Subutex Entzug WIEDER Brauche HILFE

[CrazyMan]

Hallo "187",
außergewöhnliche Pseudonymwahl,
und alle anderen Mitglieder,

zum einen hast du die Gewissheit, ohne alles auszukommen, was du bereits mehrere Wochen hinter dir hast. Nun bist du auf ca. 2mg Buprenorphin, was nach meiner Ansicht bereits sehr gut ist. In Folge möchtest du auch von Buprenorphin wegkommen und völlig ohne alles auskommen. Schön und erstrebenswert!

Was jedoch sehr verwirrend ist, das ist die Tatsache, dass du anschliessend wieder Opiate reinpfeifen möchtest. Das kannst du natürlich machen, es ist dein Leben, deine Entscheidung und letztendlich dein Problem, sollte es nach dem Morphin, je nach Dosis und Dauer der Einnahme, zum Entzug kommen.

Bist du der Ansicht, ohne Opiate nicht klar zu kommen? Sollte es Sorge vor Entzug sein, dann gehe einfach kleine Schritte bis auf Null, beispielsweise: 2.0, 1.8, 1.6, 1.6, 1.4, 1.2, 1.2, 1.0, 0.8, 0.8, 0.6, 0.4, 0.4, 0.3, 0.3, 0.2, 0.2, 0.1, 0.1… das sind 18 Tage.

Vor allem kurz vor Null wird es oft schwerer, da ein Entzug plötzlich deutlicher spürbar wird. Daher würde ich insbesonders ab 0.5 kleinere Schritte machen, über 0.5 könnten es wiederum größere Schritte sein. Aber warum erkläre ich das überhaupt, mit Abdosieren wirst du keine Schwierigkeiten haben.

Anstatt Morphin würde ich dir ein zu dir passendes (Arzt konsultieren?) Anti-Depressiva empfehlen.

[Dr.Mabuse]

187 ist ein Film von 1997 oder so,mit einem meinen Lieblingsschausspieler Samuel L. Jackson...

Der Film ist Hardcore,...also kein Kuschelfilm...

Samuel l Jackson,hatt ja auch z.b. in Pulp Fiction mitgespielt,an der Seite von John Travolta,und Uma Thurman...geiler Film...

Aber 187 ist mitunter das Schrägste,was ich je gesehen habe...unbd der Film hatt kein Happy End...

[Los Fritzos]

Ich beneide persönlich jeden, der es schafft, auf irgendeinem Weg clean zu bleiben. Damit meine ich auch, dass man während der Substitution keinen Beigebrauch hat.
Ich habe bis 1998 mehrfach entzogen und immer wieder bin ich rückfällig geworden. Ich bekomme das irgendwie nicht auf die Kette.
Seit 1998 werde ich substituiert und von Anfang an habe ich es auch geschafft, keinen Beigebrauch zu haben. Klar, ich trinke ab und zu mal Alkohol. Ich trinke zwar nicht mehr als 5-6x im Jahr, aber wenn, dann lasse ich es richtig krachen.

Aber ich habe persönlich große Probleme damit, dass ich es nicht schaffe, komplett clean zu leben. Während ich viele Jahre Pola/Metha genommen habe, gab es immer wieder Versuche, mich runterzudosieren. Ich war sogar schon mal runter auf 1,25mg/0,25ml Pola. Dann kam der ganz große Rückfall. Etliche Tausender und Monate später war ich dann oben auf 10ml. Eine Dosis, die ich vorher nie gebraucht habe.

Seitdem habe ich eine riesige Angst davor, mich irgendwann wieder abzudosieren. Ich will das nicht noch einmal erleben.

Es geht mir nicht wirklich gut so, weil ich mich gern einmal wieder frei von irgendwelchen Drogen fühlen möchte. Ich war vor den Drogen ein ganz anderer Mensch und sicher würde ich das auch nach den Drogen sein.
Natürlich habe ich nicht die Meinung, dass ich dann wieder der Mensch wäre, der ich damals war, doch glaube ich, dass ich viele emotionale Eigenschaften habe, die in den letzten zwanzig Jahren komplett verborgen waren.
Nur selten gelingt es mir heute , richtig glücklich zu sein, von Herzen zu lachen und mit anderen Menschen mitzufühlen. Natürlich sind diese Emotionen da, aber sie sind ganz tief verbuddelt und kommen nur sehr selten oder auch nur in abgeschwächter Form zum Vorschein.


