Willkür und Inkompetenz bei der Substitution

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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle schrieb:

Zitat:
Ich persönlich denke, dass Substitution nicht dauerhaft akzeptiert werden sollte, sondern zeitlich begrenzt mit dem Ziel clean zu leben. Alles andere macht für mich im allgemeinen gesehen keinen Sinn. Ein Leben lang substituiert zu werden - also mit Drogen versorgt zu werden - ist natürlich praktisch, der einfachste Weg, so wie ihr wahrscheinlich immer den einfachsten Weg gewählt habt. Das ist hier quasi die Fortsetzung.


Zeitlich begrenzt ... welcher Zeitrahmen schwebt Dir dabei vor? Ein Jahr? Fünf Jahre? Und was, wenn jemand erst nach sechs oder acht Jahren bereit für ein cleanes Leben ist? Oder nie? Sucht ist nie ein einfacher Weg und jeder Weg ist individuell. Ich bin mittlerweile clean und bin froh, dass ich mein eigenes Tempo "gehen" konnte und von keiner Seite unter Druck gesetzt wurde.

So wie Du Dir das vorstellst, funktioniert es nicht. Ein Substituierter, der arbeitet und keine Kontakte mehr zur Scene hat, ist meiner Ansicht nach kein "Drogenabhängiger" mehr.

... und jetzt war wild mit ihrem Beitrag schneller. Daher höre ich mal auf und schließe mich ihrem Beitrag an. Und flippy war auch schneller. Laughing
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wild
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

@flippy

Hi hi WORD!
Hat sich wohl übeschnitten und unser "Hals" war wohl der gleiche!

Ich muss zu geben, ich hab mal ähnlich gedacht wie pimpinelle, habe aber schnell und etwas schmerzhaft dazu gelern.
Daher ist Aufklährung das A und O der "so bösen" akzeptierenden Drogenarbeit!
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wild
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kurz mal ot.:
@Kullerbunt

nee, der eine ist nicht der, für den du ihn hältst.
H. ist/war in Japan uns S. in Thailand. Doch schon ein Unterschied Cool .
Nach 11.3.11 ist er zwar wohl nach Th, aber die Wortwahl ist doch schon ne andere... Wink

und wieder back to topik:


Zitat:
Aber es stimmt doch sogar: Die Mehrheit der Substituierten bescheißen halt.

Wie kommst du darauf, dass es die Mehrheitist?
Auch hier ist's wie mit dem Eisberg oder dem Fisch (der fängt am Kopf an zu stinken). Was man nicht sieht oder riecht, kriegt man halt auch nicht mit...!
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

@ wild

Ich bin eben nicht uninformiert. Das möchte ich nur mal anmerken!

Substitution ist in der derzeitigen Form für den Arsch, weil vielzuviele damit Schindluder treiben. Soviel ist schonmal allgemein bekannt. Wenn mich die Mehrheit meiner Patienten verarschen würde, wäre doch erstmal Vorsicht angebracht.

Wenn man denn heute davon ausgeht, dass Sucht ausgelebt werden soll/darf, dann bitte nicht nur die Opiatsucht! Andere Süchtige liegen auch im Dreck. Warum wirft man denen ihren Suchtstoff nicht hinterher? Das will sich mir bis heute nicht erschließen.

Es ist nie genug, was Opiatsüchtige bekommen. Erst ist es Metha etc. Das reicht nicht. Dann soll es gleich Heroin sein. Gibt es jetzt auch, nur (noch nicht) für alle. Und damit nicht genug, dann wird TH für Heroin gefordert, weil man sich ja gemütlich auf dem Sofa wegballern möchte. Ich sehe bei den wenigsten überhaupt noch eine Überlegung clean zu werden und ich denke sogar, dass durch Substitution überhaupt keine Notwendigkeit bei Opiatsucht vorhanden ist, während man von allen anderen nach wie vor ein cleanes Leben erwartet.
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

pimpinelle...erstmal...ich hab mich wieder beruhigt...und nur damit ich meinen zynismus nicht verliere...klar hätte ich als opiatsüchtiger gerne vom staat jeden monat 5g sauberes heroin, dan kann ich ganz junklike meinen job, den ich seit 16 jahren ( mit substi, entzügig usw)erledige im gleichen betrieb voll an die wand fahren und dann nur auf m sofa hängen und mich wechballern.

