SUCHT und ARBEIT?

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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2013 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

also...lugosi..ich hätte mich da rechtlich beraten lassen bzw. wäre dem ganzen arbeitsgerichtlich entgegengetreten...denn:
der psychotherapeut psychologe arzt whatever unterliegt erst einmal der schweigepflicht...das ist mal fakt.
diese schweigepflicht darf nur mit deiner einwilligung gebrochen werden
ausnahmen sind abrechnungsdaten an die kasse..ok

es gibt da noch andere ausnahmen..die sind hier aber absolut irrelevant.
gerechtfertigter notstand ist hier auch nicht gegeben..du hast ja garantiert nicht vor dem doc geäußert das du vorhast jemanden zu ermorden...suizid oder whatever zu begehen.

dann warst du...nehme ich mal an...freiwillig in thera...bedeutet du hast von dir aus versucht dein problem in den griff zu bekommen...daher gab es..zumindest rechtlich keinen grund dir die zulassung..zumindest auf dauer zu entziehen.

der fall der krankenpflegerin liegt da etwas anders...sie ist mehrfach in unkontrollierten zuständen von der polizei aufgegriffen worden und hat sich ansch...so wie ich das jetzt aus der kurzbegründung lesen konnte..ihr sucht nicht eingestanden und behauptete sie sei auf der arbeit nie auffällig geworden.

soweit ich das aus lugosis texten entnehmen konnte war das bei ihm nicht der fall
er war dabei was gegen seine sucht zu tun. also mal einfach aus therapeutischer sicht ist der entzug seiner lizenz sogar kontraproduktiv für eine resozialisierung.

es ist im übr. ein irrtum das alleine das entdecken einer abhängigkeit ein kündigungsgrund ist.
erst wenn der konsum die arbeitsleistung erheblich beeinträchtigt kann einem der arbeitgeber kündigen...und der arbeitgeber ist da in der nachweispflicht.
der arbeitgeber hat nicht einmal das recht den arbeitnehmer obligatorisch zu einer drogenkontrolle zu schicken..no way.
einzige ausnahme ist das im arbeitsvertrag oder in innerbetrieblichen statuten oder werksverträgen ausdrückliche verlangt wird keine drogen zu konsumieren.
prophylaktisch geht da sonst gar nix.

kann man alles im bundesdatenschutzgesetz...im sozialgesetzbuch..im psychotherapeutengesetz..und im strafgesetzbuch nachlesen...und nööö ich suche jetzt nicht noch alle paragraphen und absätze raus.
gibt da richtig umfangreichen lesestoff auf den seiten der bundesministerien..verordnungen von bundesländern und artikel in anwaltszeitschriften zu.

also lugosi..ich würde wenigstens mal n beratungsgespräch mit nem anwalt führen..vielleicht..wenn das nicht zu lange her ist kann man da vielleicht gut gegen vorgehen.

btw..ich hätte weniger probleme damit mich von einem stabil mit pola/subus oder auch morphin substituierten arzt behandeln zu lassen als einem unter alkoholeinfluss stehenden der gleichen gattung..und da schließe ich ne op am offenen herzen mit ein.

ähh..prinzessin...mit wie vielen gefängnisinsassen hast du denn schon geredet das du wissen kannst das die alle behaupten sie seien unschuldig...mir sind in meiner laufbahn eher die begegnet die sich ihrer vergehen bewusst waren und ihre zeit für den mist den se gemacht haben abgesessen haben...und hier ausnahmen zu verallgemeinern ist grade in nem suchtforum ziemlich unpassend.

aber um ausreden sind prinzessinen ja och nit verlegen..gelle...auf tili wg der schlanken linie..ich lach mich immer noch darüber weg^^

alles andere was hierzu geschrieben werden könnte hat schwester lämmi Very Happy schon geschrieben.
was in den kliniken konsumiert wird...darüber sollten wir patienten uns lieber keine gedanken machen...trotzdem machen die mitarbeiter noch ihren job und das meistens zufriedenstellend bis gut...und ohne uppers und downers ist das für normale menschen kaum noch zu bewältigen...aber hier jetzt noch über fürsorgepflicht der politik im krankensystem debatten zu führen sprengt hier den rahmen völlig^^


