Eure persönliche Motivation um zu Opiaten zu greifen ?

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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2015 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:
Erst mit einem weiteren Umzug, fehlenden Freundeskreis, so dass man, kaum von der Arbeit daheim, in ein Loch fällt(*). Einsamkeit, innere Leere, alles wurde damit belanglos.

Habe die Hälfte des Satzes vergessen gehabt. Sorry für das Kauderwelsch.

Erst mit einem weiteren Umzug, fehlenden Freundeskreis, so dass man, kaum von der Arbeit daheim, in ein Loch fällt(*), wurden die Abstände deutlich kürzer, bis ein Wochenend-Rythmus entstand. Dann der Umzug nach NRW, wo das Zeug abscheinend höher konzentriert ist, so schlecht fühlte ich mich nie zuvor, als ich wieder pausierte. HomeOffice lies auch in der Woche Konsum zu. Nach ein bis zwei Wochen war es vorbei mit dem gewohnten Leben. Es war nicht mehr möglich, es weg zu lassen.

Am Anfang, wie dumm man sein kann, hielt ich es sogar noch für lässig, als Musiker dachte ich an Lou Reed, Cobain oder Lennon, nach dem Motto, wenn die es taten, kann es ja nicht schlimm sein. Inzwischen empfinde ich es nur noch als asozial.

Es ist innere Leere, ein Gefühl von Sinnlosigkeit, das mich wiederholt zugreifen lies, um diese Gefühle mit positiver empfundenen zu ersetzen. Zu Anfang war es allerdings die Euphorie und das “gut drauf“ sein.
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2015 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser eine Satz "Erst mit einem weiteren Umzug, fehlenden Freundeskreis, so dass man, kaum von der Arbeit daheim, in ein Loch fällt(*). Einsamkeit, innere Leere, alles wurde damit belanglos."

bringt das Kernproblem bzw. den ursächlichen Hintergrund, welcher maßgeblich für den Opiatkonsum verantwortlich ist, perfekt zum Ausdruck.

Ein weiterer Grund ist die mangelnde Identifikation, Desillusion in unserer materialistischen Gesellschaft. Die Menschen sind auf der Suche nach Identität, aber der Konsum und all das Geld kann nicht über die innere Leere und Ziellosigikeit hinwegtäuschen. Die kleinen Freuden über ein neues Smartphone, schicke Desginerklamotten oder einen Porsche sind alle vergänglich und schon bald stellt sich wieder das altbekannte Gefühl ein. Der Mensch ist auf der Suche nach etwas Beständigem.

Bekanntermaßen verfällt nur ein geringer Prozentsatz von geschätzen 10 % aller Menschen der Wirkung von Opiaten, sofern sie diese ausprobieren würden. Bei den restlichen 90% wirkt diese Stoffgruppe bestimmungsgemäß rein psysiologisch analgetisch und ruft keine Euphorie oder ein Gefühl von Wohlbefinden hervor. Das Gegenteil ist bei diesen Personen eher der Fall (siehe auch Schmerzpatienten)

Wir Morphinisten also jene, die dieser Substanz bereits nach dem erstem Mal erlegen waren, haben also offenbar tiefgreifende seelische Probleme. Diese Probleme wurden jedoch vor dem Drogenkonsum teilweise verdrängt, aber das Unterbewusstsein vegisst niemals.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie und einem glücklicheren Leben kann also nur aus eigener Motivation heraus und ohne ärztliche Hilfe von Dauer sein.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2015 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

@Crazyman,

Du auch vom Rhein-Main -Gebiet nach NRW? Ist ja lustig!
Ja, hier wohnt sich gut, wenn man konsumieren will. Aber was unpraktisch, wenn man aufhören mag ...von Haustür zu Haustür 15 min, das sind keine weiten Wege...und günstig außerdem, aber es macht mich nicht mehr an.

Noch nicht mal mehr das Koks hat mich gerissen, am Abend schon, aber im Nachhinein zog es mich nicht mehr rein. Schon seltsam, hätte schwören können, ich find das mein Leben lang super - ist aber nicht so.

Trotzdem muss man von dem Mist erst mal wieder runter, wenn man so doof war, wie viele und meine Wenigkeit, sich synthetische Varianten zu geben..Hab jetzt schon öfter gehört, dass Leute vom Metha, Tex usw runter kommen, wenn sie sich H einteilen, dann ist es nach wenigen Wochen ganz rum, nicht nach Monaten...aber mein Modell ist das auch nicht..