nur um das klarzustellen, ich habe hier schon mal in irgendeinem anderen post angemerkt, das ich das verkloppe vom metha auch zum kotzen finde...genau so wie mich das nervt, das leute, die n halbes jahr am wochenende mal ne nase ziehen auf substimeds eingestellt werden. die können sich ruhig mal etwas quälen.
aber, (das kommt bei mir ja eh ) Rolling Eyes
wenn nur 10 von 100 opiatabhängigen stabil auf ihrem metha oder whatever sind, versuchen dürfen ihr geregeltes leben zu finden, sich auszukurieren usw. dann ist, kann und wird substitution nicht für den arsch sein.
und so langsam beschleicht mich wirklich das gefühl das da ein gewisses informationsdefizit herrscht bei dir.
keiner verlangt von nem alki trocken zu werden, und es gibt auch meds dafür. und das sich so viele die birne mit amphe und mdma wechballern ist zur hölle nicht mein problem.
benzoabhängige rennen auch von einem doc zum anderen...also wo ist dein problem? und jetzt komm mir nicht mit der andere müssen zahlen nummer. ich habe die ganzen jahre mein codein selber bezahlt...200€ im monat...aber damit bin ich ja gut bedient.
und jeder affe, der auf skiern nen berg runter rast und vor nen baum brettert kriegt seine behandlung bezahlt...also ist die logik auch fürn arsch. der hat das nämlich auch selber zu verantworten und belastet seine familie wenn er vom hals ab gelähmt ist.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

@realflippy

Du, ich habe überhaupt noch nie was davon geschrieben, dass wir das bezahlen müssen. jetzt rege dich bitte in Bezug auf mich nicht über irgendwas auf, das andere von sich geben.

Nein, du kannst mir alles mögliche unterstellen, aber nicht uninformiert zu sein. Ich muss mich hier aber eigentlich nicht ständig wiederholen, nur weil es nicht gelesen wird, oder?

Ich weiß, dass es durchaus ein paar Substituierte gibt, die keinen Beikonsum haben und sogar arbeiten gehen.

irgendwer hatte auch noch geschrieben, bei den vielen Opiatsüchtigen könnten auch diverse in meinem Umfeld sein ohne dass ich das merke... Für wie blöde hält man hier eigentlich Nichtkonsumenten?

Es ist nicht egal, ob Alkis ihren Stoff selbst bezahlen müssen, während Opiatabhängige ihre Drogen beim Arzt bekommen. Sucht ist Sucht! Wenn man damit argumentiert, der arme Süchtige könne nichts weiter dazu und müsse halt mit seiner Droge versorgt werden, dann aber bitte für alle ausnahmslos. Mir hängt es langsam zum Halse raus, wie Opiatsüchtige nahezu hofiert werden.
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realflippy
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

ich wollte dem auch nur vorbeugen, das das argument mit dem bezahlen kommt.

und zum hofieren von opiatabhängigen...also keine ahnung wie das bei euch so läuft...ich bin inner notsituation zu nem substidoc und der hat mich vor die tür gesetzt, mich beleidigt und mir nach 8 jahren stabiler codeinmedikation auf privatrezept (btm privatrezept) erzählt ich könnte mir ja meinen scheiß auch am bahnhof besorgen...hätte ich ja früher auch gemacht...und mein job wäre ihm auch egal. so hofiert man opiatabhängige.
und es geht bei der substi erstmal um entkriminalisierung und wiedereingliederung, stabilisierung und behebung von folgeschäden.
das ist beim gesellschaftskonformen alki (und ich weiß ich mach mir damit jetzt feinde) meistens nicht der fall.
wie gesagt...ich persönlich habe immer gezahlt und das ging verdammt in die kohle.
und ich habe mein subst in der stabilen phase ( die letzten 8 jahre) nicht zum törnen verwendet, nicht verkloppt oder getauscht usw.
lösung aller suchtprobleme wäre dann natürlich den markt komplett zu plätten, auch alk...und alle die noch drauf sind irgendwo wegsperren bis sie wieder klarkommen...straight edge...und unsere ganzen steuerfinanzierten abgeordneten sitzen auf alk und tablettenentzug inner klappse Laughing

ach, und substitution sollte als medikamentöse folgebehandlung angesehen und auch genutzt werden. egal wie lange. für alkis gibts campral...das zahlt die kasse. ist gegen saufdruck und in der richtigen dosierung hilft das echt gut.

was mich denn noch interessieren würde ist, wie du die drogenproblematik überhaupt regeln würdest...und was du für erfahrungen in deinem umfeld gemacht hast das du auf auswüchse von suchtverhalten so reagierst...wie du halt reagierst.
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wild
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sage nicht, dass du uninformiert bist,
ich sage, dass du den Mechanismus der Sucht nicht verstanden hast; speziell bei Opiaten.
Da nützen noch so viele Infos nicht.

