Einsamkeit

[Dr.Mabuse]

Man muss seine Bedürfnisse auch mal Komunizieren...sprich miteinander reden...

Mit dem "Erspüren" ist das halt so ne Sache...ist was für Hellseher und Magier...

Gruß...

[Soltau]

[Gaucho]

Wenn man es seit seiner Geburt nicht anders kennt, dann ist es bestimmt erheblich leichter damit umzugehen.

Schon als kleines Kind war ich sehr oft allein in meinem großen Zimmer und musste mich mit mir selbst beschäftigen. Ich hatte zwar jede Menge Spielzeug aber niemanden mit dem ich hätte spielen können.

Auch im ganztägig betreuten Kindergarten, in dem ich oft von 8.00-17.00 Uhr war, fühlte ich mich sehr oft allein. Da dieser seinen Schwerpunkt auf Barrierefreiheit gesetzt hatte, verwendeten die Erzieher ihre meiste Zeit darauf, den geistig zurückgebliebenen Kindern ihre Aufmerksamkeit zu widmen.

So kam es halt, dass die wenigen "normalen" Kinder sich ihre Zeit totschlagen mussten und oft nicht zueinander fanden. In meinen Augen war das damals schon ein sehr merkwürdiger Kindergarten und ich ging nur relativ ungerne dort hin. Auch wenn dieser für damalige Verhältnisse sehr neu und luxuriös ausgestattet war.

Wahrscheinlich hat mich diese Zeit damals besonders geprägt, sodass ich fortan nie wieder aus meiner Eigenbrötlerrolle herausgefunden habe.

In der Grundschule war es zwar erheblich besser und ich hatte zum ersten Mal viele Freunde bzw. genoss durch meine sehr guten Leistungen ein hohes Ansehen, sowohl bei den Lehrer, als auch den Schülern.

Doch spätestens nach der Grundschulzeit sollte sich das wieder ändern und ich hatte große Probleme mich in die neue Hierarchie einzufinden. Dieser Umstand hat sich seitdem leider nie wieder geändert.

Ich hätte womöglich die Schule wechseln sollen und das Ruder vielleicht nochmal rumgerissen. Doch bringt es nichts, sich jetzt noch den Kopf darüber zu zerbrechen. Denn was passiert ist, ist passiert und die Vergangenheit lässt sich leider nicht mehr ändern.

Inzwischen habe ich mich mit diesem Zustand arrangiert und fühle mich eigentlich nicht mehr einsam, sondern höchstens noch allein. Es funktioniert also.

Wenn ich eine Zeit lang in Gesellschaft bin, dann macht mich diese Gesellschaft auch sehr oft müde und ich habe das Bedürfnis wieder allein zu sein. Während meiner Bundeswehrzeit habe ich mich nach Dienstschluss sehr oft zurückgezogen und wollte nur noch meine Ruhe haben, was andere Menschen nicht verstehen konnten.

Die dauerhafte Gegenwart anderer Menschen, ist etwas was mich unglücklich macht. Ich brauche die Abwechslung und genug Zeit für mich allein.

[mikel015]

[nebukadnezar]

[schattengewächs]

@ sonderbar, klingt mir persönlich jetzt irgendwie zu "kopflastig" wie du an die Sache rangehst, - hab nur kurz quergelesen.

@ gaucho: schöner, ehrlicher Bericht - kommt authentisch rüber. Schön auch, dass du immer noch lebst, wieauchimmer...
Die Dauer-anwesenheit eines Menschen ist mir auch "zuviel"- nur bei Tieren geht das...

@ mikel: über Sex zu sprechen,- also Bedürfnisse zu "kommunizieren" nimmt ja komplett jede Magie raus aus der Sache. Das ist ja ungefähr so blöd, wie "das Erklären von Witzen, die jemand nicht kapiert hat..." - es ist einfach ein zu intuitive Ebene, wo Sprache nur im "Notfall" eingesetzt werden sollte, finde ich zumindest. Entweder es passt oder nicht. Fertig.
Aber ich will dir jetzt auch nicht zu nahe treten, - hoffe der beschriebene Konflikt ist nicht deine Realität -
@ honey: sehr schöner Beitrag!

liebste Grüße in die Runde!

[perl]

Hallo schattengewächs,

ich finde nicht, dass das Sprechen über seine/ihre Bedürfnisse beim Sex die Magie nimmt, im Gegenteil.

Wie viele Missverständnisse und unerfüllte Wünsche geschehen durch nicht kommunizierte Wünsche/Vorlieben.

