Methamphetamine und Drogentest

[Elke]

[tuutsweet]

hallo elke,
ich habe in meiner 25 jährigen "Laufbahn"selten Eltern erlebt,die sich so intensiv um ihr drogenabhängiges = krankes kind kümmern.
Das ihr ihn nicht hängen lasst ,find ich super.Meine Ma hat mich damals abgeschrieben und den kontakt zu mir abgebrochen, weil sie sich meine Verfall nicht mehr reintun konnte,Selbstschutz.Kann ich voll und ganz verstehen,sie nimmt nix ,keinen alkohol,kein Nikotin,noch nicht mal ne Kopfschmerztablette.Sie leidet still mit und hat extreme Schlafprobleme.Mein Dad ist da anders,er zieht sich das nicht so rein ,ich glaub ,er hat sich damit abgefunden,das ich der Endzeitlooser bin,obwohl er es mir nicht sagt.
dreimal auf holz , das er es packt,es ist seine entscheidung
lg

[Speechless]

Hallo Elke,
meld Dich doch mal wieder wenn Du magst?Wie ist der Stand der Dinge?Wie geht es Dir/Euch?Du kannst Dich auch gern mal melden wenn nichts passiert ist,wär schön zu wissen wie es Dir ergeht zurzeit.LG

[Elke]

Hallo Speechless,

der Stand der Dinge sieht leider nicht so gut aus. Den letzten Eintrag habe ich letzte Woche Samstag früh geschrieben. Die Nacht zum Donnerstag war er dann wieder auf Party - zuerst ein Stadtfest, danach Hardcore-Disco (grauenhaft).

Anfangs hat er abgestritten, dass er was genommen hat, aber der Drogentest war wieder positiv auf Amphetamine und Methamphetamine.

Nun muss ich sagen, dass meine Nerven immer dünner werden und das Vertrauen ist bei 0. Montag und Dienstag konnte er natürlich wieder nicht arbeiten gehen - angeblich wegen übersäuerten Magen. Aber zum Arzt hat er es auch nicht geschafft.

Nun arbeitet er im kleinen Familienbetrieb, wo eigentlich voll Verlass sein muss, sonst kann man alles vergessen. Es geht momentan alles den Bach runter. Wir haben uns alle nur noch in den Haaren. Mein Bruder hat sogar Ärger mit seiner Frau, weil sie ihren Sommerurlaub in Gefahr sehen. Auf meinen Sohn ist momentan nun mal 0 Verlass.

Mir wär es ehrlich gesagt sehr lieb gewesen, wenn seine Oma ihn gekündigt hätte. So viel Einsehen muss da sein, dass das nicht sein Jahr ist und er mind. noch einige Monate in dieser Sache hängen bleibt. Die Worte können noch so schön sein, aber ich sehe es an den kleinen Gesten, dass er noch lange nicht soweit ist. So z. B. hat er mich als Freund bei Facebook gelöscht. Damit ich ihm nicht hinterher spionieren kann und all seine Aktionen mit Drogen verbinde. Angeblich will er mich damit schützen und weil Facebook ja nur Internet ist, sagt das ja nichts darüber aus, wen man in der Realität lieber hat. Poh, solch dumme Lügen. Seine Core- und Hakkegestörten Freunde, für die Tanzen Silber und Koksen Gold ist, werden dagegen täglich mehr.

Bis Mittwoch haben wir uns richtig heftig gestritten, nach solchen Wochenenden reagiert er auch sehr schnell aggressiv. Am Mittwoch, nachdem mal wieder über Kündigung gesprochen wurde, hat er sich dann mal 1 Stunde bei seiner Oma auf Arbeit sehen lassen, nette mit den Augen geklimpert, das geredet, was sie hören wollte und damit war alles wieder gut.

Donnerstag und Freitag ging es einigermaßen mit der Arbeit und Schule. Aber die Nacht war er nun auch wieder weg und ist bis jetzt noch nicht nach Hause gekommen. Mir ist alles klar, da brauche ich auch keinen Drogentest mehr machen. Nur heute wird es wohl auch mit seiner Oma richtig krachen. Wenn ich Pech habe, bekomme ich das Theater nur ab. Mein Bruder hat nämlich heute frei und wenn mein Sohn nicht auf Arbeit erscheint, muss der eine Laden geschlossen bleiben. Das geht aber nicht, dann gibt es von höherer Stelle richtig Ärger. Kommt er bestenfalls zur Arbeit nach dieser durchfeierten Nacht, dann wird er wohl lallend vor den Kunden stehen. Bei so viel Gewissenlosigkeit will er noch behaupten, dass er nicht süchtig ist? Nee, ich höre auf kein Wort von ihm mehr, sind eh alles Lügen. Ich schaue mir die Taten an und werde sehen, wie der heutige Arbeitstag verläuft und wann er mal wieder eine 40-Stunden-Woche gebacken bekommt. Die letzten 2,5 Monate waren es ja nur noch 8-Stunden-Wochen. Hat lieber seine sehr kranke Oma für sich arbeiten lassen, damit er Party machen und sich tagelang erholen kann.

Hallo tuutsweet,

die intensiven Bemühungen werden bei uns auch immer weniger, weil wir merken, wie machtlos wir gegenüber diese Sache sind. Bis Mitte der Woche war ich schon das reinste Nervenwrack. Ich sehe, wie er sich alles kaputt macht, nur er begreift nichts. Ich habe nur noch riesige Baggersteine im Bauch und auch schon Schlafprobleme, kann an nichts mehr Freude empfinden. Nur mein Sohn macht Party.