Und, ich denke, gäbe es ein Substitut für Alk, wäre das das heißbegehrteste Mittel schlechthin.

Ein Substitut ist ja nicht dafür da um sich dicht zu machen oder "weg zu ballern", wie du sagst, sondern um den Normalzustand zu erreichen, bzw beizubehalten.
Dicht ist man nur am evtl. Anfang, bzw. mit Beigebrauch.
Aber Opiate mit anderen Drogen zu vergleichen ist auch etwas weit hergeholt. Wie mit den Äpfeln und den Birnen.
Dazu müsstest du verstehen,was im Körper passier.
Wir haben keine Alkoholrezeptoren, aber sehrwohl Opiatrezeptoren.
Wir brauchen sie! Wir produzieren selbst opiate! Aber keine Alkohole ode Nikotin ode, oder, oder
Bei Alkohol werden u.a. ganz andere Hirnareale angesprochen und Hormone freigesetzt, ähnlich beim Nikotin, als bei Opiaten. Bei Koka o.ä. ist es nochmal ganz anders.
Körpereigen mobilisiert wir Opiate bei Schmerz, extremen Stresssituationen und extremen Glück, u.a.. Fallen die Beifaktoren weg, werden nur Glückshormone ausgeschüttet u.a. Dopamin.
Habe jetzt keinen Bock alles zu recherchieren, um's dir nahe zu bringen, aber es geht um Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Serotonin usw. .
Nach längerem Opiatkonsum ist die Hirnchemie und die Rezeptoren derart umgepolt, dass ein Glücksgefühl oder etwas was dem nahe kommt, aus körpeeigenem Antrieb überhaupt nicht mehr möglich ist. Auch "normale" Gefühle fallen darunter.
Und um das wieder ins Lot zu bringen, reicht eben nicht nur aufhören, Sondern Zeit.

Zitat:
irgendwer hatte auch noch geschrieben, bei den vielen Opiatsüchtigen könnten auch diverse in meinem Umfeld sein ohne dass ich das merke... Für wie blöde hält man hier eigentlich Nichtkonsumenten?

das war ich.
Und Das jetzt, bestätigt mir dein Bild von Opiatusern.
Ich sage nochmal: Nein, du würdest es nicht merken!
Nicht jeder Schmerzpatient, der sein Mittel kennengelernt und auch mal missbraucht hat, hängt dicht in der Ecke, nicht jeder Junky sieht aus wie ein Junky oder verhält sich so, wie jeder es von ihm erwartet...
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

wild schrieb:
Zitat:
Ich sage nochmal: Nein, du würdest es nicht merken!

Das ist Tatsache, Pimpinelle! Ein gut und stabil eingestellter Opiatuser ist ein "ganz normaler Mensch", er hat keine verwaschene Sprache, sieht normal aus und benimmt sich auch vollkommen unauffällig. Das ist so!
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr erzählt mir alle nichts Neues. Aber was soll ich mir hier die Finger wund tippen, wenn man von mir regelrecht erwartet völlig ahnungslos zu sein. Es ist einfach nur noch nervend, weil ich als Nichtsüchtige mich nicht ernst genommen fühle. Fehlt hier nur noch die Äußerung, als Nichtkonsumentin (von Opiaten) könne ich ohnehin nicht mitreden...

Flippy, ich finde es hervorragend, wenn jemand Substitution als Hilfe ansieht und sich entsprechend verhält. Die Mehrheit verhält sich bekanntlich immer noch nicht so. Ich würde vielleicht auf 90 Substituierte (Beikonsum etc.) verzichten und nur die restlichen zehn weiter behandeln, die tatsächlich von ihren Drogen weg wollen und das konsequent durchziehen.

Als wenn es Beschaffungskriminalität nicht auch bei anderen Drogen gäbe. Das scheint ihr hier völlig auszublenden.