Gruß, Fritze

[JP]

Fritze, genau das meine ich,
wir haben zwei Methoden, ganz langsam runterdosieren,
mit der Wahrscheinlichkeit, in dem langen Zeitraum wieder Rückfällig zu werden,
damit wäre alles wieder umsonst gewesen,
oder Option zwei, auf die brutale Weise, ganz schnell und hart runterdosieren,
auch mit der Wahrscheinlichkeit, daß es zu hart ist und man deshalb Rückfällig wird.

Fritze, wir sollten sehr vorsichtig sein,
du hast es ja selber erlebt, wir haben meist nur einmal im Jahr die Kraft etwas zu ändern,
geht das aber schief, weil wir es falsch planen,
sind wir so enttäuscht das wir und erstmal wieder richtig zudröhnen,
ich habe heute noch damit zu kämpfen, das ihm letzten Jahr das abdosieren und clean sein schief gegangen ist.

Das gleiche Problem haben die meisten,
normale Menschen können ihre Entscheidung aus dem Bauch treffen,
wir dürfen uns das nicht erlauben,
wenn wir schon einmal die Kraft haben etwas zu ändern,
dann muss das perfekt geplant sein,
damit es nicht schief geht, meist treffen wir dumme unüberlegte Entscheidungen,
die wir teuer bezahlen wenn sie schief gehen,
dann dröhnen wir uns erstmal wieder ein Jahr zu um das zu vergessen.

Verstehst du was ich meine, kann das schlecht erklären,
aber meist sind dumme Entscheidungen dafür verantwortlich das wir nicht clean sind.

[CrazyMan]

Stimmt schon irgendwie, was ihr da beschreibt. Vorletztes Jahr wollte ich noch vor Silvester von Pol runter auf Null. Ich trank auf Basis des Abschätzens beim Doc immer weniger, schmiss den Rest mit dem Becher in den Müll. Mit ärztlicher Kontrolle hätte es mir zu lange gedauert und auch sonst zu viele Probleme gegeben. Wenn man etwa einen Tag doch etwas mehr nehmen möchte oder einen Takt von maximal 3 Tagen Dosiserhalt anstrebt. Klar, mit Doc wäre es vielleicht anders ausgegangen. Es klappte wunderbar die erste Zeit und war schon, Pol mit Wasser im Becher, jedes Mal bis zur gleichen Höhe aufgefüllt, schon bei nur noch 1/4 angekommen (35mg Pol). Mir ging es nicht gut, lief aber viel Spazieren und genoss das Quälen sogar bis zu einem gewissen Rahmen. Dann kam der Tag, an dem ich noch hätte 2 Tage Dosis erhalten hätte sollen, statt dessen halbierte ich abermals. Es war der 31. und mir war gar nicht zu Feiern zumute. Nur ein bisschen, meinte ich zu mir, nur ein mal zwischendurch. Also einen 10er besorgt, der mich fast einschläferte, was zeigte, das schon viel erreicht war. Doch dieses eine Mal machte alles wieder zunichte und der resultierende Frust sorgte dafür, dass keine Mühe mehr investiert wurde, doch noch wieder die Kurve zu bekommen. Grmpf…

[Zebulom]

Ja, danke Fritze ... habe mittlerweile auch mal in den Beipackzettel geschaut und es auch heute meinem Arzt gebeichtet, dass ich das jatrosom (Mao-Hemmer) nehme, aber er, der eigentliche immer der vorsichtige, etwas ängstliche Arzt war, hat es ganz relaxt aufgenommen.
Er hat in seinen PC geschaut und meinte ganz ruhig: es würde wahrscheinlich nur die Opiod-Wirkung verstärken, aber nix von kontraindiziert.
Ich war dann auch nicht mehr ganz so verunsichert und warte jetzt auf eine definitive Stellungnahme von der Pharma-Firma die Jatrosom vertreibt.
Notfalls werde ich die Substitol-Dosis etwas runterfahren.

