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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 8. Okt 2012 12:52 Titel: |
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ich muss doch noch mal 'ne lanze brechen für die eltern, gegen eine verschärfung der bestimmungen:
wenn man als eltern (-teil) substituiert ist, haben alle ein auge drauf, der arzt, das jugendamt, hier in berlin noch die psychosoziale betreuung (psb),
und die möglichkeiten, das take home zu streichen, ist doch schon im gesetz verankert, d.h., wenn jemand mit kind sich unverantwortlich verhält, dann muss er/sie jeden tag zum arzt, im idealfall,
und das jugendamt hat auch ein wörtchen mitzureden.
in hamburg und bremen hat es nicht funktioniert, aber die werkzeuge sind alle da, man muss sie nur anwenden.
eine neue regelung machte alles noch komplizierter, wozu der aufwand, wenn es doch am ende auf's selbe hinausläuft?
ich verstehe die intention, die kinder besser zu schützen, aber es würde vermutlich nix verbessern,
bescheissen kann man eh, und das einem die kinder egal sind, hauptsache der nächste druck ist im anmarsch - solche eltern sind doch die absolute ausnahme,
klar gibt es die, aber die regel ist es nicht, die eltern haben es schwer genug, ihr leben auf die reihe zu bekommen, wenn es bekannt ist, dass sie was mit drogen zu tun haben,
nicht noch mehr gesetze und verordnungen, bitte!
wenn etwas scheisse läuft, ist das kind oft schneller weg, als man gucken kann, und es gibt genug eltern, die sich abmühen, trotz drogensucht gute eltern zu sein, und viele schaffen es auch.
RESPEKT für alle, die ihre kinder gut behandeln, ob sauber, substituiert, oder sonstwie,
es gibt solche eltern, und man sollte ihnen unterstützung zukommen lassen, und nicht noch mehr gesetze... |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 8. Okt 2012 13:13 Titel: |
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tja...es ist halt immer das problem mit dem differenzieren...obwohl ich bei eltern in substi echt dafür bin das auf jeden fall schärfere kontrollen durchgeführt werden..keine frage.
auch leute, die keinen job haben können meiner meinung nach wirklich täglich zur vergabe. sonst wird ja auch den ganzen tag rumgelaufen und organisiert..dafür ist immer zeit da...um zum doc zu gehen sind 30min am tag zu viel.
substituierte, die berufstätig sind, keinen beikonsum haben und auch sonst stabil sind sollten aber dann als "belohnung" auch ( zwar mit kontrollen) relativ schnell th bekommen...relativ.
es ist natürlich auch ortsabhängig...hier auf dem land muss man teilweise bis zu 20km fahren um zu nem doc zu kommen der substituiert. die bus/bahn-verbindungen sind mehr als beschissen...und dann die leute permanent antanzen zu lassen könnte zum problem werden..auch grade wg. der führerscheinregelung.
die liegt ja auch im ermessen des arztes...und wenn ich ein auto benötige, um zu arbeiten, zur arbeit zu kommen oder auch zur substi...und der doc meldet mich zuerst mal bei der führerscheinstelle...großes problem..job weg..absturz.
und bedanken könnte ich mich dann bei denen, die ihr pola direkt vor der arztpraxis an irgendwelche jugendliche verticken...ihren kids das metha vor die nase stellen usw...hamse ganz toll hinbekommen^^.
btw..der substidoc der sich das leben genommen hat war zumindest teilweise selber schuld...wenn man der presse da glauben kann. der hat wirklich alles durchgehen lassen, hat den junks das pola oder whatever bis auf die szene oder nach hause gebracht usw. aso sowas geht meiner meinung nach mal gar nicht...und das da die kassen und die ärztekammer irgendwann mal tango tanzen ist vollkommen normal.
ach bewa...grade erst deinen text gesehen...natürlich haben es eltern in ner substi schwer...keine frage...und grade deshalb sollten meiner meinung nach kontrollinstanzen greifen, die halt beobachten ob es klappt oder nicht.
sicher werden so fälle wie in hamburg auch immer ziemlich gepusht...grade von den boulevard-medien...und dann ist das geschrei nach gesetzesänderungen immer groß.
man bräuchte vielleicht die gesetze kaum bis gar nicht ändern sondern, die gegebenen möglichkeiten effektiver nutzen und die substitution ansich über gewisse institutionen beaufsichtigen lassen.
