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Frau.LORKE Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.08.2012 Beiträge: 646
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Verfasst am: 10. Sep 2012 07:03 Titel: |
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anny hat Folgendes geschrieben: | |
Zitat: | Ich glaube, schon in dem Verlangen sich mit Opiaten abzuschiessen, sie also außerhalb des medizinisch nowendigen anzuwenden, liegt etwas "krankhaftes" |
Krankhaft find ich das Vorurteil,die Süchtigen würden´sich stumpf abschießen´.. Das is ja wie `die Deutschen sind fleißig´ oder ´H4-Empfänger sind faul´..
Das is >etwas< vielfältiger.
Trinkst du morgens vielleicht nen Kaffee? Dazu eine Zigarette?
Zitat: | Denkst du wirklich, ein ganz "normaler" Mensch, mit einem guten Leben hätte einen Nutzen vom H-Konsum? |
Was is normal?
Und für wen?
Gruß  |
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mesut76 Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 10. Sep 2012 07:49 Titel: |
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Fuer mich ist normal, wer unabhaengig ist : z b von Drogen, Alkohol, Spielen ...auch arbeiten gehen sollte dazu gehoeren...ich gebe zu das ist eine sehr schwierige frage, aber ich denke die meisten leute wissen was "normal" sein bedeutet.
Vielleicht hat der ein oder andere zuviel tv gesehen und weiß deshalb nicht mehr was normal ist.
Wir sind hier bei suchtmittel.de und um es mal darauf zu beziehen, es ist nicht normal sich morgens vor dem kaffee irgendwas reinzupfeiffen oder abends wenn dar arbeitstag stressig war, sich erstmal in die kneipe zu setzen oder sich sonst was zu geben.
Der mensch an sich "braucht" das nicht |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 10. Sep 2012 11:27 Titel: |
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frau holle hat Folgendes geschrieben: | CrazyMan hat Folgendes geschrieben: | Es sei denn, du konsumierst es tatsächlich weiterhin. Wenn du dich aber ganz losgesagt hast, dann würde ich es anders als "in Griff" ausdrücken. | Und wie? |
Hmm, gute Frage. Solange du innerlich Heroin aktiv verneinst, besteht zwar noch eine Nähe dazu, du befindest dich aber in einer Trennungsphase. Mit "in Griff" bringe ich eine direkte Nähe in Verbindung. Vielleicht passt besser "distanziert". Die Wortwahl ist aber auch nicht weiter wichtig. Hauptsache du bist deinen eigenen Vorgaben weiterhin treu. |
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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 10. Sep 2012 13:02 Titel: |
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wenn man vom heroin abhängig ist, hat man es natürlich nicht im griff, man kann nur versuchen, sein leben so weit im griff zu haben, dass man nicht weiter abrutscht. fragiles gleichgewicht - sensibles gleichgewicht - ja, gut beschrieben! der kontrollverlust ist übel, aber wenn du konstant die selbe menge nimmst, ist das ja auch eine art "im griff haben", man muss sein leben im griff haben, um zu konsumieren |
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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 10. Sep 2012 13:29 Titel: |
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ach so, mit dem tabak, das ist so eine sache, weil es kaum einen psychoaktiven aspekt hat, aber
-suchtpotential ist ähnlich wie bei opiaten (was psychische abhängigkeit angeht)
-massiv gesundheitsschädlich ist es auch,
es ist eine gesellschaftlich anerkannte sucht, niemand versucht einen raucher mit androhung von gefängnis in die abstinenz zu zwingen...
es verelendet auch niemand durch die sucht, man kann damit relativ alt werden,
trotzdem: wer zum frühstück raucht, befriedigt seine sucht.
reinpfeiffen würde ich das nicht nennen,
"der mensch an sich braucht sowas nicht", aber der mensch an sich, gibt es den?
ich kann beide verstehen, den raucher, der sagt, die zigarette zum frühstück, das wäre genuss
und den, der aufgehört hat, und sagt, seine lebensqualität hätte sich verbessert, und froh ist, das er der sucht nicht mehr verfallen ist.
ich verstehe nur die nichtraucher nicht, die anderen sagen "rauchen ist schädlich, sie müssen das lassen. warum hören sie nicht einfach auf?" |
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anny Gold-User

Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 464
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Verfasst am: 10. Sep 2012 23:42 Titel: |
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@ Frau Lorke: Tja,das ist eben so eine Sache bei ´Diskussionen rein übers I-net. Da muss ich manchmal Worte verwenden die nicht 100%ig stimmig sind.
Da ich über vile Jahre selber Heroin abhängig war weiß ich dass man nicht pauschalisieren kann/sollte.
