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normanthedoorman Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.06.2015 Beiträge: 401
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Verfasst am: 15. Jun 2015 19:21 Titel: |
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Ab dem Augenblick, in dem Du Dich in Substitution begibst, bist Du kein Schmerzpatient mehr, Du wirst behördlicherseits nur noch als Substituierte geführt. Das ist soweit mir bekannt auch unumkehrbar, da kein cleaner Patient, der in Substitution war, jemals wieder so ohne weiteres Opiate verschrieben bekommt.
Es sei denn, er wird rückfällig und---> geht wieder in Substitution. |
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oxy moron Gold-User

Anmeldungsdatum: 23.08.2014 Beiträge: 387
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Verfasst am: 16. Jun 2015 14:05 Titel: |
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Derartige „Umwidmungen“ sind anscheinend möglich – wenn auch recht selten, Praxx schrieb da mal was dazu.
Soweit ich mich entsinne, müsste es sich dann wohl um eine „konzertierte“ Aktion von (Substi)Arzt, Schmerztherapeut und Gesundheitsamt/Amtsapotheker handeln – wenn man (wohl auch sehr aus der Sicht der Ärzte) mögliche Probleme relativ sicher vermeiden will.
Ich wil mich da nicht festlegen, aber ich glaube, man ist grundsätzlich "nur" im anonymisierten Substitutionsregister und natürlich bei der Kasse geführt. |
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Quasimodus Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1818
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Verfasst am: 16. Jun 2015 16:55 Titel: |
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moin Levi,
hab mir jetzt nochmal 2 Tage lang das Hirn zermartert, wegen der Umstellung.
Pro und contra etcpp.
Jedenfalls waren die letzten 15Monate mit Buphre die Zeiten mit dem meisten BK, seit Beginn meiner Heroinsucht.
Ich fühl mich quasi jeden Tag scheisse und kompensier das mit Gift und Benzos.
Das kann der wahre Jakob nun auch nicht sein.
Heute nochmal ausführlich über das Thema mit meinem doc geredet, auch was TH angeht.
Das steckt ja alles noch in den Kinderschuhen mit Substitol D, ich glaube , es werden Lockerungen individuell immer irgendwie drin sein.
Fahre jetzt nächste Woche fürn Kurzurlaub an die Nordsee, mit Buphre, noch.
Dann, am 29.6. fangen wir an, umzustellen mit erstmal 200-400mg morgens und dann den Tag gucken, wieviel ich brauche, um gut abgedeckelt zu sein.
Eins ist klar, wenn ich so weiter mache wie bisher, gehe ich vor die Hunde.
Da probier ich es dann doch lieber aus, ein Versuch ist es auf jeden wert, finde ich.
Kann ja wirklich sein, dass mich das Substitol rettet, denn diesen Zustand und diese Depris, das halte ich einfach nicht länger aus.
Dann muss ich halt erstmal wieder jeden Tag in die Praxis, scheiss drauf, es geht um meine Gesundheit und um die stehts beschissen.
Ich erhoffe mir Stabilität und keinen BK, mit einer gehörigen Portion Zufriedenheit.
Und das kann ich nur wissen , wenn ich es anteste.
N Rückzieher kann ich immer wieder nochmal machen, wenns nicht funzt.
Ich hab das Angebot seit 3 Monaten, das Ding steht 100pro und mein doc unterstützt mich so gut er kann.
Und ich vertraue ihm.
Er ist kein Schnacker.
Also lassen wirs angehen
Die Entscheidung steht jetzt und das allein nimmt mir schon zig kilos von meinen Schultern.
Ich werde berichten, wie`s läuft.
so long |
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Hardcore Bronze-User

Anmeldungsdatum: 25.03.2014 Beiträge: 91
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Verfasst am: 16. Jun 2015 17:20 Titel: |
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@ Quasimodus
danke für die Info bezüglich Deiner entgiftung! Ist schon krass das die dort so flexibel wie n Tanker sind aber das kennen wir ja von den Herren im weissen Kittel leider schon..