dann würden die, die nur törnen wollen und alles andere (auch das kind) vernachlässigen eben die volle breitseite der vergaberichtlinien abbekommen und die stabilisierten würden stufe für stufe ihr th bekommen...anspruch auf urlaub...weniger kontrollen, auch wg kind..usw.
außerdem ist meine ansicht zu drogensüchtig und kind bekommen eh...sagen wir mal gespalten...aber das würde den thread sprengen...nur soviel...das risiko ist halt ziemlich hoch das doch mal was dummes passiert.
kann...muss aber nicht..verstehste
lg
flippy |
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Frau.LORKE Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.08.2012 Beiträge: 646
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Verfasst am: 8. Okt 2012 19:53 Titel: |
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anny hat Folgendes geschrieben: | Die zig arbeitenden und gesellschaftlich voll integrierten Patienten und User sind wohl allesamt hier im Forum versammelt. Da draußen habe ich von denen nämlich echt kaum was mitgekriegt. |
Bin unsicher. Das war ironisch,oder?
Die Leute gibts tatsächlich.
Wegen der Auflagen werden es weniger.
Meine Jahre sind wohl auch bald gezählt(das Dutzend am Stück). Schon seitdem die Ortsansässige Ärztin in Ruhestand ging,liefs nicht mehr rund.
Seit dem Abbruch der Substi isses ein Eierlauf.
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BlancheNeige Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.10.2011 Beiträge: 694
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Verfasst am: 8. Okt 2012 20:05 Titel: |
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Zitat: | Die Leute gibts tatsächlich. |
Ja, die gibt es mit Sicherheit. Ich behaupte einfach mal ganz dreist, dass sie enorm in der Unterzahl sind.
Ich habe nicht viel resp. fast gar nichts mit der Heroinszene an sich zutun, mit Substituierten noch weniger. Ich kenne einen. Der geht zwar auch arbeiten hat studiert und ist ein netter Typ, zu seiner erwachsenen Tochter hat er aber keinen Kontakt.
Ich meine, dass es bei den drogenabhängigen Eltern ähnlich ist, wie bei den Borderline-Eltern. Ich war früher in einer Borderline SHG, wo es viele junge Mütter gab. Unser Gruppenleiter hat mal gesagt, dass jede einzelne Mutter von sich felsenfest behauptet, die beste Mama zu sein und dem Kind würde es an nichts fehlen. Betrachtet man es aber als "normaler" Mensch, schlägt man gut und gern die Hände über dem Kopf zusammen.
Aus der Sicht der Mütter war alles okay und sie taten wirklich "alles".
Das war aber nur die Wahrnehmung der Mütter. Die Kinder litten und traurigerweise hat nicht eine Mutter aus meiner Gruppe ihr Kind behalten können.
Und jaaa, es gibt Ausnahmen. Ich denke eben, dass die substituierten Eltern alles tun, was in ihrer Macht steht, das ist aber objektiv gesehen häufig zu wenig. |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 8. Okt 2012 20:13 Titel: |
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nein lorke..uns gibt es nicht wirklich...wir sind die..die mit laptop am bahnhof sitzen und auf unserem monitor steht...neben suchtmittel.de in dem kleinen fenster rechts oben: haste mal nen euro...damit ich meinen lappi nicht verkloppen muss für den nächsten schuß^^
anny...mal ehrlich...(mir ist dieser ziemlich oberflächliche satz vorhin gar nicht aufgefallen)
ich kannte in meinem direkten umfeld genug shoredruffis, mich eingeschlossen...die die meiste zeit oder sogar durchweg gearbeitet haben.
von meinen 20 jahren druffizeit hab ich 17 jahre gearbeitet vollzeit..10-12std am tag..als bäcker...nicht unbedingt anspruchsvoll..aber immerhin n job...war nicht immer einfach...aber ging. da mein substidoc nur morgens auf hatte...hätte mich das tägliche hingerenne den job gekostet.
führerscheinentzug wg substi ebenfalls...bahnverbindungen auf dem lande hatte ich bereits erwähnt.
also aus mit der resozialisierung, die bis auf 3 jahre eh nie nötig gewesen wäre..mal abgesehen um von der shore und dem ganzen drumherum abstand zu gewinnen.
trotzdem gibt es natürlich auch die andere brigade, die nur bescheißt usw...und diese fälle werden natürlich bekannt und versauen leuten wie mir...oder ich denke mal frau lorke wird es ähnlich gehen durch ihre dummheit und arroganz alles.
