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MissElly
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2017 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe einfach eine sch... Angst. Angst die falschen Entscheidungen zu treffen, zu verlieren was mir wichtig ist und es nicht zu schaffen.
Und ein Haufen Scham ist auch dabei.
Ich weiß alles nicht gerade produktiv was die Problemlösung betrifft...nur isses nun mal gerade emotional bei mir
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2017 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Missy... ist doch normal.
Was meinst du was mir der Arsch auf Grundeis gegangen ist, als ich meinem Vater erzählt habe, dass ich mal wieder in die Psychiatrie gehe. Das ich rückfällig geworden bin. Er war letztlich froh darüber, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, denn es war ein Schritt in Richtung Genusung - und das wusste er.

Klar ist die Angst es nicht zu schaffen groß, aber genau diese Angst ist es, die uns hindert. Versuch gar nicht erst, auf ewige Abstinenz hinzuarbeiten.
Das "NIE WIEDER" oder "FÜR IMMER" - das macht uns die Angst - so wars zumindest bei mir. Das hab ich mittlerweile ablegen können.

Denk einfach nur für den Moment. Hier und jetzt. Nicht was in ein paar Jahren ist - denn natürlich, die Wahrscheinlichkeit, dass du nie wieder was anrührst - die ist sehr gering. Aber das macht nichts. Du hast es ein mal geschafft clean zu werden, du wirst es wieder schaffen - und wieder und wieder, wenns denn sein muss.
Nur darauf kommt es an.
Seitdem ich das weiß, habe ich keine Angst mehr vor einem Rückfall - denn selbst wenn der kommen sollte, ich weiß, dass ich dazu in der Lage bin die Notbremse zu ziehen. Und wieder und wieder und wieder, mir scheiss egal, auch wenn ich noch 325 Entgiftungen mache. Wink
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2017 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Missy,

eine Entscheidung zu treffen, ist meiner Meinung nach besser, als keine zu treffen, denn das fühlt sich weit schlechter an. Und wenn sie nicht das gewünschte Ergebnis zeigt, kann man immer noch einen anderen Weg wählen. Nichts ist in Stein gemeißelt. Natürlich hast Du einiges zu verlieren, aber was müsste alles geschehen, dass da was " den Bach runter geht"? Kliniken sind auch "nicht mein Ding", doch als ich dann da war, lief es erstaunlich gut. Nette Menschen, guter Austausch. Und für die wenigen Tage, habe ich doch einiges mitgenommen. Neue Erfahrungen sind zudem oft hilfreich, auf dem Weg, der eigenen Entwicklung.

Zudem hast Du geschrieben, dass es Gründe geben mag für den Konsum. Wenn auch, noch nicht glasklar vor Augen, so scheint Dir das ein, oder andere, zu "dämmern"...Da dran zu gehen, ist doch die einzig sinnige Richtung. Vllt mögen Gefühle der Unsicherheit auch daher rühren, weil eben doch nicht alles so "passend" ist, wie man es gerne "leben können würde". Manchmal steckt doch einiges in uns, das wir übersehen. Oft, fast schon bewusst, weil man es eben gern anders hätte. Question Idea

Ich hab ja wahrlich keinen Schimmer von Dir & Deinem Leben, aber auch eine Mutter darf fühlen: ich bin überfordert, gebe mehr, als ich bekomme.Oder, zu früh hab ich meine Freiheit für eine "runde Sicherheit" aufgegeben - whatever!

Erst, wenn man sich dessen gewahr wird, die Gedanken formulieren "darf", senkt sich auch der Druck, Angstgefühle und Scham.

Liebe Grüße!

