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Sienna Platin-User

Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 24. Jul 2014 03:15 Titel: |
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@flippy: Aus welchem Grund werden Opioide denn dann so schwer verschrieben? Benzos kriegt man übrigens auch nicht gerade hinterher geworfen, jedenfalls nicht bei den Ärzten die ich kenne.
@Merkwürden: Natürlich solltest du nicht so weitermachen. Die Frage ist aber ob du dich auch langfristig daran halten wirst. Du hast schon öfters geschrieben, dass du dir am liebsten wieder was bestellen würdest und durch das Internet hast du ja jetzt eine super leichte Verfügbarkeit, wird sogar noch zu dir nachhause geliefert. Glaubst du wirklich, du wirst der Versuchung widerstehen können? Nie wieder Opioide? Kannst du dir das vorstellen? Gerade wenn dir die Wirkung gefällt und du schon psychisch abhängig bist, wird das ein verdammt schweres Unterfangen... Ich wünsche dir zwar viel Glück dabei, allerdings denke ich, dass du dir früher oder später wieder was bestellen wirst (nimms mir nicht übel, aber ich wette darauf).
LG |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 24. Jul 2014 04:45 Titel: |
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sienna...mit ein klein wenig ausdauer kann sich jeder hier zumindest tramal und tili verschreiben lassen...mit etwas mehr ausdauer und redegewandtheit oxycodon und stuff...und wenn mans bei dem einen doc nicht bekommt..ok..auf zum nächsten^^
die deutsche bzw weltweite opiatgesetzgebung war eher politisch...und heute wird zwar die abhängigkeit in den vordergrund geschoben...in der völligen verkennung der sachlage das es für einen patienten mit z.b. chronischen schmerzen eigentlich egal ist ob er morgens und abends 2 tabletten futtert...wenn nur seine schmerzen verschwinden. auf dem gebiet (wie auf allen gebieten die irgendwas mit medikamenten und überschaubaren gefahren für das völkchen hier zu tun haben) ist deutschland noch ziemlich steinzeitlich.
und zu benzos...geh zum doc..sag dem du hast akkute probs wg ner beziehung..hällst den stress auf der arbeit nicht aus..und kannst nebenbei nicht pennen...dann haste waste willst...kommt natürlich drauf an wie man da auftritt und wie man danach fragt.
btw..ich war grade wg ner bandscheibengeschichte im kh...was meinste mit was die mich therapieren wollten...vor dem cocktail hab sogar ich dann angst bekommen...und die hälfte der meds aufm silbertablett wieder in die giftküche bringen lassen. (benzos...ad´s..pregabalin^^)
dafür hammse mir dann die opiode angepasst. hoch potente...und ich hab nicht mal danach gefragt^^ |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 24. Jul 2014 09:23 Titel: |
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Hallo ihr beiden,
ob ich jetzt wirklich endgültig die Finger davon lassen werden, kann ich wirklich nicht sagen. Es ist halt schon so, wie man sagt: wenn man einmal etwas kennengelernt hat, lässt sich das nicht mehr löschen. Und die Opioidwirkung habe ich jetzt wirklich als eine der angenehmsten Erfahrungen "abgespeichert", die ich bisher hatte... Aber mir ist schon klar, dass das trügerisch ist und dass das Unangenehme dann am Ende mindestens so intensiv sein wird wie jetzt das Angenehme. Und eigentlich will ich natürlich schon nicht mit ständigem Leiden, Beschaffungsproblemen usw. leben... Jetzt könnte ich das wohl noch einigermaßen leicht aufhalten, wie man mir ja schon öfter geschrieben hat. Naja, ich habe mir jetzt, wieder mal..., zuerst nur vorgenommen, mal eine längere Zeit darauf zu verzichten. Je nachdem, was dabei rauskommt, werde ich dann ja sehen, ob ich es ganz lasse. Aber, wie gesagt, eigentlich denke ich jetzt schon auch, dass ich das sollte.