Mein Bruder hat gesagt, dass ich ihn machen lassen soll, er wird eh nicht hören und im Endeffekt mache ich mich nur kaputt, während er feiert. Das ist wohl wahr, zumindest muss ich diesen vorerst aussichtslosen Kampf auf mindestens die Hälfte reduzieren. Mein Bruder und ich sind uns nämlich sicher, dass das noch einige Monate andauern wird. Die Anderen haben noch den schönen Worten geglaubt, aber das wird wohl heute auch zu Ende sein, spätestens am Wochenanfang, wenn er wieder nicht aus dem Bett kommen sollte.

Über kurz oder lang wird es zu 100 % ein böses Ende nehmen - dann zwar nicht mehr von Elternseite aus, auf die man eh nicht hören muss, sondern dann wird das eintreten, was man eigentlich mit dem "Meckern" immer verhindern wollte.

Irgendwann muss man doch mal vernünftig werden. Habe gestern erst so einen Spruch bei FB gelesen, dass man früher "verliebt, verlobt, verheiratet" gespielt hat und heute spielt man "geküsst, gepoppt und vergessen". Ja logo, wenn sich heute sogar 25-jährige als Jugendliche fühlen, wie soll da eine Beziehung funktionieren? Wie soll eine Beziehung funktionieren, die in einer Drogennacht beginnt und wo beide Partymenschen sind? Und kann überhaupt eine Beziehung mit so vielen Partys funktionieren? In einer Beziehung muss man erst zusammenwachsen und das geht nur, wenn einem die Zweisamkeit wichtiger ist als alle Partys und man die Vernunft hat, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen.

Dass deine Eltern den Kontakt abgebrochen habe, finde ich traurig. Ich glaube auch nicht, dass es ihnen heute nicht noch sehr weh tut, auch deinem Vater, der anders damit umgeht. Männer gehen meistens anders damit um, mein Mann auch. Meinem Mann gelingt es leichter, sich da nicht so reinzusteigern, auch wenn er unter der Situation auch leidet. Nur ich habe mich viel zu doll reingesteigert und kann vielleicht irgendwann mal wie deine Mutti reagieren. Irgendwann geht eben nichts mehr. Die Nabelschnur zwischen Mutter und Kind wird nie durchtrennt, man kann es als Mutter einfach nicht packen, dem Verfall seines Kindes über Jahre mit anzusehen.

Die Tochter meines Bruders wird 11 Jahre alt. Weißt du, was mein Bruder gesagt hat, was er machen würde, wenn seine Tochter mal über längere Zeit Drogen nehmen würde? Er würde erst sie umbringen und dann sich. Ganz einfach aus der Verzweiflung, weil man den Kreislauf kennt. Er könnte dem Verfall nicht zusehen, ebenso könnte er auch nicht zusehen, wie sie evtl. kriminell wird oder sich prostituiert.

Aus Sicht eines Drogenkonsumenten klingt das sicher überzogen, man meint ja nur, seinen eigenen Körper, seine eigene Zukunft damit zu zerstören. Aber an jedem Süchtigen hängen auch Angehörige, die schlicht und einfach kaputt gehen. Der Süchtige kann sich in seine vermeintlich bessere Welt ballern und irgendwann bekommen viele eh nichts mehr geschnallt, aber die Angehörigen müssen mit diesem Gefühl in der realen Welt leben. Es ist schon paradox, wenn man als Eltern sein Kind lieber im Knast als unter Drogen sieht. Das sagt eigentlich schon alles, wie schwer die Lage für die Angehörigen ist - denn wer wäre im Normalfall schon froh, wenn sein Kind ins Gefängnis kommt.

Liebe Grüße
Elke

[Elke]

Möchte den ersten Absatz korrigieren. Er war nicht in der Nacht zum Donnerstag unterwegs, sondern in der Nacht zum Sonntag. Und nach dieser Nacht ist er immer noch nicht zu Hause, normal müsste er sich jetzt duschen.

Liebe Grüße
Elke

[Yolande]

Hallo Elke,

ich weiß, du bist die Mama und ich weiß, dass es der wohl schwerste Schritt ist, den du tun kannst, aber schmeiß ihn raus. Kauf dir das Buch " Ich stehe nicht mehr zur Verfügung". Das hilft dir, durchzuhalten. Du verlängerst nur deinen und seinen Leidensweg, wenn du es so belässt wie es ist. Ich habe erst langsam begriffen, dass es absolut keinen Sinn macht, dagegen mit Liebe oder Reden anzukämpfen. Dir nutzt es nichts, den anderen demütigt es. Lass ihn sich selbst helfen und zwar dann, wenn er ganz unten ist.

LG

[Pimpinelle]

Hallo Elke,

hatte dieser erneute Konsum und tagelange Party denn nun Konsequenzen? An die Absprache bzw. deine Bedingungen hat er sich ja offensichtlich nicht gehalten. Das, was du befürchtet hast, ist eingetreten.

Ich würde an deiner Stelle deine Ankündigung schon in die Tat umsetzen. Alleine schon, um dich bzw. dich und deinen Mann zu schützen, aber auch um glaubwürdig zu sein oder werden.

