ist es die Angst ?

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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2017 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ist es die Angst?

Mal die Sucht aussen vor gelassen. Angst spielt sicher eine große Rolle.
Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und tut sich oft schwer neue Dinge anzugehen. Stichwort: Comfortzone.
Leidensdruck und eine starke Persönlichkeit scheints Du ja zu haben. Geh es an!
Leben willst Du ja...
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2017 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Dr Mabuse,
ich glaub, wer von seinen Freunden nach hause fährt und sich einsam fühlt, der hat wohl nicht die richtigen. Oder ist anders gestrickt. Auf Beziehung allein gepoolt, vllt...Letztes Jahr, wo es mir echt mies ging - Du erinnerst Dich? - kam ich z.Bsp von nem Chillausflug mit jemandem heim, den ich eigentlich nur zum kiffen treffe. Wir fahren dann in der Gegend rum, bleiben irgendwo, wo es uns gefällt, oder haben schon vorher ausgemacht, wohin es geht und daheim später hab ich mich happy gefühlt und bin zufrieden ins Bett - mir hat in dem Moment nix gefehlt - und bevor ich unterwegs war, ging es mir nicht gut. Es gibt vieles im Leben, das es einem versüßt. Und dann geht auch die Einsamkeit. Aber manchmal muss man sie einfach ertragen. Ist nicht schön, weiß ich. Confused
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Schlaumeier
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1934

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2017 05:00    Titel: Re: ist es die Angst ? Antworten mit Zitat

Quasimodus hat Folgendes geschrieben:

...
Ich glaub, bei mir ist das so, ich hab Angst vorm Leben.
Ich hab nie was anderes gemacht als scene und dachte mit Ende 40 OD o sowas.
Von wegen.
Jetzt sitz ich hier und das Leben hat mir noch n paar Jahre vergönnt, ok, man weiss ja nie wielange noch ist, aber über der Zeit.

Was mach ich nun ?
Ertmal wieder clean werden.
Koks /Gift ballern ist keine Option mehr.
Ich Angsthase muss auf Menschen zugehen, ganz wertfrei.
Anders wird das nix und ich sterbe als einsamer Schlucker.