dswg sprach ich davon das das thema substi viel zu oberflächlich gesehen wird und eher über gewisse instanzen von fall zu fall entschieden werden sollte...aber die debatte hatten wir hier auch schon gefühlte 100000mal
lg
flippy |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 8. Okt 2012 20:36 Titel: |
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Von Fall zu Fall entscheiden klingt erstmal gut. Aber so läuft es ja nicht oder zumindest in vielen Praxen nicht. Entweder es wird zu lasch gehandhabt oder konsequent streng, die wenigsten Ärzte gucken noch genau hin, wobei hier allerdings auch das Risiko größer wäre beschissen zu werden. Will ja auch keiner.
Substitution zur Resozialisierung finde ich eine gute Sache, aber nur dann, wenn's denn auch funzt. Jemand, der vor der Praxis gleich sein Pola verkloppt, muss m. E. nicht resozialisiert werden, weil es da nix zum resozialisieren gibt. Raus damit, fertig.
Da mag bewa oben uns beschwören wollen, nur nicht für weitere Verschärfungen gerade bei substituierten Eltern zu sein. Mich kann das nicht umstimmen. Es ist ja richtig, dass es substituierte Eltern gibt, die keinen Beikonsum haben und wo alles so läuft, wie es mit Kindern halt laufen sollte. Möglichkeiten, die man ausschöpfen könnte, gibt es auch genug. Ich wäre ja mit den derzeitigen Regelungen völlig zufrieden, wenn es nicht mehr Vorfälle geben würde, als zu ertragen sind. Aber genau das zeigt ja auch, dass es genug Eltern gibt, die eben nicht verantwortungsbewusst mit dem Thema umgehen. Deshalb bin ich dafür, es eben genau anders herum zu machen, nämlich, dass sich substituierte Eltern Lockerungen quasi verdienen müssen. Das wäre zumindest für die Kinder eine bessere Lösung. Jedes einzelne Kind, dass regelmäßig auf der Szene rumtreibt oder Eltern verpeilt erlebt, gehört aus solchen Verhältnissen rausgeholt. |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 8. Okt 2012 20:54 Titel: |
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pimpi..hatte ich sowat in der art nicht vor zwei-drei posts geschrieben...
ich sehe das in etwa ähnlich...die vorschriften und gesetze sind zwar da..werden aber ins beidseitige extrem umgesetzt und nicht so wie sie sollten.
und jep...ich bin auch dafür das man sich die lockerungen erst mal verdienen muss.
und die spacken...die permanent nur mist bauen sollten wirklich irgendwie von mir aus auch aus der substi fliegen und noch n jahr ne runde drehen...die versauen alles...und reiten die willigen in die scheiße
und wie gesagt..zu drogen und kindern hab ich eh meine meinung..auch wenn es bestimmt eltern gibt die es packen und das kind vernünftig erziehen...aber im großen und ganzen passt es einfach nicht. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 8. Okt 2012 21:26 Titel: |
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Hey flippy,
joh, kann schon sein, dass du das auch schon geschrieben hast. Ich denke, wir drehen uns eh im Kreise irgendwie. Hätte nicht bewa (nach dir irgendwo) nochmal um Verständnis und Lockerungen gebeten (oder gebettelt), wäre kein weiteres Wort "über meine Lippen gekommen". Dat ist alles schon gesagt worden. Mir ist nur völlig unverständlich, wie man bei sowas noch um Lockerungen oder zumindest um keine weitere Verschärfung der Richtlinien bitten kann. |
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tuutsweet Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012 Beiträge: 929
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Verfasst am: 9. Okt 2012 09:01 Titel: |
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wie bewa schon gesagt hat hier in Bremen war und ist die Rolle von drogenkranken Eltern Thema.
Vielleicht kennt der eine oder andere den Fall Kevin, das baby , das tot im Kühlfach gefunden worden ist, der Tod der drogenkranken Mutter irgendwie immer noch mysteriös und der Vater ein polytoxes "Arschloch" und ein angeblich verantwortungsloser substidoc, der meiner Meinung nach zu Unrecht durch den Wolf gedreht worden ist, ein Bauernopfer, er darf seitdem nicht mehr substituieren.
