen solcher fehleinschätzungen sind nur schwer zu korrigieren...

dazu kommt noch, dass es keine demokratie hier gibt und diese auch jetzt nicht funktionieren würde, da die masse unfähig ist, sich für ihre entscheidungen vorher richtig und umfassend zu informieren.
dank "BILD" wissen wir ja, dass alle griechen faul sind, nicht mit geld umgehen können und überhaupt: schmeißt die griechen aus der EU! braucht doch kein mensch (wobei: schonmal überlegt, wieviel hochkultur wir den griechen verdanken?)...

naja, das führt jetzt wirklich zu weit. es ist spät und morgen gehts früh raus deshalb höre ich jetzt lieber auf.. falls jemand überhaupt bis hierhin gelesen haben sollte, sag ich mal: vielen dank für das interesse!

[musikera]

Grundgütiger...SAUBI na Du hast aber nen Hals...

Aber ich kann alles unterschreiben. hast Recht. Nur bei einem hätte ich, wenn es eine Unterhaltung gewesen wäre, eingeworfen: Wenn du auf Affe kämest und kein Opiat in Sicht, würdest du auch zum ASSI werden der gegebenfalls betrügt,lügt,stiehlt...das ist bei jedem so...und wen einer "da unten auf der Gasse" wohnt und jeden Tag diesen Krampf hat...dann verwandelt sich jeder zum Monster. Sieh es gelassen. Wir sind Menschen 2 Klasse, na und? Ist doch cool was besonderes zu sein! Aber wie gesagt ich versteh Dich. Geht mir eigentlich gleich.

Wenn die Drobsianer wenigstens was taugen täten würde es auch anders laufen. Drobserknechte hätten wenn es einen konstruktiven Kontakt zwischen Beratungsstelle und Arzt geben würde, die Macht dem Arzt mal Bescheid zu sagen was man in der Drogenarbeit tut und was nicht.

Arbeitsvertrag abgeben beim Arzt? Was soll das den? Geht keinen etwas an. Ist 100% sittenwidrig. Oder hier war mal jemand der müßte mit Auto kommen und dem würde gedroht das die Praxis die Führerscheinstelle benachrichtigt...hä hä?

Täte das ernsthaft ein Arzt oder Sprechblase mir sagen...ich würde den hinter dem Tisch an den Ohren hervorziehen und recht fein küssen...
Da mach ich lieber nen Affen...aba meinen Lappen den Brauch ich zum Leben. Wer an mein Leben geht wird umgenietet...Auge für Auge und Zahn für Zahn...

Aber zum Glück sind es Einzelfälle

[Kullerbunt]

danke Saubermann für deinen Beitrag, habe ihn mit großem Interesse gelesen.

[Praxx]

Gegenüber der FS-Stelle hat der Arzt natürlich Schweigepflicht.
Die darf er nur brechen, um eine konkrete Gefahr von der Allgemeinheit abzuwenden, dazu gehört eine erkennbar eingeschränkte FAHRTAUGLICHKEIT.
Ob die FAHREIGNUNG beeinträchtigt ist, kann der Arzt in der Regel mangels Fachkenntnis gar nicht beurteilen.
Also - wer mit Schore, Alk und oder Benzos zugedröhnt in die Praxis kommt und mit seinem Autoschlüssel winkt - der muss entweder den Schlüssel abgeben oder ich ruf die Polizei.
Wer immer wieder in beeinträchtigtem Zustand autofährt und das trotz Ermahnung nicht lässt, riskiert genauso eine Meldung an die FS-Stelle wie der uneinsichtige demente Opa, allerdings eher von den Nachbarn als vom Arzt.
Problematischer ist natürlich, wenn sich die Bullerei am Wochenende vor der Praxis auf die Lauer legt und guckt, wer denn da so kommt...
Insgesamt gehören aber Erpressungsversuche und Drohungen nicht in eine Substitutionsbehandlung.

LG

Praxx

[Victortradit²]

Ich war selber meinen FS 4 Jahre lang quit und es hat mich viel Geld gekostet, diesen zurückzuerhalten. Ich mußte den FS komplett neu machen und 2 MPUs bezahlen.

Und wißt ihr was? Es war absolut berechtigt, dass "sie" ihn mir damals abgenommen hatten. So wie ich teilweise durch die Gegend geschippert bin, kann ich gerade noch froh sein, mein Gewissen nicht mit einem schweren Unfall belastet zu haben, der andere, unschuldige Verkehrsteilnehmer hätte jederzeit treffen können...

Soviel dazu.

Bin ich heute schlauer? Ein bißchen, aber wenn nicht, dann muß ich eben ggf. auch mit den Konsequenzen leben können. JEDER hier sucht es sich SELBER aus, wie er lebt, was er/sie tut. Es sind NICHT immer die "anderen", die an allem Schuld haben und sind, JEDER ist für sich selbst verantwortlich, zumindest dann, wenn er ein Alter erreicht hat, welches ihn zum Führen von KFZ befähigt und berechtigt.

Aber das ist das altbekannte Problem - selten stehen Süchtels für ihr eigenes - verbocktes- Leben ein, es finden sich IMMER andere, die verantwortlich sind...