Liebe Grüße

Pimpinelle

[mesut76]

Ich hatte ja schonmal was dazu geschrieben und nun stelle ich mir die frage was denn mit dem jungen los sein könnte ? Irgendwie ist der völlig in Watte eingebettet und hat keinerlei verantwortungsgefühl entwickelt. Wenn es kein familienbetrieb wäre, würde der doch schon lange nicht mehr da sein. Wuerd mich echt mal interessieren wieso er den bezug zu euvh verloren hat und nur noch märchen erzählt.

[Elke]

Nun möchte ich endlich mal antworten. Vielen Dank für eure Antworten.

Yolande und Pimpinelle - das mit den richtig harten Konsequenzen, wie Rausschmiss, ist leider nicht so einfach. Ich habe oft darüber nachgedacht, wie er auf einen Rausschmiss reagieren würde. Er würde wohl abwechselnd bei irgendwelchen Kumpels wohnen, die gerade in Feierlaune sind. Und damit würde er wohl richtig tief sinken.

Ich habe sehr viel im Forum gelesen, auch in der Trauerrubrik. Egal wie Angehörige reagiert haben - ob mit Liebe, Verständnis oder Rausschmiss/Kontaktabbruch, es hat kaum einem Süchtigen geholfen. Wenn der Rausschmiss ein Wundermittel wär, würde ich es sofort machen.

Ihn stört es ja noch nicht mal, dass sein Auto seit ein paar Wochen nun schon unbewegt auf dem Parkplatz steht. Er lässt sich dann eben von Freunden fahren wie ein kleines Kind.

Ihn stört es noch nicht mal, dass wir Zimmer verschließen, in denen wir unsere Wertsachen aufbewahren. Nur Wohnzimmer, Küche und Bad sind offen. Wir haben uns sogar schon zum Schlafen eingeschlossen, weil er aggressiv war oder wir befürchten mussten, dass er im Rausch hier mit ein paar Leuten ankommt.

Ich erkenne meinen eigenen Sohn nicht mehr wieder. Habe gestern erst darüber nachgedacht, wir er noch vor einigen Monaten nach der Arbeit abends in seinem Zimmer gesessen hat und richtig herzhaft über seine Simpsons gelacht hat - selbst wenn er allein im Zimmer war. Heute ist er die Hälfte der Woche auf Tour ohne Schlaf und die andere Hälfte schläft er nur, hängt mal ein paar Stunden im Nachtzeug ab und sieht einfach nur noch jämmerlich aus. Dieses Lachen habe ich nun schon lange nicht mehr gehört, heute sitzt er stumpf vorm Fernseher oder liegt meistens im Bett.

Vielleicht kann er noch unter Drogen lachen, das weiß ich nicht, da erlebe ich ihn ja nicht. Aber das ist doch kein eigenes Lachen, keine eigene Zufriedenheit.

Ja mesut, mein Sohn hat bisher kein eigenes Verantwortungsbewusstsein entwickelt. Er fühlt sich scheinbar wie von Beruf "Kind" und das mit fast 22. So richtig ernst genommen hat er uns noch nie, weil von irgendwen hat er immer Recht bekommen und war damit der Sieger. Und wenn es seine Großeltern waren, die nebenan wohnen. 4 Erwachsene und 1 Kind - klar, dass er viel zu sehr verwöhnt wurde.

Seitdem er 18 geworden ist, ging das Theater richtig los. Wirklich, als ob jemand da einen Schalter umgestellt hat. Zum 18. Geburtstag hatte er sein eigenes Auto vor der Tür. Den Führerschein war er 3 oder 4 Monate später los, weil er sich mitten in der Nacht mit einem Kumpel im Auto stockbetrunken in eine Seitenstraße gestellt hat und dort Hupkonzert gemacht hat. Als er losfahren wollten, haben die Polizisten ihn angehalten.

Ca. 1 Jahr hat er sich gar nicht um seinen Führerschein gekümmert. Hat in den Tag hineingelebt und auch mal Alkohol getrunken. Dann kam er irgendwann von selber und hat ungefähr 1,5 Jahre gar nichts mehr zu sich genommen, da er regelmäßig zum Gesundheitsamt musste und Urin abgeben musste und das ohne Vorwarnung. So gut vorbereitet hat er die MPU auch auf Anhieb geschafft.

Ebenfalls wo er 19 Jahre alt war, hatten wir sogar das Drogeneinsatz-Kommando im Haus. Mein Mann und ich waren gerade in einer 30 km entfernten Stadt, als mein Vater anrief, dass das Zimmer meines Sohnes durchsucht wird. Er hat damals eine Schule gemacht, ein Mädchen lag durch eine Drogenvergiftung im Krankenhaus und sie hat ausgesagt, dass er ihr die Drogen beschafft hat. Es war schon ein Schock, als wir nach Hause kamen und ca. 10 vermummte Männer angetroffen haben. Dazu ein Drogensuchhund und ein Sprengstoff-Suchhund. Sie haben aber nichts gefunden und ich hätte damals schwören können, dass mein Sohn mit Drogen nichts am Hut hat und sie dem Mädchen auch nicht gegeben hat. Nun kam raus, dass er ihr damals doch die Drogen gegeben hat. Er selber hat da aber nur 1-2 x im Jahr was genommen. Also für uns absolut nicht spürbar.

