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bustamante007 Bronze-User

Anmeldungsdatum: 01.11.2013 Beiträge: 72
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Verfasst am: 21. Nov 2013 00:15 Titel: |
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Hey nochmal in die Runde,
ich will hier nicht den Laden schön reden oder sonst was, wie Newlife schon gesagt hat, wir waren nicht dort und können nicht zu 100 % sagen was da los ist.
Dennoch halte ich das ein oder andere für völlig überzogen, was darüber berichtet wird.
Ich vermisse bei uns Junk's auch eben so ein Satz wie z b "daraus habe ich das gelernt" oder "da fand ich das gut"
aber Nein, ich lese hier sehr oft "das ist Quatsch was die da machen" oder "Was hat denn meine Sucht damit tun oder Essen war zu heiss, Getränke waren zu kalt und was nich noch alles für Phantasievolles Gerede.
Mir ist das Sperrmüll wegräumen dermaßen auf die Nerven gegangen, ich wäre beinahe ausgeflippt. Jahre im Regen stehender stinkeder Sperrmüll, mit so kleinen Viechern überall musste ich wegräumen.
Aber wirklich im Ernst, ich hab mir echt Gedacht " Was tust du hier alter? DU hast es so heftig übertrieben, dass DU jetzt hier den Müll wegräumen musst von irgendwelchen Idioten.
Und wer ist einzig und allein dafür Verantwortlich gewesen, nur ich sonst niemand! Und wer das verinnerlicht und wirklich begreift, der ist auf jeden Fall einen Riesen Schritt weiter, davon bin ich überzeugt.
Wenn ich die Schuld dauernd bei anderen suche, werde ich sie auch bei anderen finden, nur wird mich das nie und nimmer weiterbringen.
Gruß |
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Billy Bones Silber-User

Anmeldungsdatum: 01.11.2012 Beiträge: 275
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Verfasst am: 21. Nov 2013 03:54 Titel: |
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Hi @ bustamente!
Ich finde deinen Beitrag sehr gut, aber ich finde auch man kann das nicht erzwingen----es muß von innen kommen, wenn die Zeit reif ist!
Ich war lange auf hochpotenten Opiaten (Opium/Morphin; Subutex, zuletzt Methadon)...es hat mich mit der Zeit immer mehr angekotzt!
Mir ging es da genauso wie dir:
Die Substituierten standen in Schlange über das ganze Treppenhaus verteilt...ich hab damals auch gearbeitet, und hatte immer die Panik, dass ein Kunde (Praxis war nahe am Arbeitsplatz) mich da mal in der Schlange stehen sieht-----angegafft haben dich natürlich alle "Normalpatienten" wie einen Leprakranken------aber klar, ich hab mich da selbst reingeritten!
Dann noch die entwürdigende Behandlung (1 Minute zu spät---Tür zu!)...jedenfalls, ich bin eines Tages ----September letzen Jahres--aufgewacht & habe von heute auf morgen gesagt "Nee,die Scheiße tue ich mir nicht mehr an!" & mich abgemeldet & selbst entzogen!
Nun ja...von den hochpotenten Opiaten bin ich seitdem weggeblieben (bis auf 1 x Mal Opium; war kein Problem aufzuhören)
Aber Alk/Benzos sind fieser, weil man da halt einfach leichter rankommt!
Darf ich dich fragen: Hast du es im 1sten Anlauf geschafft?
LG, Billy |
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bustamante007 Bronze-User

Anmeldungsdatum: 01.11.2013 Beiträge: 72
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Verfasst am: 21. Nov 2013 10:29 Titel: |
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Hi
Das sind doch genau die Effekte die man braucht um zu begreifen, dass man selbst dafür verantwortlich ist. Genauso wie bei dir in dem Treppenhaus zu warten mit den anderen Süchtigen. Wenn dich dort einer wiedererkennt der davon nichts wusste, da würdest du doch lieber im Boden versinken. Peinlicher geht's doch gar nicht mehr.
Und man muss und sollte irgendwann anfangen zu handeln. Ich weiß ja dass das alles einfacher gesagt als getan ist. Dennoch bevor ich anfange alle anderen dafür verantwortlich zu machen, sollte ich lieber sagen "ich hab versagt".
Bei der ersten Therapie bin ich nicht klar gekommen, war einfach alles viel zu viel für mich z b mit 4 Mann nur ein einziges Wc/Dusche, morgens arbeitsweg mit Spaziergang simulieren usw.