Det mit dem Substitol.. Jo wünsche Dir allet jute und das es besser wird für Dich!
Meine Meinung zum Substitol ist das es maslos überschätzt wird aber in Deinem Fall kann es schon gut sein. Ist halt schade das Du dann wieder jeden Tag dort antanzen musst aber wenn es mit dem Bupre so besch... war ist es auf jeden einen Versuch wert! Hoffe Dein Arzt hat ne sonder regelung für Dich nach der langen Zeit in der Du schon in Substi bist.. Z.B das Du Dir das Morphin wenigstens 2 mal am Tag geben kannst und nicht nur einmal!
Wünsche Dir n schönen Urlaub an der See und dann hau rein bei der Morph umstellung! Würde es Dir gönnen das es damit viel besser läuft!
Vg Hardcore |
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surreal Platin-User

Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 16. Jun 2015 17:32 Titel: |
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| QyX hat Folgendes geschrieben: | | Was hab ich denn darunter zu verstehen? |
Bei mir war es immer so, dass ich sowohl Außenreize als auch innere Impulse weniger stark gespürt hatte. Vor allem die "Außenwelt" war irgenwie weiter weg, langsamer, stiller usw. Außerdem war die Stimmung gehoben.
Ich bin jemand, der sehr stark auf Reize reagiert und ich empfinde meistens alles als anstrengend (es ist einfach immer zu viel...). Und da tut es einem dann schon sehr gut, wenn man weniger davon abbekommt. Dazu eben die "Euphorisierung": auf H war ich immer bestens gelaunt. Schlafen kann ich auch nicht gut, mit Heroin war jede Nacht aber wunderbar...
Keine Ahnung, warum das bei dir nicht so wirkt; für mich kann ich jedenfalls sagen, dass ich mich in der Zeit, in der ich Opiate genommen hatte, um ein Vielfaches besser gefühlt hatte als jemals zuvor... |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 16. Jun 2015 18:38 Titel: |
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Moin Quasimodus,
deine Entscheidung ist die Richtige. Dessen bin ich mir sicher. Allzeit Depris schieben mit BK kann echt net das Ende der Fahnenstange sein. Also ausprobieren, wie es unter Substitol sein wird. Vierleicht wirst Du gewinnen und ich denke, die Chancen stehen gut. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, gesund und zufrieden zu leben.
Gut, gesund sind wir Druffis alle net aber wenigstens das Optimum anstreben, das sollte drin sein.
TeX hat mir die erste Zeit gut gegen Depris geholfen. Jetzt net mehr. Wahrscheinlich probiere ich doch mal für ein paar Wochen dieses Scheiss Sertralin aus, auch wenn ich Unmengen Lactulose saufen muss und net mehr poppen kann.
Wie Du schon sagst, Quasi, Gesundheit geht vor. Und wie ich diese Depris hasse...
Habe 24 Stunden kein TeX genommen und dann eine Mininpriese Gift gezogen. Erstmal keine Wirkung. Zwei Stunden darauf nochmal ne Minipriese. Echt net viel. Nach drei Minuten Merk ich es deutlich im Kopp. Diese deutliche Wirkung hat nicht sehr lange angehalten. Danach aber stundenlange wie ein bißchen benebelt und müde. Und ich bin sicher, die Rezeptoren waren noch nicht gänzlich frei von allem TeX. Diesbezüglich bin ich ja blutigster Anfänger. Für heute reicht mir das als erste Erfahrung. Lieber zuwenig, als zuviel und ein Problem, mit dem ich dann net umgehen kann. Wie wäre wohl die Wirkung von so ner Minipriese, wenn ich am nächsten Tag 48 Stunden ohne TeX gewesen wäre? Heftig, net wahr?
Quasi, genieße die Tage am Meer und dann geht es hoffentlich bergauf für Dich. Ich wünsche es Dir.
