Die Geschichte vom Heroin.

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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2012 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

also, mal sehen: Heroin von bayer, kokain gab es auch aus der apotheke oder in coca cola, und "die neue monsterdroge" cristal meth wurde im 2. weltkrieg massenhaft an flieger, dann an fusssoldaten, zum schluss an jugendliche flakhelfer ausgegeben (pervitin).
ich denke, verteufeln der drogen bringt nix, verbieten auch nicht. ich selber habe 15 monate im knast gesessen wg besitz und konsum von btm (nett formuliert:"ohne die erforderliche genehmigung des bundesgesundheitsamtes").
ich kenne aber auch ein beispiel, wo ein verbot sinnvoll war: als ich anfing mit heroin, gab es noch tabletten namens medinox, und die junkies haben die zum hero dazugeballert. ging nur ein tröpfchen daneben, hatte man einen fetten abszess. irgendwann wurden die (ich weiss nicht wie) vom markt genommen und ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendjemand fordert, medinox wieder freizugeben.
ansonsten bin ich aber klar für die freigabe von cannabisprodukten, für die eingeschränkte freigabe von heroin und kokain, mit meth kenne ich mich nicht aus, aber in tschechien ist da irgendwas passiert, ob legal oder geduldet, jedenfalls gehen die auch entspannter mit dem thema um.
im moment (bin in substitution) istes so, ich war heroinabhängig und das gesetz erlaubt mir ein anderes opiat, welches viel krassere entzugserscheinungen hat, nur keinen spass macht (wenn ich die wahl hätte, ich würde heroin bevorzugen)
benzos sind ja auch legal zu bekommen, über den arzt, logisch, aber es ist ja auch leider so, daß die einen nicht immer ausreichend über die suchtpotenz aufklären, dabei ist z.b. rohypnol in meinen augen krasser als hero. und von der "monsterdroge" alkohol brauchen wir ja garnicht erst anfangen, ich glaube, alk und heroin haben dieselbe suchtpotenz, der entzug ist vergleichbar schlimm, nur schädigt alk den körper heftiger als hero -vorausgesetzt, die lebensumstände sind vergleichbar!
zum schluss noch eine nette geschichte aus persien: ein bauer hatte eine familie mit kindern, und einmal im monat rauchte er sein opium -und gab es auch seinen kindern. er erklärte ihnen, das sei wie urlaub machen, und das sollte man halt nur einmal pro monat machen, immer ferien geht eben nicht...
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2012 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ja, die lieben Perser, voller Weisheit sind sie, deshalb werden sie auch steinalt. Ich finde Rohypnol auch sehr viel schlimmer als Heroin, und - so, Medinox kennst Du auch noch? Schöner, ausgewogener Beitrag von Dir. Ich arbeite übrigens gerade an einem Konzept zu Reform der Drogenpolitik. Kannst ja mal Deine Meinung dazu sagen.

http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=9531

Gruß
CFZ
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TomasG
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2012 07:49    Titel: Antworten mit Zitat

die opiumbauern in afganistan oder sonst wo würden durch die legalisierung von heroin keinen schaden erleiden, denn auch die pharmafirmen brauchen opium/morphin als ausgangsprodukt um heroin herzustellen.

einziger unterschied wäre das die bauern es dann legal anbauen und verkaufen würden, und eben nicht illegalerweise und an irgendwelche dubiosen drogenhändler verkaufen würde.

heroin ist nicht gefährlicher als andere potente opioide.
hydromorphon z.b. ist genauso stark, nur kostet es um ein vielfaches mehr.
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2012 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

TomasG hat Folgendes geschrieben:
die opiumbauern in afganistan oder sonst wo würden durch die legalisierung von heroin keinen schaden erleiden, denn auch die pharmafirmen brauchen opium/morphin als ausgangsprodukt um heroin herzustellen.

einziger unterschied wäre das die bauern es dann legal anbauen und verkaufen würden, und eben nicht illegalerweise und an irgendwelche dubiosen drogenhändler verkaufen würde.