Dafür hat er seine Strafe bekommen und zwar eine Bewährungsstrafe. Ich muss sagen, durch meinen Sohn haben wir nun mittlerweile fast alles kennengelernt. Auch ein Gericht und einen Bewährungshelfer. Wegen dem Vorfall ist er damals auch von der Schule geflogen.

Warum er das alles macht? Ich vermute mal, um sich wichtig zu tun, Anerkennung vor den Anderen zu bekommen, der "King" zu sein. Ja, Anerkennung von Gleichaltrigen braucht er wie die Luft zum Leben.

Ca. ein halbes Jahr später hat er bei meiner Mutti im Laden mit arbeiten angefangen. Von da an lief 2 Jahre wirklich alles bestens. In der Zeit hat er seine MPU gemacht, in seiner Ausbildung war er einer der Besten, keine Partys, kein Alkohol - er war voller Power und fröhlich. Die Anerkennung hat er durch die guten Leistungen bekommen oder von Kunden, die ihn sehr nett fanden.

Letztes Silvester hat er wie immer mit einigen Freunden bei uns im Haus gefeiert. Heute hat er erzählt, dass er und die Anderen an diesem Tag Speed genommen haben. Ich habe es nicht mitbekommen, habe gedacht, dass sie "nur" was getrunken haben. Aber mein Bruder, der auch hier war, hat es gemerkt. Er hat da noch gesagt: Mal eine Tüte Mehl im Zimmer auskippen und mal gucken, wie schnell sie alle auf den Boden stürzen.

Ab April ging es dann richtig mit den Partys los. Voriges Jahr im Sommer hat er noch mit ein paar wenigen Freunden bei uns auf dem Betriebsgrundstück Partys gemacht. Noch ohne Drogen. Aber ab April wurden es immer mehr Leute. Die Freunde haben noch andere Freunde mitgebracht usw. Wenn ich mir heute so Facebook betrachte, habe ich das Gefühl, die halbe Gegend war bei uns auf dem Grundstück. Habe so viele Bilder von Partys aus unseren Räumlichkeiten gefunden. Heute weiß ich, dass er dadurch die Leute kennengelernt hat. Sie haben da auch schon was genommen, aber es muss noch in Maßen gewesen sein, weil die Arbeit noch geklappt hat.

Bis zum Männertag im Mai dann. Da kam er zu Crystal und aus einem gefühlten Wochenende wurden 2 Wochen unter Crystal. Am Ende war er wirklich ein hampelnder Zombie. Am 1. Juni kam er wieder nach Hause und von da an ist er mind. 2-3 Tage die Woche unterwegs.

Die letzten Tage war er von Freitag bis Sonntag früh unterwegs, hat Zeug genommen. Ab Sonntag früh hat er mit kurzen Unterbrechungen bis Dienstag Mittag geschlafen. Er kam nicht einmal aus dem Nachtzeug raus. Dienstag Nachmittag war er für 1-2 Stunden auf Arbeit, wahrscheinlich, um die Luft zu checken. Die Nacht zum Mittwoch blieb er wieder weg. Wir wussten warum. Meine Mutti hat ihm leider wieder das volle Lehrlingsgeld auf sein Konto überwiesen. Einen vollen Lohn, obwohl er von einem ganzen Monat vielleicht 1 Woche gearbeitet hat. Mittwoch vormittag kam er nach Hause, hat sich mittags eine Pizza gemacht und schläft seitdem mit einer kurzen Unterbrechung.

Also öder kann echt kein Leben mehr sein.

Nur die Stricke ziehen sich jetzt immer mehr zu. Meine Eltern brauchen unbedingt eine Arbeitskraft, auf die Verlass ist, weil meine Mutti eigentlich schon Rentnerin und krank ist. Ich weiß, dass sie mit der Kündigung so lange gezögert haben, weil sie ihn als Nachfolger haben wollten und ihm eine gute Ausbildung ermöglichen wollten. Ihn interessiert das momentan aber überhaupt nicht. Und wie ich die Lage einschätze, wird er auch noch einige Zeit brauchen, um zu begreifen.

Wenn er die Ausbildung verliert, kann er das Auto auch nicht mehr abbezahlen. Ich werde es nicht machen und deswegen wird dann das Auto verkauft. Dann kommt er schon an einen Punkt, wo er persönlich nichts mehr hat. Ich kann es nicht ändern, wenn er es nicht eher begreift. Leider.

Es werden Gerichtsverfahren auf ihn zukommen - weil er einen ohne Führerschein fahren lassen hat und weil er im 2-Wochen-Crystal-Rausch viele Dinge mit ungedeckter EC-Karte eingekauft hat, die er gar nicht braucht und schon gar nicht bezahlen kann. Wenn er sich kümmern würde, könnte man das alles gut regeln. Aber er macht nichts, außer Party machen und da wird ihn irgendwann die bittere Realität - also Gefängnis - einholen.

Dann habe ich in der letzten Zeit gedacht, dass der Staat irgendwie nichts gegen die Drogen macht. Überall um mich herum gibt es Dealer und Drogenkonsumenten. Dass Hardcore-Techno-Discos Drogenpartys sind, ist ja eigentlich auch bekannt. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier sehr viele junge Leute Drogen nehmen. Zwar nicht in dem Ausmaß wie mein Sohn und einige andere, aber doch auch regelmäßig.

