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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 26. Aug 2011 12:47 Titel: |
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Saufnix hat Folgendes geschrieben: | Mit der Medikamentenerfahrung bist Du mir vorraus. Ich hab es aus genau den Gründen die Du beschrieben hast nie versucht. |
Letztendlich meinte der Arzt es ja nur gut. Er wollte meine Angst- und Panik aus dem Feld räumen, damit ich diesselben nicht selber mit Alk "behandeln" muss. Therapeutisch korrekt. Mit diesen starken Nebenwirkungen habe am wenigsten ich selber gerechnet. Ist auch immer individuell.
Zitat: | Bei mir läuft alles glatt. Zu glatt.
Ich habe kaum Probleme an denen ich die Problembewältigung üben kann. |
Es freut mich so sehr für dich das es im Moment so gut läuft ! Genieße das und merk dir das Gefühl dabei, die prüfenden Gelegenheiten kommen mit Sicherheit, wir Süchtige sind ja ein Leben lang damit konfrontiert . Möge es dir weiterhin so gut gehen !
Zitat: | Der hat vieleicht geguckt |
Das kann ich mir vorstellen !
Zitat: | Das es nicht eine gewisse Auswahl in einer annehmbaren Entfernung gibt kann ich garnicht glauben. |
Auswahl schon, aber nicht für Suchttherapie, da gibt es hier im Umkreis eben nur diese eine ambulante Therapie der Caritas. Noch zu erwähnen, ich lebe hier auf dem Land.
Zitat: | Wenn es aber so ist, wie sieht es mit stationärer Therapie aus?
Dann wäre dein Kind aleine (bei Oma?)
Aber vieleicht besser 3 Monate aleine als für immer eine Problem-Mutti.
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Die "Oma" ist zum Glück ausgewandert !
Aber gut, mein Ex-Mann wäre auch noch da. Was mich so sehr an diesem Gedanken daran belastet ist, ich möchte mein Kind in dieser Art und Weise nicht belasten. Bitte nicht falsch verstehen, aber in dem Moment, als ich als Kind schon mit der starken Abhängigkeit meines Vaters konfrontiert wurde, war es mit der Kindheit, und mit der Jugend sowieso vorbei. Ich machte mir mit 10-11 Jahren schon Sorgen um den Lebensunterhalt unserer Familie, von dem wie es weitergehen soll und um die Gesundheit meiner Eltern, ich wurde quasi gezwungen erwachsen zu denken und zu handeln. Diese psychische Last möchte ich meinem Kind sehr gerne ersparen, sie denken und grübeln mehr als man sich vorstellen kann. Ich könnte es nicht ertragen, dass es, durch Angst um mich, sich selbst aufgibt. Im Moment bin ich, zum Glück, nur für mich persönlich ein Problem. Mein Kind ahnt ja NOCH nichts, so weit möchte ich es ja auch eben nicht kommen lassen. Sie wurde durch meine Sucht bis jetzt weder körperlich noch psychisch belastet, bis auf, wie gesagt, morgendliche schlechte Laune. Und die haben viele andere Menschen auch .
Ich muss mir das alles jetzt erst mal überlegen. Im Grunde genommen laufe ich ja schon seit 21 Jahren täglich abends benebelt durch die Gegend, das ist in 3-4 Wochen nicht zu "heilen", aber ich habe mich auf den Weg gemacht !
Habt alle ein möglichst stressfreies Wochenende !
Seid gegrüßt, Sonnenscheinchen |
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frau holle Platin-User
Anmeldungsdatum: 24.09.2010 Beiträge: 1723
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Verfasst am: 26. Aug 2011 15:56 Titel: |
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Hi sonnenscheinchen,
Also mir war es auch immer wichtig, dass mein kind nichts von meiner sucht mitbekommt.
Sprich, war ich beim entgiften und das nicht nur einmal, dann war meine tochter bei ihrem vater. Ich habe immer die ferien dazu genutzt, meine sucht zu bekämpfen.