Wenn man quasi voraussetzt, dass der Partner schon die eigenen Bedürfnisse "riecht", steht man auf verlorenem Posten.
Das Kommunizieren der Wünsche ist für mich die Grundvoraussetzung für ein erfülltes Sexualleben, da stimme ich mit Mikel überein.

So viele Missverständnisse entstehen, weil die eine sich etwas wünscht, was der andere nicht erfüllen kann, einfach, weil er es nicht weiß.

Kommunikation ist hier, wie auch in fast allen anderen Lebensbereichen eine Bereicherung und Erleichterung.
Auch, um den Druck rauszunehmen, alles "richtig" machen zu müssen ohne zu wissen, was der/die Partnerin wirklich möchte.

Der Magie tut das meiner Ansicht nach keinen Abbruch.

Gruß perl

[ast]

Du sprichst mir aus dem Herzen, Perl

[nebukadnezar]

Klar, am besten intuitiv und selbstverständlich, aber manche Menschen wachsen in solchen Zwängen auf , dass Sex nur im Dunkeln stattfinden darf, nach festgelegten Regeln und da muss man mal das Licht an machen.😉😀 Und diese Kommunikation muss ja keine Diskussion oder detaillierte Zeichnung sein.


LG N

[mikel015]

[mikel015]

[nebukadnezar]

[sim8]

auf jeden fall gibt es 3 ebenen, wo mensch Nähe suchen oder finden kann.

körperliche nähe
seelische nähe, also gefühl, wünsche , träume.
und geistige nähe, Gedanken, Ideen, Einfälle...

das kann durchaus der fall sein, dass man sogar unter vielen menschen ,
die eigenen und besonderen
Gefühle und Gedanken nicht austauschen kann, wie man es sich wünschen würde und man sich dadurch mal einsam und verlassen fühlt,
weil einem was fehlt.

eine Partnerschaft funkt besser, je mehr von den 3 ebenen
gemeinsam begangen werden kann.

[schattengewächs]

huhu perl.
Ich funk jetzt wieder mal "dazwischen" (in den Club der virtuell treulosen Seitenspringern) - weil ich ja auch nicht immer nur hier im Forum unterwegs bin... (will das auch etwas reduzieren). Ich laber einfach zuviel. Auch viel Nonsense.

Ja, klar, dein Einwand ist schon berechtigt, irgendwie.
Ich finde es auch wichtig, eigene Bedürfnisse zu äußern, weil der andere die ja nicht immer "erspüren" kann, es sei denn er ist hs (hochsensibel)... -
also ich hab auch z.B. oft gesagt: " bitte beiß mich gerade mal in den Nacken, aber fest!- ich hab da gerade ne Blockade, ..." das wirkt Wunder. oder sonstwie mit "Regie-anweisungen" (sogar während dem Sex) aufgewartet, - bis ich dann selbst so lachen mußte, weil ein Typ meinte "jetzt hör mal auf mit den ständigen Regie-anweisungen, sonst werd ich noch bekloppt!" *hust* - also lol. Der Flow war erstmal weg. Ist ja klar. Alles nicht so easy, irgendwie.

Aber es gibt eben auch ganz klar Bereiche, da sollte zuviel HIRN und DENKEN nicht dominieren. Meiner Meinung nach. Jeder darf hier natürlich Widerspruch einlegen, wie immer.
Lieben Gruß!

[Beverly_Marsh]

Einsamkeit hat natürlich auch seine Vorteile.

Wenn man höchstens sich selbst vertraut, kann einen auch niemand enttäuschen. Also kein anderer Mensch. Man ist dann ganz für sich selbst verantwortlich. Man fällt dann auch weniger auf die Nase.

Trotzdem ist es wohl so, dass die meisten schon gerne die eine oder andere Person hätten, die sie als Vertraute bezeichnen können. Da bin ich keine Ausnahme. Dann aber denke ich...siehe oben...das ist riskant...und gefährlich. Und so wirklich normal mit anderen Menschen umgehen, kann ich nicht. Also in der Schule mittlerweile schon und in der Gruppe auch. Aber dass ich da jetzt wen total nah an mich ran lasse...da funken die Schranken in meinem Hirn eindeutig SOS.

Vielleicht ist manchmal auch eher das Anders-Sein ein Problem. Dass man eben nicht normal tickt oder ticken kann. Und dann manchmal zwar auf die Normalos runter schaut, aber letztlich trotzdem genau weiß, dass das Leben viel einfacher wäre, wenn man selbst so ein Normalo wäre.