Darüber habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Ein Legalisierung würde sicherlich etwas an den Margen ändern, die heute noch durch Drogenverkäufe erzielt werden. Für die Illegalität von Drogen werden ja stets "Riskoaufschläge" verlangt. Würden Drogen legalisiert, würde das Risko wegfallen und Drogen wären dann nur noch Handelsgüter wie alle anderen auch. Drogen sind recht einfach und billig anzubauen. Durch die Legalisierung würde den Bauern wohl erstmal ein Verlust entstehen. Allerdings hätte eine Legalisierung wohl auch eine höhere Zahl an Konsumenten zur Folge, was die Verluste über größere Umsätze ausgleichen könnte. Schweres Thema, fällt eher in den Bereich Wirtschaft, schwer zu beurteilen.

Gruß
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2012 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

habe noch mal nachgeguckt wg medinox, wird nur noch in der sterbehilfe und in den usa für ne scheiss - hinrichtung benuzt ... nettes zeug!
tja, mit den bauern und den preisen, ich glaube ja manchmal, die amis sind auch wegen opium in afghanistan, das koks hat ja auch die cia für die crackproduzenten ins land geholt, die wollen mitverdienen, oder?
und wieder haben sie in einem land auf jahre verschissen und jede menge attentäter rangezüchtet. dabei kommen die nichtmal zuhause klar.
opium ist immer da, wo die leute waffen kaufen.
also pc ist heroin bestimmt nicht, sind eher uncoole leute, die mit den waffen - aber ne coole idee

- fair trade siegel für heroin. WÜRDE ICH KAUFEN!
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2012 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Medinox ist ein Barbiurat. Vor der Entdeckung der Benzodiazepine galten die Barbiturate als das Mittel der Wahl gegen Unruhe und Einschlafstörungen (Schlafmittel, Beruhigungsmittel). Barbiturate wirken tödlich-giftig. Wenn ich richtig informiert bin, hatte sich auch schon Marylin Monroe mit einem Barbiturat-Cocktail ins Jenseits befördert (oder wurde befördert?). Bis zur Entdeckung der Barbiturate galt wohl das Laudanum (Opiat) als Mittel der Wahl. Die tödliche Wirkung der Barbiturate hatte man erst später entdeckt. Trotz zahlreicher Suizide mit Barbituraten galten diese immer noch als gute Mittel wegen der geringen Nebenwirkungen. Seit Entdeckung der Benzodiazepine werden Barbiturate nur noch selten verschrieben. Barbiturate hatten auch immer den sog. "Hang-Over" Effekt, bei dem auch noch am nächsten Morgen deutliche Benommenheit und körperliche Niedergeschlagenheit zu spüren waren. Auf der Drogenszene war Medinox bis Ende der siebziger / Anfang der achtziger Jahre ein beliebtes Mittel des Beikonsums, bis es durch die Benzos abgelöst wurde.

Gruß
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2012 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

danke! du bist immer gut informiert, must du ja auch, wenn du dich mit politik beschäftigst. ist aber überhaupt nicht meine welt, wenn politiker irgendwas beschliessen, selbst, wenn es gut gemeint ist, kommt meistens müll bei raus (siehe substitution dazu später)
aber es ist auch das erste mal, daß ich in einem forum unterwegs bin, und ich weiss auch nicht, wie weit ich hier persönlich einsteigen will. ich dachte, es geht um infos, und teilweise zicken die leute sich richtig an, warst du das nicht sogar mal mit hater?

egal, zurück zum thema! die preise für die freigabe - wenn man es mit heroin so machen würde wie mit metha/pola/subutex, arztbesuch dann 2x täglich, psychosoziale betreuung (hier in berlin pflicht!), dann durch die kontrollen vermehrte krankenhausaufenthalte (habe gerade von 3 bier/tag entgiftet, 8 tage vollpension) und dann dieser in berlin riesige hilfsektor
drogenberatung entgiftung therapie nachsorge, betreutes wohnen, konsumräume, werkstätten für substituierte, übergangseinrichtung -was das kostet!
und dann vergleiche mal, was alkoholiker an hilfe bekommen, das ist nicht so umfangreich, wir sind hier echt prevelegierte süchtige! pro person wird, denke ich, wesentlich mehr ausgegeben für eine heilung.

in berlin ist es ein riesen markt, und die organisationen haben sich zusammengeschlossen und jetzt gibt es drei grössere "konzerne", teilweise wa noch der deutsche orden mit von der partie, die haben sich fett eingekauft und wollten dann so richtig heuschreckenmässig personal ausdünnen und so, genau DER deutsche orden, ein untenehmen mit jahrhundertelange erfahrung mit, äh, erobern...

