muß SUBSTITUTION neu gedacht werden?

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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

@ Warrior
Schöne (und treffende?) Analyse.

@SAUBERMANN
Das Folgende ist Spekulation und sollte ich daneben liegen, entschuldige ich mich bereits im Vorfeld für möglicherweise allzu kühne Vermutungen.

Du leidest an dem, was ich vielleicht als die „Soziologenkrankheit“ bezeichnen würde.
„Wenn ich nur Alles so mache, wie es sich nach einer Analyse der größeren Zusammenhänge als richtig darstellt, erkennen das Andere auch, ziehen die richtigen Schlüsse auf meine Person und ich komme optimal durch, ohne mich mit lästigen Partikularinteraktionen und unwesentlichen (und doch nicht zielführenden) zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen abgeben zu müssen“.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass im (eigenen) Leben konkrete Beziehungen zwischen einzelnen Personen elementar sind, nicht abstrakte Zusammenhänge und Regelungssysteme. Mit letzteren kann man Menschen versuchen, zu überzeugen, doch gibt es dafür (leider!) keine Garantie.

Liegt die Tatsache, dass Du für Andere das tun kannst, was Dir für Dich selbst nicht gelingt, vielleicht darin begründet, dass Du betreffend Deiner selbst davon ausgehst, sowieso bereits das Wesentliche richtig zu machen und letztlich keine Motivation finden kannst, für etwas zu kämpfen, was Dir (Deiner Ansicht nach) zusteht?

Ich persönlich habe und hatte ähnliche Probleme und versuche zur Zeit, dagegen anzugehen. Eventuell handelt es sich bei meiner "Diagnose" daher um einen Fall von unzulässiger Übertragung.
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

hallo saubermann.
habe deinen thread gerade erst endeckt denn ich habe längere zeit nicht mehr
im forum reingeschaut.also ich stimme mit deinen gedanken zu dem thema
überein aber leider wird das wohl nicht umsetzbar sein bzw. es wird nicht
von unserer tollen poltik umgestetzt werden oder besser gesagt die machen sich
über solche ideen überhabt keine gedanken!
die interessieren sich doch kein stück für uns suchtkranke!
na ja aber ich finde auch das die substitution neu gedacht werden sollte.
denn das system ist ja wohl total veraltet!
vor allem was das thema beikonsum und take home betrifft!das muss umbedingt
etwas geändert werden.
denn beikonsum gehört nun einmal zur krankheit sucht dazu.das ist einfach so
und das wird auch immer so sein.und deswegen sollte das dringend verändert
werden.
dennn was ist das für ein scheiss wenn man wegen BK direkt sanktioniert
wird mit TH streichen oder dosisreduktion.das ist einfach eine schweinerei!
ich meine welcher zuckerkranke muss weil er zb. zu viel süsses ist dann als
sanktion jeden tag zum arzt?!
keiner und das ist einfach nicht fair denn sucht ist genauso eine krankheit!
aber was soll man da schon machen.sucht ist einfach noch nicht richtig als
krankheit anerkannt.im gegenteil es gillt immer noch als charakterschwäche
oder eigene schuld.und genau das ist das problem.genauso wie
sucht in der öffentlichkeit auch nicht als krankeit anerkannt wird.die meisten
denken immer noch das alle opiatabhängigen auf der strasse leben,dreckig
sind und stinken,leute überfallen,sich prostituieren oder kleine kinder mit der
spritze mit hiv infizieren und lauter so ein blödsinn.
mittlerweile sind die meisten opiatkranken menschen doch eher "bürgerlich"
also die meisten leben ganz normal ausser das die sucht ihr leben bestimmt.
es sind doch höchstens noch 10% die so sind wie die mehrheit die typischen
junkies sehen.
ich hoffe wirklich das sich diese einstellung der menschen endlich mal endert
und sie nicht mehr solche vorurteile gegen uns suchtkranke haben!
leider manipulieren die medien die ganze gesellschaft mit der unwahrheit!
und nicht nur zum thema sucht und junkies sondern bei fast allen nachrichten
oder anderen berichten die man im tv sehen kann.
na ja was soll man da machen?!ok ich bin dann mal weg.lg vittorio
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KarinN.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

