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rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 11. Mai 2015 13:51 Titel: |
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EDIBTTN - Mohandes hat es im Post über mir schon gesagt: Laß' Dich nicht irre machen !
Bisher ist noch jeder, der es wollte vom M weggekommen. Daß jemand am Entzug (am Entzug selbst) krepiert, ist sehr, sehr selten und ich glaube, von DEN Dosen bist Du weit weg. Diese Leute triffst Du hier nicht, zumindest nicht, wenn sie aktiv, also d'rauf sind.
Darum schau' erst mal, ob Du wirklich den Bock dazu hast, ob Du die Nase gestrichen voll hast. Das ist die erste Voraussetzung. Danach gibt es unterschiedliche Wege. Darauf wirklich einzugehen, das wäre zu viel hier. Aber wisse, daß auch Du es schaffen kannst und auch wirst. Irgendwann denkst Du dann daran zurück und lachst über das, was Dich jetzt beinahe verzweifeln läßt.
Von Herzen alles Gute.
Cheers |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 11. Mai 2015 22:10 Titel: |
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also, was man generell mal sagen muß: NATÜRLICH IST ES NICHT UNMÖGLICH, ZU ENTZIEHEN!
die wichtigste voraussetzung ist: man muß es selber WOLLEN! die motivation muß aus einem selbst kommen.
ein bekannter, dessen fall ich hier bereits etwas detaillierter mal geschildert hatte, ist innerhalb einer woche von 70 mg methadon auf null gegangen - und GEBLIEBEN! vorher war er sogar noch deutlich höher dosiert.
ein anderer bekannter, der über 10 jahre drauf war (heroin + methadon + alkohol) mußte "therapie statt strafe" machen (bzw. er "wollte" dann doch lieber thera als knast!). um es mal so zu formulieren: er war immer recht schnell affig und war eher wenig leidensfähig. und nun stand halt der zeitpunkt fest und vorher gings für 3 oder 4 wochen in entgiftung.
wir waren das letzte jahr vor seiner entgiftung zu sehr guten kollegen geworden und haben viel zusammen gemacht. daher kann ich ihn auch ganz gut einschätzen. und ich will ganz ehrlich sagen: ich war mir GANZ SICHER, dass er es nicht packt. und das nicht etwa, weil ich es ihm nicht gegönnt hätte, sondern einfach weil er selber immer wieder betont hat, wie wenig lust er darauf hat und dass er eher in die jva geht und seine strafe absitzt... und da er genug knast-erfahrung hatte, war das sehr glaubwürdig.
to make a long story short: er hats gepackt! und bei ihm gings danach wirklich steil bergauf... ne schöne wohnung, endlich wieder arbeit, ne freundin, wieder kontakt zu seinem kind (den er vorher wg. seiner sucht nicht hatte) usw...
und auch ich hab mal kalt von benzos entzogen, von den ich lange süchtig war... ich hab weit über 1 jahr etwa 20-25 mg diaz genommen und davor auch nochmal etwa 1,5 jahre etwas niedriger dosiert und das ganze mit alk "garniert".
den kalten benzo-entzug hab ich damals einfach gemacht. mir war zwar klar, dass ich süchtig war, aber ich kannte die ganzen "horrorstories" noch nicht... der entzug gehörte zwar nicht grad zu meinen schönsten erfahrungen und ich konnte auch nicht richtig schlafen, aber ich habs halt einfach gemacht...
leute wie mohandes kriegen meinen vollen respekt!
ich denke, dass so ein entzug besonders dann schlimm ist, wenn er nicht wirklich freiwillig erfolgt. dann empfindet man sein leiden ja auch als besonders sinnlos. leuchtet ein, find ich...
aber wenn man ein ziel vor augen hat und weiß, dass es sich lohnt, dann ist man eher bereit, sich zu quälen...
und ich werde mich dem thema in nicht allzu ferner zukunft auch stellen müssen. |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 11. Mai 2015 22:43 Titel: |
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@EDIBTTN:
was mich nochmal interessieren würde: warum genau willst du eigentlich aufhören?
ich finde das thema nämlich sehr interessant. jeder hat ja diesbzgl. andere prioritäten und vorstellungen.
bei mir ist es ja z zt methadon und die opiatsucht hängt an mir seit 9 jahren.
was mich an der sache vor allem stört, ist die spürbare KÖRPERLICHE beeinflussung. wenn methadon nur psychisch wirken würde, dann wäre das für mich sogar eigentlich ganz gut.
