"Clean" und keine Freunde mehr!

[Yolande]

ich zähle zu den langweiligen spießigen Normalos, deiner Meinung nach. Okay! Ich nehme keine Drogen und habe auch nicht das Bedürfnis danach...zum einen deshalb nicht, weil ich mir meinen Geist auf Dauer nicht vernebeln möchte, sondern gern mit meinem vollen Bewusstsein den Tag erleben...das tut manchmal ganz schön weh, aber meistens ist es doch sehr schön, sich gesund und munter, fröhlich und kraftvoll zu fühlen.
Ich kann hier nicht für andere sprechen, aber ich kann dir sagen, warum ich mit Abhängigen nichts zu tun haben wollte (mein Freund ist ja nun abhängig und ich habe es lange nicht bemerkt...so long, vielleicht habe ich ein solches Problem ins Leben bekommen, weil ich mich ziemlich arrogant benahm denjenigen Menschen gegenüber, die ihr Leben meines Erachtens über Bord werfen...)
In meiner Stadt wird vermutlich wenig Heroin konsumiert, sondern nehmen die Leute eher Crystal und ganz ehrlich, wenn ich diesen Wahniblick sehe, könnte ich schön verrückt werden. Wie ferngesteuerte Roboter laufen diese Menschen durch die Gegend, als ob sie Gott persönlich wären...urteilen in arroganter, überheblichster Weise über diejenigen, die nachts schlafen und nicht ihre Zeit "sinnvoller" nutzen...Lesen, nein...keine Zeit, ein gemütliches Essen mit Freunden..boah Essen, nee, reine Zeitverschwendung...mit dem eigenen Kind auf den Spielplatz gehen ...oh nein, wie langweilig...(es gibt kaum einen schöneren Moment, als das lachende Baby auf der Schaukel im Wind...für mich)...nein, dagegen sind es dir Druffis, welche wir abgehackt, schnell und hastig durch das Leben irren, immer auf der Suche nach Aktion, nach Drogen, nach dem Kick, nach ihrer Freiheit (lächerlich)...am Ende des Tages haben sie dennoch nichts erlebt, sind leer und geben sich die nächste Dosis...
Weißt, ein Normalo kann damit wenig anfangen...wirklich und das meine ich überhaupt nicht böse. Wir fühlen uns nicht gut, wenn ihr so arrogant und überheblich seid...Ich bin sicher, jetzt schreien ganz viele von euch auf...nein, ihr seid es die arrogant sind...Ja, vielleicht sind wir das auch.
Trotzdem und das fällt mir immer wieder auf, auch wenn ich hier Beiträge lese, seid ihr sowas von sensibel und teilweise sehr intelligent, so dass ich euch nur aufmuntern kann, mal den Weg zu den Normalos zu suchen...die sind gar nicht so Scheiße und durchaus daran interessiert, ihren Horizont zu erweitern...und mit wem kann man das Besser, als mit jemandem, der einen ganz anderen Blickwinkel vom Leben hat?

Und bitte, glaubt nicht, dass bei den Normalos alles glatt gelaufen ist im Leben,...nein, ganz sicher nicht, die haben nur einen anderen Weg gewählt, dies zu kompensieren, als mit Drogen und das muss nicht immer der bessere Weg sein.

So long

[Calendula]

[ulla79]

ich denke, dass hängt von dem Gesprächspartner ab! Ich selber kann mich mit meinem Partner auch ganz "normal" unterhalten. Klar, gibt es manchmal Sachen und Dinge, von denen er keine Ahnung hat, es aber versucht zu überspielen. Das fällt mir dann schon auf
Aber wenn er mit "Gleichgesinnten" spricht, dann empfinde ich das schon fast als unangenehm, weil es wirklich und ausschließlich nur um das Thema geht Ehrlich gesagt, ich kann das nicht ertragen und verschwinde dann immer ganz schnell.. und denke mir nur manchmal dabei, wenn die mit so einer Anstrengung sich um andere Dinge, wie Job, Haus, Smartphone usw. gekümmert hätten, wären sie sehr weit gekommen! Drogen zu konsumieren ist wohl ein 24 h Job und dann noch immer diese heimlich Tuerei und das immer darum reden... und dann hat man auch noch nicht mal was davon und es geht einem dauernd schlecht. spätestens da würde ich versuchen was zu ändern...