Jetzt kann ich jeden Satz ewig relativieren, immer ein "nur meine persönliche Erfahrung"oder ein "gilt sicher nicht für alle" anhängen, man kann aber auch einfach mal versuchen nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, sondern versuchen die Aussage hinter dem Text nachzuvollziehen.
Ich werde dann zukünftig keine Worte wie abschießen mehr verwenden,bleibe beim dann halt beim Wort "konsumieren".
Auch das "normal" ist nur eine Umschreibung, steht für die Menschen mit einem Leben ohne Hang zu Drogen. Dass es ein "normal" im eigentlichen Sinne wohl nicht gibt ist auch mir klar. Aber wir sind ja hier im Suchtmittelforum. Normal steht dann in meiner Aussage für genau das,was Mesut beschrieben hat. Ich denke,das kann auch jeder verstehen, wenn man nicht gerade drauf aus ist jemanden einen bestimmten Stempel aufzudrücken, nicht wahr?
Die Kaffeedebatte mag ich auch nicht führen, ja ich trinke Kaffee. Ich bin deswegen aber nicht am 3. des Monats pleite, würde für eine Tasse davon nicht meine Familie belügen und bestehlen und überstehe auch einen -Tag ohne, ohne dass ich halb wahnsinnig werde.( Das sind natürlich nur MEINE ganz persönlichen Erfahrungen mit Heroin;))
ICH habe die Ansicht, dass man Heroin kaum im Griff haben kann. Ich bin die Letzte die Vorurteile hat, ich finde es hier oft erschreckend wie all die schrecklichen Folgen die hier so viele erlebt haben nur auf die Umstände geschoben werden.
ICH denke weiterhin dass niemand Heroin braucht, wenn er sein Glück, seine Erfüllung im Leben gefunden hat. Dass meine und ähnliche Meinungen oft als "unnormal" angesehen werden, dass man sich dafür rechtfertigen muss, DAS nervt mich wirklich. Denn, nein, Heroinkonsum ist alles andere als "normal". Und ich hoffe, dass es das auch niemals werden wird. |
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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 11. Sep 2012 00:13 Titel: |
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Mir erscheinen als Nichtkonsumentin bei diesem „im Griff haben“, die hier komischerweise noch nicht gefallen sind. Vielleicht liegt es auch an meiner Sichtweise des Ganzen:
Wenn eine Person sagen wir mal 1 x wöchentlich etwas nimmt und das über einen längeren Zeitraum, ist es ja so, nach eurer Definition, dass derjenige es im Griff hat (noch). Aber ist es nicht so, dass so jemand NICHT NUR H konsumiert, sondern evtl. auch kifft oder andere Drogen zu sich nimmt? Ist das dann nicht sozusagen nur eine Überbrückung mit anderen Mitteln?
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es einen Menschen gibt, der keinerlei Kontakt zu Drogen hat und nur 1 mal in der Woche/ Monat Heroin nimmt? Da frage ich mich, ob das überhaupt realistisch ist?
Oder eine zwanghafte Kontrolle, weil man z. B. kein Geld hat. Würde man mehr Geld haben, würde man mehr konsumieren…
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der über Jahre hinweg 1 mal wöchentlich konsumiert und dann aufhört…Es mag welche geben, die es einmal oder ein paar Mal im Vollrausch nehmen (gibt ja einige prominente Bsp.) und dann noch aufhören können. Aber ansonsten denke ich, geht die Spirale früher oder später immer bergab.
Bei meinem Freund war das nicht anders, er hatte auch sein Leben im Griff, man sah es ihm nicht an, das Geld reichte usw, der Konsum war eher gering, aber irgendwann hat es dann mit aller Gewalt zugeschlagen, es wurde mehr und mehr, alles ging bergab, selbst das Aussehen! Gut er hat sich wieder gefangen oder musste sich fangen, es war kein Geld mehr da und er konnte und wollte nicht mehr so weiter machen.
LG Ulla |
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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 12. Sep 2012 16:57 Titel: |
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ja, bei den meisten ist das so, einschliesslich bei mir. aber ich kenne drei leute, die das über 2 jahre gemacht haben, 2-3 mal/monat konsumieren, nie auf turkey gekommen,
zwei von denen waren ein paar und haben dann eine lange wochenendsexsession auf h gemacht,
und ich denke, es gibt noch viel mehr, aber weil die keine probleme kriegen, tauchen die auch nie irgendwo auf (polizei, scene, substiarzt, therapie) wo wir süchtigen uns kennenlernen.
deswegen ist unser weltbild wohl etwas verschoben (alle leute, die ich kenne, nehmen drogen!)
ich sage nur pulp fiction - jonny travolta, wenn DAS kein beweis ist... |
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romys Bronze-User

Anmeldungsdatum: 07.09.2012 Beiträge: 24
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Verfasst am: 14. Sep 2012 08:58 Titel: |
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deswegen ist unser weltbild wohl etwas verschoben (alle leute, die ich kenne, nehmen drogen!)
ich sage nur pulp fiction - jonny travolta, wenn DAS kein beweis ist...