Es wird sicher noch ne Zeit brauchen, bis die Verschreibung von ret. Morph genau so normal ist, wie bei Metha und TeX. In ein, zwei Jahren wird viel mehr davon offiziell verschrieben werden.
LG der Levi |
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normanthedoorman Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.06.2015 Beiträge: 401
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Verfasst am: 16. Jun 2015 19:08 Titel: |
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| Quasimodus hat Folgendes geschrieben: | moin Levi,
hab mir jetzt nochmal 2 Tage lang das Hirn zermartert, wegen der Umstellung.
Pro und contra etcpp.
Jedenfalls waren die letzten 15Monate mit Buphre die Zeiten mit dem meisten BK, seit Beginn meiner Heroinsucht.
Ich fühl mich quasi jeden Tag scheisse und kompensier das mit Gift und Benzos.
Das kann der wahre Jakob nun auch nicht sein.
Heute nochmal ausführlich über das Thema mit meinem doc geredet, auch was TH angeht.
Das steckt ja alles noch in den Kinderschuhen mit Substitol D, ich glaube , es werden Lockerungen individuell immer irgendwie drin sein.
Fahre jetzt nächste Woche fürn Kurzurlaub an die Nordsee, mit Buphre, noch.
Dann, am 29.6. fangen wir an, umzustellen mit erstmal 200-400mg morgens und dann den Tag gucken, wieviel ich brauche, um gut abgedeckelt zu sein.
Eins ist klar, wenn ich so weiter mache wie bisher, gehe ich vor die Hunde.
Da probier ich es dann doch lieber aus, ein Versuch ist es auf jeden wert, finde ich.
Kann ja wirklich sein, dass mich das Substitol rettet, denn diesen Zustand und diese Depris, das halte ich einfach nicht länger aus.
Dann muss ich halt erstmal wieder jeden Tag in die Praxis, scheiss drauf, es geht um meine Gesundheit und um die stehts beschissen.
Ich erhoffe mir Stabilität und keinen BK, mit einer gehörigen Portion Zufriedenheit.
Und das kann ich nur wissen , wenn ich es anteste.
N Rückzieher kann ich immer wieder nochmal machen, wenns nicht funzt.
Ich hab das Angebot seit 3 Monaten, das Ding steht 100pro und mein doc unterstützt mich so gut er kann.
Und ich vertraue ihm.
Er ist kein Schnacker.
Also lassen wirs angehen
Die Entscheidung steht jetzt und das allein nimmt mir schon zig kilos von meinen Schultern.
Ich werde berichten, wie`s läuft.
so long |
Hi Quasi,
Du schreibst, daß es Dir seit ca. 15 Monaten schlecht geht und Du seitdem den höchsten BK hast. Man kann also davon ausgehen, daß Du längst auch schon eine ausgeprägte Benzoabhängigkeit entwickelt hast.
Wie willst Du denn dieser "nur" mit einem Substitutwechsel entgegenwirken?
Lg.N. |
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Quasimodus Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1818
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Verfasst am: 16. Jun 2015 22:28 Titel: |
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hi normann,
auf Benzos bin ich mit Cleanzeiten schon fast solange drauf, wie mit Gift.
Schätze, seit Mitte 90er, als Mittel erster Wahl , um von den heftigen Kokawahnkrisen runterzukommen.
Ich war mal knapp 10 Jahre übelst auf Koks in den 90ern, auch i.v.
Da brauchte ich die Benzos , sonst wäre ich durchgeknallt, ohne Witz.
Die Kokazeiten sind hinter mir geblieben zum Glück,
die Benzosucht ist geblieben plus Lyrica die letzten 2,5 Jahre.
Ich hab beim doc nicht 1ne saubere UK abgegeben, aber immer Tacheles mit ihm geredet mit ihm.
Die fucking Lyrica hab ich seit Anfang Juni kalt runtergemacht, ne Nase Gift, wenns absolut nicht mehr auszuhalten war.
Aber ich habs geschafft.
Die Benzos sind jetzt dran.Mein doc hat gesagt, stationär Benzos runterzumachen, wäre Schwachsinn, er macht das ambulant mit mir, auch seit Anfang Juni.