P.S. Es besteht objektiv gesehen, kein Grund, Panik zu bekommen. Aus der Nummer kommst Du wieder raus. Weit besser, wenn Du nicht verleugnest, wer Du bist! Oder -> es herausfindest Exclamation
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MissElly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2017 02:43    Titel: Antworten mit Zitat

Oh je, jetzt bin ich wieder wach gewordenen nachdem ich schon recht früh tief und fest eingeschlafen bin. Hatte einen schönen Abend mit meinem Mann, haben Gläschen Wein getrunken und was man eben sonst so tut Wink bin dann bei Schatzi im Arm weggeratzt und dann nach ca. 2 1/2 mit zappeligen Beinen und totaler Unruhe voll vepeilt wach geworden. Da ist mir aufgefallen ich hatte die Tili's für heute noch nicht genommen.
Habe ich jetzt mal nachgeholt und warte nun, dass sie ihre Wirkung entfalten.

Es ist richtig, meist schafft es Erleichterung wenn man sich erstmal zu einer Entscheidung durchgerungen hat. Dieses in der Schwebe hängen hin und her gerissen sein zwischen potentiellen Möglichkeiten die evtl. der Problemlösunge dienen könnten machts echt nicht einfach.Wenn dann noch Gehadere über was wäre wenn und es könnte usw. dazu kommt, wirds ein Rumgeeier und Lammenetieren. Das bringt mich nicht weiter und führt bei mir aktuell dazu,dass ich das Gefühl habe allmählich in so eine Art Selbstmitleid abzudriften. Und das gefällt mir gar nicht und weiter bringen tut mich das absolut nicht.
Entscheidung muss also her. Ganz objektiv betrachtet ist Klinik um mich erstmal clean zu kkriegen die aktuell erfolgsversprechendste Möglichkeit. Und mit nem klareren Kopf dann im Anschluss nochmals auf Ursachenforschung in Form von Therapie, ambulante Reha whatever zu gehen.
Fakt ist, ich schaffe es zur Zeit nicht alleine die Opioide abzusetzen. Ich merke selber ganz deutlich, dass ich dazu Unterstützung im am besten geschützten Rahmen benötige. Mein Bauchgefühl sagt mir ab in die Klinik, dann hast es auch hinter dir.
Ich weiß nur nicht ob ihr das nachvollziehen könnt. Was es mir eben so schwer macht da jetzt klar Schiff zu machen ist meine Familie. Ich habe das Gefühl ich tue ihn was damit an, außerdem habe ich Angst wie mein Mann reagieren wird. Als ich ihm meinen Rückfall vor ein paar Monaten gebeichtet habe war er ja insgesamt sehr verständnisvoll. Nur sehr enttäuscht und zwar in erster Linie weil ich nicht früher mit ihm gesprochen habe. Er sagt das hätte ihm am meisten verletzt, da wir ansonsten eine sehr ehrlich Beziehung haben wirklich schon immer offen über die meisten Dinge geredet.
Naja und genau das habe ich jetzz wieder gemacht. Mich ihm wieder nicht anvertraut aus dämlich falschen Beweggründen.
Da steht die Tage jetzt was an.

Ich höre jetzt mal lieber auf zu schreiben. Ist glaube ich ziemliches wirrwarr geworden, aber egal jetzt habe auch keine Lust mehr da nochmal drüber zulesen.Ist schon spät und morgen kommt der Osterhase Laughing

Schöne Restnacht...Missy
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2017 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Missy,