Ach so, was die Prohibition und die "Verschreibungspolitik" angeht, sehe ich das so wie Flippy. Die Opiate wurden tatsächlich zuerst in den USA vor allem aus rassistischen Gründen verboten. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wie die Zusammenhänge waren, aber ich habe schon ein paar mal gelesen, dass vor allem die Chinesen in den USA Opium und dann auch Heroin konsumiert haben und dass man diese Stoffe dann verboten hatte, nachdem immer mehr Weiße angefangen hatten diese "Chinesendrogen" zu nehmen. Aber das ist natürlich so erstmal nur der historische Grund. Ob eine Prohibition jetzt faktisch sinnvoll ist oder nicht, lässt sich damit ja nicht entscheiden. Und natürlich gibt es gute Gründe dafür, dass nicht einfach jeder nach Belieben Zugang zu solchen Substanzen haben sollte.
Zum zweiten Punkt: ja, es gibt tatsächlich Ärzte, die einem z.B. Benzos geradezu nachschmeißen. Wie es mit Opioiden aussieht, kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen, aber ich denke auch, dass manche einem relativ problemlos sowas wie Tramal verschreiben könnten, wenn man "gut simuliert". Irgendwelche Fehlstellungen usw. hat doch fast jeder und wie schlimm jetzt die Schmerzen tatsächlich sind, kann wohl auch ein Arzt nicht immer so gut beurteilen. Wenn man an einen gerät, der gerne Medikamente verschreibt, statt darauf zu beharren, dass man erstmal eine richtige Therapie durchzieht, dann sollte das schon gehen, denke ich. Ach so, ich habe das übrigens nicht vor... |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 24. Jul 2014 20:05 Titel: |
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Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben: | naja, das war jetzt halt wieder eine der fixen Ideen, die ich manchmal so habe... Ob Opioide jetzt wirklich sinnvoll als "Psychopharmaka" benutzt werden könnten, kann ich nicht beurteilen. Vermutlich würde schon der schnelle Wirkungsverlust durch Gewöhnung verhindern, dass man sie langfristig dafür einsetzen könnte. Ich habe halt bisher noch nichts gehabt, was gegen meine Probleme in dem Bereich auch nur ansatzweise so gut gewirkt hat.
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ich hatte vor jahren mal dafür plädiert, tramadol als AD einzusetzen.. weil es gg depressionen bei mir effektiv geholfen hat.. die konsequenz war dann aber, dass ich irgendwann täglich 2 gramm tramadol konsumiert habe (nein, kein schreibfehler, es waren 2000 mg am tag!). dazu immer schön benzos wg. der krampfgefahr... während ich mit 100mg tramadol und 2,5 mg diazepam am tag wunderbar klarkam und mein leben endlich wieder geniessen konnte, so war ich irgendwann der komplette tramadol-zombie... man merkt es selbst aber nichtmal mehr...
auf dauer ist das nix.. man muß die dosis einfach steigern, um denselben effekt zu erzielen.. |
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Salute Silber-User

Anmeldungsdatum: 24.05.2014 Beiträge: 224
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Verfasst am: 24. Jul 2014 22:50 Titel: |
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Hi,
hat jemand eine ahnung wie die story weitergegangen ist ?
Für mich hat hier die zusammenarbeit zwischen Ärzten, PSB und weiß der geier,wer sich alles noch ne goldene nase verdienen möchte.
Ich bin abhängig aber nicht Kriminell !
salute |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 24. Jul 2014 23:12 Titel: |
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2.000 mg Tramadol zu nehmen ist auch einfach bescheuert. Da sollte man dann einfach auf ein anderes Opioid wechseln.
Es gibt ein in der chemischen Struktur ähnliches Opioid, auch vollsynthethisch, Wirkstoff "Tapentadol". Die analgetische Potenz im Vergleich zu Morhin ist 0,5. Damit wäre Tapentadol etwa 5 mal so stark wie Tramadol, ist dafür aber auch nur auf Betäubungsmittelrezept erhältlich.
Wenn es einem nur um die Opioidwirkung geht, dann kann man auch gleich Morphin, Oxycodon oder Hydromorphon nehmen und wenn man dazu noch Depressionen hat das Venlafaxin, was ja auch wieder mit dem Tramadol strukturverwandt ist.
Aber täglich 2.000 mg Tramadol zu nehmen ist einfach nur doof. |
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Salute Silber-User

Anmeldungsdatum: 24.05.2014 Beiträge: 224
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Verfasst am: 24. Jul 2014 23:15 Titel: |
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[quote="Salute"]Hi,
hat jemand eine ahnung wie die story weitergegangen ist ?
Für mich hat hier die zusammenarbeit zwischen Ärzten, PSB und weiß der geier,wer sich alles noch ne goldene nase verdienen möchte,nicht geklappt.