Aber in dem Gefühl, dass der Staat nichts unternimmt, habe ich mich hoffentlich zum Glück getäuscht. Wir hatte gestern ein Gespräch mit einem - sagen wir mal "Staatsdiener". Wir kamen auf das Thema Drogen und er sagte, dass momentan heftig am Drogenthema gearbeitet wird, weil das Problem in unserer Gegend überhand genommen hat. Sie werden demnächst zuschlagen, müssen aber noch einiges sammeln. Ehrlich gesagt, ich freue mich und kann es kaum erwarten, dass zugeschlagen wird. Selbst wenn mein Sohn auch betroffen ist. Meinetwegen können sie auch was gegen die Konsumenten unternehmen. Wenn mein Sohn dealen würde, würde ich ihn sogar selber anzeigen. Nee, dafür würde mir jegliches Verständnis fehlen.

Ja Mesut, die Antwort wüsste ich auch gern, was mit meinem Sohn los ist und warum er den Bezug zu uns verloren hat. Warum er überhaupt Drogen nehmen und Partys feiern muss. Ich hatte ja gehofft, dass er sich mal im Forum anmeldet. Habe ihm den Link schon mal gezeigt, er hat auch schon mal kurz gelesen. Aber sich leider nicht angemeldet, weil wahrscheinlich noch das Interesse fehlt, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.

Momentan ist er jedenfalls gar nicht gut gelaunt und irgendwie interessenlos. Wie gesagt, wenn er hier ist, hängt er im wahrsten Sinne des Wortes nur ab oder er schläft hauptsächlich. Er kommt mir schon irgendwie depressiv vor. Auf jeden Fall fehlen ihm Power, Energie und Freude.

Liebe Grüße
Elke

[Yolande]

Hallo Elke,

ich hab mich selbst lange mit der Frage beschäftigt, warum jemand Drogen nimmt. Aber ich glaube nicht, dass das jemand tut, um sich wichtig zu fühlen, sondern eher um ein Gefühl zu erlangen, welches ihm die Realität nicht bietet. Sei es bei Menschen, die wirklich traumatisiert sind und Erlebtes nur dadurch zu kompensieren verstehen oder Menschen, wie dein Sohn, die vom Wohlstand und der Liebe, die sie erhielten so übersättigt sind, dass es die Realität nicht mehr toppen kann. Das ist etwas, was wir überhaupt in der Gesellschaft sehr stark beobachten können. Sie Menschen sind satt, sie haben keine Gründe mehr, für etwas zu kämpfen, sich für etwas einzusetzen, weil sie ja doch irgendwie alles haben und mit dieser Übersättigung, ich nenne sie mal Wohlstandsverwahrlosung nicht umgehen können. Warum sollte dein Sohn wirklich arbeiten gehen? Am Ende hat er doch alles und wenn er jetzt nichts hat, dann doch wenigstens ein gutes Gefühl und wenn ihr mal nicht mehr seid, ist seine Existenz dennoch gesichert. Früher sind die Menschen arbeiten gegangen, um ihre Existenz zu sichern - das braucht heute niemand mehr. Andere sind arbeiten gegangen, weil sie sich ein Haus kaufen wollten, ein tolles Auto, keine Ahnung, aber auch das brauchen junge Menschen nicht mehr, weil sie Eltern ein Haus haben, in der Regel betagt sind und das Haus sowieso bald den Kindern gehört. Für das Erleben großer Reisen braucht man auch nicht mehr zu sparen, mit Hilfe des Internets kann mal alles sehen, oft sogar live...alle andere Konsumgüter sind erschwinglich und wenn nicht, dann werden sie eben geklaut. Der Wertverlust auf allen Ebenen ist düster, aber man kann der Jugend nicht die Schuld dafür geben, sondern denen, die unsere Kinder mit Wohlstand und Konsum gemästet haben, natürlich mit dem guten Motiv,dass sie es einmal besser haben sollen. Aber sie haben es nicht besser, sondern sind verunsichert und orientierungslos. Eigentlich können sie einem leid tun.

Dein Sohn wird nicht mehr lachen, weil Crystal einmal tatsächlich das Gehirn umstrukturiert und es mindestens 1 Jahr und länger dauert, bis der Körper wieder in der Lage ist, diese Aufgabe selbst zu übernehmen und das halten die meisten einfach nicht durch.

Natürlich ist es schwer, den eigenen Sohn rauszuschmeißen, auf der anderen Seite ist es vollkommen normal, dass ein Mensch mit 22 von der Mama auszieht. Willst du den Rest deines Lebens damit verbringen, dich einzuschließen? Angst vor deinem Sohn zu haben? Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein Sohn wieder wird wie früher. Dafür ist es zu spät. Crystal hat ihn gefangenn und zerstört sein Leben und sein Umfeld. Es liegt an dir, dies zuzulassen. Ich meine, wenn du dir schon dein Leben kaputt machen lässt, dann wäre es vielleicht schöner, auch Drogen zu nehmen. So hast du wenigstens auch berauschende Gefühle dabei. Sorry für meinen Zynismus, aber ich hasse diese verdammte Scheißdroge.

Umso tiefer dein Sohn fällt, umso leichter ist es für ihn aufzustehen. Ansonsten wird er sich immer auf so einem Niveau schlechter Kompromisse befinden und es geht nicht vor und nicht zurück. Alle Konsequenzen sind schleichend und er wird keinen Schmerz dabei spüren. Er wird nichts ändern, wenn sich für ihn die äußeren Umstände nicht ändern. Das tut weh, ist aber leider so.
Dein Sohn hat im Grunde gute Startbedingungen, um davon irgendwann loszukommen. Vertraue darauf.

