Beziehung mit einem Süchtigen

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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2012 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo du,

ich hab jetzt nicht alles gelesen, nur für den Fall, dass ich was missverstanden habe. 2,5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, eine Zeit, die du dir hättest schöner gestalten können, eine Zeit, die auch für dich irgendwann ein Stück weit verloren erscheint. Ich kann so gut nachempfinden, wie du dich gerade fühlst und muss selbst gerade schweren Herzens erkennen, dass alle Liebe nicht reicht, wenn man einem solchen Feind, der Sucht, gegen über steht. Mal ist man wütend auf den Partner, mal auf sich selbst, manchmal hat man Verständnis, weil man glaubt, der Mensch könne nichts für seine "Krankheit". In einigen Fällen mag das sogar stimmen. Ich liebe meinen Freund auch sehr, ich bin hochschwanger und wir haben einen gemeinsamen Sohn und doch werden wir uns trennen, eben weil alle Liebe nicht reicht, um dieser Scheißdroge das Wasser zu reichen. Das ist sehr bitter. Manchmal hasse ich ihn regelrecht dafür, dass er diesem Dreckszeug verfallen ist, dann geht es mir besser, Wut hat irgendwie etwas Produktives, aber dann schaue ich in seine Augen, die irgendwie auch traurig sind, weil er es einfach nicht schafft, davon loszukommen oder weil er es nicht schafft, für andere Dinge ebenso zu empfinden wie es ihn seine Drogen fühlen lässt. Er sieht traurig aus und manchmal weint er sogar deshalb. In solchen Momenten zerreißt es mir das Herz, weil ich aus vollstem Herzen mit ihm mitfühle, weil ich nichts lieber möchte, als ihn in den Arm zu nehmen, aber ich kann es nicht mehr. Ich hab es verlernt und das macht mich noch viel trauriger. Ich weine und kann eigentlich gar nicht mehr aufhören, weil ich weiß, dass die Sucht wirklich alles zerstört hat und ich so hilflos bin.

LG
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Harmoni
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.08.2011
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2012 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mittleidenden,,
war jetzt ein halbes Jahr nicht mehr aauf dieser seite. Wollte das ganze irgendwie verdrängen. Doch es geht nicht die Sucht ist da. Und es wird nie aufhören. Mein sohn kam vor vier Monaten. Sein Vater entgiftete mit Subutex ( das haben mir seine Leute erzählt) denn wie auch bei euch, bekommt man nie die Warheit erzählt. Die clean-phase hielt nicht lange an. 1 Monat vielleicht auch zwei oder vielleicht auch nur eine Woche. Ich weiß es ja nicht.

HAtte die alte Wohnung gekündigt und mir was für meinen Sohn und mich besorgt, nachdem der Kühlschrank leer war und er von meinen paar euros Elterngeld mitfinanziert werden wollte. Es ist jetzt genau ein JAhr her wo ich das ganze herrausgefunden habe. Ich finde es fastzienierend wie lange wir das ganze doch mit machen. Wieviel Kraft doch in uns steckt die wir eigentlich anderster, besser einsetzten können.

Er lebt momentan mal hier mal dort. Und ich fühlte mich auch etwas schuldig vorallem verantwortlich. Heute hatte ich ihn auf der straße gesehen, ist fast schon im stehen eingeschlafen und behauptet immer noch er nimmt nix.

Mir ist der Schritt der trennung verdammt schwer gefallen und es fällt mir iommer noch sehr schwer ( sind gerade mal vier wochen) nur merke ich das es mir finanziel und emotional besser geht ohne ihn. Klar mach ich mir gedanken und kann nicht verstehen wie etwas so stark sein kann. Das man eine Leben auf der couch bei irgendwelchen leuten und überhaupt ein Lben in dieser ganzen Szene bevorzugen kann. Ist es denn nicht schöner von der arbeit zu seiner Familie heim zu kommen, als sich auf den Weg zu machen um Stoff zu besorgen? Ich frage mich als ob er irgendwann mal wach werden wird und das ganze bereuen wird.

aber das ganze ist egal weil wir lernen müssen Los zu lassen. Wir sind für uns und unser Leben veranwortlich und nicht für das leben unserer Süchtigen Männer. Wir haben schon genug Lügen, Erniedrigungen und Enttäuschungen ertragen. Wie viel soll es denn sonst noch werden. Denn aufhören wird es nicht, wenn wir es nicht beenden!
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nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2012 21:28    Titel: Re: Beziehung mit einem Süchtigen Antworten mit Zitat

