Entzug Schmerzpatienten in Bayern?

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schattengewächs
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2015
Beiträge: 2236

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2016 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Beide Beiträge von Praxx sind sehr weise und treffen ins Schwarze.

Mit ersterem kann ich persönlich viel anfangen, weil ich ja auch eine schwere "somatoforme Störung" habe (so jedenfalls stehen das alle Psychiater, ambulant, sowie in Kliniken)...

Hier sind echt zig Leutz unterwegs (incl mir), die immer nur dabei sind, verzweifelt die "rot-aufleuchtenden Alarmglocken" an ihrer Karosse kaputtzuschlagen, (oder dies versuchen)- Schmerz-/ Symptom-beseitigung mit Chemie jeglicher Art, am besten noch in Eigenregie! - statt:

mal die Motorhaube aufzuklappen und zu sehen, WO jetzt wirklich ursächlich das Problem steckt.
Dann käme evtl raus, dass ein Totalschaden vorliegt, der nicht mehr zu beseitigen ist, weil man zu lange das Warnlicht zerdeppert hat, und der Schaden mit der Zeit größer geworden ist, logo.- (in meinem Fall sehr wahrscheinlich)

evtl ist aber auch nur "ein Schräubchen locker"-

Aber die Angst davor, mal aus-usteigen, und hinzugucken, ist bei mir einfach zu groß! Jetzt und evtl ein ganzes Leben lang. Leider.
Bin total fertig, (nix neues also)-
Gruß in die Runde!
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wolfenstein
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.01.2016
Beiträge: 276

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2016 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ja die Schmerzen kommen verstärkt zurück. Aber das Problem ist, dass ich durch den BTM Gebrauch nicht weiß, wie hoch der Pegel ohne Mittel sein wird. Wenn es erträglich ist, dann nehme ich keine BTM mehr.

Ich habe ja mt meinem HA schon lange einen "Ausschleichplan". Aufgrund der heftigen körperlichen Reaktionen meinerseits, kann ich den aber nicht so, wie geplant, durchziehen.

Die Pharmaindustrie bietet zu wenig verschiedene Dosierungen an, wie ich ja schon öfter berichet habe. Mein Körper reagiert bereits auf "0,1mg" weniger an Mittel.

Der Schmerzpatient steht wirklich sehr weit hinten in der Reihe. Es gibt fast keine Literatur und wenig Ärzte, welche die Thematik überhaupt verstehen.

Opiate in der Klinik zu entziehen - ein Ding der Unmöglichkeit. Nach mehreren Anrufen in Kliniken die Essenz:
1. wir entziehen nur Süchtige und schicken sie dann heim
2. Schmerzpatienten sind kompliziert
3. wenn dann entziehen wie sie und schicken sie nach 7 Tagen wieder heim

Was dann körperlich mit mir passieren würde, war allen furchtbar egal.

Ein individuell auf den Schmerpatienten abgestimmter Entzug - Fehlanzeige!

Besserung erfahre ich derzeit nur durch die Hypnosetherapie. Ich war furchtbar skeptisch, bin mehr der Logiker und nicht der Eso-Typ. Aber sehr zu meinem und meines HA Erstaunens, spreche ich gut darauf an und komme auch an die dunklen Seiten besser heran. Es ist ja meistens auch eine Psycho Komponente dabei und die möchte ich gerne abarbeiten bzw. löschen, damit der Entzug endlich gelingt.

Ich habe mir überlegt ein Buch über die Situation eines Schmerpatienten zu schreiben. In Kooperation mit einem Mediziner, welcher das dann jeweils fachlich kommentiert. Nachfrage bei 2 Unis ergab: "kein Interesse!". Dabei wäre dies durchaus das Thema für eine Promotion, oder?

Schlimm ist diese nutzlose Lebenszeit, die man versucht sich anzupassen, neu zu orientieren und zu hoffen, dass es besser wird.
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wolfenstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2016
Beiträge: 276

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2016 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

liebes Schattengewächs:

nach schwerem Mobbing, was mich in die Berufsunfähigkeit brachte, war ich mehr als nur a Verzweifeln. Mein ganzes Weltbild brach schlagartig zusammen. Selbstwertgefühl: -100.
Ich dachte das Leben sei zu Ende.

Nach ganz viel, zuerst selbstbezahlter Therapie, dann 100 Stunden von der KK, sehe ich manches wieder lockerer. Mein größter Gewinn ist die Zeit mit meiner Frau.
Früher stand ich um 05.00 auf und kam gegen 19.00 heim. Essen, duschen, reden, ins Bett.
Heute kann ich sagen, ich bin glücklich, meine Frau den ganzen Tag zu genießen. Wir reden viel, sie hilft mir in schwierigen Momenten, ist immer für mich da und redet mir ins Gewissen, wenns mal nicht so läuft. Sie nordet mich wieder ein und gibt mir Halt.
Das lernte ich erst durch die Therapie so richtig zu schätzen. Die kleinen Dinge konnte ich vorher weder sehen, noch wertschätzen. Für diese Erfahrung bin ich dankbar.

Wie ist es bei dir? Was hörst du aus deinem Körper, deiner Seele?
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