Bin jetzt aktuell erstmal auf 1omg Diazepam angelangt ( v 40 mg), und gehe jetzt in Minischritten auf null.
Hätte ich das nicht endlich mal angeschoben, hätte er mich nicht mehr in Substi halten können auf lange Sicht, die Komission hat sich meiner schon angenommen, und die Kommission steht nicht auf BK und schon garnicht auf Benzos.
Ist ja auch ein Scheiss.
Macht dich aber so süchtig.
2004, hab ich erfahren, ich bin positiv, da war mir erstmal alles latte und ich hab richtig Gas geben.
Mittlerweile gehe ich offensiv mit der Krankheit um, hab 2009 erstmal die Hep C mittels Interferon in 14 endlos langen Monaten besiegt.
Benzos machen dich zu einem anderem Menschen, du bist nicht mehr der, der du ohne die Teile warst.Das hasse ich.
Und hab deswegen die Motivation davon jetzt endlich auch wegzukommen.
Der Weg ist bereits angegangen.
Letztenendes geht es mir um BK_ Freiheit, ich muss wg dem HIV schon genug Pillen futtern.
Und die Benzos vernebeln mir das Hirn, die Depris gehen davon schon lange nicht mehr weg,
aber sie werden weggehen, wenn ich in naher Zukunft auch von dem Diazepam weg bin, davon bin ich überzeugt.
Ich hab fast 25 Jahre Vollgas gegeben, mit allen Konsequenzen, jetzt wünsch ich mir einfach nur ein wenig Abstand vom Wahnsinn.
lg |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 17. Jun 2015 05:55 Titel: |
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Quasi,
du schaffst das mit dem Benzo abkicken und BK frei. Weil du es willst. So wie du schreibst, scheinst du einen echt fähigen Doc zu haben, der dich hält. Eh, das ist nicht selbstverständlich.
Alles Glück der Welt für Dich
Lg |
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normanthedoorman Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.06.2015 Beiträge: 401
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Verfasst am: 17. Jun 2015 08:51 Titel: |
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Ach Du scheixxe, positiv, Interferon grad hinter dir...Da muß man direkt Deinen noch vorhandenen Lebensmut bewundern und den Willen, das Beste draus machen zu wollen...
Jedenfalls alles gute und viel Glück dabei.
Mit Deinem Arzt scheint Du wirklich Glück zu haben, ist ja auch die erste Voraussetzung dafür, daß überhaupt noch irgendwas klappt...
Lg.N. |
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TeenIdle Silber-User


Anmeldungsdatum: 13.03.2013 Beiträge: 132
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Verfasst am: 17. Jun 2015 09:04 Titel: |
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HIV Positiv oder auf Hep C, Quasi?
Wenn nur die Hep C, freue ich mich echt sehr für dich, dass du jetzt wieder komplett gesund bist und nicht noch mehr medis gewesen musst täglich. Und wenn auch noch HIV, dann sage ich, dass das heutzutage echt nicht mehr die Hölle ist, die es mal war. Aber du weißt du dann bestimmt selbst, durch deinen doc.
Solche Posts von dir wie der hier sorgen bei mir (und vielen anderen forenmitgliedern) übrigens -neben deinem fachlich gutem wissen- für einen höllenrespekt vor dir. Man liest was du schon alles durchgekämpft hast und, dass du irgendwie immer nochmal die Kurve gekriegt, einen Ausweg gefunden hast. Es gibt mir wirklich mut, wenn ich lesen kann, dass es Menschen gibt, die solange kämpfen können und lässt mich auch ein bisschen an mich selbst glauben. Einfach zu wissen, dass es möglich ist...
Viel Glück noch Quasi! |
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Quasimodus Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1818
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Verfasst am: 17. Jun 2015 09:53 Titel: |
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moin,
beides TeenIdle , beides.
Hatte schon die A, die B hab ich gar nicht geschnallt, das ich die hatte, die C sei Anfang der 90er.