In 5 Jahren wird sich jeder schmerzpatient
Ich bin chrisch krank, aber nicht Kriminell !
salute |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 24. Jul 2014 23:49 Titel: |
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Du hast es doch auch als offizieller Schmerzpatient nicht einfach, an deine Opioide zu kommen.
Ich bin aus dem Südwesten Deutschlands nach Berlin gezogen und habe hier dann einen neuen Neurologen gesucht.
Zur Diagnostik meiner Erkrankung war ich damals in einer spezialisierten Klinik, wo deutschlands führende Expertin bei meiner Erkrankung auch die Chefärztin ist.
Von der Klinik gab es einen 5 Seiten langen Arztbrief, wo ausgeführt ist, dass eine Medikation mit potenten Opioiden wie Oxycodon unvermeidlich ist.
Hier in Berlin suchte ich dann die neurologische Ambulanz einer Klinik auf, die auf ihrer Homepage auch angab, sich auf mein Erkrankungsbild spezialisiert zu haben. Dem Arzt legte ich dann in der Sprechstunde den Arztbrief der Klinik sowie einen aktualisierten Arztbrief meines eigenen Neurologen vor.
Der Arzt ist aber total ausgetickt. Der meinte das würde so gar nicht gehen, ich sei noch viel zu jung um Opioide zu nehmen, ich müsste einen Entzug machen etc. Eine sachliches Gespräch war überhaupt nicht möglich und ich habe dann heulend das Sprechzimmer verlassen. Mir wurde der Eindruck vermittelt als sei es meine Schuld, dass ich nun Opioide nehmen würde, z.B. weil ich mich nicht genug um Alternativen bemüht hätte oder bei den Symptomen übertreiben würde. Dabei hatte ich zu dem Zeitpunkt schon etwa 50 verschiedene Medikamente ausprobiert. Ich hatte alle Alternativen durch. Dazu alle offiziell zugelassenen Medikamente für meine Erkrankung so wie alle Medikamente, die als 3. 4. und 5. Wahl bei meiner Erkrankung gelten. Opioide gelten als 2. Wahl.
Genau so erging es mir hier, als ich einen neuen Hausarzt suchte. Da ich es gewohnt bin, dass mir Ärzte eh erstmal gar nichts glauben hatte ich einfach eine volle Packung Oxycodon mit in die Sprechstunde genommen. Die hatte ich dann im Zuge meiner Erläuterungen auf den Tisch gestellt. Sie hat mich daraufhin angefahren, dass ich hier nur Gift nehmen würde, das alles nur Gift sei und ich von ihr nicht mehr wie eine Grippebehandlung bekommen würde.
Das waren jetzt zwei harte Erfahrungen aber sie spiegeln die Tendenz wieder. Ich hatte noch zwei weitere Erfahrungen, wo man auch äußerst ablehnend auf die Medikation mit Opioide reagiert hat. Da war ich aber nur um eine 2. Meinung für meine Erkrankung zu bekommen. |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 24. Jul 2014 23:52 Titel: |
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Es ist in der Summe einfach Wahnsinn, was Opioide für extrem negative Reaktionen bei Ärzten auslösen können. In den vergangenen Wochen hatte ich mir das Buch mit dem Titel - Opioide in der Medizin, Auflage aus dem Jahr 2012 angeschaut. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass zur Zeit nur etwa 10% der Tumorschmerzpatienten ausreichend mit Analgetika versorgt wird. 90% der Patienten leiden unnötigerweise an gut behandelbaren Schmerzen. "Unter den Pflegern, Ärzten und Patienten geht noch immer das Schreckgespenst der Abhängigkeit und Lebenszeitverkürzung umher", so steht es in dem Buch. |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 24. Jul 2014 23:53 Titel: |
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Bizarr ist auch, dass es so etwas wie die "Pseudoabhängigkeit" geben soll. Also dieses Buch ist für Ärzte geschrieben. Dort wird dann erklärt, dass es erstmal nichts mit Abhängigkeit zu tun hat, wenn der Patient nach einer höheren Opioiddosis fragt. Es könnte ja schließlich auch sein, dass der Patient einfach nur verstärkt Schmerzen hat. Das wäre dann keine echte Abhängigkeit sondern eine Pseudoabhängigkeit, der mit einer Erhöhung der Opioiddosis zu begegnen ist. |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 24. Jul 2014 23:54 Titel: |
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Das ist doch lächerlich! Da wird in einem Buch für Ärzte in einer kindlichen Ausdrucksweise erklärt, dass der Wunsch nach einer höheren Opioidosis eben oft etwas mit verstärkten Schmerzen zu tun hat. Das Misstrauen, was die Ärzte gegenüber ihren Patienten haben muss echt groß sein. Da ist doch eine vernünftige, vertrauensvolle Ärzte-Patienten-Kommunikation gar nicht mehr möglich.