@ Lunatic
Meine Beweggründe waren die, dass BUP mir einfach nichts mehr brachte - nach 14 jahren kann man das wohl auch mit toleranz erklären und auch höher dosieren war keine Lösung.
Ich würde es einfach deinem Doc so sagen wie du es geschrieben hast. Das kann ja kein Dauerzustand werden, wenn Du dich so fühlst wie nach einem körperlichen Entzug ... nicht gesättigt, aber auch nicht entzügig, aber dafür depri.
Ich würde mal behaupten, dass das Subutex dann kein Mittel für Dich ist und da bietet sich das Substitol doch an, wenn Pola/Metha auch keine Option für Dich ist.

Ich habe BUP geliebt ... nur die letzten Jahre hat es null für mich gebracht. Ich hatte so gar zeitweise den Eindruck als ob es mitlerweile gekippt wäre und dass es meine Depression verstärken würde, obwohl es ja eigentlich antidepressiv wirkt und auch gewirkt hat - nur nach 14 Jahren nicht mehr.
BUP war für mich fast wie Shore. Ich habe das Anfluten geliebt, was ich jetzt auf Substitol zwar auch nicht habe, aber ich hoffe doch noch auf die angeblich "psychisch stabilisierende" Wirkung und heute konnte ich eine gewisse "Distanziertheit" auf gewisse Umstände feststellen.

@ Rock + Fritze
In irgendeinem Paper zu Substitol habe ich gelesen das man angeblich innerhalb von 10-14 Tg. Substitol entziehen kann. Natürlich kann das alles Marketing-Geschwätz sein ... mein Doc sieht das auch kritischer, aber für mich ist das immo ein Strohhalm wo ich mich dran klammer.
Ich muß Dir, Rock, da auch widersprechen:
Ich könnte nicht sagen dass das Substitol törnt. Dagegen habe ich vom BUP durchaus feeling gehabt die ersten Jahre. Natürlich nicht zu vergleichen mit Pola oder Metha, aber das käme mir eh nicht mehr ins Haus - tolaler Abfuck.


So wie ich das Substitol jetzt die 8 Tage habe kennenlernen dürfen, habe ich kein Interesse jetzt zig Jahre darauf hängen zu bleiben, wie in meinem Fall mit Tex.
Immo sind meine Lebensumstände noch zu belastend um clean zu sein, aber ich habs im Hinterkopf mit Substitol auszusteigen.
Für mit Tex auszusteigen hätte mir die Geduld gefehlt und ich war auch nach der langen Zeit so darauf konditioniert, so dass mein Kopf bei 1 oder 2mg angekommen, sicher verrückt gespielt hätte.

Rock du schreibst: BUP Entzug mehrmals durchexerziert
Wie lange hat es gedauert bis Du auf null warst ?

Ich sehe es so wie Fritze, nämlich dass das alles sehr subjektiv ist und das jeder seinen eigenen Weg zur Abstinenz finden muß.

[CrazyMan]

Was mir in solchen Situationen auffällt: Man wird ein anderer Mensch, kommt wieder zu sich. Die Facette der Emotionen ist weiter gefächert, man dreht sich um, läuft ein nettes Mädel an einem vorbei, die Kreativität zeigt sich wieder in kürzester Zeit und so weiter und so fort.

[Zebulom]

Ja ... Crazy Man ,

das sind die positiven Veränderungen, die man sich immer wieder vor Augen führen muß und die man (solide) abfeiern muß.

[JP]

Und man wedelt sich trotz starken Entzugserscheinugen non stop einen von der Palme,
wenn der Sexualtrieb wieder kommt

Als ich damals das eine Jahr clean war,
war ich vorher zwei Jahre in der Substi, mit den schlimmsten Depressionen und etlichen Antidepressivas und dem beschissen Pola,
habe das Pola rasend schnell abgesetzt, innerhalb von 11 oder 12 Tagen auf 0 und gleichzeitig habe ich die Antidepressivas abgesetzt.

Ich war von jetzt auf gleich ein anderer Mensch,
habe immer versucht das anderen zu erklären, aber hatte immer das Gefühl das die Leute das nicht richtig verstehen,
das ganze Denken war anders, so klar, so logisch,
wo vorher alles so komisch war,
schwer zu erklären, jeder der das mal miterlebt hat,
weiß was ich meine.