Entwoehnung …
… oder nach der Entgiftung ist vor der Entgiftung …
Fuer mich war die Entgiftung immer der leichteste Teil. Es gibt um Koeln echt komfortable Entgiftungen mit ein bisserl Ergo, Beschaeftigungstherapie, Sport, gutem Essen und Einzelgespraechen. Dazu wurde / wird? man relativ entspannt ausgeschlichen. Da ist mMn jede Unfallreha anstrengender.
Das eigentliche Problem war immer das danach, die Entwoehnung. Die dauert und es gibt kaum Entspannung oder Puffer. Du musst auf einmal mit all Deinen Unzulaenglichkeiten, Wewehchen und Aengsten klarkommen, vor allem ohne Drogen das Leben leben, oder zumindest ertragen lernen. Es ist der taegliche Kampf mit den eigenen Geistern die nach Ihren geliebten Drogen schreien 24h/7d
Bei vielen kommen noch Psychosen oder andere grenzgaengerische Krankheiten dazu die Dir im nuechternen Kopp das Leben zur Hoelle machen. Die habe ich zum Glueck nicht.
Wichtig war mir bei meinen zahlreichen Versuchen der Ortswechsel sowie der Abschluss mit alten Kontakten und Mustern.
Agressionen habe ich versucht mit Sport, das beste war Kickboxtraining, zu kompensieren. Ausserdem hilfts zu etwas Schlaf zu kommen und macht fit, geistig wie koerperlich. Vieleicht findet man sogar Freunde.
Natuerlich sollte man sich Gedanken machen was man selbst vom Leben erwartet, sich evtl. Ziele setzen. Allein das Ziel „clean sein“ oder ein neuer Laminat reicht nicht aus, weisste ja selbst.
Ein jeder braucht etwas anderes. Der eine seine Freiheit, der andere Regeln, viele eine Gemeinschaft mit fester Struktur oder andere faellen nur die Entscheidung und haben die Kraft alles umzusetzen von sich aus. Einfach mal in einen Biergarten im Park setzen, nen Eiskaffee schluerfen und nicht aufstehen bevor Du ein paar Deiner Vorstellungen, Traeume, Wuensche und Hoffnungen zu Papier gebracht hast. Ne Woche spaeter nochmal dahin und drueber nachdenken was Du davon verwirklichen koenntest.
Ich habe mehrere Therapiejahre gebraucht. Ein Jahr „Le Patriarche“ mit Rausschmiss, eine neun Monate mit Abschluss (Tauwetter) und 2 Abgebrochene. Die Erfahrungen aus den Therapien, dem Knast, meinen Reisen und dem Scheiss Drogenalltag als Gesammtpacket haben es mich packen lassen soweit zu kommen wie ich heute bin. Abgeschlossen habe ich mit dem Scheiss immer noch nicht, aber mein Leben ist ein besseres. Von meinen 2 Jahrzehnten H Sucht habe ich mehr als 15 Jahre versucht aufzuhoeren. Jetzt bin ich halbwegs clean, was Opis betrifft ganz clean, und das ist gut so. Der Kampf hat sich gelohnt.
Was ich Dir sagen will? „Gib nicht auf“
R.
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Fjara
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Anmeldungsdatum: 31.05.2016
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2017 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Domenico
Wollte noch deine Fragen beantworten.
Mein "Problem" , ich bin in Substitution, am reduzieren von 16mg bis jetzt bei 6 mg.
Ich hab nur ein Handy, wird auch wohl so bleiben da ich eigentlich keinen Computer brauche, bzw. dafür Geld ausgeben würde. Privat schreiben möchte ich nicht so gerne, und hab auch nicht soviel Zeit dafür und mit Handy sehr umständlich, auch rede ich sehr gerne lieber persönlich , schreiben ist nicht so meins, deshalb sag ich auch immer direkt ja wenn es um ein Treffen geht.
Was ich so mache hast du noch gefragt. Ich bin um 8 Uhr aufgestanden gefrühstückt, bisschen rum gekrost gelesen nun auf zum Sport dann Sauna danach Mittag essen danach mit Freunden treffen danach Abendbrot Film schauen, morgen früh wieder arbeiten...
Was machst du so schönes?
Liebe Grüße
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2017 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Fjara...hab mal gehört das man in der Sauna gegart werden könnte.
Oder was denkst du wozu es diese ganzen Sauna Aufgüsse gibt? Je nach Geschmacksrichtung, kannst du Kokos z.B. für Asia Style nehmen oder auch Waldbeeren und Kräuter für Wildgeschmack.. Wink
Ne mal im Ernst...geh gerne in die Sauna
nach dem Sport gibt es nichts besseres um zu entspannen...

L.G.
Mikel
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2017 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

hi fiara,ja kann ich verstehen.ich hoffe das ich bei einem neuen forentreffen auch dabei bin wenn es net so weit weg ist vom rheinland,kommt halt drauf an.weil ich
kann in zügen nur 1.klasse fahren wegen der angststörung sind mir in der 2,klasse zu viele leute und zu eng.
also heut mache ich garnichts nur bisl tv gucken und abhängen.früher hab ich mal krafsport gemacht aber durch diese lethargie hab ich das auch aufgegeben obwohl ich alles zum trainieren zu hause hab trotzdem fehlt mir der elan,leider!
was arbeitest du denn?ich bin ja leider krankgeschrieben,vorher war ich geschäftsführer in der pizzeria meiner familie aber jetzt kann ich nichts mehr machen wo ich viel kontakt zu menschen habe,ist echt mist!
aber freunde sind wichtig.seit ich richtig drauf bin haben sich die anzahl meiner freunde mehr als halbiert,ja so ist das!LG
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 8. Jun 2017 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hi Quasi..

Ich wünsche dir das dir morgen eine Frau über den weg läuft,und ihr euch ineinander Verliebt...

Dann brauchst keine Drugs mehr...oder so gut wie gar nicht..


Netter Einwurf Doc, doch ich befürchte, wie bei sovielen die sich nach überstandender Entgiftung in eine grenzenlose (Liebes)-Beziehung gestürzt haben, dass ich von einer Sucht in die nächste schlittere.
Und da bin dann nicht nur ich mit meinem fucking EGO, sondern dann gehts um Menschen, Gefühle, evtl noch kleine Kinder.
Da hört der Spass dann definitiv auf.
Ich glaube, wenn ich es schaffe clean zu werden und erstmal ne Zimmerpflanze 1 Jahr so pflege, dass sie nicht eingeht, dann kann man das nächste Ziel anpeilen.