Da bin ich nach 3 Wochen wieder Hause, ich war auch einfach noch nicht reif für eine Therapie. Die 2te war dann 5,5 Monate und die hat gefruchtet.
Man ist selbst dafür verantwortlich Süchtig geworden zu sein, hier wusste doch jeder das Drogen süchtig machen. Aber nein, "mich trifft das eh nicht" ich bin Superman und kann alles kontrollieren.
Jeder hat's doch selber in der Hand, was er aus seinem Leben macht. Größtenteils zumindest, jeder hat's selbst verbockt, also muss man auch selber da wieder rauskommen |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 21. Nov 2013 14:57 Titel: |
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Zitat: | Ich finde deinen Beitrag sehr gut, aber ich finde auch man kann das nicht erzwingen----es muß von innen kommen, wenn die Zeit reif ist! |
ich danke dir für diesen Einwand, Billy. Genau darum geht es und es lässt sich wirklich nicht erzwingen. Das geht einfach nicht.
@bustamante
wenn es bei dir in dem Zusammenhang mit dem "Müll" eben ge"clickt" hat, dann ist das für dich wirklich ein riesengroßer Schritt gewesen. Da habe ich auch alle Achtung vor.
Aber du kannst doch jetzt nicht verlangen, dass genau das jetzt bei uns im selben Moment passiert. Es ist alles richtig was du schreibst. Ein anderer Süchtiger braucht aber womöglich eine ganz andere Behandlung.
Oder vielleicht auch gar keine. Ich habe auch 2 Therapien gemacht, eine LZT und eine ambulante und ich süchtel noch. Vielleicht hab ich irgendwann einfach die Schnauze gestrichen voll und hör auf. Dann mach ich nochmal einen letzten Entzug und das solls dann gewesen sein.
Sowas funktioniert aber erst dann, wenn die innere Bereitschaft dazu gegeben ist, die sich (wie eingangs schon erwähnt) sich einfach nicht erzwingen lässt. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 21. Nov 2013 16:15 Titel: |
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Kann leider den Link nicht einstellen, weg. Spamverdachts.
Sehr beeindruckend fand ich die Aussage in dem TV-Beitrag. Sinngemäß sagte sie, sie hätte anfangs keinen Sinn in all den Maßnahmen usw. gesehen und erwartet, man hätte sich erstmal nach ihr zu richten. Scheint ja irgendwie einer der Knackpunkte zu sein. Man kann nicht mit Wundern rechnen, ohne das eigene Zutun wird es nirgendwo klappen.
Mag ja sein, dass die meisten nicht so weit sind, aber dann können sie sich eine Therapie von vorneherein sparen, finde ich zumindest. Dass dort kalt entzogen wird, ist doch wieder nur ein Vorwand, denn wie hier schon geschrieben wurde, kann ja jeder woanders entgiften und dann sofort dorthin fahren. Damit wäre das Thema dann vom Tisch.
newlife, natürlich kann ich mit meinen Äußerungen völlig daneben liegen und dort werden insgeheim Menschen geschlachtet. Glaube ich aber nicht, denn ich beziehe mich auf Aussagen von Süchtigen, die nicht nur Negatives gefunden haben, bzw. kenne dieses Therapiekonzept schon seit 1980, nämlich, als der erste aus meinem Umfeld eine Therapie anstrebte. Wenn ich hier also etwas über diese Therapieform weiß, dann deshalb, weil ich mich dafür von Anfang an interessiert habe und deshalb darüber hier und da auch Auskunft geben kann. Heute gibt es eine Menge anderer Einrichtungen, die andere Konzepte haben, aber deshalb muss es ja nicht überall so sein. Mit ihrer Rückfallquote liegen Synanon und Fleckenbühl noch immer weit (!) unter der der anderen, was für diese Einrichtung und für dieses Konzept spricht.
Ich glaube nicht, dass hier irgendwer überredet werden soll dort (oder überhaupt) eine Therapie zu machen und Clean zu werden. Du schreibst auch, ein anderer Süchtiger braucht vielleicht eine andere Behandlung. Dann kann er ja woanders hingehen, Wo ist das Problem? Ich sehe übrigens auch den Unterschied darin, dass du ja einen Job hast. Wer hier kurzentschlossen hingeht, wird wohl in vielen Fällen bereits obdachlos sein und sich ein recht rücksichtsloses Verhalten angewöhnt haben. Das ist schon ein deutlicher Unterschied. |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 21. Nov 2013 18:41 Titel: |
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ganz klar, ich lerne hier im Forum auch noch dazu.