Hallo Babalu,

ist schon eine Weile her, dass du geschrieben hast. Bist du noch da?
Bist du noch zusammen mit deinem Freund oder hast du inzwischen die Beziehung beendet?
Ich kann dich echt gut verstehen, mein Mann ist auch süchtig.
Die Probleme mit der Ehrlichkeit waren für mich von Anfang an größer als die mit der Sucht selbst. Man hat eine Beziehung zueinander und die sollte zu allererst mal auf Vertrauen basieren.
Es gab bei uns viel Tränen, geheule, Stress und Streit. Klar irgendwann sieht man dem anderen die verschiedenen Drogen mit einem Blick an und kann sogar noch genau sagen um was es sich handelt. Rolling Eyes
Ich hab ihn dann halt immer darauf angesprochen, daraufhin immer das gleiche Spiel ... erstmal alles abstreiten ... feststellen, dass er so nicht aus der Nummer rauskommt ... Teilgeständnis ... Moralpredigt über Ehrlichkeit und warum er nicht gleich damit rausgerückt ist. Ich: war's das dann auch wirklich oder ist da noch was anderes? Er: Ja, meinst du wirklich, ich würde dich jetzt nach unserem Gespräch noch anlügen? ... am Ende kams dann meistens doch raus dass das nicht alles war. ... Noch mehr Enttäuschung, gerade ein klärendes Gespräch gehabt und direkt DABEI angelogen werden.
Teilweise hab ich mich echt gefühlt wie der letzte Depp. Wie irgend so ein Fremder, dem man halt mal eine Notlüge auftischt, aber nicht wie die Ehefrau, die mit einem im Boot sitzt und mit der man gemeinsam das Leben plant und aufbaut.

Muss sagen, dass mein Mann schon immer die klare Richtung hatte hin zur Beikonsumfreiheit (ist in Substitution), außer THC. Es ging jedesmal um Ausrutscher, die manchmal häufiger, manchmal sehr selten vorkamen.

Jetzt im Moment ist eigentlich alles gut und es gab einen Moment, der, was Vertrauen und Ehrlichkeit angeht, die Richtung zum Guten total geändert hat.
Das war als ich erkannte, dass ER nicht genug Vertrauen zu MIR hatte, um mir von seinen Ausrutschern zu erzählen. Er hat immer Angst gehabt, es könnte mir irgendwann reichen. Wir haben dann sehr gut miteinander gesprochen, ich habe ihm erklärt, wie ich mich jedesmal fühle, wenn er mich anlügt und ich habe ihm gesagt, das ich die gute Richtung in seinem Leben sehe und mir das reicht. Solange ich die Richtung erkennen kann, kann ich mit Ausrutschern leben. Ich möchte aber nicht angelogen werden und es könnte gut sein, dass ich DESWEGEN irgendwann gehe, aber nicht wegen seinen Ausrutschern.

Seit dem ist wirklich alles viel besser geworden. Aus anderen Gründen gibt es keine Rückfälle mehr im Moment und bevor das besser wurde hat er auch schon angefangen, mir "schonungslos" von seinen Ausrutschern zu erzählen. Ich kann ihm wieder vertrauen und dadurch ist die Beziehung wieder in Ordnung.

Weiß nicht ob dir das in deiner Situation weiterhelfen kann, vielleicht hast du schon ganz abgeschlossen mit der Sache und dazu hast du ja jedes Recht. Du bist ja nicht dafür verantwortlich, dass er sein Leben auf die Reihe bekommt und du bist auch nicht seine Mutter, dass du lebenslang bedingungslos für ihn eine Art Verantwortung hast. Auch wenn du meinst, dass ohne dich sein Leben den Bach runtergehen wird ... eine Beziehung kann nicht darauf basieren, dass du ihn bemutterst und aus Nächstenliebe bei ihm bleibst.

Liebe Grüße und alles Gute,

nivea
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Isi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.12.2009
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 24. Jun 2012 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Babalu,

ganz ehrlich, mit tut es so leid wenn ich das lese...ich habe das hinter mir, nein das hat man nie hinter sich! Lange Jahre gekämpft, mit all dem was Du jetzt beschreibst- und es war eine ganz, ganz große Liebe und ein ach liebenswerter fantastische Mensch. Davon rücke ich auch heute nicht ab, aber Drogen verändern, verändern einen ganzen Menschen...lügen, lügen und noch mal lügen. Was wünscht man sich von einem besten Freund und schon gar nicht vom Partner? Meine Liebe ist hängen geblieben an einem Menschen der es dann doch nicht mehr war, leider- an einem sehr guten, ohne Drogen oder zumindest mit kontrollierter Einnahme dieser Drogen... alles hat mit Verzicht zu tun, weil der Jenige egoistisch seinen Part ziehen muss, damit er seine Glücksgefühle hat, da zählt niemand anderes mehr dazu- das ist nicht mehr wichtig-und doch das ist egoismus und natürlich ein extrem schwerer Part für einen Süchtigen. Niemals vergessen, keiner musste das nehmen, niemanden wird es aufgedrängt, das ist ein mega Spaß den sich der andere gönnt, nicht nur derjenige hat die Folgen der Sucht zu spüren, sondern auch jeder bis ins kleinste teil leidet darunter...nur wählen wir nicht den einfachen Weg das weg zu machen- das geht ganz einfach, frag Deinen Freund...du vergisst alles egal was Du kaputt machst...wenn Du Angst hast das er sterben könnte weil Du gehst? Nein Du wirst Dich wundern...solche Menschen sind immer auf der Suche finden Ersatz, schneller als Du denkst...Ich sehe heute nach einem Jahr sehr viel schlechter aus als er von dem ich dachte er würde sterben...wenn Du mich verlässt, werde ich sterben...jaja das tun wir alle irgendwann, aber solche Menschen sind den Kampf ums überleben gewohnt und nehmen alles was sie weiter bringt glaub mir und dieser Mensch ist und bleibt ein Intelligenter und trotzdem absoluter Liebenswerter Mensch, dabei bleibe ich...es geht nur um Sucht!
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