Echt Leute, ich seh das so oft, da reisst mann/frau sich den Arsch auf um endlich drogenfrei zu sein und schon ist die Beziehung am Start, die erstmal geführt werden muss.
Verliebtsein am Anfang ist die schönste Sache der Welt, aber eine Beziehung interessant und prickelnd am laufen zu halten ist harte Arbeit.

Naja, ich hab mich heute nacht wieder gequält, hab mir in den Kopf gesetzt kalt runter vom Gift, um 14.30h stand ich beim dealer und ringe gerade um Fassung , um mich nicht wieder zum Vollversager abzustempeln.
Ich weiss auch nicht, ich wünsch mir so sehr clean zu sein, aber das ist das Ding mit Anspruch und Wirklichkeit.

Klar, Sport ist immer gut für Körper, Geist und Seele, aber wenn ich davor erstmal ne Nase Gift ziehen muss...kp, iwie kontraproduktiv.

Vielleicht sollte ich echt mal über einen Neustart in einer anderen Stadt nachdenken, wenns geht natürlich clean, allein schon der Möglichkeiten wegen.
Von junkies,haben sie doch überall (verständlicherweise) die Nase voll, da kriegst du n Platz im Wohnheim und kannst gucken wie du klarkommst.

Die 80/90er sind definitiv vorbei, wo du als junkie noch die Parks der Grosstädte einnehmen konntest, das war noch ein ganz anderes Lebensgefühl.
Heutzutage geht das nicht mehr alles so einfach ab, mit no future kommst du nicht mehr weit, es sei denn du bist in der zeitschleife hängengeblieben, wie so einige.

lg
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joe
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1170

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2017 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

hey Quasi,
die Vorstellung ohne Drogen zu leben, war mir tatsächlich völlig abhanden gekommen. ich hatte angst nüchtern zu werden. eine ganz grausige Vorstellung.
ich hätte meine entzüge vor augen, und dachte, so sieht also der rest meines lebens ohne dope aus.
sinnlose leere, nie wieder sex, spiessertum, na ja, usw.

glücklicherweise sieht abstinentes leben völlig anders aus.

das mit der Zimmerpflanze im ersten jahr ist ein guter rat. habe ich auch oft gehört. im zweiten jahr versuchs mit nem Haustier, im dritten ... schaun wa mal.
aber, ... du weisst ja, wos langgeht.

liebe grüsse, clean 24
Joe
übrigens, wenn du in HB nicht clean wirst, läuft das auch nicht woanders.
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2017 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Quasi,

musste lachen, als ich das mit der Zimmerpflanze las, anscheinend haben wir den gleichen Film geschaut. Wie hieß der noch, mit Sandra Bullock?

Aber na klar ist da was dran. Man muss erst mal mit sich selbst klar kommen, soziale Kontakte pflegen können, um mit einem Menschen im Alltag auskommen zu können.

Ich lese Dich ja schon eine Weile und hab zu Anfang nicht verstanden, warum Du die Angebote,aus dem Forum, die sich Dir boten, nicht annehmen konntest. Eben weil Du über den Umstand fomulierst, dass da kein Mensch ist, der Dich versteht und was positives beizutragen hat. (nicht irgendwer von der szene, mit dem man sich mal nen Knaller macht..) Menschen, die zu einem passen, haben immer einen guten Effekt auf das eigene Weltbild.

Ich kann nachvollziehen, dass Du davon ausgegangen bist, eh nicht so alt zu werden Smile Nu isses aber so. Ich das auch gedacht...Und bin wenig begeistert, mich jetzt noch derart anstrengen zu müssen. Ist man clean, hat man ne gewaltige Sorge weniger. Ich hab in Erinnerung, dass Du ne Weile, oder zumindest tage/-wochenweise ganz gut klar kamst, ohne drugs. Das ist doch schon mal was! Ein mancher kann dem gar nix abgewinnen. Das ist doch Anlass zu berechtigter Hoffnung!

Ich fand Haschis Idee, sich offiziell unterstützen zu lassen, gut. Es gibt über ganz D verstreut, Nachsorgen, die auch Leute nehmen, die nicht aktuell aus Thera kommen, eine Entgiftung reicht. Zumal Du Therapien gemacht hast, oder? Und keine mehr bezahlt bekommst?