wenn Du das hinter Dich gebracht hast, geht es Dir besser und Du bist handlungsfähig (Klinik). Ich kann das nachvollziehen, ist ja nicht schwer: der Partner erfährt es als letzter. Aber: Du hast die Möglichkeit, zu erklären, warum! Und das ist doch der Punkt in diesem Bezug: Du möchtest vor ihm nicht als Süchtige dastehen - das kannst Du erklären, auch, wenn er nochmals verletzt sein würde - dann ist es halt so. Du kannst Deine Scham nicht mal eben über Bord werfen! Und auch nicht, wie Du gerne sein würdest! (es derzeit aber nicht bist) Er wird Dir letztendlich nicht davon laufen! Und eine Ehe hat ihre Berg und Talfahrten, auch das ist jedem bekannt und nichts neues. Andere haben wieder andere Probs, da geht mal einer fremd, oder sonstwas...Wir sind keine Götter und fehlbar! Ich finde Deine "Verfehlung" - ganz objektiv - sehr nachvollziehbar. Und da er nicht doof ist, wird er das schließlich auch verstehen Smile Nur Mut! Liebe Grüße!
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MissElly
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2017 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Thanks dakini für deinen post! So habe ich die Angelegenheit bisher noch nicht betracht aber es ist sehr schlüssig. Diese Aspekte waren mir bis gerade so gar nicht klar, aber es macht für mich absolut Sinn. Und gibt mir ehrlich Mut etwas optimistischer das Gespräch mit meinem Mann anzugehen.
Und außerdem, er wußte von Anfang an vorauf er sich mit mir eingelassen hat. Als wir uns kennenlernten war ich noch Dauerkifferin,total auf Ampe und Koka und hab am Wochenende jede Mengen Pillen eingeworfen. Habe nie verheimlicht was bei mir los ist und Anfang unserer Beziehung war erstmal durch einen Entzug von mir kennenzeichnet. Es hört sich doof an, aber da er auch vom Fach ist, musste es ihm schon irgendwie bewußt sein, dass Rückfälle passieren können. Auch wenn man als Angehöriger natürlich mit Sicherheit hofft, dass es evtl. doch nicht eintritt.
Ich will mein Verhalten jetzt nicht schön reden. Aber es stimmt schon, leider sind das auch alles Dinge die häufig zu einer Sucht dazu gehören
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2017 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Missy...
ich denk das kennt so gut wie jeder Süchtige.. die Scham und die Angst.
Hätte ich nicht die Psychose gehabt - ich hätte es meiner Familie wohl nie erzählt.
Dein Mann weiß ja aber im Prinzip Bescheid. Der Rest der Familie kann ja auch erst Mal warten, vllt. bis du zu Kräften gekommen bist, dich sammeln konntest, ein bisschen aufgebaut wurdest. Kleine Schritte macht der Mensch Wink
Für mich war es so schlimm, weil ich die zweite im Bunde war. Mein Bruder hats vorgelebt, inklusive Psychose - meine Eltern haben viel durchgestanden mit ihm und solche Ängste durchlitten - und nun komm ich daher und bau genau die selbe Scheisse - das war wie ne Axt in den Schädel meiner Eltern.
Aber sie haben es vekraftet, sie lieben mich trotzdem, auch wenn es schwer war - natürlich.
Ehrlichkeit ist immer der bessere Weg, denn mit Heimlichtuerei und Lügen - damit verletzt man die Menschen am Ende wesentlich härter.
Eine Spur Egoismus gehört dazu - Genusung an oberste Stelle setzen, die anderen erst an zweiter Stelle.
Geh einfach Schritt für Schritt vor.
Schritt 1: Entgiftung antreten
Schritt 2: ...
Schritt 3: ...
Schritt 4: wieder du selbst sein Wink
Frohe Ostern übrigens, ich drück dich :-*
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joe
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1170

BeitragVerfasst am: 19. Apr 2017 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,
nur weil ich es einmal geschafft habe clean zu werden, heisst das nicht, das ich das immer wieder schaffen werde.
das würde heissen, ich habe kontrolle über meinen Konsum. das ist definitiv nicht der fall. ich habe da so einige leute in den letzten 18 jahren erlebt, die das nicht geschafft haben.

aber dieser Gedanken, nur für jetzt nix zu nehmen ist sehr hilfreich.