Auch würde ich niemals eine threapie zusammen mit meinem kind machen. Hab das zu oft miterlebt. Glaubt mir da gehören kinder nicht hin, genauso wenig wie zu konsumierende eltern.
Aber das letztere kann man nicht immer bewerkstelligen. Leider.
Vielleicht bist du aber stark genug, denn alkoholsucht, ist doch etwas anderes wie drogensucht und schaffst den weg, den du dir zurechtgelegt hast.
Alkoholkranke werden im prinzip auch nicht weggesperrt, so wie drogensüchtige.
Was sagt denn diese selbsthilfegruppe zu deinem problem?
Kann diese dir nicht einen ambulanten therapeuten empfehlen, den du regelmäßig besuchen könntest?
Könntest du dich nicht auch mal in den ferien, wenn das kind versorgt ist, eine mehrwöchige reha machen? Was wäre denn wenn du mal ins KH müsstest. Wer kümmert sich dann um dein kind?
Was und wie stellst du dir jetzt dein leben vor? Hast du inzwischen einen plan?
LG
Frau Holle |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 26. Aug 2011 17:46 Titel: |
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Hallo frau holle !
frau holle hat Folgendes geschrieben: | Alkoholkranke werden im prinzip auch nicht weggesperrt, so wie drogensüchtige. |
Wie meinst du das ?
Zitat: | Was sagt denn diese selbsthilfegruppe zu deinem problem? |
Also ich habe ja nächsten Mittwoch mittags Termin bei der Drobs und abends Treffen mit der Gruppe. 5 davon waren bei Frau...in ambulanter Therapie. Sie haben gesagt ich soll Frau..., also die mit der ich nicht kann fragen, wer die ambulanten Therapien durchführt und soll mir unabhängig davon einen Termin bei Frau..., die diese 5 schon therapiert hat geben lassen, denn diese sei genial. Ich hoffe es ist nicht zu verwirrt geschrieben . Also auf gut deutsch gesagt, ich soll die "böse" Frau... nach der "guten" Frau... fragen .
Zitat: | Kann diese dir nicht einen ambulanten therapeuten empfehlen, den du regelmäßig besuchen könntest? |
Sie sagen das Problem ist, das alle anderen "normale" Psychotherapeuten Drogensüchtige nicht therapieren wollen. Das sei eine eigene psychologische Problematik. Deshalb die ambulanten Reha`s bei den ganzen Drobs. Wußte ich auch noch nicht, das wär eigentlich mein Plan gewesen in Einzeltherapie zu gehen. Schade, so rum geht`s also erst mal nicht.
Zitat: | Könntest du dich nicht auch mal in den ferien, wenn das kind versorgt ist, eine mehrwöchige reha machen? |
Wenn es sich dabei um 2-3 Wochen, die lange vorausgeplant sind handelt, dann ja. Alles andere wäre zu lang. Die von der Drobs sagte mir, wenn ich beim 3. oder 4. Termin es nicht schaffe "trocken" zu erscheinen, um eine ambulante Therapie zu beantragen, dann hätte es mit mir eh keinen Sinn, dann müsste ich stationäre Therapie machen. Es gäbe schließlich Mutter-Kind-Einrichtungen dafür, und die Kinder könnten dort ja auch zur Schule. Es handle sich ja um ein paar Monate. Aber ehrlich gesagt, ich könnte es mir nie verzeihen, wenn mein Kind wegen mir aus ihrem kompletten Umfeld rausgerissen würde.
Zitat: | Was wäre denn wenn du mal ins KH müsstest. Wer kümmert sich dann um dein kind? |
Mein Ex oder mein Partner. Einen lieben Bruder habe ich auch noch, allerdings in der Schweiz. Doch wäre das sicher nochmal was anderes als mit mir monatelang in einer Einrichtung zu sein. Du verstehst wie ich das meine .
Ach, alles nicht so einfach !