Du kennst John Travolta?!  |
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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 14. Sep 2012 13:07 Titel: |
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klar, alter kumpel, damals, hollywood...
nein, ich kenne ihn nicht. und das mit dem beweis war natürlich ein scherz...
ABER: als ich die szene gesehen habe, mit der anschliessenden autofahrt, dachte ich nur: der verantwortliche muss sehr genau wissen, wie heroin wirkt. und es wurde so dargestellt, als würde sich der charakter, der von jonny gespiel wurde, wirklich kein problem mit gelegentlichem konsum hat,
ist das fiction oder kennt derjenige vielleicht auch den einen oder anderen? |
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CFZ Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 14. Sep 2012 13:47 Titel: |
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bewa hat Folgendes geschrieben: |
ist das fiction oder kennt derjenige vielleicht auch den einen oder anderen? |
Hatte ich schon irgendwo gesagt, aber gerne nochmal. Ja, ich kenne ein paar solcher Leute. Die hatten nur gelegentlich konsumiert und tun es auch heute nur gelegentlich. Stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden, haben einen klaren Bilck für die Realität und das, was sie vom Leben wollen - und sie handeln danach. Es gibt sie! Hilfe, die Aliens sind unter uns! (...auch 'n guter Film, übrigens... )
Gruß
CFZ
P.s.: Ich kenne John Travolta sogar persönlich! Er heißt im richtigen Leben Herbert Peyman, ist 39 Jahre alt und arbeitet als Gas- und Wasser Installateur in Filderstadt bei Stuttgart. Geht immer noch jeden Freitag in die Disco, der alte Haudegen.  |
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bewa Gold-User

Anmeldungsdatum: 30.08.2012 Beiträge: 881
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Verfasst am: 15. Sep 2012 07:25 Titel: |
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cool, besorgst du mir ein autogramm?
ja, ich erwähnte es auch schon, ich kenne auch drei leute, die es gelegentlich genommen haben,
die haben jetzt alle familie und keine probleme, nehmen aber nicht mehr, weil sie zu alt sind für weitere drogenexperimente...
ich bin eigentlich auch zu alt zum drogennehmen
und, bevor jetzt wieder einer meckert: ich kenne drei ohne probleme und 200 - 300, die probleme bekommen haben - ist zwar ein verzerrtes bild, aber ich stelle mich jetzt auch nicht hin und rate leuten zum konsum!
das zeug ist "aus den knochen des teufels gemahlen", es ist zu gut, um nicht in versuchung zu geraten, mehr zu nehmen...
wenn ich aber recht überlege bin ich zu alt, um nochmal zu versuchen, clean zu leben... |
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PurpleLight Bronze-User

Anmeldungsdatum: 22.09.2011 Beiträge: 92
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Verfasst am: 15. Sep 2012 08:02 Titel: |
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Hallo bewa,
ich glaube, man ist nie zu alt um den Konsum sein zu lassen.
Das ist nur eine Ausrede um in Ruhe weiter zu konsumieren denn ein Entzug bedeutet natürlich auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative.
Habe " erst " mit 48 Jahren meinen ersten cleanen Tag, also weder H noch Substitution, gehabt und es geht mir damit wirklich gut.
LG.PL |
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CFZ Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 15. Sep 2012 09:08 Titel: |
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bewa hat Folgendes geschrieben: | cool, besorgst du mir ein autogramm?
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Mm, geht leider nicht, der arme Mann hat beim Bowling leider den rechten Arm verloren, mit links schreibt er nicht so gut. Schade.
Gruß
CFZ
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Frau.LORKE Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.08.2012 Beiträge: 646
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Verfasst am: 15. Sep 2012 09:20 Titel: |
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@ anny
Ein Freund von mir,65Jahre,ist seit 1966 ! ! ! drauf. Liegt niemandem auf d.Tasche. Es geht ihm gesundheitlich gut und er fühlt sich wohl. ohh ja..
Läuft nach ner Gun/Blech auch nicht wie ein Zombie durch die City.
Er möchte,so NORMAL wie in den vergangenen 46 Jahren,bis zur Kiste seine Ruhe haben.
Wo ist das Problem?
(Sind wir noch beim Thema?)
Und aus wechem Grund ist diese >Ansichtssache< so abwegig für dieses Forum?
@ bewa
Korrekt!  |
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