Ich habe hier in Berlin dann über ein Jahr gebraucht, bis ich einen bzw. eine Neurologin gefunden hatte, die mit meiner Opioidmedikation kein Problem hatte. Ich hatte da so wie immer meine Arztbriefe dabei und stellte mich ganz zurückhaltend vor, da ich ja die negativen Reaktionen kenne. Die fragte mich dann, wie viel Morphin ich noch hätte und als ich ihr sagte, dass ich noch für etwa 4 Wochen hätte, war sie auch gleich bereit mir ein Rezept auszustellen.
Ich wollte dann aber auch nicht als Patient erscheinen, der so eine Situation ausnutzt und habe ihr dann gesagt, dass ich von meinem bisherigen Arzt aus dem Südwesten ohne weiteres noch ein Rezept beziehen könnte und mir es erstmal nur darum geht einen Arzt zu finden, der mich weiter behandelt.
Am Montag habe ich dann wieder einen Termin bei einer Ärztin, die in der hausärztlichen Versorgung arbeitet. Ich bin gespannt, wie die auf die Opioide reagiert. Lasse mich jetzt gerade auch von Morphin auf Hydromorphon zurück umstellen. Morhin hatte keine wirklichen Vorteile, es wirkt auch nur 8 Stunden, Hydromorphon dagegen 11 Stunden. Dafür ist Morphin echt heftig stigmatisiert. Der Wirkstoffname löst bei vielen Ärzten echt unangenehme Gedanken aus.
Auch mein eigener Arzt, mit dem ich mich echt sehr gut verstehe gar nicht begeistert, als ich ihn das erste mal nach Morphin fragte. Erst als er so nach etwa einem Jahr unter Oxycodon und Hydromorphon gemerkt hatte, dass ich mit dem Zeugs keinen Mist baue und es am Ende unter dem Strich doch alles irgendwie das gleiche ist hat er mir bereitwillig Morphin verschrieben, auch die Lösung, die jetzt sehr einfach i.V.-Missbrauchsgeeignet gewesen wäre.
Typisch für mich, dass ich dann nach über einem halben Jahr immer noch die Hälfte der Lösung mit mir in meiner Tasche rumgetragen habe.
Viele Ärzte reagieren einfach scheiße und negativ, wenn es um Opioide geht. Gibt hier in Berlin auch ein Schmerzzentrum, wo eine Neurologin arbeitet. Ich habe alles versucht um dort einen Termin zu bekommen. Es hieß es sei alles voll. Habe dann geschrieben, dass das kein Problem wäre und ich auch 2 Jahre auf einen Termin warten könne. Dann hieß es, dass sie keine Warteliste führen würden. Als ich dann fragte, wie man den dort sonst einen Termin bekommen könnte, haben sie nicht mehr auf meine Emails reagiert. |
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Domenico Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013 Beiträge: 3089
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Verfasst am: 25. Jul 2014 02:34 Titel: |
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hi realflippy!
off topic. ich schätze dich sehr auch weil ich die geschichten von dir
auf kopfschuss gelesen habe.bitte sei doch so nett und gucke mal
in meinem thread "beikonsum und UK's fälschen rein.
liess dir bitte nur die letzten posts durch und sag mir deine objektive
meinung ob das ok ist was andynow geschrieben hat.ja ich habe
ein kleine schlägerei gehabt wegen zu viel alk aber das kam das
letzte mal das ich so viel trank vor ca. 3 jahren vor.und ich habe mich
nicht ngrundlos geschlagen.bitte ich weiss du hast viel zu tun aber
nur du kannst ein objekives statement abgeben.
ich danke dir flippy keep real |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 25. Jul 2014 09:38 Titel: |
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Hallo SAUBERMANN,
na, immerhin schön zu erfahren, dass meine Idee so abwegig dann doch nicht war. Andere haben sich das also auch schon überlegt... Auch wenn es dann nicht geklappt hat. Und ja, ich habe zum Tramadol auch öfter Diazepam genommen, gerade bei höheren Dosen, weil ich schon von Anfang an Sorgen wegen der Krampfgefahr hatte. Das ist auch so ziemlich der Hauptgrund, warum ich gerade das Tramadol eigentlich gar nicht mehr nehmen will.