Du hast versucht, abzukicken und dann clean zu bleiben. Mit der Szene vor der Haustüre. Nach 30 Jahren ist das schon e weng verrückt. Man nimmt sich ja immer mit, aber man kann es sich auch schwer machen. Ein neues Umfeld "wäscht den Dreck weg". Was ich ganz wichtig finde. Man kann starten, ohne immer in diesen Spiegel zu schauen, weil er einem vor der Nase hängt. Neue Anregungen machen Mut, lassen zu, dass man sich auf das wesentliche konzentriert. Ein Backlife hatten alle, die heute clean sind und das sah im wesentlichen schließlich nicht viel anders aus, als bei Dir.

Sich auf einen Partner zu verlassen, käme mir nicht in den Sinn, aber andere haben damit gute Erfahrungen gemacht. Ich weiß, dass ich mir Männer aussuche, die selbst Probs haben. Andere haben Partner, die mit drugs nix am Hut haben, stabil sind, dann kann das funzen. Auch Pärchen, die in den Theras zusammen fanden, blieben teils clean. Aber dafür sind wir vermutlich zu alt - zu geprägt. Die Leute, die da gutes zu berichten haben, sind ja schon länger ein Paar, teils 20 Jahre und mehr. Und Du scheinst mir nicht gerade ein "leichter" Mensch zu sein. Da müsste schon ne verdammt harte Nuss her, die andererseits liebevoll ist...

Spekulation. Anders sieht es aus, mit dem, was Du selbst wirklich machen kannst. Ich hab letztes Jahr für jemanden eine Nachsorge gesucht, natürlich hab ich das nicht mehr so genau im Kopf, aber Duisburg hat eine, die auch Leute nehmen, ohne Thera, nur mit Entgiftung und die waren nicht die einzigen. Da ist öfter mal ein Plätzchen frei, ein Bekannter hat da ne Weile gewohnt. Ich fand es da ganz ok. Hab ihn ein paar mal besucht dort. Köln hatte auch ein attracktives Angebot. Googeln Idea Und die Drobse vllt ins Boot holen.

Kannst ja mal schauen, vllt findest Du was, das Dir zusagt. Im grunde ist es ja fast schon schnuppe, wo das ist - es geht einzig darum, Deinen Hintern zu retten! Und ich finde es schon hilfreich, die Gegend da zu verlassen, eben, weil es schon so lange läuft - nämlich Dein ganzes Erwachsenenleben! Nur meine Meinung, Quasi. Wir lesen uns ja schon ne Weile und ich fänd es schade, wenn Du den Rest auch noch so verbringst. Superschade! Denn ich glaube, Du hast das Zeug, OHNE klar zu kommen. Du brauchst nur Unterstützung, die erst mal so aussieht, dass Du den Kopf frei bekommst und einen Plan hast, wie es weiter gehen kann. Einen Platz, wo Du Dich auf das wesentliche konzentrieren kannst. Nämlich auf den Tag, ohne zu überlegen zu müssen, ob Du mal über die Szene schlenderst, die zu Deinem Alltag gehört seit Ewigkeiten.

Zumal, wenn man clean war, oder fast - so, wie ich, letztes Jahr - wird es noch mal schwerer, sich dem Ganzen erneut zu stellen. Es frisst endlos Energie und man kommt sich u.U. wie ein Versager vor - das allerdings teile ich nicht! Menschen machen Fehler, es kommt nur drauf an, wieder aufzustehen! Bzw. trotzdem am Ball zu bleiben.

Ich will es nicht verharmlosen, sehe es nur anders. Ich sehe überall Schwäche & Stärke. Und kann mir selbst vergeben. Früher konnte ich das nicht und je mehr ich mich über mich selbst ärgerte (Du hasst Dich ja richtig zuweilen..), desto mehr gingen die Ressourcen flöten, mir was schönes zu gönnen. Und damit auch die Kraft.

Die Fähigkeit, sich an alltäglichem zu erfreuen, ist vllt ein Geschenk zunächst, aber im Verlauf des Lebens, wird man ganz schön zurecht gestutzt. Und trotzdem kann ich mich auch freuen, wenn ich mir mal Klamotten kaufe (nur als Bsp), völlig lapidar, aber ich genieße es. Ziehe das Zeug dann an und hüpfe durch die Hütte. Moron freut sich dann mit Smile Sind doch eigentlich Kleinigkeiten, immer schade, wenn die Mesnchen mit dem Erwachsenwerden solcherlei verlieren...vllt geht das alles nicht, weil Du Dich selbst nicht magst? Und als Du clean warst, bist Du zu den Überfliegern gewechselt - sah von außen so aus (vllt stimmt es auch nicht, kam aber so an) -> mit welchem Blick Du lebst. Entweder man ist "wer", oder man ist ein Versager...