Welches Bild habe ich denn von Drogenabhängigen, speziell Opiatabhängigen? Finde ich schon wieder typisch, dass man mir immer wieder als Nichtsüchtige unterstellt, ausschließlich von Bahnhofsjunkies zu reden. Nein, ich kannte sogar einige, die ich in ihren guten Zeiten kennenlernte, wenn man da von guten Zeiten reden kann. Nur mal anführen möchte ich einen Kokser, der einen richtig guten Job hatte, haufenweise das Geld scheffelte und im guten Zwirn herumlief. Wohlgemerkt ich KANNTE ihn. Er hatte irgendwann Wichtigeres zu tun, so dass wir uns aus den Augen verloren. Das ist dann aber auch der Punkt, an dem ich seinen weiteren Lebensweg wahrscheinlich glücklicherweise nicht mehr mitbekam. Einige von vielen Opiatabhängige habe ich ebenfalls vor ihrer Sucht gekannt und den Werdegang hautnah erlebt. Leider bei den meisten bis zum Bahnhofsjunk, weil da eben die meisten enden. Ich kenne aber keinen, der sozial integriert war und das überhaupt sein wollte, keinen der Bock auf Job hatte oder hätte arbeiten gehen können. Ich kenne auch keinen, der substituiert wurde oder sich mit dem "bisschen in Watte gepackt sein" von Metha zufrieden gegeben hätte. Ich kenne einen Aussteiger, der danach dem Alkohol frönte, nie eine Therapie machte und darauf sogar stolz ist, heute noch lügt und betrügt auf Teufel komm raus, also das typische Suchtverhalten nie ablegte. Mal abgesehen davon, dass die meisten der Süchtigen in meinem Leben verschwunden sind oder halt wie üblich gar nicht mehr leben, könnte ich dir 'ne ganze Menge Geschichten erzählen, die ich erlebt habe mit Süchtigen und ihrer Sucht. Den letzten Toten gab's vor einem Jahr, die letzte H-Abhängige verschwand etwa zeitgleich, ungebremst auf dem steilen Weg nach unten. Interesse an Substitution ebenfalls gleich null. Wenn schon, dann die volle Dröhnung. usw...

Übrigens habe ich Opiate nicht mit anderen Drogen "verwechselt und verglichen", sondern ich habe gesagt Sucht ist Sucht. Das Verhalten ist egal um welchen Stoff es sich handelt gleich.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle schrieb:
Zitat:
Das Verhalten ist, egal um welchen Stoff es sich handelt, gleich.

Weitere Diskussion zwecklos, würde ich sagen. Du schöpfst aus Deinen Erfahrungen, die Du unzweifelhaft gemacht hast, und wir schöpfen aus unseren. Offenbar leben wir in unterschiedlichen Realitäten. Rolling Eyes Aber das ist halt manchmal so. Confused
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Caro78
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2012 23:07    Titel: Neue Beigebrauchtests mit Speichel Antworten mit Zitat

Bei uns gibt es neue Testverfahren. Hier wird durch Speichel festgestellt ob der Pat. Beigebrauch hat. Möglich,dass es bei euch auch getestet wurde. Evtl können UKs dadurch ersetzt werden.

Ich selber bin seit Jahren ohne Komplikationen in der Substitution. Ich arbeite im medizinischen Bereich, Freunde und Familie sind "sauber".
Mir merkt man es auch nicht an, bin halt ganz normal. Habe studiert ect. Wink

lgC.
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Stehaufmännchen
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2012 03:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ehrlich gesagt kann ich es den Leuten nicht verübeln, wenn sie in der Substitution eine kostengünstige Möglichkeit sehen, ihren funktional-Zustand herzustellen.
Funktionalzustand? Confused Als Zielsetzung? Traurig.


Ich möchte nicht von einem Taxifahrer gefahren werden der auf H / Meta ist und gerade funktioniert.
Ich möchte nicht im KKH von einer Schwester betreut werden die auf H / Meta ist und gerade funktioniert.
Ich möchte nicht auf dem Bau arbeiten unter einem Kran dessen Führer auf H / Meta ist und gerade funktioniert.
Ich möchte keinen Babysitter für mein Kind haben der zwar funktioniert aber ne emotionale Achterbahnn fährt, oder wenigstens nicht in einer realen Gefühlswelt lebt, weil er H / Meta nimmt ...
... Könnte noch weitere 3.000 Beispiele nennen ...

Natürlich gönne ich dem Studenten sein H zu konsumieren, als behandelnden Arzt oder verantwortlichen Bauingeneur möchte ich Ihn nicht. Denn ich war lang genug selber drauf und weiß um die Wirkung von Opiaten, ich weiß um die Sub. Die Wenigsten sind in der Sub so stabil das Ich Ihnen einen verantwortungsvollen Job zutraue. Viele machen auch die Sub für Ihr eigenes Versagen verantwortlich, erwarten Vertrauensvorschuß ohne Gegenleistung. Erbärmlich.
Ziel der Substi sollte ein cleanes und evtl. geregeltes Leben sein. Egal wie lange es dauert. Aber Drogen auf Kasse ein Leben lang heißt das mann den Kampf gegen seine Sucht längst aufgegeben hat. Na ja, Leutz die aufgeben sind nicht eben Garanten dafür nen guten Job zu erledigen.