hmmm, klingt wohl schon irgendwie pervers, wenn ich jetzt sage, dass methadon auf meine psyche gewisse positive auswirkungen hat. klingt nämlich so, als sei ich nicht ich selbst, sondern ein tabletten-zombie, der gar nicht mehr er selbst ist. aber bei mir ist es vor allem eine als sehr angenehm empfundene dämpfung, die sich sehr positiv auswirkt. so bin ich deutlich weniger aggressiv und weniger impulsiv. früher war ich oft schnell angegriffen und habe auch schnell beleidigt reagiert und gut ausgeteilt. zudem spüre ich irgendwo eine art "gelassenheit", die angenehm ist. sehr gut daran: es ist keine gleichgültigkeit!
negativ ist für mich eine etwas eingeschränkte kreativität und ich habe weniger schaffensdrang. dazu kommen aber vor allem die physischen begleiterscheinungen. gerade bei höheren dosen (aber nicht nur dann!) überkommt mich irgendwann ein schlaf, der abartig ist. ohne wecker könnte ich gefühlt den ganzen tag schlafen bzw. dösen. furchtbar ist das.
ich brauche dann immer eine ganze weile, um in tritt zu kommen.
dazu kommt noch, dass die libido komplett weg ist. das ist zwar z zt kein problem, weil ich keine freundin habe. aber naja, als junger mann ist das irgendwie manchmal n seltsames gefühl...
trotzdem kann ich für mich aktuell noch das fazit ziehen, dass opiate mir noch etwas geben, auf das ich einfach noch nicht verzichten will. und deshalb belasse ich es erstmal beim alten... |
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Mohandes59 Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 11. Mai 2015 22:46 Titel: |
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SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben: |
leute wie mohandes kriegen meinen vollen respekt!
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Saubermann, danke für die Blumen, aber ich weiß nicht wie ich sie mir verdient haben soll. Über 25 Jahre polytox gesumpft, Lieblingsdroge war immer H.
Inzwischen bin ich über 50. Und danke Gott, daß ich diese Zeiten anscheinend ohne körperliche und psychische Schäden überstanden/überlebt habe.
Ich habe mal gelesen (weiß leider nicht mehr wo) daß es ein seltsames Phänomen ist, daß Menschen in einem gewissen Alter (>50) oft von selber die Kurve kriegen. Ohne Therapie oder Psycho-Docs.
Das macht doch Hoffnung, oder? Fast alle meiner alten Wegbegleiter sind inzwischen tot. Und die Sucht wird uns begleiten, lebenslang.
Man kann nur versuchen, mit seinen inneren Dämonen zu leben. Die dunkle Seite in sich zu akzeptieren.
Hier noch ein Zitat von Rilke (aus dem Gedächtnis):
"Vielleicht sind all die Drachen unseres Lebens in Wirklichkeit Prinzessinnen, die nur darauf warten, uns einmal stark und mutig zu sehen".
LG Mohandes |
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EDIBTTN Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.05.2015 Beiträge: 15
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Verfasst am: 12. Mai 2015 00:44 Titel: |
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Hallo!
Danke für die Mutmacherei! Es ist irgendwo schon ein extremer Unterschied, ob ich gerade runterdosiere oder nicht. Hab jetzt die Dosis seit ca. 1 1/2 Tagen gehalten (bisschen Ziehen in den Beinen, aber sonst okay), und die Welt sieht komplett anders aus. Vorgestern hätten mich meine Depressionen fast in einen Nervenzusammenbruch gezwungen, heute fühl ich mich wesentlich selbstsicherer.
Ich weiß nicht, ob das bei mir ein Phänomen ist, aber ich krieg Lust auf Heroin, sobald es mir gut geht, und nicht sobald es mir schlecht geht. Es ist bei mir bei allem so. Sobald es mir gut geht, krieg ich Lust auf "noch mehr gut gehen" - kA wie ich das formulieren soll. Wenn es mir schlecht geht, habe ich eher das Verlangen danach, mich zu betäuben, als zu euphorisieren - einer der Gründe wieso ich lieber nicht zu Metha oder Substi greifen sollte (der O-Tee hat ja nur einen geringen Anteil Morphin, neben den etlichen anderen Inhaltsstoffen, daher macht er zwar k.o. aber nicht wirklich breit).