Das scheint es um so schwerer zu machen. Idea
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2017 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

hi dakini,

ja, Therapien habe ich etliche gemacht und ich glaube auch nicht, dass weitere notwendig sind.
Ich habe so die Schnauze voll von den drugs und diesem beschissenen Umfeld, in dem auf keinen Verlass ist , wenn es mal richtig brennt.
Das ist die eine Seite, die andere sind an die 30 Jahre exzessive Sucht, die ich mal nicht so eben unter den Tisch kehren kann.
Anspruch und Wirklichkeit driften doch ziemlich weit auseinander bei mir.
Und die Erkenntnis, meine Krankheit als solche auch zu begreifen, machts nicht einfacher.
Ich dachte lange, ich wäre die Jahre nochmal ohne seelische Konsequenzen davon gekommen.
Aber von wegen, ich hab immer gelacht über die Diagnosen der KH Einweisungen
" F.19 ; Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen", aber es ist tatsächlich so,l die Störungen sind da und wenn man sich zurückgezogen, frustriert und verbittert seinem Schicksal hingibt, wirds natürlich auch nicht besser.
Ich bin schon froh, ohne AD´s und dergleichen klarzukommen, meinen Tag
( und die Nächte) ohne Psychopharmaka hinzukriegen.

Auch mit dem Entzug habe ich kein Problem, auf null komme ich immer, das Problem kommt dann im Anschluss, das ist mein Dilemma.
Ohne Hilfe gehts nicht, Einzelkämpfer gibts nur im Kino.

Im Moment ist es mal gerade wieder so, dass ich auf keine Fall wieder in Substitution gehen will, aber mir täglich Gift kaufe, um mein Leben zu ertragen.
Das ist die Krankheit die fortschreitet in mir drin und die teilweise jegliches Realitätsbewusstsein ausblendet.
Ich kriegs zur Zeit nicht hin ohne Opiat, obwohl ich es mir so sehr wünsche und mir dieses ganze Drogenumfeld so verhasst ist.
Ich stehe zwischen den Stühlen, das draufsein wird mir zunehmend fremder, das cleansein erscheint ,mir als zu grosse Hürde.
Alleine packe ich das auf keinen Fall.
Ich bin ein Typ, der auch mal mitgerissen werden muss von anderen Menschen mit positiver Lebensenergie, die finde ich aber iwie auch nicht.
Und so kapsele ich mich ab, der grösste Fehler in meiner Situation.

Ich warte darauf, dass mir die queen über den Weg läuft, aber da kann ich lange warten.
Mann, wenn ich das so lese was ich hier schreibe, normal gleich löschen, andererseits sage ich mir immer, Junge ist gut, das ist nur deine gestörte Selbstwahrnehmung, alles halb so wild.

so long
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2017 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Quasi,

erst sah ich bei meinen Freunden, dass sie einen an der klatsche bekamen und dann bei mir selbst. Willkommen im Club. Ist aber sicher reversibel. Dauert halt, Menschen brauchts, Bewegung und dann geht das! Da bin ich mir sicher. Ich fühl mich wohl, wenn ich was mache, das mich ausfüllt, kann ein Artikel lesen sein, Besuch oder wohin fahren, Pflanzen eintopfen - aber ich muss schon in die Gänge kommen. Klar, der Kopf bildet ja selbst nix mehr. Da muss von außen was ran, um das am laufen zu halten. So ist es dann auch nicht so hart, ohne. Ich versuch halt, dagegen zu halten, dass ich nix mehr geschenkt bekomme. Da geht nur noch clean werden, man rutscht sonst immer mehr ab. Mein Stiefbruder ist gestern gestorben, Alk. So langsam sickert es in mein Bewusstsein. Ich hab es noch gar nicht kapiert, merk ich...