Ich hab angefangen, weil ich nicht verstehen konnte, warum mein Ex nicht los kam. Das Zeug lag in großen Mengen bei uns rum, er hat gedealt und als er mal so krass breit war, dass er die Päckchen nicht machen konnte, die Leute warteten, hab ich halt abgepackt: eins in die Nase, eins ins Päckchen - so ungefähr.

Es war das geilste Gefühl, das ich je hatte. Keine Frage, das war meins! Aber um diese Qualität heute zu bekommen, müsste ich vermutlich doch weiter fahren Wink
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2015 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

@dakini
Neben Raum Mainz und NRW gab es noch mehr Zwischenstationen. Hauptsächlich berufliche Umzüge, denen aber private Gründe vorausgingen. Eine Freundin (nie wieder ziehe ich wegen einem Partner um!), wegen der Familie, stets suchte ich erst eine neue Arbeitsstelle, außer nach der Trennung, da bin ich gekündigt worden wollen, um schnell abhauen zu können.

Zieht man ständig um, wird es schwierig mit einem Freundeskreis. In Mainz schaffte ich es noch, Freunde zu finden, seit dem bin ich auf mich alleine gestellt, was aber nicht sonderlich stört mit gewissen Mittelchen.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2015 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

@crazyman,

da kann ich Dir von Herzen zustimmen. Hab ja ein ähnliches Programm hinter mir. Es war sogar ganz schön, mich in meiner Burg "ein zu schließen". Hab ich immer mal wieder gemacht, auch nüchtern. Das Gute ist, ich komme alleine klar. Das finde ich super wichtig, sonst ist man ja immer auf andere angewiesen. Derzeit ist es mir aber wichtig, wieder in kontakt mit Menschen zu kommen, die zu mir passen könnten. Ich probiere einfach aus und bin dafür endlich wieder offen. Erzwingen kann man es nicht, das hat seine Zeit gebraucht. Je weniger ich konsumiere, desto neugieriger und offener werde ich. Ihr hattet ja auch mal ein Treffen, so weit ich weiß? Ist da nix hängen geblieben an Austausch? Ja, es ist schwer, ansonsten Menschen kennen zu lernen. Kennen lernen geht ja noch flugs, aber passen muss es ja auch. Nur, ohne ausprobieren geht da nix. Gehört vllt auch was Mut dazu und außerdem muss man erst mal wieder seine eingefleischten Gewohnheiten durch brechen, damit man offen ist. War gar nicht so einfach, aber jetzt bin ich wieder im Leben und das ist total schön! Wurde auch langsam Zeit! NRW ist ja groß, aber die Distanzen sind nicht unüberwindbar. Meld Dich halt mal, wenn Dir danach ist, mein Nick pünktchen der Fluss hier minus ruhr punkt deutschland. Ich glaube, allein dreht man sich im Kreis. Ist halt auch die Frage, was man will.
Für heute einen schönen Tag!
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tiinie
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.12.2015
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2015 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Mich hat mein Arzt angefixt...Ich hatte einen Unfall und brauchte dannach eine Kniegelenk...Die Op ist voll in die Hose gegangen umd nachdem ich zehn wochen lang geschrien hab wie ein Tier trotz Targin ( Btm ) hat mir mein Arzt ohne Aufklärung Fentanyl Pflaster in der Praxis aufgeklebt...Ok ich habe ihn geneten das Bein zu Amputieren da ich sonst aus dem Fenster springe...Das ost jetzt 9 Monate her und jetzt habe ich versucht zu endziehen...alleine...da mein Doc meint ich soll die Lebenslang nehmen...Ist mal voll in die Hise gegangen...Dachte ich sterbe
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2015 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiss ja nicht, ob man das anfixen nennen kann. Ich unterstelle deinem Arzt mal, dass er vorher abgewägt hat, ob auch andere Schmerzmittel ausreichen. Trotz Targin hast du ja starke Schmerzen gehabt, weswegen er dann zum Fentanyl gegriffen hat.
Vielleicht hätte er auch Morphin geben können, aber die Suchtgefährdung wäre trotzdem ein Thema gewesen.
Die Frage ist nur, ob es bei deinen Schmerzen überhaupt möglich ist, auf Opioide/Opiate zu verzichten. Sollten die Schmerzen natürlich mit der Dauer nachlassen, sollte auch das Schmerzmittel reduziert bzw. abgesetzt werden.