Da musste ich 2009 erstmal 4 Ärzte abklappern, bis einer endlich sagte, okay wir ziehen das durch mit Interferon.
Die Bestimmungen sind mittlerweile glaub ich noch mehr an BK_Freiheit gebunden, um überhaupt Interferon machen zu können.
Jedenfalls war das die Hölle.
30 kg abgenommen, Lungenentzündung, konnte nix mehr Essen, Pilz in der Speiseröhre, ich bin in den 14 Monaten echt am Stock ins KH geschlichen zur mtl Kontrolle.
HIV_technisch hab ich 3Kombis durch, bin jetzt bei meiner 4.
Isentress & Truvada, 1ne morgens, 2 abends, das ist noch okay.
Andere müssen weitaus mehr Pillen in sich reinschütten.
Yo, und nun Substitiol.
Ich will endlich Ruhe im Karton und in >Würde leben, könnt ihr das nun verstehn.?
lg |
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TeenIdle Silber-User


Anmeldungsdatum: 13.03.2013 Beiträge: 132
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Verfasst am: 17. Jun 2015 12:24 Titel: |
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So eine Therapie muss ja echt die Hölle sein. Aber wahrscheinlich nicht mal halb so schlimm, wie wenn die Krankheit ausbricht, denke ich.
Wie hast du die ganzen Krankheiten denn bekommen (wenn ich fragen darf)? Nur durchs fixen?
Ich habe HIV, aber nicht durchs fixen sondern umgekehrt. Ich habe mit H angefangen, weil ich Mit der Diagnose nicht klar kam. Also das war einer der vielen Gründe die mich zu dem Zeitpunkt dazu bewegt haben...
Triumeq bekomme ich seit Anfang an. Die ersten Monate habe ich zwei Tabletten bekommen, aber Triumeq ist ein Präparat aus den beiden.
Warum musstest du denn deine medis wechseln? Hatten die anderen Nebenwirkungen? |
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normanthedoorman Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.06.2015 Beiträge: 401
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Verfasst am: 17. Jun 2015 12:35 Titel: |
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Hey Quasi,
Du bist jetzt also schon auf 10mg Diaz/Tag runter, gratuliere, das ist echt eine verdammt große Leistung.
Dann würde ich das an Deiner Stelle nicht ganz so verbissen sehen - bei dem, was Du durchgemacht und auch noch vor Dir hast, könnte man mit diesen 10mg doch auch durchaus seinen Lebensabend genießen, ohne angefangen bei den absoluten Benzonulltagen sich noch monatelang mit Entzugssymthomen rumzuschlagen...
Meine Güte, die Medis gegen HIV sind ja auch nicht von Pappe, was machen da denn nun noch alberne 10mg Diaz aus, wenn es dir ansonsten und/oder damit aktuell gut geht?
Meine persönliche Meinung.
Natürlich wünsche ich Dir, daß du alles schaffst, was Du Dir vorgenommen hast, aber übertreibe es eben auch nicht, das könnte nach hinten losgehen. Nicht alles auf einmal, vielleicht nicht mal alles...
Lg.N. |
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dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 17. Jun 2015 13:06 Titel: |
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Moin Quasimodus,
Du scheinst ganz schön hart im Nehmen zu sein.Lyrika abkicken.etc..
Bei mir ließ das im Lauf der Jahre nach. Gesundheitlich stehe ich ähnlich da, wie die meisten, die vor Jahrzenhnten anfingen, dem HIV bin ich zwar entkommen, trotz infizierten Partnern und Pumpen von anderen,das war es aber auch schon..
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass das Substitol Dir mal ne Atempause verschafft!
Für mich heißt 0,5 Subu drauf, aber es ist doch ein Unterschied zu höheren Dosen. Aber Cleangefühl? Nee, das hab ich erst, wenn ich morgens nichts brauche, um meinen Tag leben zu können. Ich hab genug von den Nebenwirkungen, ganz besonders der, dass meine PS stärker werden von dem Zeug. Ich bin manchmal so hibbelig und unkonzentriert, dass man an ein hyperaktives Kind erinnert wird.