greetz

flippy
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prinzessin22589
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2013 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Leider steht nun wirklich in jedem Arbeitsvertrag eines seriösen Arbeitgebers im medizinischen Bereich, dass der Konsum von suchtmitteln während und vor der Arbeit untersagt ist. Und ich schrieb ja auch, wenn sich jemand in Therapie begibt und krank geschrieben ist, ist er im Grunde unkündbar. Und eine Schlaftablette in medizinischer Dosierung und ein Missbrauch ist wohl auch noch was anderes. Aber wie auch immer, jeder Kuss ja selber verantworten was er macht. Und ich würde auch nicht in eine Klinik gehen als Patient die alle arbeitsrechtlichen Vorgaben missachtet, denn dadurch ist ein konzentriertes arbeiten genauso wenig möglich. Und durch Schlaftabletten wird es bestimmt nicht besser. Und wenn man dann nicht in der Psychiatrie arbeitet sondern in einer notaufnahme oder Intensivstation kann schon einiges schief gehen. Ist doch ok wenn euch das egal ist, mir ist das aber nicht egal. Ich gehe freiwillig bestimmt nirgendwo hin wo Arbeitsschutz nicht eingehalten wird und akzeptiert wird das die Mitarbeiter mit Drogen ihren Dienst Versehen.
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2013 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

@prinzessin: es wird Dir doch keiner der medizinischen Mitarbeiter einem Patienten auf die Nase binden, was er nimmt. Also...Wunschdenken? No way, stillschweigen und ackern, darum geht es und immer auch ein Auge auf den müden Kollegen haben. Und unsere Psyche hat auch unter allem gelitten, das darf mal keinesfalls vergessen...hab ich geschrieben, das ich/ man nur 1 Schlaftablette nahm? Nein, hab ich nicht...denk Dir Deinen Teil...

Mein Arbeitsvertrag ( öffentl. Dienst ) beiinhaltete diese Klausel nicht.
Und denk mal nicht, "nur" weil ich "nur" in der Psychiatrie gearbeitet hab, das meine Arbeit minderwertiger oder weniger anstrengend war als die einer Schwester auf ner ITS, Inneren oder sonst wo. Das auszuführen wäre Korinthenkackerei und das liegt mir nur bedingt. Schief gehen kann überall was, also überall da wo man Verantwortung für Menschen trägt.

Ach und wenn ich Dir jetzt ausführen würde, welche Kliniken in D gegen jegliche Gesetze verstoßen, ich schwörs Dir, niemals würdest Du Dich freiwillig irgendwo reinlegen...

Arbeitsschutz, Mitarbeiterschutz, Schutz überhaupt? Kannste total knicken und ich hab in Berlins berühmtester Kackklinik geackert. Man müsste alle anzeigen, durch die Bank weg. Das ist moderne Sklaverei und dann fragen sich hier manche, durch was man inne Sucht reingerät oder der Körper im Arsch ist...

Sucht und Arbeit ist nicht sehr weit weg ...

Gruss Lämmi
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2013 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

wenn steht da höchstens der konsum von illegalen drogen und alkohol...benzos und ne medikamentöse opiodbehandlung fallen da erst mal nicht drunter..und du prinzessin..die ja auch im medizinischen oder pflegebereich tätig war (kein plan was das jetzt war) solltest eigentlich wissen..natürlich nur aus medizinischer sicht...wie schnell sich bei den meds ne toleranz entwickelt...mir hat man meine 300mg oxazepam und unmengen methadon auch nicht angemerkt..erst nach gut nem jahr ist dann alles gekippt...
also wenn jemand auch nur aus schmerzgründen morphin bekommt oder aus anderen gründen benzos bedeutet das nicht das da nicht auch ein missbrauchspotenzial erwachen kann und karl werauchimmer sich in zwei jahren auf 200mg morphin am tag schießt und noch immer funktioniert.

btw..welche klinik...welches unternehmen nimmt heute eigentlich noch rücksicht auf arbeitnehmerrechte? ziemlich blauäugig..nicht blaublütig...die prinzessin wa
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2013 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Flippy Laughing ,

auch die von Dir genannten Dinge standen bei mir nicht im Arbeitsvertrag und wie gesagt, ich hab im öffentl. Dienst geackert.

Deinen letzten Satz unterstreiche ich auch wie wild Exclamation Kaum ein Arbeitgeber oder Unternehmen nimmt Rücksicht auf Arbeitnehmerrechte. Ich sags ja, moderne Slaverei, die uns fast alle ins Verderben oder hier ins Forum führen wird.

Ächzz und Seuffzzz Evil or Very Mad

Liebe Grüsse von Lämmi
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Lugosi
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2013 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