ja, @Vito ! wo warst du denn ? *un baccio*, gruss, Karin

vkelwgwe vmir jgug9u kg gö4i g44tggeglege ! ! !
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

ciao karin come stai,tutto bene?un baccio in dietro!
was machst du so?ich hoffe es ist alles ok bei dir!ich war in der tagesklinik
in den letzten wochen deswegen hatte ich anderes im kopf.
ist schon antrengend geswesen und leider habe ich mich mit den therapeuten
überhaupt nicht verstanden.und ich wurde vorzeitig disziplinarisch entlassen.
und das nur weil zum 2 mal vor den mitpatienten "schlecht" über medis
geredet habe.
ich bin geflogen weil ich gesagt hatte das lyrica abhängig machen kann.
und die sind ja der meinung das dies eine fehlinformation ist und nicht wahr ist
und ich ausserdem nicht die kompetenz habe das zu beurteilen!
und was auch ein problem war,ist das der psychologe und gruppenleiter mir nur
4 wochen gegeben hat weil er der meinung war weil ich zum 2.mal in der
tagesklinik bin brauch ich nicht mehr zeit weil ich ich ja schon alles kenne.
das meine angststörung schlimmer ist als beim letzten mal,hat der irgendwie
nicht kapiert bzw hat ihn nicht interessiert!
und was noch dazu kam,war das es 2 feiertage gab und ich noch 2 tage krank
war und ich mittwochs immer zum subtiarzt muss und mir diese zeit ja auch
noch fehlt weil ich dann nur einen halben tag in der klinik war.
also letztendlich hatte ich mit der vorzeitigen entlassung noch nicht mal
3 wochen da.tolle hilfe!LG vittorio
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann,
Vorweg: Mein Arzt verschreibt mir Substitol ABER er will nicht der erste sein der "experimentiert". Ich muss mich also nochmal hinter klemmen, mit seinem "Chefarzt" selbst reden oder warten bis andere Ärztw bei uns im Ort Substitol anderen aufschreiben.
Mehr dazu demnächst im anderen Thread (muss gleich weg, etwas wenig Zeit)
Nur kurz: Saubermann, du hast deine Lösung selbst gepostet: Sprich nicht für dich sondern mach den Substi Konsiliarplatz für eine dritte Person klar. Wenn der Arzt dann zustimmt sagst du, dass du es selbst bist.
Tip 1: Frage NICHT nach Methadon sondern nach Polamidon. Sag das du als Schmerzpatient Polamidon bekamst und du jetzt jemanden zur Pola Konsiliarregelung suchst.

Tip 2: Recherchiere den Arzt den du nun als viertes ansprichst im Internet. Er sollte älter sein denn ältere haben weniger "Angst". Vll bekommst du noch Hobbys raus über die Personensuchmaschine. Dann kannst du ihn evtl grob einschätzen.

Du kannst auch einen Internisten oder so fragen oder einen Urologen...Wink Es sollte KEINER sein den deine Berater kennen denn die hast du ja nun durch.
Evtl kannst du vorab eine "Bewerbung" schicken mit der Ankündigung dass du nächste Woche zum Termin kommst.

Oder sag mir mal einen Ort wo du hinkommen kannst einmal die Woche. Ich gucke mir die Ärzte mal an die ich da finde ... Cool ...Wetten das funktioniert?

Und dann fragst du im Namen einer dritten Person. Wenn der Arzt zusagt dann sagst du erst, dass du es bist. Warum? Du möchtest dich wegen Datenschutzsorgen erst als Schmerzpatient outen wenn du den Arzt gefunden hast...falls er sich dann fragt warum du erst im Namen dritter sprichst..

@Praxx: Psychosomatisches Schmerzsyndrom, kann das mit Opiaten behandelt werden?