Mit dem heutigen Wissen hätte ich niemals ne Therapie beantragt, weder eine LZT noch die ambulante. Ich wäre halt einfach ein paar MAl entgiften gegangen, machen ja auch viele so.
Die innere Bereitschaft zum Cleanwerden hatte ich eben noch nie.
Was aber dann hier nicht richtig läuft, ist die Werbetrommel für Langzeittherapien, die ja angeblich jeder Entgiftling machen sollte. Dann sollte man doch dabei bitte auch die herauspicken, die wirklich aufhören wollen bzw. sich das überhaupt vorstellen können, wenn ich Pimpinelle jetzt richtig interpretiert habe.
Ich habe auch meine Prioritäten. Mir war und ist auch heute noch immer mein Arbeitsplatz wichtig und da wissen auch jetzt einige, dass ich nicht clean bin, man siehts halt auch manchmal.
Deshalb gehe ich aber trotzdem immer hin und arbeite, andere dort haben körperliche Krankheiten, andere haben Depressionen und ich bin eben süchtig. Ich will eben nicht aufhören, will mich aber auch nicht in alle Untiefen der Sucht fallen lassen. Da mach ich dann auch wieder nicht mit und wenn ich die Kontroller wieder verlieren sollte, muss ich halt wieder mal so ne "Schnellentgiftung" machen. Zwei Wochen reichen dann aber auch dazu. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 21. Nov 2013 20:07 Titel: |
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Newlife, du darfst ja auch gerne süchtig sein, wenn du das möchtest. Ich werde dir bestimmt nicht verbieten, zu konsumieren.
Stimmt, m.E. sollten diejenigen, die gar nicht vorhaben mit dem Süchteln aufzuhören die Therapieplätze nicht blockieren, zumindest nicht mit der Häufigkeit Therapien machen. Es gibt garantiert auch welche darunter, bei denen der Groschen während einer halbherzig begonnenen Therapie fällt sh. Mesut. |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 21. Nov 2013 20:34 Titel: |
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jetzt sagst du ja auf einmal doch, dass das während der Therapie passieren kann, dass du dich für das Aufhören entscheidest.
Diese Aussage würde ja jetzt doch wieder berechtigen, jeden Entgiftling inne Therapie zu stopfen.
Guck mal. Ich wollte mit wirklicher innerer Bereitschaft wohl noch nie aufhören. Ich habe aber gekämpft und wollte es mit aller Gewalt umbiegen. Ich habe ja mal 2 Jahre eine SHG für alkoholabhängige junge Menschen geleitet und gerade durch dieses Ehrenamt wollte ich das tatsählich erzwingen. Es ging aber daneben. Ich war auf einmal sowas von auf Benzos und Alk, dass es schon pervers war. Ich hab einfach zu lange gekämpft und dann knallts irgendwann richtig.
Was, wie und zu welchem Zeitpunkt passieren muss, dass sich die innere Bereitschaft umkehrt kann ich einfach nicht beantworten. Ich klebe nach wievor am Suchtmittel fest, wenn dem nicht so wäre, wäre ich wahrscheinich nicht süchtig.
Was sicht geändert hat ist mein persönlicher Umgang damit. Ich rede im allgemeinen recht offen darüber, ich belüge auch niemanden mehr und sage auch, dass ich konsumiere. Früher wäre ich deshalb auch am liebsten im Erdboden versunken, da stehe ich heute aber drüber. Mir ist es auch egal, wer mich trifft, wenn ich drauf bin. Wems nicht passt, der brauch sich mit mir ja nicht unterhalten. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 21. Nov 2013 20:45 Titel: |
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Dürfte wohl die Ausnahme sein, dass jemand während der Therapie die Erleuchtung bekommt oder wieviele kennst du, bei denen das so war? Mit dem Mädel in der Doku sind es exakt zwei mir bekannte.
Jetzt mal ernsthaft, Newlife, findest du es wirklich gut, dass die Kliniken vollgestopft sind mit Süchtigen, die nicht vor haben zu konsumieren, nach der Therapie gleich zum Dealer rennen? Und anders herum wird sich beschwert, es gäbe zu wenige Plätze! Selbst wenn es noch Tausende Plätze mehr gäbe, wäre die Situation keine andere.
Und noch etwas. Psychisch Kranke bekommen in diesem Lande nicht ständig Psychotherapien bewilligt, sondern müssen mehrere Jahre pausieren, das ist der Normalfall. Warum nicht sowas auch bei Süchtigen? Das dürfte genug Bedenkzeit sein, sich zu motivieren und zu überlegen, ob nicht doch ein cleanes Leben erstrebenswert wäre. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 21. Nov 2013 20:46 Titel: |
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Sorry, heißt natürlich,
die nicht vorhaben mit dem Konsum aufzuhören.