Das "System Substitution" ist sicher verbesserungswürdig, es gibt sicher schlechte und gute Subärzte / Betreuer, sowie es gute wie auch schlechte Bewährungshelfer gibt. Das kann das eigene Leben mitunter ziemlich beeinflussen, positiv oder eben negativ. Aber ich kenne noch die Zeit vor Sub, vor warmer Engiftung. Verglichen mit der Zeit leben die Süchtigen heute im Paradies und sollten mal über Ihre Chancen nachdenken, anstatt permanent sich selbst, vor allem aber das System Sub in Frage zu stellen.
Das Problem der Süchtigen ist oft dasselbe. Es ist bequemer in der Sucht zu leben, als sich Ihr konsequent zu stellen und nicht mal ein bisserl hier, ein bisserl da ... Borderliner und psychisch Kranke ausgenommen.
Früher gabs im Suchtleben 2 Alternativen. Aufhören oder kriminell die Sucht zu leben. Anschaffen, Raub, Einbrüche, Dealerei, ... Knast. Das war fast immer so. Heute gehe ich zum Arzt und lasse mich einstellen. Je nach Art und Menge des Beikonsum reicht ein wenig Ladendiebstahl... Rolling Eyes
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Caro78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2012 08:27    Titel: Sub ist einfacher als aufhören Antworten mit Zitat

Sucht ist eine rezidivierende und chronische Erkrankung. Das heisst aktives Suchtverhalfen taucht immer mal wieder auf und wirkliche Heilung gibt es nicht, nur stillstand.

Gegen Sucht anzukämpfen ist schwierig und kann über Monate und Jahre den Tag so prägen das normale Berufstätigkeit nicht möglich ist.
In Substitution gewöhnt sich der Körper an die Dosis, du bist nicht dauerbreit und sehr wohl in der Lage gut zu arbeiten.
Schmerzpatienten,Psychisch Kranke und andere Erkrankte gehen auch arbeiten.

Ich denke jeder sollte es fühlen ob er verantwortungsbewusst arbeiten kann.
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JunkstaR
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.04.2012
Beiträge: 199

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2012 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

emotionale achterbahn auf methadon?
ich kenne fast keinen STABILEN substituierten der seinen job nicht zuverlässig macht. die die nicht stabil sind (sprich beikonsum von zeug oder rauschdosen des substituts) wollen meist weder verantwortungsvollen noch weniger verantwortungsvollen jobs nachgehen (da ein beruf immer was mit verantwortung zu tun hat). aber ich finde es gut dass der staat die weniger verantwortungsbewussten leute wenigstens nicht einfach auf der strasse abnippeln lässt,denn diese leute sind eben wirklich schwer krank und haben soviel verantwortungsbewusstsein wie ein 3jähriger(stichwort:schadensminimierung!).
schaut euch doch mal die russischen krokodiljunkies an: diese leute sehen die folgen ihres konsums unmittelbar und sagen auf die frage hin,wieso sie konsumieren wenn sie am gesamten körper schimmeln und faulen und eine lebenserwartung von 1-2 jahren haben: "ich weiß nicht wieso ich nicht aufhöre".
das ist ein paradebeispiel für diese schlimme krankheit(sucht). irgendeine dem konsumenten unbewusste kraft(also sucht) lässt ihn sich selbst einfach nach und nach töten,es ist eine krankheit bei der der kranke oft nicht gesund werden will(nicht wollen kann). hätte man diesen leuten vorher gesagt vor ihrer drogenzeit mal gesagt was sie tun werden,würden sie ungläubig den kopf schütteln bzw sich das leben nehmen um niemals an diesen punkt zu kommen. ich finde es ist ein armutszeugnis auf schwer süchtige herabzusehen. und noch was: pimpinelle,hörst du von vielen cannabis/amph-junks(natürlich gibt es EIN PAAR,aber die sind nicht viel öfter vertreten als andere kranke,bei opiatjunkies steht das vorallem in der offenen szene an der tagesordnung - natürlich macht auch das nicht jeder!) die täglich klauen um sich ihren konsum zu finanzieren
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