LG

[mesut76]

Der junge hat auf jeden fall richtig dicht gemacht und ich glaube mit der wird auch selber noch gar nicht richtig wissen warum.

Aber das mit der anerkennung bei den freunden passt schon ganz gut, dafür spricht auch das er freunde fahren lässt die keinen führerschein haben.

Aber wie kommt es denn, das ihm seine eltern, sein job, auto usw einfach alles egal ist und er nur noch drogen und seine freunde im kopf hat.

Ganz ehrlich gesagt elke muss da ne menge falsch gelaufen und da habt ihr bestimmt auch euren teil dazu beigetragen. So eine kinderseele ist ganz schön sensibel und vielleicht habt ihr auch unbewusst dahin getrieben,und wer weiß denn schon was er wirklich für filme fährt. Da kann man nur hoffen und beten. Weil der hat ja schon einiges durch, fehlt nur gefängnis oder eben der rausschmiss.

Solange er zu diesen leuten kontakt, wird er aus der nummer nicht mehr rauskommen. Das wird euch noch lange beschäftigen und ich wünsche echt viel kraft und geduld. Aber so einfach alles ausblenden wird wohl bei den eigenen sohn nicht so einfach funktionieren.

Ich wünsche euch echt viel kraft

[Elke]

Hallo mesut,

ja, Fehler haben wir mit Sicherheit gemacht. Vielleicht habe ich es nie geschafft, ihm ein richtiges Selbstbewusstsein zu vermitteln? Ich hatte mit meinem Sohn schon mal darüber gesprochen, was wir falsch gemacht haben. Eins kam zur Sprache - wenn ich mich manchmal in seiner Schulzeit über seine enorme Faulheit aufgeregt habe, habe ich manchmal "Dummie" zu ihm gesagt. Das tut mir auch verdammt leid, ich kann es aber nicht mehr rückgängig machen. Gerade in der Schulzeit sind Welten aufeinandergeprallt. Ich war damals extrem zielstrebig, wär krank geworden, wenn ich nicht zu Olympiaden oder Wettbewerben gedurft hätte. Und mein Sohn war vom ersten Schultag an die Faulheit in Person. Seine erste Hausaufgabe am ersten Schultag war, eine Zuckertüte auszumalen. Die Zuckertüte hatte Muster. Er hat einen Stift genommen und fing an, ohne noch nicht mal auf die Grenzen der Zuckertüte zu achten, sie regelrecht mit einer Farbe auszukrakeln. Hauptsache das Ganze ist in 1 Minute erledigt.

So musste ich ihn dann immer zu den Hausaufgaben regelrecht zwingen. Habe noch nicht mal verlangt, dass er lernt, aber die Hausaufgaben sollten ordentlich sein. Das gab immer Streit zwischen meinem Sohn und mir. Und wenn ich dann nicht weiterwusste, kam eben dieses blöde Wort "Dummie". Ab der 5. Klasse hat er dann gar keine Hausaufgaben mehr eingetragen, damit ich ihn nicht dazu nötigen kann. Ständig Anrufe aus der Schule, weil mein Sohn keine Hausaufgaben hatte, seine Noten immer schlechter wurde. In der 8. Klasse ist er dann sitzengeblieben. Mit dieser Konsequenz hat er echt nie gerechnet.

Ich muss dazu sagen, ich habe aus Wut manchmal das Wort "Dummie" gesagt, weil er einfach bei all dem schulischen Theater davon überzeugt war, zu den Klassenbesten zu gehören. In dem Punkt hat er schon immer auf Wolke 7 geschwebt und irgendwie die Realität nicht gesehen. Naja, nachdem er sitzengeblieben ist, wurde er auf einmal wirklich der beste Schüler in der Klasse (ganz von allein). Er hat nie mit dieser Konsequenz gerechnet und dadurch ist er irgendwie wach geworden. Das hat aber auch nicht lange angehalten. Er hat noch einen guten Realschulabschluss geschafft und dann wurde es wirklich Zeit, dass die Schule zu Ende war, weil er wieder in Unlust verfiel.

Er war schon immer der Typ, der am allerliebsten immer draußen bei seinen Freunden war. Er hat sich auch immer sehr schnell gelangweilt, deswegen haben wir zu Unternehmungen oder im Urlaub immer andere Kinder mitgenommen.

Heute sieht es nicht anders aus. Im ersten Lehrjahr hat er tatsächlich zu den besten Schülern der Klasse gehört. Sein Lehrer hat ihn auch richtig in den Himmel gelobt. Mein Sohn kann auch verdammt gut reden. Ach das hat er ganz allein gemacht, denn um die Schule kümmere ich mich nicht mehr. Kann ihm da eh nicht helfen, weil ich einen anderen Beruf erlernt habe. Würde ihn aber abhören oder so, aber auf die Idee ist er nie gekommen. Im zweiten Halbjahr waren die Leistungen noch einigermaßen gut. Aber im letzten Halbjahr hat er durch die vielen Fehlstunden ganz viele 6-en bekommen - dementsprechend sieht sein Zeugnis aus. Aber auch da erkennt er die Realität noch nicht, hat sich vor ein paar Wochen noch für super in der Schule gehalten. Das Zeugnis spricht zwar eine andere Sprache, aber das redet er sich gut, weil er im nächsten Lehrjahr alles besser machen will. Das könnte er auch, wenn er nur ein bisschen will ohne groß lernen zu müssen. Nur den Willen sehe ich dieses Jahr noch nicht kommen und deswegen schwebt er da für mich immer noch auf Wolke 7.