Warum ich aufhören will... Also Gründe (abgesehen von dem allgemeinen Wunsch, clean zu sein) gibt es schon, aber das sind eben keine Notwendigkeiten. Dinge, die ich mir sehr stark wünsche, aber mich eben nicht dazu zwingen, aufzuhören. Der wichtigste Grund ist vermutlich meine Mutter, der ich "mich" einfach nicht zumuten will, sie ist ein herzensguter Mensch, der viel zu sehr mit anderen Menschen mitleidet. Zum anderen habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich es verdient habe, da durchgehen zu müssen... Ausserdem beeinträchtigt es meine Produktivität und Intelligenz (ich hab schon die ein oder andere Gedächnislücke). Und nicht zuletzt, weil viele Leute die den O-Tee zu lange oder zu stark nehmen, schwere Darmkrankheiten bekommen können, und so wie dir das Zeug den Unterleib zusammendrehen kann, wunderts mich nicht - nach 8 Jahren Konsum denke ich, sollte ich mich freuen, dass ich noch die Chance habe, das zu vermeiden.
Habe mir auch überlegt, wenn ich es schaffe, dass ich auswandere, es gibt Orte, an denen ich wesentlich bessere Aufträge bekäme als hier.
Nebenbei, habe mir jetzt mal eine Voltaren Salbe besorgt, die hat mir gegen das Ziehen in den Beinen wirklich gut geholfen. Wird bei einem Entzug auf 0 sicher kaum helfen, aber beim Runterdosieren ist sie wirklich brauchbar!
lg |
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EDIBTTN Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.05.2015 Beiträge: 15
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Verfasst am: 12. Mai 2015 00:49 Titel: |
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Ganz vergessen (wieso gibt es hier keinen Editier-Knopf?)
-Saubermann
Es gibt immer einen Grund, wieso man nicht darauf verzichten will. Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändert, sonst wäre es ja kein ewig begleitender Dämon.
- Mohandes59
Wirklich tolles Zitat! |
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rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 12. Mai 2015 15:19 Titel: |
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Stichwort Mohntee - es kommt darauf an, wo Du zu Hause bist EDIBTTN. Es gibt Orte im und vor allen Dingen direkt neben dem deutschsprachigen Raum, da kann man das Zeug ganz legal (auch im Geschäft) kaufen - und damit meine ich nicht den Graumohn aus dem Österreichischen Waldviertel, den Du im Netz bestellen kannst (auf Anfrage auch Kapseln), der so gut wie 0% Morphingehalt hat (darum verschicken sie ihn auch ohne Weiteres).
Das erwähne ich, weil es meiner Meinung und meinen Erfahrungen nach eine wirkliche Alternative ist, mit Mohntee abzudosieren und aufzuhören. Voraussetzung ist wie immer, daß man aufhören will. Beim Tee macht einem kein Arzt Vorschriften, wann man wieviel abdosieren DARF etc. Die andere Seite ist die, daß das Zeug relativ leicht zu bekommen ist (siehe oben) und daß dadurch die Motivation, aufzuhören, schnell mal in Vergessenheit gerät, zumal es, je nach Quelle schon verlockend günstig, im Extremfall sogar billig ist.
Cheers |
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EDIBTTN Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.05.2015 Beiträge: 15
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Verfasst am: 15. Mai 2015 07:18 Titel: |
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Also mein Verlangen nach dem Mohntee hält sich sehr stark in Grenzen. Im Grunde genomen, war er für mich immer eher eine "Überbrückung" für die Zeiten, in denen ich kein H nehmen konnte oder wollte (wollte =, Toleranz so hoch gestiegen, dass es viel zu teuer wurde). Natürlich unterbindet er den Suchtdruck, aber ich glaube nicht, dass ich ihn jemals kaufen würde, weil ich mir eine berauschende Wirkung erhoffe - die hast du vl. 1 - 2 mal, danach (zum. nach meiner Erfahrung), steht sie aus, außer du dosierst höher - was aber nicht so richtig funktioniert, weil die Toleranz niedriger ist als die Dosis, die du bräuchtest um nochmal high zu werden. Ab und zu funktionierte es, mal ~1 Woche H zu nehmen, dann wieder Tee - dann hat er beim ersten Mal ne Wirkung, danach nur mehr um Entzugserscheinungen zu verhindern.
Was meinen Stand betrifft - ich habe jetzt auf 3x 1/3 Teelöffel umgeändert. Es fällt mir leichter so.