Seitdem hat sich viel getan hier, drogenkranke substituierte Eltern sollen überhaupt kein TH mehr bekommen, generell, was ich persönlich nicht zuende gedacht finde, da es auch das Gegenteil gibt, Eltern deren höchste Priorität das Wohl ihres Kindes ist, was jawohl total normal sein sollte.
Meiner Meinung sind Behörden, Jugendämter, Pädagogen teilweise sowas von inkompetent das einem die Worte fehlen, schwarze Schafe sind schnell gefunden und bloss schnell weg vom Tisch mit diesem unangenehmen Thema.
Da fehlt einfach der Draht zur Zielgruppe.Da werden Dinge vom Schreibtisch aus entschieden, von Bevollmächtigten, die in einer völlig anderen Welt leben und keinen blassen Schimmer haben vom Leben am Ort des Geschehens.
Es fehlt an engagierten streetworkern, die sich mit Drogen und dem ganzen Umfeld bestens auskennen und auch was zu sagen haben,Inkompetenz muss Konsequenzen haben.Und es gibt keine Allianz unter uns Betroffenen, jeder macht sein Ding und die Drogis zerfleischen sich gegenseitig, anstatt sich selbstverwaltet zu organisieren, z.B. in einer Einrichtung wie dem JES Kaffee, um der Öffentlichkeit auch mal ein positives Bild der Szene zu geben.
Man kann nicht alle in eine Schublade stecken und dieses Denken noch den Bürgern und Bürgerinnen verkaufen, da sind auch die Medien gefragt, die teilweise auch einen Haufen Scheisse verkünden, weil nicht richtig recherchiert worden ist.
lg |
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Jannik Silber-User

Anmeldungsdatum: 12.03.2012 Beiträge: 154
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Verfasst am: 9. Okt 2012 09:25 Titel: |
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Leider gibt es auch drogenfreie eltern die ihre kinder in die tiefkühltruhe stecken.
Oder mamas die sich tagelang rumtreiben und die kinder zuhause verhungern lassen.
Ich habe damals von einen fall mitbekommen da hat mama die kleine mit ihrer babyschale ins schließfach am bahnhof gestellt während sie anschaffen war.
Die abgründe der menschlichen seele erstaunen mich immer wieder... |
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anny Gold-User

Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 464
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Verfasst am: 9. Okt 2012 11:18 Titel: |
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Flippy, Frau Lorke:
Naja, ich finde man nimmt sich schon irendwie durch die rosa Brille wahr. Es genug Leute die in Substi und absolut unauffällig sind, keine Frage.
Trotzdem halte ich das Gerücht von den zig gesellschaftlich voll integrierten Junkies und Substituierten für ein Gerücht. Heißt ja nicht dass die deswegen auf dem Bahnhof hocken, warum immer nur schwarz oder weiß?
Ich habe immer gearbeitet, bekam noch nie Geld vom Staat. Aber: Ich war alles andere als gesellschaftsfähig oder "normal". Fähig um noch ein Kind zu erziehen war ich ganz sicher nicht. In der Schore Zeit gings immer nur um Kohle, ich habe Überstunden ohne Ende gemacht.
Habe von zwielichtigen Personen gekauft, das alles musste dann nach Hause gekarrt werden. Immer breit , wenns blöde lief dann entzügig. Oft gestresst, nie Geld für die nötigsten Dinge. Trotz Arbeit, Wohnung und gepflegtem Äußeren.
Die erste Zeit in Substi dann die totale Antriebslosigkeit. Keinen Bock auch nur mal spazieren zu gehen. Eine riesen Leere in mir. Meine erste Tochter war ein Schreibaby, das hätte ich seelisch niemals verkraftet in den ersten Methajahren.
Mit zehn ml plus Schlafmittel war der Alltag seeehr zäh, die Nächte komatös Das besserte sich als die Tabs ganz weg waren und das Meta unter 5ml.
Will sagen: Trotz aller Bemühungen, es bleibt immer schwierig mit Substi ein geregeltes Leben zu führen. Es kostet so viel Kraft geradeaus zu gehen, zumindest die erste Zeit. Ich glaube wirklich, dass die Zahl derjenigen die ihr Leben inzwischen super auf die Reihe kriegen nicht soo hoch ist wie hier gerne dargestellt. Wo es so ist, da freue ich mich für die Leute und gönne ihnen ihr Glück von Herzen. Und damit will ich nicht sagen dass der Rest gleich versifft und assozial ist. Es reicht doch, wenn man jeden Tag kämpft sich nix zu kaufen, dann ist doch schon mal nicht alles so tutti, oder? Egal, wie "normal" der Alltag ansonsten ist.