Tust du mir einen Gefallen und fragst noch mal zwei nach vorheriger Internet Personenrecherche?
Es klappt, ich weiß es.

Ganz herzliche Grüsse! Caro
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Warrior hat Folgendes geschrieben:
Hi, SAUBERMANN,

um nochmal auf deine Fragen im vorletzten post zu kommen:

Ich sags mal direkt heraus. Kann es eventuell sein, dass du dir manchmal mit ziemlich "glattem" Benehmen selber im Wege stehst?

Um das mal zu erklären: Du hast dich für "SAUBERMANN" als nick entschieden, betonst recht häufig, dass du "nur" Schmerzpatient bist und mit der Szene und den Leuten nichts zu tun haben willst (hast auch deutliche Begriffe) und redest oft von deiner Unterqualifizierung in deinem Job, deinen menschlichen Stärken... das ergibt schon ein Bild, das zusammenpasst.

Liest man deine Beiträge im Forum genau, versteht man, was hinter diesen Aussagen steckt. Und man merkt, dass das nichts mit Arroganz oder Selbstüberschätzung zu tun hat, sondern liest eher eine ganze Menge Hinterfragen der eigenen Person heraus. Man merkt, dass es dir an Selbstbewusstsein mangelt.

Ich kann mir vorstellen, dass du das hier offener und authentischer kommunizieren kannst als "draußen". Dort bist du mit "Außenwirkung" beschäftigt, wie du selber schreibst. Das hat für mich was völlig Funktionelles an sich. Drücke ich Knopf A, erscheint B.

Und damit, finde ich, erreichst du erstens keinen Zugang zu den Leuten, wie du ihn haben willst, sondern ordnest dich ihnen unter und bleibst dabei selber völlig auf der Strecke.

Und zweitens kann das, wie ich bereits eingangs schrieb, als "glattes" Benehmen aufgefasst werden, auch, wenn es überhaupt nicht so gemeint ist.

Da wäre dann für mich als Substi-Arzt der lärmende Junkie nachvollziehbarer, dem merke ich an, dass er seinen Stoff braucht. Viel mehr als dem, der eine recht einstudiert und auf Wirkung bedachte Freundlichkeit an den Tag legt und im Gespräch anmerken lässt, dass er ja eigentlich viel mehr auf meine Seite als zu dem Pack da draußen gehört. Da frage ich mich dann halt, was der dann eigentlich hier will.

Und kann es sein, dass du manchmal sehr auf die Vergangenheit fixiert bist? Die Vergangenheit mit Jetzt zu vergleichen ist ein Fehler, wie ich finde. Macht ersten sentimental. Hab ich auch lange gemacht. Und man kann damit den Blick aufs Heute ziemlich gut verklären. Das heutige Übergewicht z.B. mit "Früher war ich mal sportlich"... und den miesen Job mit "mein abgeschlossenes Studium"...

Fang lieber mit Jetzt an! Wirkt schneller Very Happy ! Kannst es noch ewig schrecklich finden, dass du mal 20 Kilo weniger gewogen hast. Kannst es aber auch nächste Woche toll finden, dass du dann vielleicht eins weniger wiegst als jetzt.

Und der nächste unterqualifizierte Job ist eventuell zumindest die Steigerung zum jetzigen.

Deinen Wunsch, bei Allen alles richtig zu machen, kann ich verstehen. Aber dabei verliert man so viel von sich selber, dass einem hinterher nur der Auftritt als ...naja, als Saubermann halt bleibt. Und den will man nicht so richtig haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du das auch nicht bist!

SAUBERMANN, ich denke, wir kennen uns lange genug, dass du einordnen kannst, wie dieser post gemeint ist.



Ich finde, der Post vom Warroir hat was. Ich finde auch, dass Du sehr gut reflektieren kannst, lieber Saubermann.