Joe, nur für heute clean.
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MissElly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2017 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hab es jetzt nochmals in Eigenregie mit dem Abdosieren probiert. Bin heute bei 150mg angekommen. Vor nicht allzu langer Zeit waren es 500-700mg am Tag.
Ich finde es ehrlich gesagt wirklich hart und es ist jeden Abend ein Kampf zuwiderstehen nicht doch noch was mehr nachzulegen als die Tagesdosis.
Und ich fühle mich schlecht, mir gehts körperlich und psychisch richtig mies. Quäle mich so durch die Tage. Zwischendurch gibts mal nen paar schöne Momente,aber die meiste Zeit bin ich ziemlich depressiv und es fühlt sich an, als ob ich nicht wieder glücklich werden könnte. Ist natürlich eher Quatsch, aber so ist nunmal zur Zeit der Ist-Zustand.

Joe, habe dich jetzt erst gelesen. Ich glaube mittlerweile auch dieses nur für heute nicht ist gar nicht verkehrt. Alles andere fühlt sich so entgültig und oft auch einfach nicht schaffbar an.

LG
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2017 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hey missy.
Auf der einen Seite gut, dass du dran arbeitest.
Auf der anderen seite kostet das viel Energie.
Wie läufts bei der drobse?
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2017 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Missy,

schön, dass eine Rückmeldung von Dir kam. Siehst Du es ähnlich, wie ich? Dass Sucht nur ein Symptom ist, Selbstheilungsversuch, etc... Ich hab mich mal näher mit dem Thema der Scham befasst. (u.a.) Da gibt es ja einiges an Literatur, das nun, aus "Psychologie heute". ( manches ist flach, aber manchmal steht auch sinniges drin..) Musste gleich an Dich denken und vllt kannst Du was damit anfangen, Dir "rauspicken", was evtl passt.

Im Grunde sind "Versagen", "Niederlagen" in unserer Kultur, trotz Aufklärung und Entwicklung, immer noch großteilig mit Schamgefühlen besetzt. Scham als schmerzhaftes, sehr intensives Gefühl - das zu Handlungsunfähigkeit führt. Im Gegensatz zu Schuldgefühlen, mit denen sich konstruktiv arbeiten lässt. Nicht jeder hat es verdient, die Geschichten unserer Verletzlichkeit zu hören/lesen. Demnach finde ich es doch sehr mutig, dass Du hier davon berichtest! Immerhin setzt es ein gewisses Vertrauen in uns voraus Exclamation

Verletzlichkeit ist der "Angelpunkt" zur Vernetzung zu unseren Gefühlen, aber auch das Band, das uns Nähe und Vertrauen beschert, im Austausch mit anderen. Bevor ich jemandem mein Herz ausschütte, frage ich mich - vermutlich eher unbewusst - ob die Beziehung das Gewicht der Geschichte aushält. Mag das auch ein Punkt sein, der es Dir so schwer macht?

Scham braucht Geheimhaltung Idea Stillschweigen & Verurteilung, dann wächst sie und beeinflusst alle Aspekte unseres Lebens. Empathie ist das Gegengift! Wenn sie einem zuteil wird, erfühlt man schnell, dass man mit seiner "Unvollkommenheit" keineswegs alleine ist.

"Du bist nicht gut genug", ist eine der gefährlichsten Geschichten, die Scham uns "erzählt". Die Gefühle anderer, haben nichts mit unserem Wert zu tun! So manchem greifen wir vor - stellen uns vor, wie der andere wohl reagiert - und nehmen uns & dem anderen, die Erfahrung, dass es in Wahrheit ganz anders aussehen könnte.

Wenn wir den Dialog mit uns selbst ändern, erleben wir auch unsere Gefühle anders. So haben wir die Chance, gestärkt aus dem Prozess hervorzutreten. Dem Schmerz ins Auge zu blicken, ihn sozusagen "neugierig zu erkunden", warum wir uns auf diese Weise verhalten, finden wir auch die Gefühle, die dahinter stecken!

Unsere Gehirne sind darauf ausgelegt, uns Geschichten aufzutischen, die Sinn machen für uns. Wieviel Wahrheit darin steckt, ist egal. Hauptsache, sie fühlen sich "stimmig" mit "verkopftem" an.