Die ganzen Substi Medikamente, oder generell alle Opioide,
verändert dein ich, daß merkt man erst wenn man nach einer langer Zeit damit aufhört.

CrazyMan nimmst du noch Substitol, oder hast du schon gewechselt?
Meine du sagtest mal etwas davon, daß du Substitol scheiße findest etc.

[Zebulom]

Boah JP da warst Du aber voll des Mutes und der Motivation, Pola und gleichzeitig ADs abzusetzen... das hätte auch voll nach hinten ausgehen können.

Aber ich weiß genau von welchem Zustand Du sprichst: sich selbst wieder spüren, authentisch sein, wieder logisch denken können.
Wenn die Gefühle zurück kommen (was ja gut und schlecht ist), sich lebendig fühlen und keine tote Hülle mehr sein.

Das muss man sich alles auf die Fahne schreiben bis es sich wirklich manifestiert.

[JP]

Rückwirkend war es echt nicht das schlauste,
aber der Entzug war nicht mals gewollt, wurde aus der Praxis geschmissen,
hatte die Substi sooooo leid, und wollte in keine andere Praxis,
also hat der Arzt mir zumindest noch die Zeit gegeben mich schnell runterdosieren zu können.

Mein unendlicher Hass auf die Substi hat mir den vollen Erfolg gegeben,
war sofort clean und habe mich unendlich gut gefüllt,
habe in dem ganzen Jahr kein einzigen Rückfall,
und meine Depressionen waren wie weg gezaubert,
habe sofort mit Sport angefangen,
bin joggen gegangen,
habe mich immer in den Park zum Sonnen gelegt,
alles Sachen die ich vorher nie gemacht habe.

Der Hass ist viel Erfolgsversprechend als der lächerliche Wille der immer wieder scheitert.

Im letzten Jahr das gleiche, wäre heute 100% clean ohne wenn und aber,
wenn ich nicht so im Stich gelassen wurde,
oder mir das Jobcenter nicht das Genick gebrochen hätte.

Also scheißt auf euren Willen der ist eh zu nichts zu gebrauchen,
euer Hass ist viel besser um clean zu werden

[Lunatik]

Also habe eben meinen Doc wegen Substitol gefragt... er hat mir gesagt das ich nicht cool genug bin, Spaß, in Wirklichkeit hat er gesagt dass in der ganzen Praxis keiner das substitol bekommt, und er sehr skeptisch ist, er glaubt nicht an die therapiewirkung von Morph und da gäbe es kein beigebrauchsnachweis und auch kein Take Home...

Also werde ich mich weiter mit subus rumschlagen und den coolen Club der substitoloZ beneiden...

Schade, sehr schade...

[JP]

Dein Arzt ist voll der Spast
Das Märchen vom nicht nachweisen vom Bk ist schon lange her,
jeden Bk kann man nachweisen, ob Schnelltest oder Labor.
Und Take Home gibt es deshalb auch.

Und zum Thema Therapie, ist wohl das Morphium das beste was es gibt,
es ist kein Synthetischer Scheiß wie Pola oder Metha,
sonder dein Körper produziert es selbst,
es bringt nur Vorteile.

Also geh zu deinem Arzt, Box ihm was zwischen die Zähne,
und erkläre ihm das er nur Scheiße labbert und du cooler als seine Mutter bist,
die für 2€ am Aldi Parkplatz anschaffen geht,
und such dir einen Arzt der ein wenig Plan hat.

Dann gehörst du auch zum VIP Club

[SPORTFREI]

[Lunatik]

Tja, tatsächlich werde ich wohl in einiger Zeit wieder mit dem Doc reden, mehr noch ausgedruckte Argumente mitbringen müssen... so wie JP das rät, werde ich's nicht machen, obwohl... Ja, ne, mach ick nicht, habe nämlich mal einen antigewaltseminar gemacht...

Vlt noch ne Frage und Publikum, wie sieht's mit den streifentests die auf in strassenshore enthaltene acetylmorfin reagieren, sind die schon im Einsatz wenn nicht wann evtl?