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MarianneMesgow Bronze-User
Anmeldungsdatum: 16.08.2010 Beiträge: 63
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Verfasst am: 17. Sep 2010 21:40 Titel: |
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Hallo Sienna
Ja, ich hab wohl tiefere Ursachen erfahren können.
Mir wurde es quasi "anmerzogen", meine "negativen" Gefühle wie Trauer/Traurigkeit, schlechte Laune (ganz plump gesagt) oder einfach Wut und Genervtheit zu unterdrücken.
Ich denke, wir kennen das ja alle, dass man an manchen Tagenm aufsteht und einfach schlecht drauf ist - warum auch immer.
Und meine Eltern konnten damit anscheinend nicht umgehen.
Ich muss dazu wohl sagen, das sich mich dann, auch als Kind schon, immer in mein Zimmer zurück gezogen hab und meist Musik gehört hab oder aufgeräumt habe (das hat mich irgendwie beruhigt und tut es auch noch heute... hat sowas "Bereinigendes").
Naja... jedenfalls ist es einfach so, dass mein Vater so ein ganz "harter Typ" ist... er kann mit Gefühlen nicht viel anfangen... für ihn ist das halt eine Art von Schwäche, wenn man sich seinen Gefühlen hingibt (dennoch ist er ein seeeehr lieber Typ, nicht, dass das jetzt falsch rüberkommt!).
Aber bei ihm konnte ich nie Kummer loswerden bzw. mich einfach "fallen lassen".
Meine Mutter war teilweise etwas radikal... sagte Sätze wie "Du hast gar keinen Grund, traurig zu sein, also sei es auch nicht."
Das klingt ansich ja auch eher nach "Kinderkram",k aber ich hab ja am eigenen Leib erlebt, wie prägend so etwas sein kann.
Denn natürlich war ich von solchen Situationen begleitet und hab versucht, mich anzupassend und das "liebe Kind" zu sein, damit ich geliebt werde.
Manche können das jetzt vielleicht nicht nachvollziehen, aber ich denhke, in meinem Fall hat sich in meiner Kindheit das meiste "gesammelt" - ich hab versucht, weniger emotional zu sein.
Hat nicht gut funktioniert. Ich war immer versucht, mich selber zu kontrollieren, mir keine "schlechte Laune zu erlauben".
Mit dem Ergebnis, dass ich teilweise so geladen war und nie wußte, warum... als würd alles auf einmal auf mich einströmen und ich nicht wissen, wohin damit...
Dieses "erlernte" Verhalten hielt sich natürlich, weil ich es ja als "richtig" mitgegeben bekommen hab... und naja... ich hab dann aber halt gemerkt, dass ich einfach zu emotional bin, um mich immer unter Kontrolle zu haben...
Darauf hin kann man sich es so vorstellen, dass ich den "Kopfmenschen" in meinem Hals hatte und den Bauchmenschen in meinem Bauch.
Der Bauchmensch wollte raus, wollte Gefühle zeigen, hat rebelliert... der Halsschmensch hat "dicht" gemacht.
Es fing dann immer so an, dass ich ein Druckgefühl im Hals bekam (als wenn man kurz vorm Weinen ist oder es versucht, zu unterdrücken... "Kloß im Hals") und dann hab ich Bauchschmerzen und Übelkeit bekommen und dann kam die Panik zu erbrechen und ich musste wieder kämpfen... Kämpfen gegen die Angst, gegen die gedachte (aber gefühlte) Übelkeit und gegen meine Schwäche... ich dachte echt immer, dass ich voll der Schizo bin. Das hat mich dann nur noch mehr traurig gemacht. Und ich konnte mit niemandem drüber reden.
Also, ich denke, den "Grundstein" haben meine Eltern gelegt und den Rest habe ich selber erledigt, weil ich bestimmte Erwartungen an mich hatte, meinen eigenen Werte und Ideale entsprechen wollte.