Meine Kids kosten mich mehr Kraft als ich eigentlich haben dürfte. Aufbringen tue ich diese trotzdem, da bleibt aber gar kein Raum für eigene größere Baustellen.
Mehr wollte ich nicht ausdrücken, als das og.g. Und das ich deshalb durchaus Verständnis für die Überlegungen der Ärzte habe. Ich war selber lange substituiert, ich möchte niemanden verurteilen. Vielleicht klinge ich teilweise sehr oberflächlich und extrem anti, mag daran liegen dass ich in puncto Drogen diese strikte Linie für mich brauche. Das übertrage ich dann auch mal gerne auf andere, muss man mich dann drauf hinweisen.
Frau Lorke: Nicht mehr in Substi? Und wieder so richtig unterwegs? Ach man, gibts keine Möglichkeit für dich da was zu ändern? Blöde Frage eigentlich... Aber das ist so viel Verschwendung von Energie... Ich würde es dir gönnen, dass du deinen persönlichen Weg findest. Wie auch immer der aussieht. Bist ein sehr erfrischender und sympathischer User.
Grüße |
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anny Gold-User

Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 464
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Verfasst am: 9. Okt 2012 11:22 Titel: |
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"Trotzdem halte ich das Gerücht von den zig...für ein Gerücht."
Meine Logik heute morgen ist mal wieder unschlagbar...
Sorry für solche Totalausfälle, manchmal reichts nicht mal mehr zum Denken...[[ |
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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 9. Okt 2012 14:49 Titel: |
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an alle, die für eine verschärfung sind:
was fehlt denn an werkzeugen? wenn alles optimal läuft, ist die kontrolle sehr gut.
dass es nicht gelaufen ist, lag an fehlern einzelner, nicht am system.
wieso wird bei substituierten eltern solch ein trara gemacht,
wieviele kinder leiden in alki - familien, unter sexuellen und seelischem missbrauch,- oder die eltern sind nicht substituiert, aber drauf.
und es gibt sie, die vernünftigen, man bekommt natürlich immer nur die druffies mit, die verantwortungsvollen gehen nicht auf die scene. bei so einer diskussion wären fakten gut und nicht "ich seh keine, also gibt es keine"
o.k., was die eltern da gemacht haben, war scheisse,
aber warum alle bestrafen?
dann könnte man auch fordern, take home nur noch an arbeiter auszugeben, die substis bauen auch viel mist...
unterhaltet euch mal mit einer verantwortungsvollen mutter, die ehrlich zum amt und arzt ist, was die alles für kontrollen mitmachen muss, mit androhung von kindesentzug bei einmaligem rückfall und so.
wie gesagt, die mechanismen sind alle da, sie müssen nur angewandt werden!
und gegen idioten helfen keine gesetze! |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 9. Okt 2012 18:46 Titel: |
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ok..da ich ja mal wieder hier ein bissel kontrovers eingestiegen bin...mal was zu einigen einzelnen punkten
tutsweet hat Folgendes geschrieben: | ein angeblich verantwortungsloser substidoc, der meiner Meinung nach zu Unrecht durch den Wolf gedreht worden ist, ein Bauernopfer, er darf seitdem nicht mehr substituieren. |
bezug auf fall kevin halt..(ist mir noch dunkel in erinnerung)
das ist ja auch das dumme bei der jetzigen regelung...der doc trägt meistens vor dem gesetz die alleinige verantwortung. dswg. bin ich auch der überzeugung das es sinnvoller wäre, wenn sich gewisse institutionen die verantwortung teilen würden. dann würde ein arzt nicht alleine für das austicken eines antisozialen psychopathen wie kevins vater zur verantwortung gezogen und könnte unter umständen seine zulassung behalten.
tutsweet hat Folgendes geschrieben: | Seitdem hat sich viel getan hier, drogenkranke substituierte Eltern sollen überhaupt kein TH mehr bekommen, generell, was ich persönlich nicht zuende gedacht finde, da es auch das Gegenteil gibt, Eltern deren höchste Priorität das Wohl ihres Kindes ist, was jawohl total normal sein sollte. |
halte ich auch für übertrieben...es sollte bei stabilen substituierten eltern sehr wohl auch auf ne lockerung gesetzt werden. aber eben nur bei denen...und die müssen sich verdammt noch mal erst beweisen. wer nicht mitspielt...bitte..beim spätestens 3x mist bauen sollte dann wirklich ende sein mit substi und auch mit kind.
tutsweet hat Folgendes geschrieben: | Meiner Meinung sind Behörden, Jugendämter, Pädagogen teilweise sowas von inkompetent das einem die Worte fehlen, schwarze Schafe sind schnell gefunden und bloss schnell weg vom Tisch mit diesem unangenehmen Thema.