2x 1/2 Löffel = es geht mit sehr gut kurz nach d. Einnahme, jedoch sehr sehr mies vor dem nächsten Löffel.
3x 1/3 - es geht mir den ganzen Tag einigermaßen gut.
Seit Monaten kein H mehr, und jetzt... Habe im Moment wahnsinnig Lust, mir was zu kaufen... Irgendwie habe ich ständig diesen Gedanken - "so lange ich noch nicht unten bin, kann ich es ja noch nehmen" - wobei ich genau weiß, dass ich sobald ich das H aufgebraucht habe, noch mehr Lust darauf haben werde als ich jetzt gerade habe - zum. für einige Tage. und ich finde auch so viele Ausreden dafür, wieso es jetzt gerade gut wäre.. Hab nämlich wirklich ein paar harte Arbeitswochen vor mir.. Ich hab überlegt, den Tee kurzfristig mehr an eine Dosis anzugleichen, bei der ich nicht so erledigt und demotiviert durch den Tag gehe, aber das würde meine Toleranz vermutlich wieder erhöhen, und wenn ich mir dann erst recht H kaufe, wäre es noch schlechter... |
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rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 15. Mai 2015 09:24 Titel: |
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EDIBTTN - die Teelöffel sind Pulver oder gekochter Tee ? Wenn ersteres, dann bist Du ja schon Zentimeter über der Landebahn, da kannst Du recht locker entziehen. Wenn letzteres, dann müßte der 1/2 Teelöffel voll schon zähflüssig zusammengekocht sein, um einen relevanten Entzug hervorzurufen.
Du darfst übrigens nicht vergessen, daß Tee genaugenommen Rohopium ist und das, was Du hast - ich nehme an, Du wohnst in Dingsbums - ist Rohopium von zumindest 15% Morphingehalt. Also sehr gute Qualität, besser als die in Afghanistan zB. Die haben weniger M-Gehalt d'rin. Da macht's die Masse.
H entfaltet seine saugute Wirkung auch nur ein paarmal, dann kannst Du die Dosis steigern und das geht dann rasant vorwärts. Laß' Dich nicht auf den Scheiß ein !
Glaub's mir, Du verwendest das Zeug bald nur mehr zur Systemerhaltung, also um funktionstüchtig zu bleiben. Nach einiger Zeit bist Du entweder "nur" normal nachdem Du's genommen hast, oder Du bist so zu, daß Du zB nicht arbeiten kannst, weil jeder merkt, daß Du nicht nüchtern bist.
An Deiner Stelle würde ich auch den Tee weglassen, wenn er eh nichts bringt. Von Deiner Dosis abzuspringen, das ist nun wirklich keine Hexerei. Noch weniger, ein paar Tage später noch weniger und die Sache ist erledigt.
Ganz so leicht wie's klingt ist es nicht, das weiß ich sehr wohl, aber es ist machbar, ohne Einschränkungen in der Arbeit etc.
Cheers |
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EDIBTTN Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.05.2015 Beiträge: 15
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Verfasst am: 16. Mai 2015 20:48 Titel: |
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Pulver, bzw. zerriebene Kapseln.
Also, dass ich während dem Entzug arbeiten kann halte ich für sehr übertrieben... Ich habe ja an und für sich vor, 2 Wochen vor dem Entzug auf 0 auf H umzustellen - die Dosen wenn nötig eben von einer vertrauten Person erhalten - da die Halbwertzeit kürzer ist und es ja allgemein weniger hart sein soll als vom Tee.
Ich schäme mich ja ein bisschen, das zu schreiben, aber ich hab mir gestern dann doch noch 2g gekauft... Ich fand das selber nicht so schlimm, habe ja bisher fast immer nur 1x pro Woche 1-2g gekauft, die restliche Woche stattdessen den O-Tee. Nicht, weil ich es mir nicht leisten konnte, sondern weil es auf DAUER zu teuer geworden wäre. Nur eben in d. letzten Monaten hab ich ganz darauf verzichtet.
Jedenfalls, genug der Ausreden...
Schlussendlich... war es enttäuschend. Hätte mit Koka sehr viel mehr Freude gehabt, denke ich. Zuerst dachte ich, es liegt an der Qualität, allerdings hat es meine Entzugserscheinungen sofort beendet - habe zum ersten Mal seit langem keine Beinschmerzen! Ansonsten, nach 2 Lines wurde mir schon übel (Toleranz ist beim H scheinbar noch viel tiefer gefallen als beim O-Tee!), allerdings war der Kick nicht ansatzweise so wie ich ihn in Erinnerung hatte... Ich fühlte mich kaum euphorisch... eher so, als hätte ich eine Blockade in mir, die jede Emotion verhindert. Und irgendwie gefiel mir das nicht...