Und irgendwann... ging es halt nicht mehr... irgendwann... hab ich gemerkt, dass, wenn ich in mich horche, mich frage: "Was ist denn los? Was bereitet Dir Bauchschmerzen?", dann habe ich gemerkt, dass da was war. Das waren in den meisten Fällen bescheuerte Kleinigkeiten, aber die haben sich zu einem GroßenGanzen zusammengeführt und ich sag mal so "die Bombe zum Explodieren gebracht".
Ich denke, wir werden als Kinde runwahrscheinlich gerägt, aber ich möchte hier keine Schuldzuweisung durchführen, da meine Eltern z. B. ja immer nur das Beste für mich wollten und sie nunmal nicht perfekt sind und es dann eben zu "Fehlern" kommen kann.
Seit dem ich meine Therapie gemacht habe, kann ich meinen Eltern auch viel "offener" gegenüber treten. Ich hab nicht mehr dieses Gefühl "ihnen gefallen zu müssen".
Ich hab mein Abi, meine abgeschlossene Ausbildung und ich weiß, dass ich bislang einen guten Weg eingeschlagen hab... dass ich "gelungen" bin.
Nachwievor fällt es mir manchmal aber schwer, meine Gefühle zu verstehen. Da gibt es dann Situationen, in denen ich genervt bin oder tot-traurig und erstmal "forschen" muss, warum überhaupt.
Denke, dass kennen andere aber vielleicht auch
Joa... erm... das war es wohl so...
Ich denke, Deine "Symptome" kann man schon zu einer Art Panikattacke zählen... da gibt es ja nun auch Unterschiede... meine waren garantiert auch nicht die schlimmsten, die es gibt. Wäre si ezu schlimm gewesen, dann hätte ich aus Todesangst bestimmt einen Krankenwagen oder so gerufen.
Und weißt Du, woher das alles bei Dir kam?
Hattest da denn schon was mit DRogen zu tun? Das kam alles eher danach oder dabei, oder? |
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Sienna Platin-User
Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 19. Sep 2010 15:34 Titel: |
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Ich weiß leider nicht viel über mögliche tiefere Ursachen, da ich keine Therapie gemacht habe. Wie gesagt, ich habe die ganze Thematik nur als kurze Phase meiner Jugend betrachtet und hatte sie auch schon wieder vergessen (oder erfolgreich verdrängt ), weil ich nie geglaubt habe, dass auch andere davon betroffen sind. Nach der Zeit gewannen halt andere Dinge viel mehr an Bedeutung und sie rückte in den Hintergrund. Bis ich den Text von dir las.
Muss es eigentlich dabei immer tiefenpsychologische Gründe geben oder kann die Emetophobie einfach nach dem "traumatischen" Erlebnis einer Magen-Darm-Grippe auftreten? Dass man dann so einen großen Ekel hat und deshalb panische Angst vor einem erneuten Erbrechen bekommt?
MarianneMesgow hat Folgendes geschrieben: |
Also, ich denke, den "Grundstein" haben meine Eltern gelegt und den Rest habe ich selber erledigt, weil ich bestimmte Erwartungen an mich hatte, meinen eigenen Werte und Ideale entsprechen wollte.
Und irgendwann... ging es halt nicht mehr... irgendwann... hab ich gemerkt, dass, wenn ich in mich horche, mich frage: "Was ist denn los? Was bereitet Dir Bauchschmerzen?", dann habe ich gemerkt, dass da was war. Das waren in den meisten Fällen bescheuerte Kleinigkeiten, aber die haben sich zu einem GroßenGanzen zusammengeführt und ich sag mal so "die Bombe zum Explodieren gebracht". |
Meine Eltern haben mich auch gefragt, ob mir denn irgendetwas Probleme bereite, weil sie diese Angst vorm Kotzen auf irgendein tieferes Problem zurückführten. Aber wenn ich zurückdenke, fällt mir nichts besonderes ein. Ich war vielleicht nicht immer hundertprozentig glücklich mit meinem Leben (gerade in der Pubertät), aber wer ist das schon? Schlimme, gravierende Sachen, die mir hätten Angst bereiten können, gab es jedenfalls nicht. Vielleicht lag es an dieser Spannung zwischen dem perfekten Anpassen und Eingliedern in die Gesellschaft und der Rebellion und Auflehnung gegen genau diese. Andererseits ist so etwas doch normal für Jugendliche, oder?