und die therapieeinrichtungen sind zu dienstleistern geworden, die um ihre kundschaft buhlen, werben, (sauna!) und die leute auch besser behandeln, also es ist nicht mehr so streng. bei synanon gibts nicht mehr den 3 mm schnitt und so, sonst geht keiner mehr hin. da ginge ich doch lieber zum adv, die haben die sauna, und ich muss nicht so arbeiten...
nein, NIX gegen synanon, zwei kumpels sind dort clean geworden.
ich frage mich immer, was die leute, die für das verbot von btm sind, denken, was passiert bei einer freigabe.

nehmen wir mal an, heroin könnte man unter vorlage eines personalausweises in der apotheke kaufen. stehst du auf der liste, bekommst du es. willst du auf die liste, musst du einen test machen, damit klar ist, dass man informiert ist. stürmen dann die schulkinder die apotheken? ich denke, es wäre voll ok, es gibt immer leute die sich dann damit kaputtmachen, aber das ist doch mit tabak und alkohol genauso, und jeder hat die wahl.

als ich jung war, hiess es immer, heroin macht beim ersten mal abhängig. ich habs genommen - nix. also haben die gelogen. naja, und dann kam die "ich habs im griff, ich werde nicht abhängig, alle anderen ja, aber ich nicht" phase.
die leute, die mit mir anfingen haben vorher wieder aufgehört, andere nehmen es mal am wochenende, ich bin der einzige, der draufkam, ich bin süchtig - aber das war ich vorher schon. ich hatte eine sucht, nur noch nicht die substanz, und dann ist eine droge wie heroin natürlich, naja, das war, was ich wollte. und immer noch will. ich bin jetzt 25 jahre dabei, und dafür gut in form, glück gehabt. klar habe ich narben und schlechte zähne, und hepatitis c, also gesund ist es nicht!

aber es geht mir gut und ich habe spass am leben, und ich denke, so 10 jahre mache ich noch, und dann bin ich doppelt so alt, wie ich werden wollte.

aber die leute, die das entscheiden, verdienen an dem zustand, da bin ich mir sicher. wie gesagt, die cia brachte das koks, ich wette, irgendwo werden leute bezahlt, politiker, deutsche auch, die verdienen am heroinbuisiness. die mafia hier, die politik da, wer hat die kontrolle? die haben auch die kohle!
*****WEG MIT DEM BtmG****
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2012 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hi bewa,