Der nächste Erziehungsfehler war, dass er von der Uneinigkeit von 4 Erwachsenen gelebt hat. Wenn er keine Lust zum Hausaufgaben machen hatte, kam eben die Oma und hat gesagt, dass egal welche Tageszeit es die falsche Zeit zum Hausaufgaben machen ist und er damit keine machen braucht.

Auch heute in dieser schei... Situation wird leider nicht an einem Strang gezogen. Wir alle wären dafür, dass er nur anteilmäßig Lehrlingsgeld bekommt. Wenn er also nur 1 Woche vom Monat arbeiten war, bekommt er eben nur ein viertel Lohn. Nur seine Oma spielt da nicht mit. Sie zahlt ihm das volle Geld und wenn das schnell alle ist, steckt sie ihm noch was zu.

Mittlerweile ist deswegen mein Vater mit meiner Mutter verstritten, mein Bruder mit meiner Mutter und ich ebenso. Mein Bruder deswegen, weil er seinen Sommerurlaub dieses Jahr vergessen kann und deswegen auch Ärger mit seiner Frau hat. Und ich bin sauer auf meine Mutti, weil sie meinem Sohn alles erzählt, was wir mit meinem Vater bereden und sie mithört. Sie sagt zu ihm, dass sie ihn nicht kündigen wird und wir sind die Bösen, weil wir über so etwas reden.

Dafür gönnt sie weder meinem Bruder noch sich selbst Urlaub. Sie denkt auch mal nicht soweit, dass der Knall erst richtig groß wird, wenn einer krank wird. Dann muss nämlich ein Laden geschlossen bleiben und das geht nicht. Sie denkt auch nicht daran, dass der große Partner ihr die Läden wegnehmen könnte, wenn sich jemand beschwert oder so. Wenn es erst soweit kommt, dann ist alles zu spät. Der Laden wäre für meinen Sohn eine super berufliche Chance, die er so schnell nicht nochmal bekommt. Hier ist nun mal die Arbeitslosigkeit sehr groß und auf Leute mit lückenhaften Lebensläufen wartet der Arbeitsmarkt nicht. Die Ausbildung hat er auch noch nicht abgeschlossen und so wie es aussieht, wird er es dieses Jahr auch nicht schaffen.

Er hat gestern felsenfest behauptet, dass er nichts genommen hat und wir doch einen Drogentest machen sollen. Hat uns regelrecht dazu aufgefordert. Der war natürlich positiv auf Methamphetamin, Amphetamin und XTC. Irgendwie scheint er selber seine vielen Bummeltage zu verdrängen und die Lage anders zu sehen als wir.

Er meint, er ist nicht süchtig. Habe ihm gesagt, dass er sich das selber beweisen soll und mal ein viertel Jahr gar nichts nehmen soll. Er meinte, kein Problem, er braucht auch nie wieder was nehmen. Ich weiß, dass es nur Gerede ist und er am Wochenende wieder losziehen wird. Nur er begreift es noch gar nicht.

Aber lange wird es nicht mehr gutgehen. Entweder schmeißt die Schule ihn im kommenden Lehrjahr, weil er mit Fehltagen nicht zur Prüfung zugelassen wird oder es passiert noch was mit den Läden - z. B. einer erkrankt. Auf jeden Fall kann man diese Dinge dann nicht mehr retten, während man jetzt doch noch was unternehmen könnte, wenn alle an einem Strang ziehen würden.

Dann würde mein Sohn wach werden, aber dann ist es zu spät.

Ich wünschte mir ja so sehr, dass mein Sohn sich endlich mal anmelden und seine Sicht schreiben würde. Habe mich gestern noch mal mit ihm unterhalten, bis jetzt hält er noch alles für doof. Er meinte von seiner Wolke 7, dass ich mich nicht mit Drogenabhängigen oder Ehemaligen schreiben soll, die haben eh keinen Plan und schreiben nur dummes Zeug. Klar - und wo wir zur Suchtberatung waren, hat er den Berater nicht ernst genommen, weil er ein trockener Alkoholiker ist und über Drogen keine Erfahrungen hat. Da hat er noch gesagt, dass er nur zu einen gehen würde, der auch mal Drogen konsumiert hat. Ausreden über Ausreden, um sich ja nicht mit dem Thema beschäftigen zu müssen, weil er einfach noch nicht will.

Bisher haben ihm die Drogen ja auch nur Gutes gegeben: Er hat viel Spaß auf Partys, hat sein "lästiges Übergewicht" verloren - wobei er vor ein paar Monaten viel besser ausgesehen hat, nur das begreift er nicht. Und sogar die Blutwerte waren besser, sicher durch die Gewichtsabnahme. Jedenfalls ist er auf dem besten Weg, ein seelisches und körperliches Wrack zu werden. Dann hat er zwar kein Pfund zu viel auf den Rippen, dafür aber im besten Fall Verhaltensweisen wie ein betrunkenes Kleinkind und ein aggressiver Verbrecher. Ist arbeitslos, hat kein Auto mehr und muss Eltern um 5 Euro Taschengeld betteln. Im schlechtesten Fall endet es in der Klinik oder noch schlimmer.