Auf jeden Fall geht es mir wohl kaum anders, in Sachen Sucht, das Drumherum ist halt der Punkt -> nicht den Glauben an sich selbst zu verlieren. Und Menschen fangen das auf, finde ich, aber ich bin auch "gesellig"... Ich denke, als letzte Lösung käme für mich Fleckenbühl infrage, mit dem Agrarschein wäre das nicht so übel. Muss man halt als Gesundungskur sehen, sonst kriegt man da die Krise, das erste Jahr. Wenn man sich drauf einlässt, bekommt man auch was. Die Leute waren schon gut drauf. Und gesund sahen alle aus, lach! Für mich würd das passen, bevor ich ganz aufgebe. Plan Z. Ich mein halt, es gibt selbst dann noch ne Lösung erst mal.
Was denkst Du denn über eine Nachsorge in einer anderen Stadt? Meinst Du, das könnte Dich unterstützen? Einfach mal was starten - Hilfe von der Drobse vllt? ...
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joe
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1170

BeitragVerfasst am: 22. Jun 2017 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

hey Quasi,
ich hoffe, dir läuft endlich mal dein Tiefpunkt übern Weg...
liebe grüsse
Joe, clean 24
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2017 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

moin Joe,

ich weiss auch nicht Mann.
Es kotzt mich schonmal tierisch ab, dass ich es nicht nach Kiel gepackt habe.
Ich hätte zwar ne Mitfahrgelegenheit gehabt, aber auf Gift da rumlaufen, das passt dann iwie doch nicht.
Ja, mein Tiefpunkt.
Ich denke immer tiefer gehts nicht mehr, aber da sind diesbezüglich wohl keine Grenzen gesetzt, seit Anfang Juni befinde ich mich jedenfalls im freien Fall, weil ich dämlicher Idiot, als wenn H nicht reichen würde, auch noch einen heftigen Rückfall auf Kokain und Spielautomaten hatte.
Und natürlich auch wieder Benzos, um überhaupt mal runterzukommen, also das ganze Programm quasi.
Da war mein Monatsgeld an einem Tag weg, mein handy und mein Schmuck ist in der Pfandleihe, TV fürn Appel & Ei verhökert usw.
Meine Bude ist leer, da steht nur nochn Bett und mein Rechner als Kontakt zur Aussenwelt.

Naja, jedenfalls nicht straffällig geworden und kein Bullenstress.

Trotzdem, die Depris wegen dieser Action sind schlimm, und zur NA traue ich mich z Zt auch nicht hin, so verstrahlt wie ich bin.
Scheisse hoch 10.

Es ist meine mieseste Zeit seit Anfang 2016 gerade, und ich krieg den Stopper nicht rein.
Ich bin schon soweit, dass ich meine Sachen packen will und zu Synanon.
Bloss weg hier, scheiss auf die Wohnung, mir geht der Arsch, und ich merke ich kann dieses stressige Leben mit Beschaffung und dabei nicht straffällig werden vielleicht noch max n paar Wochen so durchziehen, dann passiert irgendwas übles.

Wenn ich heulen könnte würd ichs tun, aber ich kann nicht.

lg
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2017 07:28    Titel: Antworten mit Zitat

Verdammt ,quasi, das liest sich echt ,pardon, scheisse! Kennt jeder , der die Wirkung von H/K i.v. erlebt hat! Noch bist du in einem Alter wo einiges geht, aber du musst jetzt bald die Reissleine ziehen!
Kenne nicht den aktuellen Stand bei Einrichtungen der Marke Synanon, aber kann man ja eruieren, aber es wäre zumindest ne Möglichkeit.

Alles Gute!

LG N
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2017 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Quasimodus hat Folgendes geschrieben:
Bloss weg hier, scheiss auf die Wohnung ...

Würde ich nicht tun. Ein Platz zum Wohnen, ein "eigener", privater Platz ist soo wichtig !
Ich weiß genau, wie eigentlich irre der Vorschlag ist, trotzdem will ich ihn anbringen: Schaffst Du es auch angesichts Deiner aktuellen Situation nicht, zu sagen Kopf zu und durch (den Entzug) ?
Bedenke einmal, Du hast dann sagen wir zehn Tage gequirlte Scheiße vom Frühstück bis zum Mitternachtssnack. ABER danach schaut die Welt anders aus !
Denke mal von heute zehn Tage zurück. Ist es Dir da gut gegangen ? Deinen Schilderungen nach gar nicht !
Es wäre also "nur" einer Verlagerung des gelinde gesagt Unwohlseins. Die Verlagerung aber schafft Dir die Möglichkeit, ein Reset zu machen und ohne die Last der Beschaffung etc quasi neu zu beginnen.
Auch nicht einfach, aber dafür hoffnungsvoll, wenn nicht jder Euro sofort zum Ticker wandert, sondern Dir für andere Bedürftnisse zur Verfügung steht. Von anderen positiven Dingen gaz zu schweigen.
Wie gesagt, es sind "nur" Tage.
Alles Gute !
Cheers
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