Gruß, Fritze
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Barça Fan
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.02.2015
Beiträge: 218

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2015 07:18    Titel: Antworten mit Zitat

Provokation bzw. Protest gegen schwachsinnige und ungerechte Gesetze.
Die Würde des Menschen ist unantastbar...
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2015 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Bei Schmerzebpn Morphin? Das wirkt mit Sicherheit. Nach ein bis zwei Wochen täglicher Vergabe würde eine Abhängigkeit entstehen. Wie verhält es sich anschliessend? Wird der Schmerz nicht mehr bzw. nicht mehr so stark unterbunden, so dass die Dosis erhöht werden müsste? Wenn ja, hätte das Grenzen. Was dann? 8ch vermute, wird das Morphin abdosiert, sind noch mehr Schmerzen vorhanden als je zuvor. Eine üble Angelegenheit.

Meinem Vater gab man im Krankenhaus Morphin. Nach Schlaganfällen leidete er nach mehrjähriger Bettlägrigkeit unter Schmerzen, von Krämpfen und von der Behandlung der verstopften Bronchien, ich erspare euch nähere Beschreibungen. Es war schlimm, all die ganzen Jahre hindurch und die erlebte Hilflosigkeit war mitunter Grund für die Entscheidung Medizin, was ich jedoch abbrach. Wie erwähnt, verabreichte man Morphin, an sich nichts ungewöhnliches. Dass mit der wiederholten Verabreichung Sterbehilfe vorgenommen wurde, begriff ich erst später. Zwar stöhnte er vor Schmerz nicht mehr, die Überdosis Morphin brachte ihn aber um, da bin ich mir sicher.


@dakini
Habe das ausprobiert gehabt, klappte aber nicht. Rhein? Anstatt ersteren Benjamin Pünktchen sicher ein klammernder Affe.
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Schmerzzwerg
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.01.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 1. Jan 2016 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die Wege zum H sind sehr verschieden, aber am Ende alle gleich.
Ich habe es genommen weil ich dachte ich habe es im Griff,und weil es sich im Freundeskreis anbot.

Seit dem ersten mal ist mein Leben eine Achterbahn. "X Entzüge,Knast,Clean,." Verdammt ich war 10 Jahre hardcore drauf,lebte mal hier mal da.Das hat mich so angekotzt das ich mir nichts mehr holte und in einer Not-Unterkunft, in der ich wohnte,kalt entzog.

14 Jahre habe ich keine Opiate mehr genommenen, dafür hat sich mein Alkoholkonsum ziemlich gesteigert. Nach einem kalten Horrorentzug ,den ich mit Hilfe meiner Frau überstanden habe,extra dry.



Vor 2 Jahren hatte ich einen schlimmen Sportunfall (mtb)und bekam tramal, wie komisch das leben manchesmal sein kann .
Seit sieben Tagen entziehe ich just im Moment das tramal.


Einen großen Dank an meine Frau,sie sollte eigentlich meine einzigste Droge sein Wink
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4294

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2016 07:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Schmerzzwerg,

willkommen im Forum.
Harter Tobak, ein kalter Entzug in diesem Umfeld, stell ich mir noch härter vor, als
meine selbigen in der geschlossenen Psyko in 90 ern, hatte damals unter
Schwachsinnigen und über die Feiertage ( Weihnachten) von ihren Kindern
abgesetzten alten Menschen meinen ersten durchgezogen.

Zeigt aber auch, der Wille ist der Weg/die Voraussetzung.


Viel Glück!

LG N
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Schmerzzwerg
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.01.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2016 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Servus

Ja,kalt zu entziehen ist nicht so toll.Leider bei mir das beste um es zu schaffen.

Aber ich bin guter Dinge! Heute morgen geht's mir sehr gut so clean,jetzt geht's erstmal zum einkaufen mit Kindern und Frau. Hab wieder etwas Power.

@Nebukadnezar
Du hast recht,der Wille ist der Weg

Ich wünsche euch alles gute ,immer senkrecht bleiben Wink
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