Ja, unter den Leuten, unter denen er jetzt ist, ist er der "King". Er kann ihnen was vom Pferd erzählen, sie glauben ihm alles und hören ihm begeistert zu. Genau das, was mein Sohn braucht. Momentan stehen die Zeichen auch noch nicht auf Kontaktabbruch, lieber hat er die Kontakte mit seinen älteren Freunden abgebrochen, die ja langweilig geworden sind, weil sie wegen ihrer Arbeit nicht so viel Party machen können. Einige wollen auch mit seinem jetzigen Freundeskreis nichts zu tun haben - total verständlich.

Dicht gemacht hat er auf jeden Fall, weil ihn das nicht wirklich interessiert, was wir erzählen. Bis jetzt hat er noch seine Oma als Rückenstütze. Ich bezweifle, dass das noch lange gut geht.

Ehrlich gesagt, ich bin soweit, könnte meinem Sohn am liebsten Dynamit unter den Hintern machen, damit es endlich einen lauten Knall gibt und er wach wird. Möchte endlich den Sohn wiederhaben, mit dem ich mich gut über alles unterhalten kann, der gern auf Arbeit geht und Freude am Umgang mit den Kunden hat. Ein Sohn, der Ziele im Leben hat.

Liebe Grüße
Elke

[mesut76]

Hallo Elke,

oh man das ich das hier noch erleben durfte, hier gibt jemand auch mal zu selbst Fehler gemacht zu haben.

Ich kanns nicht glauben, danke . . . . danke. . . . deine Beiträge habe ich immer mir großem Respekt gelesen und ich finds so superklasse von dir, das du das Kind auch bei Namen nennst und auch dein Verhalten reflektiert hast.

GANZ GROßEN RRESPEKT, wenn ich jemals so eine Frau kennenlerne, wird die mich nie wieder los

Kann sich der ein oder andere mal ne Scheibe von abschneiden, sonst liest man immer nur "ja ich und ich und nochmal ich, hatte ich schon wegen ich... und weiß du ich ich ích . . . .

Ich verfolge das alles ja schon von Beginn an, ich sehe da auch einige parallelen zwischen mir und deinem Sohn. Bei mir war damals die Droge aber nicht Crystel und deshalb war ich auch nicht so heftig Abhängig in dem Alter und hab von heute auf morgen aufgehört, in dem ich meinen Freundeskreis gewechselt hab.


Das ist natürlich auch sehr blöd wenn Ihr alle so eng zusammen lebt und arbeitet, weil dein Sohn immer jemanden findet wird,der es Ihm gerade Recht macht. Wenns du nicht bist, ist es die Oma, wenn sie es nicht,ist der Opa da, oder eben der Onkel oder oder, er wird immer ne Anlaustelle finden die ihm helfen wird.

Und was ich auch schlimm finde ist, das Ihr jetzt untereinander auch deshalb Krach habt und deswegen hatte ich geschrieben, das ich euch viel Kraft wünsche.

Ja das bleibt natürlich nicht aus, er haut da jetzt alles unbewusst durcheinander und wird seinen Film erstmal weiter fahren.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und hoffe dass Ihr wenigstens untereinander wieder zusammen findet.

[Yolande]

Liebe Elke,

dein Sohn nimmt keine Drogen, weil du ihn Dummie genannt hast. Das ist echt völliger Quatsch. Vielleicht sucht er etwas Halt, Gefühle etc. Vermutlich ist er sehr zerrissen, weil vier Erwachsene auf ihn einredeten und untereinander sich die Gunst des Sohnes nicht gönnten. Was mir beim Lesen auffiel ist mehr die Tatsache, dass ihr immer andere Kinder mit in die Freizeit genommen hat. Kinder brauchen das eigentlich nicht. Viel mehr würden sie sich freuen, wenn sich ihre Eltern mal wirklich mit ihnen beschäftigen. Ich sehe so oft, wie Eltern beispielsweise mit ihrem Kind in den Zoo gehen und einfach nur nebenher laufen. Damit eben nichts passiert. Das Kind wird in den Zoo gekutscht, damit es dort unterhalten wird, aber wirklich erleben die Eltern den Zoobesuch nicht mit ihrem Kind. Das find ich immer total traurig.
Aber wie dem auch sei, du kannst dich jetzt kaputt machen und nach Fehlern suchen, damit änderst du aber an deiner momentanen Situation nichts mehr. Jeder macht Fehler und das ist auch gut so. Ich nehme an, du hast deinen Sohn weder geschlagen, gequält oder missbraucht? Dann hast du das meiste sicher richtig gemacht. Du hast ihn geliebt und in bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Dann hast du fast alles richtig gemacht. Es gibt keinen Fahrplan für eine perfekte Erziehung.
Dein Sohn braucht einen Anlass, für etwas zu kämpfen. Wenn du ihm immer die Kohlen aus dem Feuer holst, warum sollte er kämpfen? Schmeiß ihn ins kalte Wasser und lass ihn selbst schwimmen lernen. Dann kann er endlich mal auf sich stolz sein, denn das hat er vermutlich wirklich nicht lernen können.
LG

[Lalelu]

mal ne doofe Frage wie lange dauert es bis eine Konsumzeit von 7 Tagen und einer kleinen Ca. 3 cm langen Nase in 24 Stunden aus dem Urin raus ist und wie lange aus dem Blut?


Thx im Vorraus für eure Antworten