Und die orangenen Teile, das Generika ist echt ekelig, ich nehm die nämlich. Ist grad nix anderes zu kriegen, ohne größeren Aufwand...mach aus ner 8er kleine Portionen.
@Levi
Du hast ja gespürt, dass die Yogawoche gut tat. Wenn ich zum Beispiel in der Türkei, meinem 2. Wohnsitz sozusagen, abdosiere, ist das ein Klacks. Hier in D wird jedes 0,1mg zur Herausforderung, gerade unter 1mg. Wie sehr die Psyche daran beteiligt ist, zeigt sich derart, dass ich an dem Ansatz fest hielt. Was hilft, wird in den Alltag aufgenommen, was schadet, muss raus. Das ist an sich schon eine Lebensaufgabe, aber ich habe mich dafür entschieden.
Dazu hab ich mal etwas von einer Frau gelesen, die schrieb, dass sie, seit sie ADs nimmt, ihren alkoholkranken Mann besser ertragen kann - dass sich aber nichts ändert. Sie hat die Pillen dann abgesetzt und sich getrennt.
Wenn man Mediziner hört, denkt man, man sei im Krieg. Da wird das Bakterium "bekämpft", die Krebszellen "vernichtet", dem Ebolavirus den Kampf angesagt usw. Aber alle meine Freunde, die "kämpfen" sind unglücklich und ich war es auch lange. Erst ab dem Moment, in dem ich mich dem Fluss anvertrauete - und in meinem Fall ist das kein bloßes Geschwafel - ging es bergauf.
Ich hab auch gedacht: Was habe ich zu verlieren? Ich hab noch ein paar gute Jahre vor mir, warum sollte ich sie im Kampf verbringen? Ist nicht so leicht gewesen, sich von dem zu verabschieden, was "angesagt" ist. Ich dachte zum Beispiel oft: Du musst jetzt dies oder jenes tun...Nee, ich muss gar nichts, das ist mir heute klar.
Ziemlich verrückt, den Tag nach seinem feeling zu leben, aber genau das versuche ich. Ich hab alles, was geht abgeschafft, wo "muss" enthalten ist. Können sich die meisten gar nicht vorstellen, es geht aber, dauert allerdings. Doch letztendlich geht es schneller, als sich permanent im Kreis zu drehen. Hab ich alles hinter mir.
Mal ganz ehrlich - wer bräuchte im Paradies Drogen? Der Körper würde alles selbst herstellen, merkt doch jeder, wenn er mal happy ist. Die innere Einstellung hat mehr Einfluss auf Krankheiten, als man sich vorstellen kann.
Und jahrelanger Konsum setzt unsere Körpereigenen Systeme lahm. Auf Metha war ich so abgedämpft, dass meine Bauchspeicheldrüse schlapp wurde. Ein Bissen Fleisch im Mund und ich war satt. Auch die Lunge hat nachgelassen - liegt in der Natur der Opis und Downer. Dass da irgandwann Depris kommen, ist wohl normal. Besonders, wenn das Drumherum suboptimal ist.Und das ist ja wohl bei den meisten Konsumenten der Fall.
Egal, um wen es ging, sobald die Cleanrunde angesagt war, ging es berg auf. Ein Bekannter hing schon an der Dialyse, Leber hat auch nicht mehr soo viel gemacht, die Ärzte gaben ihm noch ein paar Monate. Das ist jetzt fast 5 Jahre her. Vorher konnte er kaum noch laufen. Jetzt geht er ein paar Stündchen in der Woche irgendwo aushelfen. Seine Freundin hat ihn mit Kräutern, Silberwasser, Schüsslersalzen und und vollgestopft, ihm alles vor die Nae gestellt, was "gesund" ist und hat ihn unterstützt. Benzos weg, Alk weg. Und das nach fast 20 Jahren, vorher auf H. Er sieht echt gut aus! Man erkennt ihn kaum wieder.