Da fehlt einfach der Draht zur Zielgruppe.Da werden Dinge vom Schreibtisch aus entschieden, von Bevollmächtigten, die in einer völlig anderen Welt leben und keinen blassen Schimmer haben vom Leben am Ort des Geschehens. |
teile ich zu 100% und eben aus dieser inkompetenz entstehen auch die probleme für die, die es ernst meinen mit der substi...ne differenzierte betrachtung der geschichte von seiten der behörden und auch der medien würde abhilfe schaffen...aber ob es jemals dazu kommen wird...fraglich.
ob vereine wie jes da helfen..mhhh
anny hat Folgendes geschrieben: | Trotzdem halte ich das Gerücht von den zig gesellschaftlich voll integrierten Junkies und Substituierten für ein Gerücht. Heißt ja nicht dass die deswegen auf dem Bahnhof hocken, warum immer nur schwarz oder weiß? " |
sorry..ich habe nicht von zig gesellschaftlich integrierten junks gesprochen (glaub ich^^) sondern von integrierten substituierten...und das bezog sich echt nur auf die substis...und schwarz oder weiß..ähm?
anny hat Folgendes geschrieben: | Ich habe immer gearbeitet, bekam noch nie Geld vom Staat. Aber: Ich war alles andere als gesellschaftsfähig oder "normal". Fähig um noch ein Kind zu erziehen war ich ganz sicher nicht. In der Schore Zeit gings immer nur um Kohle, ich habe Überstunden ohne Ende gemacht.
Habe von zwielichtigen Personen gekauft, das alles musste dann nach Hause gekarrt werden. Immer breit , wenns blöde lief dann entzügig. Oft gestresst, nie Geld für die nötigsten Dinge. Trotz Arbeit, Wohnung und gepflegtem Äußeren.
Die erste Zeit in Substi dann die totale Antriebslosigkeit. Keinen Bock auch nur mal spazieren zu gehen. Eine riesen Leere in mir. Meine erste Tochter war ein Schreibaby, das hätte ich seelisch niemals verkraftet in den ersten Methajahren. |
ging mir in etwa so ähnlich (bis auf das baby..hab halt keine kinder)..das zweite mal hab ich meinen job durch das metha verloren..weil ich in dem zustand nicht in der lage war weiter zu arbeiten...ist mir auf shore, auf codein..und auch auf morph nicht passiert. dswg halte ich metha/pola zu hoch dosiert auch für relativ ungeeignet für substi...aber andere baustelle.
btw anny...hast du dein baby noch in der substi bekommen? dann wärst du auch ein beweis dafür, das es auch klappen kann, wenn man bereit ist für sich und vor allem das kind opfer zu bringen.
anny hat Folgendes geschrieben: | Will sagen: Trotz aller Bemühungen, es bleibt immer schwierig mit Substi ein geregeltes Leben zu führen. Es kostet so viel Kraft geradeaus zu gehen, zumindest die erste Zeit. Ich glaube wirklich, dass die Zahl derjenigen die ihr Leben inzwischen super auf die Reihe kriegen nicht soo hoch ist wie hier gerne dargestellt. Wo es so ist, da freue ich mich für die Leute und gönne ihnen ihr Glück von Herzen. Und damit will ich nicht sagen dass der Rest gleich versifft und assozial ist. Es reicht doch, wenn man jeden Tag kämpft sich nix zu kaufen, dann ist doch schon mal nicht alles so tutti, oder? Egal, wie "normal" der Alltag ansonsten ist. |
sicher bleibt es schwierig...aber man kann auch den kämpfenden nicht jedes recht absprechen ihr leben auf die reihe zu kriegen...dswg. auch immer wieder mein gedanke...individuell zu entscheiden...durch mehrere instanzen und durch...nicht unbedingt schärfere ab zumindest vernünftige kontrollen..
anny hat Folgendes geschrieben: |
"Trotzdem halte ich das Gerücht von den zig...für ein Gerücht."