nabend zusammen,

um das mal kurz aufzuklären, es wurde in meinem fall keine
schweigepflicht gebrochen oder ähnliches.
ich brauchte ein bescheinigung vom gesundheitsamt, bzw eine
abschrift meiner zeugnisse und ich war in dem moment dumm genug
meine damalige anschrift anzugeben, somit habe ich mir selbst ein
ei gelegt.
meine führung zur berufsbezeichnung ist auch nicht dauerhaft ent-
zogen worden, ich hätte sie sicherlich zurückerhalten können, doch
durch mehrere versuche wieder in der pflege arbeiten zu könne
habe ich sehr schnell bemerkt, dass das eben nicht funktioniert,
da ich unter anderem dem druck nicht standhalten konnte und für
mich beschlossen habe eben nicht mehr in der pflege zu arbeiten.
Prinzessin, ich glaube nicht, das du meine arbeitszeugnisse oder
beurteilungen einsehen musst, denn die kann ich auch lesen, bzw
deuten.
zudem war das feedback von patienten und angehörigen durchweg
positiv, ja ich konnte meinen kosum fast ausschließlich von meinem
lohn finanzieren.
ich danke jedem der sich mit meiner problematik auseinandergesetzt
hat, ich bin ein wenig überrascht und erstaunt von eurem feedback,
nochmals vielen vielen dank!
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prinzessin22589
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2013 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tut mir leid für dir Lämmchen, dass die Arbeitsbedingungen in Berlin so sind und generell gegen Arbeitsrecht verstoßen. Ich komme aus HH und hier ist das nicht so. Ruhezeiten, höchstwochenarbeitszeit, Abbau der mehrarbeitzeit im folgemonat ist bei den Trägern bei denen ich je gearbeitet habe normal. Aber da kommt es ja auch immer auf die betreffende Führungskraft an, die entscheidet. Und es war nie in meiner Absicht die Arbeit in der Psychiatrie herabzuwürdigen, habe selber dort gearbeitet. Es ging mir eher um die Notwendigkeit von schnellen Entscheidungen. Aber ich denke das hat hier eine Phase erreicht an der ich eh nur falsch verstanden werde. Nun gut. Und egal ob nun viele Substanzen konsumieren oder nicht, ich würde niemanden arbeiten lassen von dem ich wüsste das er unter Alkohol oder anderen Drogen steht die seine Arbeitsfähigkeit einschränken. Genau so wenig wie ich Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben toleriere die meine Mitarbeiter in eh schon einem schweren Job, mutwillig an die Belastungsgrenze führt und ein geregeltes Privatleben unmöglich macht.
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2013 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hi prinzessin,

es ist eben nicht überall Mist oder überall gut. Wenn Du gute Arbeitsbedingungen hast/ hattest sei froh und dankbar, es ist aber nicht überall so. Auch nicht in berühmt/berüchtigten Kliniken oder Firmen.

Viele von uns sind zum Spielball des Arbeitgebers geworden und geraten dadurch auch in eine Sucht.


Gruss Lämmi
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prinzessin22589
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2013 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist mir bewusst und deswegen Sorge ich in meiner Einrichtung auch für die Einhaltung und mitarbeiterorientierte dienstpläne. Um genau das zu verhindern und die sowieso schon schwere Arbeit zumindest vereinbar mit einem Privatleben zu machen.
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2013 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Prinzessin,

gut das Du die Möglichkeit dazu hast. Ich war stellv. Stationsschwester und hab auch die Dienstpläne geschrieben. Weisste wie unser Personalschlüssel war? Ich sags Dir. Wir waren 6 Vollzeitschwestern und eine Stationsschwester, die natürlich keine Dienste geschoben hat, nicht mal im Notfall, der eigentlich immer gegeben war, denn einer war mindestens dauerkrank. Achso, wir hatten 20 Patienten auf einer offenen Psychiatriestation.

Du kannst Dir jetzt bestimmt vorstellen, das Mitarbeiterorientiertes arbeiten unmöglich war, denn mehr Schwestern bekamen wir einfach nicht. Mal war ein Zivi da, das wars aber auch. Und ausgebildet hab ich nebenbei auch noch.

Vereinbar mit unserem Privatleben war rein GAR NICHTS. Ich habs aber zumindestens erreicht, das unsere Station mal am WE dicht gemacht wurde. Denn es ging einfach nicht, das wir 4 WE's am Stück geackert haben, wir waren nur noch platt.

Das ufert jetzt aus, ich wollte Dir und den anderen eben mal aufzeigen, das so wie der Thread schon sagt, SUCHT und ARBEIT oft einher gehen oder manchmal unvermeidbar ist. Auch wenn man sich noch soviel Mühe gibt, seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, überall brennt usw. Und das ist ja nicht nur im Klinikalltag so, nein, auch in anderen Berufsbereichen z.B. Feuerwehrmänner, Polizisten, Bäcker usw. usf.

Gruss Lämmi
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prinzessin22589
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2013 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Genau deswegen ist bei mir mitarbeiterschutz an oberster stelle. Sonst läßt sich eben auch ein Haus nicht dauerhaft ohne Fluktuationen führen. Eben auch in einer Branche wo absoluter pflegefachkraftmangel herrscht.
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2013 05:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bei ttt-also Titel, Thesen, Temperamente haben sie gestern gesagt, das im Jahr
2 Millionen Menschen an den Folgen ihrer Arbeit versterben...

Na Danke!

Gruss Lämmi
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