Ich höre von vielen, "ohne" geht es nicht. Respektiert. Keine Frage.
Aber ich kenne Leute, die dem Tod von der Schippe sprangen, weil sie dann auf Null gingen. Im Übrigen, hat sich mein BK Richtung Null geschraubt, als meine Freundin ins Krankenhaus kam mit ner Sepsis, was wohl ursprünglich von ehemaligen Abszessen kam. Wir wollten zusammen was aufziehen, das Leben genießen. Sie ist nicht mehr da.
Das tut nicht nur ohne Ende weh, in mir hat sich auch noch mal was verändert. Bevor ich ein paar Krümel mehr nehme, schau ich erst mal, ob es nicht auch so geht. Und meistens funktioniert es. Der Schock hat mich noch mal ein Stück näher an den Glauben gebracht, dass Drogen keine Lösung sind, ich kann sie nur in mir finden. Das hat sich verinnerlicht. Vorher gab ich schnell nach, wenn ich mal schräg drauf war. Jetzt halte ich es aus und warte, dass es besser wird und das tut es regelmäßig. Ich bin genauso süchtig, wie alle anderen, aber die Erfahrungen gehen tief und ich richte mich danach. Und es ist noch gar nicht so lange her, da hab ich echt überlegt, ob ich meinem Leben nicht ein Ende machen soll - viel zu anstrengend und nur noch beschissene feelings .
In dem Punkt geht es mir vermutlich ähnlich wie Dir, Levi
Super empfindliche Psyche, schnelle Überforderung und miese feelings frei haus ohne Ende.
Die Drogen waren keine Lösung, mein Handeln ist es aber. Und ich zieh alles ran, was Hilfe verspricht. Ernährung fürs Gehirn, Tantra, Natur und jetzt auch wieder soziale Kontakte. Und somit eine Umkonditionierung der Hirnchemie. Besonders gut wirkt bei mir, die Sprache zu verändern. Das ist im Gehirn mit Zentren der Stressantwort gekoppelt. Überhaupt tue ich alles, um diese Kreisläufe zu "entlasten". Wirkt besser, als ADs, ist aber auch aufwendiger.
Ich hab eigentlich nur "kranke" Leute um mich herum, Sucht, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie, körperliche Erkrankungen. Und ich weiß, dass mein Konzept der Schlüssel ist. Na klar muss das auf die Interessen etc der Person abgestimmt sein. Betz, Lauster und zig andere Schreiber schmeißen ein Buch nach dem anderen auf den Markt, in dem die Leute dazu aufgefordert werden, ihr Leben auf sich abzustimmen - und nicht umgekehrt.
Als ich auf dem Weg zu einem Freund war, hat sich meine schizophrene Freundin auf dem Beifahrersitz bald in die Hose gemacht vor Angst bei 100km. Auf der Rückfahrt war sie happy, sie hat sich so wohl gefühlt an dem Abend mit ihm, so sehr, dass sie bei 160km noch lachte. Ich finde, das Beispiel sagt alles im Hinblick auf meine Grundeinstellung.
Alles liebe für Euch, ich kann jetzt in der neuen Hütte weiter machen und werde die nächste Zeit viel arbeiten und weniger schreiben können. Hoffe, dass es mit der Telekomumstellung passt - sonst kein Internetzugang in 2 Wochen...
P.S. Grad kam ein Anruf einer verzweifelten Freundin (nicht süchtig, aber Angststörung) Kaum, dass sie ihren Stressjob los war, sitzt sie schon wieder in einem Kurs vom Amt. Ausgemacht war, dem Gehirn erst mal Ruhe zu geben und allmählich zu schauen, was vllt passt. Nee, da musste sofort wieder dem Rechnung getragen werden, was man "zu tun" hat. Ende des Gesprächs: Raus aus dem Kurs, Krankenschein, Attest. Beispiele satt, wie man sich das Leben selbst schwer machen kann...  |
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