Zitat: | Was und wie stellst du dir jetzt dein leben vor? |
Erstmal auf dem Weg bleiben, den ich DANK DIR UND GOLDEN-TULIP eingeschlagen habe. Das wäre erstmal schon was. Klar im Kopf zu bleiben, ohne körperliche Symptome. Den Konsum weiter runter zu schrauben. Trocken zu werden, DAMIT DAS SCHLECHTE GEWISSEN AUFHÖRT. Kleine Schritte, mehr geht im Moment nicht.
Zitat: | Hast du inzwischen einen plan? |
Leider noch nicht. Ich warte mal ab was man mir nächste Woche bei der Drobs sagt. Ja, und weiter stabil mit meinem "kleinen" Konsum bleiben. Habe mir auch zum Ziel gesetzt so bald wie möglich es jetzt dann mal "ohne" zu probieren. Körperlich habe ich ja nichts Schlimmes zu erwarten wie ich jetzt weiß . 3 Tage oder mehr wären schon der Hit, dann hätte ich zumindest gegen meinen Vater gewonnen, der hat es nie länger als 2 Tage geschafft, nach den Entzügen, nach keinem Einzigen.
So, nun genug gejammert , jetzt gibt`s erstmal nen Kaffee !
Auch liebe Grüße, Sonnenscheinchen |
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frau holle Platin-User
Anmeldungsdatum: 24.09.2010 Beiträge: 1723
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Verfasst am: 26. Aug 2011 21:03 Titel: |
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Hi sonnenscheinchen,
find ich schön, dass du mit unsere hilfe, die ersten schritte in die richtige richtung unternommen hast.
Zitat: | rau holle hat Folgendes geschrieben:
Alkoholkranke werden im prinzip auch nicht weggesperrt, so wie drogensüchtige.
Wie meinst du das ? |
das eine entgiftung/entwöhnung nicht nur hinter verschlossenen türen stattfindet, wie es bei drogensucht der fall ist.
Zitat: | Also auf gut deutsch gesagt, ich soll die "böse" Frau... nach der "guten" Frau... fragen .
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warum rufst du nicht einfach dort an und lässt dich mit dieser frau verbinden, bzw. dir die telefonnummer geben lassen. So würd ich das machen und ausserdem brauchst du der anderen keine rechenschaft abgeben, warum du mit dieser frau sprechen wiklst. Es geht schließlich um deine gesundheit.
Apropo gesundheit hab mal ein wenig gegoogelt für dich und hab das hier gefunden. So kannst du dir schonmal durchlesen, was der unterschied zwischen ambulant und stationär ist. Hab "gibt es ambulante alkoholtherapien in bayern" eingegeben, weil du lebst ja dort oder irre ich mich da?
http://www.alkoholismus-hilfe.de/alkoholismus-entwoehnung.html
und
http://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/alkoholabhaengigkeit/behandlung-therapie
/die-entwoehnung/
das netz ist voll mit interessanten berichte über alkoholsucht und was man dagegen unternehmen kann. Hast du selber auch schon nachgeschaut?
Zitat: | Sie sagen das Problem ist, das alle anderen "normale" Psychotherapeuten Drogensüchtige nicht therapieren wollen. Das sei eine eigene psychologische Problematik. Deshalb die ambulanten Reha`s bei den ganzen Drobs. |
Wer sagt das? Soll das heissen, dass drogensüchtige nur ambulant therapiert werden?
Das stimmt nicht, stationär ist meistens der fall.
Zitat: | Die von der Drobs sagte mir, wenn ich beim 3. oder 4. Termin es nicht schaffe "trocken" zu erscheinen, um eine ambulante Therapie zu beantragen, dann hätte es mit mir eh keinen Sinn, dann müsste ich stationäre Therapie machen. |
Entscheidet so etwas nicht ein arzt? Ich würde mir von haus aus einen anderen ansprechpartner geben lassen, mit der verstehst du dich ja eh nicht oder ist das nicht möglich?
Aber du machst das schon. Du hast den willen dazu und nur der zählt. Wär doch gelacht, wenn wir nicht dein ziel so optimal erreichen können, wie du es dir vorstellst und brauchst.