So, und wie kriege ich jetzt die 140 Zeichen voll? Es fehlen nicht mehr viele... |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 21. Nov 2013 21:26 Titel: |
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ich gebe dir da uneingeschränkt recht. Die Entscheidung muss schon vorher feststehen, dass ich aufhören will. Ich selbst bin jetzt auch nicht therapieerfahren und von daher in Bezug auf diese Fragestellung eben unsicher. Aber ich glaube dir das. Ich kenne niemanden, der weitersüchteln wollte und dem dann die Therapie die Erleuchtung brachte und was im Fernsehen alles läuft, glaube ich auch nicht unbedingt.
Nur wird auf der anderen Seite ja sogar von Therapeuten erzählt, dass Ambivalenz jetzt auch zum Krankheitsbild eines Suchtkranken gehört und daran wohl gearbeitet werden kann.
Fakt ist nunmal bei mir, dass ich da nicht weiterkomme und ich brauche zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch keine Therapie anstreben. Ich weiss sehr viel und konnte die sachliche Ebene während den Therapien sehr gut bedienen, war ja ab und an auch Co.-Therapeut, Ich weiss schon, um was es geht, ich kann es emotional aber nicht umsetzen, weil ich einfach in der süchtigen Welt lebe. Die Leute, die ich mag und wo die Chemie stimmt, sind auch süchtig und es zieht mich schon rein instinktiv eben dort hin. |
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graham Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2012 Beiträge: 2205
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Verfasst am: 21. Nov 2013 22:34 Titel: |
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bustamante007 hat Folgendes geschrieben: |
Ich vermisse bei uns Junk's auch eben so ein Satz wie z b "daraus habe ich das gelernt" oder "da fand ich das gut"
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das sag ich nicht über die therapie, sondern über den knast! ich hab im knast mehr über mich und andere menschen gelernt, als wie ich das jemals auf therapie hätte können! und dort ist es ehrlich, es wird eine sprache gesprochen, die jeder versteht! ich bin natürlich froh, daß ich nicht mehr sitze(mitte 99 endstrafe)aber ich hab das sehr oft, daß ich mir eine gefängnisszelle zurück wünsche; naklar nur für ein paar std. knast hat mir das leben gerettet und aus mir eine andere person gemacht! therapie dagegen hat mir nichts gebracht, nur schlechte laune!
regards,
graham |
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bustamante007 Bronze-User

Anmeldungsdatum: 01.11.2013 Beiträge: 72
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Verfasst am: 22. Nov 2013 00:32 Titel: |
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graham hat Folgendes geschrieben: | bustamante007 hat Folgendes geschrieben: |
Ich vermisse bei uns Junk's auch eben so ein Satz wie z b "daraus habe ich das gelernt" oder "da fand ich das gut"
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das sag ich nicht über die therapie, sondern über den knast! ich hab im knast mehr über mich und andere menschen gelernt, als wie ich das jemals auf therapie hätte können! und dort ist es ehrlich, es wird eine sprache gesprochen, die jeder versteht! ich bin natürlich froh, daß ich nicht mehr sitze(mitte 99 endstrafe)aber ich hab das sehr oft, daß ich mir eine gefängnisszelle zurück wünsche; naklar nur für ein paar std. knast hat mir das leben gerettet und aus mir eine andere person gemacht! therapie dagegen hat mir nichts gebracht, nur schlechte laune!
regards,
graham |
So findet dann irgendwie jeder seine Therapie heheheeee . . . . .wichtig ist das man eben aus Fehlern lernt und sie nicht wiederholt. Und anscheinend hast du dir in Haft auch deine Gedanken gemacht wie und warum und wofür überhaupt ?!
Krass das ich sowas hier lese, das habe ich noch nie gehört, dass das Gefängnis einen wirklich weitergebracht hat. Die meisten kommen raus und machen 14 Tage später direkt weiter wo sie aufgehört haben.