Vielleicht musste die Anspannung irgendwo raus und die Emetophobie war ein Ventil dafür? Ich kann es mir nicht richtig erklären, bin aber auch kein Verfechter dieser "alles hat eine tiefere Ursache"-Theorie.
MarianneMesgow hat Folgendes geschrieben: | Hattest da denn schon was mit DRogen zu tun? Das kam alles eher danach oder dabei, oder? |
Davor sehr selten, halt jugendliches ausprobieren an den Dingen, die da waren (Alkohol, diverse Medikamente der Hausapotheke). Wäre ich allerdings an andere Drogen gekommen, hätte ich sie höchstwahrscheinlich konsumiert, da hätte die Neugier eindeutig gesiegt. Mich hat es nämlich schon immer fasziniert, da war mir mögliches Erbrechen egal - wahrscheinlich hätte ein "richtiger" Phobiker anders reagiert, oder? |
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lina Anfänger
Anmeldungsdatum: 18.09.2011 Beiträge: 5
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Verfasst am: 19. Sep 2011 20:53 Titel: |
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ich denke ich leide auch darunter. aber hab mich noch nie gatraut ne therapie zu machen weil ich nicht weiß wie soeine therapiestunde verläuf? vielleicht hat jemand von euch eine therapie genacht und kann mir berichten?
Ich bekomme herzrasen und atemnot wenn jmand in meiner umgebung sagt ihm ist schlecht. zu hause hab ich mich dann tagelang in meinem zimmer eingeschlossen, geheult und mir stundenlang die ohren zugehalten.
ich bilde mir dann auch ein, dass mir schlecht ist. die angst zu kotzen ist echt groß. deswegen halte ich mich auch mit alk zurück. letztens aber wachte ich nach ner langen durchgefeierten nacht auf und anscheinend hab ichs doch mit alk übertireben.mir war so schlecht. sofort lief ich heulend zumeinen eltern, bekam schüttelfrost und war richtig panisch.
meine eltern meinen, das ich deswegen diese krankheit habe, weil ich als baby fast gestorben wäre auf grund dass ich da krank war un mich ständig übergeben habe( war irgendsone krankheit)
später, als kleinkind wurde ich an den mandeln operriert. als ich aus der narkose aufwachte musste ich mich auch übergeben. aber es fühlte sich so an, als würde alles im hals stecken bleben. (ich knn mich noch ganz genau daran erinnen)
womöglich stammt meine angst daher? nutzt es was eine therapie zu machen wenn man die mögliche ursache kennt? wie sieht so eine therapie aus? |
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Originalausgabe Anfänger
Anmeldungsdatum: 29.08.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 19. Sep 2011 21:50 Titel: |
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Hey Leute,
Ich weiß jetzt nicht, ab da zum Thema passt. Aber bei mir existiert was ganz ähnliches, glaube ich. Immer wenn mir schlecht werden könnte(ob durch Medis, Alkohol, Schwindel oder zu viel Essen usw.) bin ich ziemlich schnell dabei mir 1-2 Emesan gegen die Übelkeit einzuwerfen. Ist das normal? Bin ja sonst ein Medikamentensammler, aber die Emesans dürften so bald schon wieder leer sein D:
Gespannt auf eure Antworten.
Originalausgabe
P.S. Mit Erbrechen an sich hab ich kein Problem, eher speziell mit Übelkeit. Bin froh wenn's dann doch mal raus ist(also mein Mageninhalt^^) |
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