Habe vor kurzem jmd. kennen gelernt und mich ein bisschen verschossen. Dieses Gefühl, Schmertterlinge im Bauch zu haben, hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr.. In all den Jahren hatte ich gar nicht mehr gewusst, wie intensiv sich sowas anfühlt. Ich hatte eine Beziehung während meiner Heroin-Phasen, und merke erst jetzt, dass ich gar nicht verliebt war.
Und dann gestern, kurz nach meiner ersten Line... Gefühlsstillstand. Als würde das Zeug verhindern, dass ich etwas "reales" fühle... hab jetzt seit gestern 1/2 g aufgebraucht, und weitestgehend nur soviel genommen, wie ich benötigte um nicht entzügig zu werden.
Hab mir schon ernsthaft überlegt den anderen G einfach wegzuschmeissen... |
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rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 17. Mai 2015 12:25 Titel: |
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EDIBTTN - unterschätze die Kapseln nicht. Was da wirkt ist nichts Anderes als Morphin und Codein (welches ja auch zu M metabolisiert wird im Körper). Die anderen enthaltenen Alkaloide sind ja ziemlich wirkungslos für unsere Zwecke.
Die Unterschiede im Entzug von H bzw Tee sind eine Geschichte, die sich hartnäckig hält, obwohl jene, die beides wirklich gemacht haben (Entzug von H bzw Entzug von Tee) fast ausnahmslos sagen, daß sie sich mit Tee leichter getan haben.
Wenn Dir jemand von einem Entzug erzählt, mußt Du immer genau darauf achten, was der wirklich genommen hat, denn es läßt sich kaum feststellen, was zielführend ist, wenn jemand queerbeet alles nimmt, was ihm Érleichterung verschaffen könnte.
Darum und natürlich auch, weil wir alle halt Individuen mit unterschiedlichen Anlagen und Empfindungen sind, ist es schwer, echte Faustregeln aufzustellen.
Was Du über Deinen neuerlichen Konsum schreibst, das zeigt, daß Du schon eine Art Barriere aufgebaut hast, daß Dich der Konsum wirklich anstinkt.
Zudem ist es so, daß man nach einiger Zeit wirklich nichts mehr davon hat, man konsumiert aus Angst vor dem Entzug (ausreden gibt's genug, wie arbeiten gehen etc) oder weil man hinter dem Kick her ist, den einem das Zeug zuvor gab. Glaub's einem alten Vollidioten, der jahrelang, jahrzehntelang nicht glauben wollte, daß man als Süchtiger die Feelings, die man am Anfang hatte, nie wieder erlangt. Nicht dann, wenn man d'rauf ist und auch nicht nach kurzer Zeit des Clean-Seins. Das wird Dir wohl jeder Junkie bestätigen.
Mit Beinschmerzen meinst Du RLS (Restless Legs, Ameisenlaufen) ? Das ist eine wirklich eklige Geschichte. Man hat's während des Entzuges, aber es gibt viele Menschen, die nie ein Opiat nahmen und es trotzdem haben. Weißt Du, was Du bekommst, wenn Du damit zum Arzt gehst und die Dopaminpräparate, die es dagegen gibt, nicht helfen ? Ein Opioid ...
Ich habe gerade vor einiger Zeit entzogen. Grund für meinen Konsum: RLS ... Kein einziges Mal habe ich mehr als die therapeutische Dosis genommen, obwohl ich Selbstversorger bin, also Tee anstatt des ekligen Tramal genommen habe. Darauf bin ich stolz ! Aber nach dem Entzug, der lächerlich war, weil eben so niedrig dosiert, kam das RLS zurück und ich bin gerade am Überlegen, was ich denn nun tun soll. Gleich richtig 'reinfahren ? Mit meiner Vita bekäme ich sofort und überall Substitol, aber irgendwie habe ich keinen Bock d'rauf. Mir wäre es lieber, so einmal im Monat drei, vier Substis zu haben. Reine Theorie, laß' Dich davon nicht in die Irre leiten, bei M in der sauberen Form würde ich mir sehr, sehr schwer tun, zu entsagen, wenn ich's aufgedrängt bekomme. Und ein Rezept würde eine tägliche Dosis bedeuten.