Ich selbst stecke auch in einer Phase, dem allem auf den Grund zu gehen, wobei Scham nicht mein Thema ist. Jedoch folgendes: Gescheiterte Projekte machen uns nicht zu Verlierern! Sie zeigen eher, dass wir mutig waren und was Neues ausprobiert haben. Ich hatte mich doch allzu sehr "bequem" eingerichtet und allmählich fühlte es sich so an, als würde ich meinen Mut verlieren, der mich zeitlebens begleitete, Unbekanntes zu erkunden und somit auch Verletzlichkeit zuzulassen. Kein Wunder bei meiner vorangegangenen Geschichte! Aber ich bin durch mein Handeln - trotz erneutem Gleiten in die Sucht - wieder auf dem richtigen, zu mir passendem Verhalten gekommen. Und habe der Bequemlichkeit ade sagen können. Auch die "Rüstung", die ich mir verpasste in den letzten 2 Jahren wurde so gesprengt - sie war der "Blocker" zu allem, was wahre Erfüllung bringen mag. Idea

P.S. von der hohen Dosis bist Du allein nun so weit runter ,supi! Die depressiven Gefühle mögen vllt sogar eher mit den "Ungeklärtheiten" zusammen hängen, als mit der Reduktion. Letztes Jahr war ich zwar leicht affig, aber endlich wieder zufrieden/auch glücklich, zum Herbst hin. Ich hatte alles "geordnet" IN mir. Da kann auch ein Äffchen nicht die guten feelings killen! Andersrum war ich hochdosiert und unhappy - weit weg von mir selbst.
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MissElly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2017 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!

Ich war ein paar Tage gar nicht wirklich hier und habe nichts gelesen. Fühle mich durch das Abdosieren ziemlich schlapp und hatte die vorherigen Tage deswegen auch keinen Nerv auf Input. Das ist auch gar nich böse gemeint, ich schätze viele Ratschläge,Anregungen und Tipps hhier sehr und das eigene Schreiben hilft mir meist auch. Aber im Moment liegen meine Nerven oft blank und ich fühl mich, sorry, zeitweise wie ausgek...
Zum aktuellen Stand des Abdosierens,bin nach wie vor auf 150mg. Bin schon froh,dass ich das die letzten Tage so einigermaßen beibehalten konnte. Nur einen Tag musste ich 200mg nehmen, wir waren unterwegs, hatten viel vor und mir ging es so mies, das ich 50mg zwischen geschoben habe,damit es etwas besser wurde und abends habe ich dann regulär noch meine 150mg genommen. AB Morgen möchte ich versuchen ne 1/2 Tab weniger zu nehmen ind damit auf 100mg zu gehen.
Ansonsten, der Birne gehts wieder etwas besser, bin nicht mehr so sehr depri nur teilweise sehr schnell gereizt. Zum Glück nicht bei meinen Kindern,die liebe ich über alles sie sind für mich eher oft ne gute Ablenkung wenn ich mich mit ihnen beschäftige bzw. sie schenken mir meine Sonnenmomente am Tag. Hört sich bestimmt mega kitschig klischeemäßig liebende Mutter an,aber so isses nun mal Very Happy

Hey Haschi,
ja Kraft raubt es definitiv. Aber ich muss sagen jetzt wo ich mal ein paar Tage am Ball geblieben bin, es geschafft habe mich nicht zwischendurch einfach mal wieder total hoch zudosieren, ist mein Ansporn, meine Motivation es über diesen Weg zu packen gestiegen. Ich guck jetzt von Tag zu Tag und freu mich morgens immer wenn ich es am Vorabend geschafft habe an meine Tagesdosis zu halten. Das ist jeden Abend ein innerer Kampf mit mir selber,führe quasi innerlich dann Selbstgespräche in denen ich mir Argumente vortrage warum ich nicht noch was nachlege usw. Bisher funzt es ganz ok.
Bei der Drobse, naja. Ich finde Tante da echt nicht verkehrt, sie legt sich auch ganz schön ins Heug, hat Ideen. Aber sind alles eher Dinge mit denen ich erst was anfangen kann wenn ich dann mal clean bin,so Rückfallprophylaxe eben.
Wie isset bei dir?Habe irgendwie so beim querlesen gesehen bei dir ist es nicht so richtig?Gehts wieder besser?Kommst du klar?Wenn du dich mal auslabbern oder so willst, hast ja auch meine mailaddy.
Ich drück dich mal :-*