[olle]

hallo alle.

das ist ja mal ein schönes thema
stelle mich mal kurz vor, bin die olle,lange clean etwas lange trocken und ein wenig lange abstinent.)

lebe seit jahren unter der gesellschaft die man eben so anstrifft,und habe auch dann und wann noch meine probleme ,ganz schlimm geht es mir auf arbeit 8std mit anderen zusammen sitzen und viel gemeinsammes erleben und bereden ohne das sie von meinem leben viel wissen.

dann ist mir zum glück aufgefallen das die ja auch garnicht wirklich über sich reden ,warum auch sind da ja nicht in einen selbsthilfegruppe und das es wohl an mir liegt das mir der smaltalk so schwer fällt,was aber auch ok ist,kann halt nicht jeder,dafür habe ich dann wieder meine freunde,wenige aber immerhin 2,eine sogenannte normaler und ein ex-user und wenn ihr mich fragt, normal sind die beide nicht,haha, sonst wären es wohl auch nicht meine freunde!

ich habe mich auch lange jahre mit dem thema rumgequält,erst war ich junkie ,also was ganz besonderes weil die welt "da draussen" sowieso keinen plan hat,von leid und einsamkeit und und und,danach war ich knacki,und ob ihr es glaubt oder nicht, schon wieder was besonderes,da konnte die "normal gesellschaft schonmal garnicht mithalten ein leben ohne freiheit ,dann war ich ex-user auch geil,wieder was ganz besonderes eine von denen die es "geschafft" haben.das konnte ich nicht mehr hören denn das ich nun einsam wie sau war und die kontakte aus therapie leider auch nicht ewig halten das hat niemand bemerkt.

selbsthilfegruppen konte ich nicht mehr ertragen ,den ich war was besonderes ich brauchte die nicht mehr .nun sitze ich clean mit einen spießer leben zuhause und fühle mich der gesellschafft dazu gehörig einfach so wie ich halt bin mit allen ecken und kannten,oh mein gott ich bin die gesellschafft.

ich habe dieses forum letzte woche gesucht weil es mir richtig schlecht ging mit suchtdruck und allem was dazu gehört und freue mich voll euch gefunden zuhaben denn auch hier ist ein teil gesellschaft der mir gefehlt hat in den letzten jahren ,bin voll dankbar das es euch alle gibt,und das ihr mich auch ab und an mal wieder zurück führt,denn das ist total wichtig auch wenn dadurch erinnerungen wieder hoch kommen die ich manchmal vergessen möchte.
in diesem sinne
eure dankbare
olle

[Isaria]

Hab mal etwas im Netzt gegoogelt und diesen Thread gefunden. Ich bin seit 18 Jahren auf harten Drogen, mal mehr mal weniger. Und jetzt seit fast drei Jahren nur noch auf Pola. Bin dann auch noch aus Dortmund wo ich lange gewohnt habe weggezogen. Wohne jetzt wieder in Unna wo ich damals auch drauf kam. Ich kenne hier noch ein paar alte Leute, aber eigentlich will ich mit der Szene ja auch nix mehr zu tun haben. Richtig clean ist da ja eh keiner. Ausser meiner Ma hab ich hier Niemanden. Doch, meinen Boxer, wir gehen viel spazieren aber einen richtigen Menschen als Freund kann der natürlich auch nicht ersetzten. Ich bin single und habe leider das Problem, wenn ich mal einen Mann kennenlerne, das er nur Sex, bzw. keine Beziehung will. Aber ich will ja auch nicht unbedingt eine Beziehung. Was soll ich mit meiner Einsamkeit jetzt machen? Selbst wenn ich wieder zu den Leuten auf der Szene den Kontakt suche und auch finden werde. Wie lange dauert es dann bis ich auch wieder was nehme? Und inwiefern bilden sich da wahre Freundschaften? Ich arbeite ja auch im Moment nicht, was vielleicht dazu beitragen könnte Freunde zu finden! Alles schon irgendwie verdammt verzwickte Situation! Gibt es noch Andere wie ich und wie geht ihr damit um?