Ist doch gut wenn e dir geholfen hat, so findet jeder irgendwie seinen Doktor. |
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Lugosi Gold-User

Anmeldungsdatum: 06.05.2013 Beiträge: 739
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Verfasst am: 22. Nov 2013 14:26 Titel: |
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hallo zusammen,
ich bin kein verfechter von ansätzen wie synanon und der gleichen, aber
ich denke auch diese einrichtungen, bzw SHG haben ihre berechtigung, denn
für viele ist es die einzige möglichkeit am leben zu bleiben.
der normalfall ist doch, das ein süchtiger nicht mehr weiter weiß und nach
diesem letzten strohhalm greift.
sicherlich könnte jeder vorher eine entgiftung machen, doch die leute, die
ich kenne die bei synanon waren hatten einfach nicht mehr die zeit auf
einen entgiftungsplatz zu warten. sie mussten direkt handeln, um nicht zu
sterben.
kalter entzug ist wohl ein riesiges diskussionsthema. die ersten entgiftungen,
die ich gemacht habe waren quasi auch kalte entzüge, denn da gab es kein
pola oder subutex. jedoch gab es da magnesium, tegretal und bei bedarf/
wunsch aponal, somit war es auch kein kalter entzug.
den ansatz bei synanon kann ich jedoch schon verstehen, denn was ich
in meiner letzten therapie gelernt habe ist gar nicht so unterschiedlich.
ich habe gemerkt, das ich von mir wegkommen muß und nicht immer
um mich selbst kreisen darf und kann.
wie das jetzt erreicht wird ist schlussendlich erstmal egal, ob man jetzt
im stall den kuhmist beseitigt, in der behindertenarbeit tätig ist, in der
küche arbeitet , zumindest wenn es deinen fähig-
keiten und deiner veranlagung entspricht.
meine letzte therapie hat sich im ansatz nicht großartig unterschieden,
jedoch gab es keine games, der umgangston war liebevoll, aber alles
war jedoch von konsequenz geprägt.
die meisten mitarbeiter/therapeuten waren ex junkies und waren für mich glaubwürdig.
sicherlich hat mich die therapie oft angek**zt, doch im nachhinein bin ich
froh das ich mich für diese therapie entschieden habe.
auch, wenn ich heute noch meine rückfälle baue, ich habe zumindest ge-
lernt nicht aufzugeben, vor allem gibt es keine wochen- oder monatelangen
rückfälle.
nach meiner ersten therapie war ich binnen kürzester zeit wieder rückfällig
und das relativ satt und ausgedehnt.
ich denke zu einer therapie gehört eben viel arbeit sowohl physisch, als auch
psychisch, es ist nicht damit getan zu erkennen wo die auslöser meiner
sucht verborgen sind, ich muss auch strategien entwickeln, um mit vielen
situationen umzugehen und genau das ist doch für viele der knackpunkt.
mir haben die verständnisvollen und weichen therapeuten nicht geholfen.
nee, ich brauchte auch diejenigen, die mich gefordert haben, die sich eben
nicht mit meinem gelaber zufriedengegeben haben, die wissen wollten
was ich denn anders machen würde.
aber ich möchte dies nicht als allgemeingültig ansehen, ich denke es
gibt nicht umsonst verschiedene therapieansätze.
verschiedene menschen brauchen verschiedene ansätze. hilfe kann
für jeden anders aussehen. |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 22. Nov 2013 15:22 Titel: |
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Guter Beitrag, Lugosi.
Wenn ich mich aus meiner süchtigen Welt verabschieden möchte, hieße das zum gegenwäritgen Zeitpunkt die Aufgabe meiner Wohnung und meines Arbeitsplatzes, ich muss diese Stadt hier verlassen und brauche wirklich sowas wie einen Neubeginn mit anderen Leuten, die auch anders leben. Dadurch könnte ich vielleicht die Bereitschaft entwickeln, auch clean zu leben, sofern mir das gefällt, was ich dort sehe und erlebe.
Nur frage ich jetzt mal allgemein in die Runde, wer macht das schon? Hab mir diese Wohnung erst 2011 aufgebaut und schön eingerichtet, da bin ich auch ein wenig stolz drauf und im großen und ganzen gehe ich auch gerne zur Arbeit. Sicherlich wissen die, was los ist. Auch mein derzeitiger Konsum geht nicht spurlos an mir vorüber. Ich sehe schon ziemlich scheisse aus. Nur ich arbeite wiederum viel besser und ausgeglichener als der Rest der Truppe. Ich brauch eben meinen Stoff dazu und bin aber dann was solche Dinge angeht immer recht erfolgreich.
Ich sehe mich vielleicht irgendwann clean, aber mit Hartz4 in irgendeiner anderen Stadt, wo ich niemand kenne. Ob ich dann tatsächlich clean bleibe... ich würde mal auf nein tippen. |
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