na ja, meine Ideen zu Reform der Drogenpolitik hatte ich Dir ja oben schon geschickt, hast mal draufgeklickt? Ich denke, man muß alle Drogen irgendwie "gesellschaftsfähig" machen oder dahingehend ändern, also auch Alkohol und Tabak. Wir brauchen in Deutschland so etwas wie ein Brauchtum. Wie man sinnvoll mit Drogen umgehen kann und umzugehen hat, das muß für jeden Bürger zum Standard werden, eben genauso wie die Verkehrsregeln. Diese lernen auch die kleinen Kinder bereits im Kindergarten und in der Schule, sie lernen, nicht bei Rot über Straße zu gehen, auf den Verkehr zu achten, auf dem Gehweg zu laufen, sie lernen zunächst das Laufen, dann mit Dreirädern und Rollern umzugehen, dann kommt das Fahrrad, vielleicht das erste Moped, dann kommt das Auto, das Motorrad und für einige sogar der Lastwagen, der Schwertransporter, das Ruderboot, das Schnellboot, die Barkasse, der Frachter oder Ozean-Dampfer, das Segelflugzeug, das Motorflugzeug, das Passagier-Flugzeug, der Kampfjet, Bagger, Kräne und und und. Jedes Verkehrsmittel will erlernt werden und es ist für uns alle selbstverständlich, daß die meisten Verkehrsmittel führerscheinpflichtig sind. Nur so können wir diese Mittel in unsere Gesellschaft integrieren und sie als alltäglich empfinden. Das selbe muß sinngemäß für Drogen gelten. Alles andere ist Quatsch. Nur kapiert das anscheinend Keiner, irgendwie glauben sie alle an die Mär der Legende. Böses, böses Heroin, das ist gefährlich, das darf man nicht erlauben, da sterben jedes Jahr zig Menschen dran, das ist doch Beweis genug! Klar, würde man jedem Vollstrottel erlauben, ein Flugzeug zu fliegen oder einen Schwertransporter zu steuern, dann würden sich die Menschen wohl heute noch nach Flughäfen sehnen und ihre Lasten mit dem Pferdekarren ziehen. Na ja, das Denken ist eben nicht jedermanns Sache. Joh, und dann gibt es die vielen Beteiligten, die von solchen Zuständen profitieren und immer noch Öl ins Feuer gießen, weil sie gerade mal wieder ein tolles Konzept haben, mit dem man "Süchtige kurieren" kann, und für das man Subventionen braucht, oder weil man gerade mal ein Thema für eine Dissertation braucht, oder weil die Partei-Politik mal wieder ein bischen frischen Wind oder ein Ablenkungsmanöver braucht, oder weil man im Konzern gerade mal wieder ein neues Mittelchen entdeckt hat, für dessen Erprobung sich "Süchtige" doch so prima eignen, oder weil auf der Titelseite der Zeitung noch Platz für einen Zwanzigzeiler ist, den man mit irgendwas füllen muß und und und. Ja, das nennt sich dann "Drogenpoltik" in Deutschland und alle haben ihren Spaß daran, am meisten die Dealer, die freuen sich nämlich einen Wolf über die Gewinnspannen, die ihnen die Illegalität beschert. Na ja, ich könnte das noch endlos fortsetzen, hat aber keiner so richtig Spaß daran, zumindest nicht hier im Forum. Was ist übrigens ein "hater"?

Gruß
CFZ
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2012 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

na, ein hater ist einer, der hier auch schreibt und den du mal spasst genannt hast- das ist, was ich meine mit persönlich einsteigen! so: der hat gesagt und der hat das gesagt - und das ist alles blödsinn, ich weiss es besser... ich dachte halt, hier hilft man sich mit informationen, also, das ist es, was ich hier vor ein paar tagen mal wollte. ich hatte eine frage - und jetzt beschwert sich meine freundin, weil ich so oft vor'm computer sitze.
sorry, politik ist nicht mein ding, ist mir zu trocken. klingen gut, deine ideen! aber wie du schon sagst, da verdienen zuviele leute zuviel geld, als das die das freigeben.
ich gucke da lieber eine nette doku über drogen im II. weltkrieg oder den zusammenhang von crack und hip hop -von ice-t.
jaja, konsumverhalten durch und durch, andere klettern auf den mount everest für eine schöne dopaminausschüttung, ich gehe zu jamal und kauf mir die belohnung für - ach so, keine preise.
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2012 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

bewa hat Folgendes geschrieben:
und den du mal spasst genannt hast-


bsss... das kann ich so nicht stehen lassen, auch wenn's hier nicht zum Thema gehört, lies nochmal genau hin, dann siehst Du, von wem das "Spast" kam. Aber hast Recht, war immer mein Standpunkt, hier sollte man sich helfen, irgendwie.

Gruß
CFZ
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2012 07:05    Titel: Antworten mit Zitat

kennst du das buch "weltmacht droge" von hans georg behr (oder beer oder bär oder...)? ist schon etwas älter, aus den 70ern glaube ich, da wird beschrieben, wie die drogen, speziell heroin, nach deutschland kamen, mit den GIs aus dem vietnamkrieg. plötzlich tauchten bei den haschdealern neue leute auf . so, wir beliefern euch jetzt. das lief eine zeitlang mit hasch, dann hiess es, tut mir leid, heute kein hasch, aber probier mal dieses hier,,,
und die tolle geschichte, daß die türken, die damals noch opium anbauten, geld bekamen, damit sie kein opium mehr anbauen, und davon erst mal eine heroinproduktion aufbauten? schönes, informatives buch, passte damals voll in mein weltbild, alle bösen waren böse, die amis, die politiker, korrupte zöllner, ja ja, wie einfach war es damals mit dem festen feindbild im kopf!
darf ich fragen, wie alt du bist, und wann du anfingst zu konsumieren?
mist, jetzt werde ich doch wieder persönlich
ist ja auch nur weil - deine beiträge lassen darauf schliessen, daß du auch schon etwas älter bist
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PAGM
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Anmeldungsdatum: 08.06.2012
Beiträge: 56