@QyX: was meinst du als Experte denn dazu? Denkst du, es ist rein theoretisch möglich, Opioide als Psychopharmaka z.B. gegen Depressionen, Ängste usw. zu verwenden? Die entsprechenden Wirkungen sind ja eigentlich da, auch wenn sie heute offiziell unter "Nebenwirkungen" laufen. Lange Zeit hat man Opium ja wirklich auch zu solchen Zwecken verwendet, wenn ich richtig informiert bin. Wobei natürlich die Medizin lange Zeit auch eher Magie war als Wissenschaft... |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 26. Jul 2014 17:05 Titel: |
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Natürlich könnte man auch Opioide als Medikamente gegen Depressionen und Ängste verwenden. Insbesondere das Tramadol und Tapentadol. Dafür besteht aber keine Zulassung, es wäre also Off-Label-Use und bei der geringen Datenlage dürften sich wohl nur wenige Ärzte auf so einen Versuch einlassen.
Auch die klassischen Opiate und Opioide wie Morphin, Oxycodon und Hydromorphon haben ihre anxiolytischen und stimmungsaufhellenden Wirkung. Nur ist hier die Frage wann es bzgl. der antidepressiven Eigenschaften zu einer Toleranzentwicklung kommt. Studien hier gibt zu gibt es so weit ich weiß keine und bei den vielen zugelassenen Antidepressiva auf dem Markt findet sich eigentlich auch immer was, was auch wirkt und vertragen wird.
Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass viele Schmerzpatienten auch Probleme mit Ängsten und Depressionen haben, trotz adäquater Dosierung eines Opioids. Da muss dann in der Regel trotzdem noch ein klassisches Antidepressivum gegeben werden.
Der durchschnittliche Depressionspatient würde sicher nicht von Opioiden profitieren aber bei atypischen Verläufen oder therarpiefraktärer Depression würde ich als Arzt es dann schon auch mal mit Tramadol versuchen. |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 26. Jul 2014 17:25 Titel: |
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QyX hat Folgendes geschrieben: | Natürlich könnte man auch Opioide als Medikamente gegen Depressionen und Ängste verwenden. Insbesondere das Tramadol und Tapentadol. Dafür besteht aber keine Zulassung, es wäre also Off-Label-Use und bei der geringen Datenlage dürften sich wohl nur wenige Ärzte auf so einen Versuch einlassen.
Auch die klassischen Opiate und Opioide wie Morphin, Oxycodon und Hydromorphon haben ihre anxiolytischen und stimmungsaufhellenden Wirkung. Nur ist hier die Frage wann es bzgl. der antidepressiven Eigenschaften zu einer Toleranzentwicklung kommt. Studien hier gibt zu gibt es so weit ich weiß keine und bei den vielen zugelassenen Antidepressiva auf dem Markt findet sich eigentlich auch immer was, was auch wirkt und vertragen wird.
Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass viele Schmerzpatienten auch Probleme mit Ängsten und Depressionen haben, trotz adäquater Dosierung eines Opioids. Da muss dann in der Regel trotzdem noch ein klassisches Antidepressivum gegeben werden.
Der durchschnittliche Depressionspatient würde sicher nicht von Opioiden profitieren aber bei atypischen Verläufen oder therarpiefraktärer Depression würde ich als Arzt es dann schon auch mal mit Tramadol versuchen. |
Vor wenigen Tagen hat sich ein Profi-Fusballspieler das Leben genommen.
R.I.P. Andreas Biermann. Ich bin traurig, das Du den Kampf gegen die Depression verloren hast.
Ich wage die Behauptung, dass dieser Mensch noch leben könnte, hätte man ihm nur erlaubt, Buprenorphin zu nehmen. Das Zeug macht bewirkt zwar kein lebenslanges Dauergrinsen im Gesicht, ist aber so potent, zumindest die suizidalen Gedanken in Schach zu halten.
LG, Leviathan |
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