Und ich bin mir sicher, dass es eine möglichkeit gibt, dass du dieses ambulant machen kannst. Es geht ja schließlich auch um das wohl des kindes.
So long
Frau Holle |
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Saufnix Bronze-User
Anmeldungsdatum: 21.08.2011 Beiträge: 60
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Verfasst am: 26. Aug 2011 23:47 Titel: |
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Hallo zusammen
also da ich in ambulanter Therapie bin erzähle ich mal (wie es beim Blauen Kreuz gemacht wird)
Mann fängt mit der Beratung an.
Dort wird einem gesagt das man ab sofort abstinent leben muß.
Wer zuviel getrunken hat sollte entgiften (Stationär ) und je mehr man getrunken hat umso weniger bekommt man ambulant genehmigt.
Dann muss man ca. 10 Wochen in eine sogenannte Motivationsgruppe.
Die hat die Aufgabe dich beim abstinent sein zu unterstützen.
Nur wenn man das schaft kommt man in die ambulante Therapie.
Dort wird einem gesagt das ein Rückfall zum Abruch der Therapie führt.
"WAS SOLL DAS ? DAS IST ERPRESSUNG ! "
Hmmm... jaa... das Problem ist:
Niemand wird dir in der ambulanten Th. das (Bier-)Glas aus der Hand nehmen.
Du mußt es von alleine wegstellen.
Wenn du das nicht schaffst hat es keinen Sinn ( dann mußt du Stationär buchen).
Die Therapie hilft dir lediglich deine Probleme zu erkennen und ein "Packet zu schnüren" damit du nicht mehr Rückfällig wirst
Trozdem lohnt es sich ! DENN ...
wir müssen doch alle nach der Therapie ganz allein unseren Alltag bewältigen.
Gut oder schlecht, stationär oder ambulant das muß jeder selbst entscheiden.
(sofern man es genemigt bekommt)
Die Th. kostet Geld und die Rentenkasse (die muss es bezahlen = Reha) wird auch ein wörtchen mitreden.
Last euch davon nicht abschrecken. ES LOHNT SICH !
Ich habe seit 6 Monaten nicht getrunken. |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 27. Aug 2011 15:45 Titel: |
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frau holle hat Folgendes geschrieben: | find ich schön, dass du mit unsere hilfe, die ersten schritte in die richtige richtung unternommen hast. |
Ich auch ganz schön !
Zitat: | So würd ich das machen und ausserdem brauchst du der anderen keine rechenschaft abgeben, warum du mit dieser frau sprechen willst. |
So haben die das in der Gruppe auch gemeint. Ich werde das, denke ich auch, so machen.
Da hat sie mir über die Wirkungsweise von Alkohol was erklären wollen und fragt mich doch glatt, ob ich wüßte was Synapsen sind . Anscheinend sehen manche Menschen dort uns Süchtige auch als alles andere als, zumindest etwas, gebildet an.
Zitat: | weil du lebst ja dort oder irre ich mich da? |
Nein, in 90 Minuten wäre ich bei dir .
Zitat: | Soll das heissen, dass drogensüchtige nur ambulant therapiert werden? |
Nein nein ! Sondern das die niedergelassenen Psychotherapeuten andere Therapien machen als eine pezielle Suchttherapie. Das eben in den ambulanten Therapien verschiedener Organisationen speziell ausgebildete Suchttherapeuten arbeiten.
Zitat: | Entscheidet so etwas nicht ein arzt? |
Es wird so sein wie bei Saufnix blauem Kreuz, wenn man es so nicht schafft ohne Drogen, dann auch nix ambulant.
Zitat: | Ich würde mir von haus aus einen anderen ansprechpartner geben lassen, mit der verstehst du dich ja eh nicht oder ist das nicht möglich? |
Doch das ist möglich, werde ich auch machen.
Zitat: | Wär doch gelacht, wenn wir nicht dein ziel so optimal erreichen können, wie du es dir vorstellst und brauchst. |
GANZFESTDRÜCK !
Ich berichte weiter.
Viele Grüße, Sonnenscheinchen |
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