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2012 07:38    Titel: Antworten mit Zitat

bewa hat Folgendes geschrieben:
kennst du das buch "weltmacht droge" von hans georg behr (oder beer oder bär oder...)? ist schon etwas älter, aus den 70ern glaube ich, da wird beschrieben, wie die drogen, speziell heroin, nach deutschland kamen, mit den GIs aus dem vietnamkrieg. plötzlich tauchten bei den haschdealern neue leute auf . so, wir beliefern euch jetzt. das lief eine zeitlang mit hasch, dann hiess es, tut mir leid, heute kein hasch, aber probier mal dieses hier,,,
und die tolle geschichte, daß die türken, die damals noch opium anbauten, geld bekamen, damit sie kein opium mehr anbauen, und davon erst mal eine heroinproduktion aufbauten? schönes, informatives buch, passte damals voll in mein weltbild, alle bösen waren böse, die amis, die politiker, korrupte zöllner, ja ja, wie einfach war es damals mit dem festen feindbild im kopf!
darf ich fragen, wie alt du bist, und wann du anfingst zu konsumieren?
mist, jetzt werde ich doch wieder persönlich
ist ja auch nur weil - deine beiträge lassen darauf schliessen, daß du auch schon etwas älter bist


@bewa:

das Buch habe ich seinerzeit auch gelesen und ich denke das ist alles nicht sehr weit von der Wahrheit entfernt!
Ich finde irgendwie ist das schon witzig diese ganzen Gemeinsamkeiten in der
Musik, Literatur usw. usf.

Nochmal ganz kurz zu den Medinox: die habe ich bestimmt 2 Jahre anstaltspackungsweise zusammen mit Remis verschrieben bekommen.
Am Schluss wäre ich dann fast in 'ner Klinik draufgegangen (da schläftst Du einfach ein und bist tot). Das sind schon saugefährliche Teile! Da unterstütze ich sogar eine Entfernung vom freien Markt Smile. Seither habe ich diese Art der Pillen nicht mehr angefasst (also auch keine Benzos). Ein Leben voller Blackouts ists wirklich nicht (mehr) was ich möchte.

Grüße,
PAGM
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2012 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

@bewa
Es gibt einen Film, beruhend auf Tatsachen, der die Hintergründe des Heroinhandels während des Vietnamkrieges gut beleuchtet, ist auch sehr spannend, also sehr zu empfehlen.

American Gangster von Ridley Scott mit Denzel Washington in der Hauptrolle.

http://de.wikipedia.org/wiki/American_Gangster
http://en.wikipedia.org/wiki/American_Gangster_%28film%29

Ich kann das hier nur in Stichpunkten umreißen, sonst wird da gleich wieder ein Roman daraus. Ich meine - und hier betrete ich den Boden der Vermutungen - daß die Geschichte kein Einzelfall ist. Die Geschichte spielt zur Zeit des Vietnamkrieges. Zu dieser Zeit regierte Präsident Richard Nixon die USA. In diese Zeit fällt der Beginn des "War of Drug", der von eben diesem Präsidenten "ausgerufen" worden war. In diese Zeit fällt auch der "Watergate-Skandal". Zu dieser Zeit befand sich der kalte Krieg auf seinem Höhepunkt. Aus beiden Seiten wurden (und werden) Waffen produziert. Stahl ist verhältnismäßig billig. Waffen bestehen zum größten Teil aus Stahl. Aus Stahl läßt sich alles Mögliche herstellen, aber es läßt sich nicht alles Mögliche so teuer verkaufen wie Waffen, denn Waffen bedeuten in erster Linie Technologie. Waffen sind vollkommen nutzlos, wenn sie nicht abgefeuert werden. Waffen sind sehr lange haltbar, wenn sie gut gelagert werden (100 Jahre und mehr). Irgendwann ist der Markt gesättigt, und es können keine Waffen mehr verkauft werden, es sei denn, sie werden abgefeuert. Niemand hat ein Interesse daran, sinnlos mit Waffen durch die Gegend zu ballern, nur um der Wirtschaft zum Aufschwung zu verhelfen. Dazu braucht man eben Konflikte, Unruhen, Rebellionen, Kriege oder, wie man heute sagen würde: "Friedensmissionen" (übler Euphemismus). Damit also die Waffenproduktion überhaupt einen Sinn macht, müssen irgendwo auf der Welt Kriege entstehen. Solche Kriege müssen finanziert werden. Vietnam war und ist ein armes Land. Vietnam kann sich teure Waffen im Grunde gar nicht leisten, zumindest nicht durch den Verkauf von Know-How (wie z.B. Deutschland) oder Rohstoffen (wie z.B. afrikansiche Länder). Mit seinem Bruttosozialprudukt liegt Vietnam etwa an 130. Stelle (h-ttp://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml?indicator=55). Heroin war und ist also für Vietnams Wirtschaft ein wichtiger Faktor.