Du siehst, Du bist nicht alleine mit Deinem "Wiklwokl" Bringt Dich nicht weiter, ich weiß, aber vielleicht bringt's Dir einen Placebo-Effekt
Liebe - ein wunderbarer Anstoß, etwas fallen zu lassen, das extrem störend sein könnte ! Und ein probates Mittel, die Unpäßlichkeiten des Entzuges besser zu verkraften. Es gibt eigentlich nichts Besseres !
Mit Koks könnte man theoretisch entziehen, in ausreichender Dosierung überdeckt es den Opiat-Entzug zur Gänze. Der Hasenfuß daran ist die Dosierung, die schon recht hoch sein müßte. Damit kommst Du vom Regen in die Traufe, denn am Ehesten greifst Du dann zu einem Opiat, um Dich wieder abzuholen von den Höhen der Kokserei.
An Deiner Stelle würde ich mit Tee abdosieren. Du hast alle Zeit der Welt dazu, es ist nicht mal illegal, solange man Dich nicht bei der Zubereitung direkt erwischt. Und dann ist's Eigengebrauch ... Alles Andere kann Dich in die Bredouille bringen. Und sei's, daß sie Dir Deine zwei Gramm abnehmen und Dich wegen FS etc ärgern, Dich zu irgendwelchen Beratungsstellen schicken, wo Du hingehen mußt, daß man die Anzeige zurücklegt.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - Du kennst doch den Spruch, daß man nichts doppelt nehmen soll. Du machst den Anschein, daß Du Dir zu viele Gedanken machst und daß Du zu wenige konkrete Schritte setzt. Das liegt in der Natur der Sache, ich bin da auch keine Ausnahme, obwohl ich immer so g'scheit daherrede. Andererseits habe ich schon ungezählte Entzüge hinter mir und weiß einfach wie's geht. Erfolgreich und erfolglos
Mach's mit Tee, damit kannst Du wunderbar abdosieren und meidest alle Gefahren, denen Du sonst ausgesetzt bist. Viele würden sich alle Finger abschlecken, hätten sie diese kostengünstige Möglichkeit. Der Erfolg hängt aber trotzdem immer vom Betreffenden selbst ab.
Ich wünsche Dir alles Gute - und vergiß die Liebe nicht, sie kann Dir wirklich helfen ! Viele, die ich kenne, haben deswegen aufgehört, dauerhaft aufgehört.
Cheers |
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EDIBTTN Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.05.2015 Beiträge: 15
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Verfasst am: 20. Mai 2015 21:06 Titel: |
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Den Mohntee unterschätze ich ganz bestimmt nicht, aber genau deshalb will ich auch nicht davon entziehen, wenn ich noch ca. 1 ganzen Löffel pro Tag nehme.
Ich weiß, ich gehe das alles sehr zögerlich an, aber wie gesagt, ich habe keinen Druck, und will es mir nicht selbst vermasseln / mir selbst noch mehr Sorgen bereiten mit weiteren gescheiterten Versuchen, wegzukommen.
Das mit der Liebe bin ich wohl ein wenig zu naiv angegangen... Zum ersten Mal derartige Emotionen, kein Wunder, dass 16jährige Mädchen so viele Dummheiten für ihren Schwarm begehen, lol.
Bin zZt. auf "standby", hab es einfach nicht klar bekommen, mit dem Alltagsfrust und der Arbeit auch noch herunter zu dosieren. Dafür steht auch zu viel auf dem Spiel.. Bin dennoch überrascht wie gut es mir geht mit nicht mal 1/10 der Menge, die ich noch vor ca. 1/2 Jahr gebraucht hätte, also das Leiden hat sich doch gelohnt. Dennoch bin ich recht antriebslos... In den 2 Tagen, als ich das H hatte, war ich sehr viel fleißiger, seitdem denke ich allerdings auch wieder sehr viel häufiger darüber nach. Ich frage mich oft, wie das erst nach dem Aufhören wird. Wo nehme ich den Antrieb her?
Die Beinkrämpfe/RLS hatte ich auch schon lange vor meinem Konsum, aber nicht vergleichbar mit denen, die ich von den Entzugserscheinungen bekomme.
Mit Kokain entziehen... bringt mich auf sehr, sehr dumme Gedanken... |
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