und wieder einer weniger...

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SPORTFREI
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 4. März 2016 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr wisst doch ueberhaupt nicht was abging u passierte, reisst euch ma zusammen.
Nur weil ein user hier sagt er ist korekkt,heisst noch lange nicht das er keine "Leichen im Keller jat"
Meine guete ey
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 4. März 2016 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

So ist es eben...

was für Euch Verständnis und Mitleid sind, ist für den Staatsanwalt halt ein Verstoß gegen das BtMG oder die BtMVV ...

Jedes zugedrückte Auge ein Tagessatz...und U-Haft, wo eine einfache Untersagung die Wiederholungsgefahr völlig ausschließen könnte... mit leerem Schrank und ohne Rezepte ist eine Wiederholung schlicht nicht möglich

Die Boshaftigkeit gegen Abhängige überträgt sich auf die Ärzte, Rückhalt bei der Kollegenschaft gibt es nicht für Substi-Arzte.

So ein Beispiel sollte doch zumindest etwas Verständnis dafür wecken, dass Ärzte die Sch...regeln so pingelig einhalten müssen.

Wie haben nicht die Möglichkeit zu sagen "so machen wir einfach nicht weiter" - weil dann das Heulen und Zähneklappern bei denen losgeht, die auf keinen Fall ihre Weiterbehandlung riskieren wollen.

Stellt euch mal vor, wir würden streiken, damit IHR mal für uns den Arsch hochkriegt

LG

Praxx
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JP
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 4. März 2016 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Praxx,

du verwechselt da ein paar Dinge,
wir akzeptieren die Regeln/Richtlinien doch,
wir kritisieren nur die Dinge die die Drecks Ärzte außerhalb abziehen.

Zb.

- Du kommst nachmittags, und bekommst dann aus Prinzip nur noch die Hälfte deiner Dosis.

- Du kommst eine Minute zu spät und wirst nicht mehr reingelassen, selbst wenn die Leute noch eine Stunde am Tresen sitzen, einfach aus Prinzip wird die Tür nicht mehr aufgemacht.

- Du bist clean, und trotzdem gibt der Arzt dir kein Take Home, weil er dann weniger verdient, passiert Millionenfach...

- Usw.

- Usw.

- Usw.

Die Regeln sind so unmenschlich, das manche Ärzte die noch eine Seele haben,
und ein Gewisses haben,
was 99,9999 Prozent der anderen Ärzte nicht mehr haben,
bereit ist, alles zu verlieren, um uns zu helfen.

Aber die anderen Substi Ärzte, sind so abgefuckt das sie uns noch zusätzlich scheiße behandeln.

Das und nur das kritisiern wir Praxx.

Du kannst dich ruhig an die Regeln halten,
aber nur an die Regeln.

Das würde vielen Menschen schon helfen.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. März 2016 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo JP,

es gibt verschiedene Gruppen von Substitutionsärzten mit völlig unterschiedlicher Motivation und völlig unterschiedlichen Ansichten, wie die Substi denn nun zu einer "richtigen Therapie" gemacht werden soll oder kann.

Da gibt es die, für die Substitution nur als Geldquelle interessant ist. Die sind als Ärzte erfolglos und müssen irgendwie ihre wirtschaftliche Existenz sichern - also machen sie die ungeliebte Substi.

Interesse am Schicksal der Patienten? Fehlanzeige! "Das sind sowieso alles Verbrecher..."

Die behandeln strikt nach Kochbuch und halten alle an der kurzen Leine, genießen (und missbrauchen) die Macht, die sie über ihre Patienten haben.

Weil sie auf dem Papier so korrekt arbeiten, haben gerade diese Ärzte oft riesige Praxen mit Hunderten Patienten, seelenlose Substitutionsfabriken

Dann gibt es die edlen Gutmenschen mit dem Helfersyndrom, die von ihren Klienten gnadenlos ausgenutzt werden und zu guter letzt auch immer wieder ihre Zulassung deshalb verlieren und im Knast landen... oder im Burn-out

Es gibt noch die große Gruppe derjenigen, die der festen Überzeugung sind, das ganze Regelwerk der Substitution hätte tatsächlich einen therapeutischen Sinn und würde helfen, die Kranken in die Abstinenz zu bringen, wenn die Behandlung nur lästig genug ist.

Für diese Kollegen muss die Substi unbequem genug sein, um die Abstinenz irgendwann attraktiver erscheinen zu lassen als die weitere Substitution. Die werden niemals ein Take-home geben, weil das die Motivation zu Ausstieg schwächt...

Und schließlich gibt es eine kleine Gruppe, die durch persönliche Erfahrungen aus dem eigenen sozialen Umfeld ein echtes Interesse an der Suchtmedizin hat.

Die sind ständig mit den Mängeln des Suchthilfesystems und der Dominanz der Entwöhnungsindustrie konfrontiert.

Die haben oft therapeutische Vorstellungen abseits vom Mainstream, sind ständig auf der Suche nach irgenwelchen Lücken in den Regeln, um ihre eigenen Vorstellungen umsetzen zu können.

Die machen dann auch Zusatzausbildungen, bilden sich fort, informieren sich über den aktuellen Stand der Wissenschaft, bemühen sich, ihren Patienten mit Respekt zu begegnen.

Von der letzten Gruppe gibt es viel zu wenige, von der ersten leider viel zu viele...

LG

Praxx
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