Es ist offensichtlich, daß die USA eine imperiale Politik betreiben. Aber es wäre zu einfach, diese Politik allein den USA in die Schuhe schieben zu wollen. Die "Gruppe der Acht" (früher G7) dürfte wohl jedes Jahr einstimmig darüber entscheiden, in welchem Teil der Welt nächstes Jahr mal wieder ein Krieg vom Zaun gebrochen wird. Ok, ich mach' mal Schluß. Sonst wird's zu lang. Aber darüber nachdenken lohnt sich. Man muß es halt global sehen und alle Faktoren mit einbeziehen, dann ergibt es schon einen Sinn.

Gruß
CFZ
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
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BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

@ pagm hast mir schon 2x geantwortet, habe das eben erst mitbekommen, sorry.

die gemeinsamkeiten sind vermutlich
-das alter (1964 er baujahr)
-das umfeld (links)
-vielleicht auch noch die gegend (norddeutschland und berlin)

aber das gehört hier ja nicht her, zur geschichte des heroins:
wie schon angedeutet gibt es die these, das heroin in die linke scene gebracht wurde. dazu gibt es einen (für mich) neuen aspekt.
warum sind wir junkies so privilegiert? eine sozialarbeiterin meinte heute zu mir, das hilfesystem sei auch deshalb so umfangreich, weil "der staat" ein auge auf so leute wie uns haben will, sie wollen nicht nur wissen, was wir nehmen, sondern auch wieviel. klingt erstmal nach verschwörungstheorie, aber wer weiss?!
es ist auf jeden fall auffällig, wieviel für opiatabhängige ausgegeben wird, das steht in keinem verhältnis zu z.b. alkoholiker.
warum?
ich kann ja mal aufzählen, was alles in meinem leben geld gekostet hat
-1 langzeittherapie (damals noch 18 monate, seeehhhr teuer)
-1 kurzzeittherapie (3 monate, billiger, aber immer noch teuer)
-13 stationäre entgiftungen im krankenhaus, (ca 200 euro/tag)
-6 monate nachsorge
-8 jahre substitution, (billig, bis auf die sogenannte psychosoziale betreuung, die aber erstmal pflicht ist hier in berlin)
und nicht zu vergessen
-18 monate justizvollzug, wegen besitz und konsum und schwarzfahren, im moment 80 euro/tag

ich bin bestimmt nicht stolz drauf, darum geht es nicht.
es geht darum: wäre ich alkoholiker, hätte ich 6 wochen therapie machen können, ich weiss nicht, wie oft, aber das steht in keinem verhältnis.
wenn man dann noch dazurechnet, wie viele aus dem hilfesystem wieder drauf sind, also mal ganz kapitalistisch rechnet, was bringt es und was kostet es,
DANN muss man sich um die kosten einer evtl heroinfreigabe keine gedanken machen.
aber WARUM ist das so?
vielleicht habt ihr ja eine (meinetwegen auch verschwörungs-) -theorie
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

noch eine verschwörungstheorie, aus down under:
kurz vor olympia 2000 gab es auf einmal massenhaft reinen stoff in sydney, viel stärker als vorher.
massenhaft sind die junkies an überdosen gestorben - und sydney war bereit für olympia
dazu muss man sagen, dass die da weisses haben, und fast alle konsumieren i.v.,
das gramm kostete 500 $AU, ca 250 euro.

ein schelm, der böses dabei denkt
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