Hey dakini,
wau, das ist ne Menge! Aber guter und interessanter post! Ich muss mir das nochmal bei Gelgenheit durchlesen und mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und möchte dir dann gerneausführliche Antwort geben was ich über diese Aspekte denke.
Nur eines vorne weg, JA,ich sehe es nicht nur ähnlich wie du sonder denke, dass es defintiv der Fall ist.Sucht ist meist nur ein Symptom oder so etwas wie ein wahrscheinlich mehr oder weniger unbewußter Selbstheilungsversuch. Wie gesagt, zum Rest folgt mehr wenn ich nicht so matsche im Oberstübchen bin und vorallem Ruhe habe mich damit zu befassen.
Ansonsten, wie gehts es dir und moron?
Schicke mal ganz liebe Grüße
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 24. Apr 2017 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hey missy!
Ja bei mir lief es nicht so rund.
Fressattacken, Erbrechen, Alkohol -
War nicht so prall.
Hab Glück das meine Therapie angefangen hat.
Meine Therapeutin ist Verhaltenspsychologin und könnte mir aufzeigen warum ich das mache und hat mir 1-2 Dinge gesagt, die mir echt geholfen haben.
Seit ein paar Tagen geht's mir besser, aber ich hab grade spätabends bisschen zu kämpfen. Hab aber jetzt mal drei Tage ohne Frustfressen geschafft.
Dachte eigentlich meine essstörung wär vorbei aber wie bei den Drogen kann man wohl auch da rückfällig werden. Emotionen regulieren auf ungesunde Weise.
Kann ich halt gut Wink
Naja. Aber ich arbeite dran. Wird schon werden.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 24. Apr 2017 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Missy,

nur ein kurzes Hallo, bin ich Vorbereitungsstress, weil mich ein Infekt ein paar Tage lahm legte und die Zeit nun knapp wird. Moron & mir geht es ähnlich, wie Dir. Wir sehen einem Leben entgegen, in dem wir unsere Probleme in einen zufriedenen Alltag "wandeln" möchten. Der Weg dahin ist schwierig, aber voller Eindrücke, auch Erkenntnisse begleiten ihn. Wir machen es uns insofern einfach, als dass wir ja unbegunden sind und das Ausland nutzen können vs Klinik/Therapie, vovon ich ausreichend hinter mir habe. Das Umsetzen will getan werden. Mir wurde ganz warm ums Herz, als ich las, wie sehr Du Dich über Deine Kinder freust - das ist nicht kitschig, sondern echt klasse! Ich ziehe meinen Hut vor Dir, dass Du es zuhause schon so weit gebracht hast, Deine Ängste nun eher Mut Raum schaffen und Zuversicht! Wink

Liebe Haschi,

es dauert lange, bis man sagen kann, man hat solche "Störungen", die im tiefenpsychologischen Bereich verankert sind, "im Griff". Aber ich finde, Du bist von Anfang an, einen zielstrebigen Weg gegangen. Bist schon ne klare, mutige Person! Wink

Alles Liebe für Euch!
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 29. Apr 2017 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Danke dakini... ja es ist generell schwer, alte Gewohnheiten abzulegen. In stressigen Situationen kommt das schnell wieder hoch.

Missy, wie gehts dir momentan?
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