Meine Logik heute morgen ist mal wieder unschlagbar...
Sorry für solche Totalausfälle, manchmal reichts nicht mal mehr zum Denken.. |
über das gerücht werden sich wohl immer die leute streiten..wie gesagt..ich kenne genug von beiden seiten...die, die versuchen ihr leben auf die reihe zu kriegen..und die die nur mist bauen...und es ist halt wg. oberflächlicher betrachtung durch politik, ärzte (teilweise zumindest) und durch behörden ne sauerei, das da kein vernünftiger weg gefunden wird um das auszusieben.
zum letzten satz mit deiner logik...
bewa hat Folgendes geschrieben: | was fehlt denn an werkzeugen? wenn alles optimal läuft, ist die kontrolle sehr gut. |
läuft es dummerweise nicht...die werkzeuge sind da...nur die handwerker fehlen halt...ich kann teilweise die ärzte echt verstehen wenn die sagen, das sie das nicht mehr mitmachen...sind se zu locker..werden sie verarscht nach strich und faden...sind sie zu streng, werfen sie den willigen nur stöcke zwischen die beine. und ich möchte das als arzt wirklich nicht auf meine kappe nehmen, wenn ein durchgeknallter auf metha und benzos sein kind verhungern lässt...andererseits kann es auch nicht sein, das ein substituierter, der seinen führerschein zum arbeiten benötigt selbigen verliert, weil der doc die verantwortung nicht tragen will und den patienten meldet...führerschein weg, job weg...substi gescheitert.
bewa hat Folgendes geschrieben: | wieso wird bei substituierten eltern solch ein trara gemacht,
wieviele kinder leiden in alki - familien, unter sexuellen und seelischem missbrauch,- oder die eltern sind nicht substituiert, aber drauf. |
sorry..aber ich glaube es ist mehr von familiären sexuellem und seelischem missbrauch in den medien zu sehen als von substi-eltern...das kommt halt wirklich nur durch wenn mal was passiert und dann ist es halt...wie alles was gesellschaftliche randerscheinungen betrifft ein gefundenes fressen für bild und co...und ich kann mich beim besten willen nicht erinnern, das mit einer alkoholkranken mutter, die ihr kind in der wanne ersäuft weniger ins gericht gegangen würde als mit ner junkmutter, die ähnliches vollbracht hat.
der unterschied ist halt immer noch die sicht auf die jeweilige droge...aber das würde jetzt noch mehr ausufern...und ich will das hier nicht ganz sprengen^^
bewa hat Folgendes geschrieben: | unterhaltet euch mal mit einer verantwortungsvollen mutter, die ehrlich zum amt und arzt ist, was die alles für kontrollen mitmachen muss, mit androhung von kindesentzug bei einmaligem rückfall und so. |
und das findest du falsch...das bei rückfällen erst mal das kind entfern wird...mhhh
substi und rückfall...ok..kann passieren...kommt halt auf die häufigkeit, die soziale stellung...die intensität des bk...bzw des rückfalls an...
substi...kind und rückfall hat nichts mehr mit verantwortung zu tun...drogen und kinder in meinen augen eh nicht unbedingt...aber jeder hat eine chance verdient..ok...aber nach maximal 3 rückfällen würde ich persönlich immer für einen, zumindest zeitweiligen entzug des kindes plädieren..da geht es nicht mehr um nur mal konsum...denn in dem moment geben die eltern die verantwortung für das kind ab...an´s nichts...und das darf einfach nicht passieren.
entweder ich entscheide mich für das kind...übernehme die verantwortung...nehme brav mein pola oder whatever...oder ich kriege halt kein kind und törne weiter.
sehe ich übr. nicht nur bei substis so...sondern auch bei allen anderen drogenabhängigen...ob alk, chrystal, benzos oder was auch immer.
ok, genug gemeckert mal wieder.
lg
flippy |
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TomasG Platin-User

Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 1301
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Verfasst am: 9. Okt 2012 19:30 Titel: |
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und was ist jetzt wenn ich ein kind habe, und bringe das kind übers wochenende zu den großeltern, und konsumiere dann was auch immer, und hole mein kind nüchtern wieder ab, bin ich dann auch ein schlechter vater oder ne schlechte mutter?
ist ein schmerpatient der regelmäßig oxycodon nehmen muss, und an einem geburtstag ein par biere trinkt auch ein schlechter vater/ne schlechte mutter? |
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