Vielleicht solltest Du einfach mal ein Experiment starten:

Der Saubermann wird vorübergehend zum Bösen Onkel. Tritt Bestimmt auf. Äußert, was er will, nicht möchte.

Und dann beobachte mal, wie Deine Interaktionspartner reagieren Wink

LG der Leviathan
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Psychosomatisches Schmerzsyndrom mit Opiaten behandeln? Das wär ja mal was!

@Caro: ich find deinen Arzt echt komisch. Warum drückt er sich denn so vor der Verantwortung? Andere vorschicken, was soll das denn? Wofür hat er denn seine Approbation?

Chefärzte gibt's im Krankenhaus ... aber nicht im ambulanten Bereich. Er ist doch für seine Patienten selbst verantwortlich.

Ich finde das fürchterlich, wenn Ärzte sich vor Verantwortung drücken, rumdrucksen, vertrösten, aufschieben und ständig fällt ihnen was neues ein.

Wart nur ... irgendwann heist's dann plötzlich, dass sein "Chefarzt" die Meinung vertritt, dass das Missbrauchspotential für Substitol bei TakeHome einfach viel zu groß ist und er es dir leider doch nicht geben kann.

Diese Salamischeibchenhinhaltetaktik würde mich frustrieren. Entweder ist approbierter Arzt mit Zusatzqualifikation Suchtmedizin, dann kann er Morphin doch auch verschreiben ...

Alles andere ist nur Patientenverarsche. Wer so unsicher bzgl. seiner eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen ist, der sollte nicht Patienten mit so einem so komplizierten chronischen Krankheitsbild behandeln und am besten gleich seine Approbation gleich mit abgeben.
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
tzusagt dann sagst du erst, dass du es bist. Warum? Du möchtest dich wegen Datenschutzsorgen erst als Schmerzpatient outen wenn du den Arzt gefunden hast...falls er sich dann fragt warum du erst im Namen dritter sprichst..


nur das Saubermann eben kein Schmerzpatient ist...
Wie kommt das den bitte beim einem Arzt an...erst wird für einen imaginären Kumpel gefragt, dann ist man es plötzlich selbst und dann geht es doch plötzlich um Substi und nicht Schmerztherapie. Und da ist auch Wurst, dass Pola bei Schmerzpatienten verschrieben wird. Saubermann IST eben kein Schmerzpatient. Und bei seiner relativ hohen Dosierung kann er sich auch schlecht als solcher beim Doc "verkaufen"...

Caro, dein Ratschläge (nicht nur hier im Thread) in allen Ehren. Aber die sind doch schon sehr theoretisch...mag sein, dass man damit zum Ziel kommt. Aber irgendwie wirkst das doch bisschen naiv...sorry.

@Saubermann: auf deine Frage, wie kann es sein, dass bei Caro die Umstellung auf Substitol klappt...da hat bis jetzt auch noch nichts geklappt...

Will sagen: in der Theorie klingt immer alles so einfach. Gehe zu 4 Ärzten und ich verspreche dir, du findest einen...jaja. Hast du den selbst schon mal einen Konsiliararzt gesucht Caro?
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

@warrior:

sehr interessanter beitrag, wenngleich auch nicht alles passt.
auf meinen nick zb. wird hier immer viel zu viel wert gelegt, noch nie hat einer kapiert, dass es mir nicht ums "saubermann-image" hier geht... das ist ironisch gemeint, allerdings im internet natürlich nicht gut zu erkennen.. ich bin ja zb auch der meinung, dass jmd. der methadon nimmt, nicht "clean" ist, so wie manch einer es sagt... allerdings kann ich diese interpretation bzgl. des "saubermann-images" gut nachvollziehen, da einige es als "imagepflege" einordnen, wenn ich hier zb. betone, dass ich kein H nehme. dass ich das betone, liegt vor allem an der struktur des forums: wir sind hier im "heroin-forum" und ich hatte hier schon öfter das problem, dass leute in der diskussion davon ausgingen, dass ich schore nehme bzw. genommen habe und deshalb meine beiträge unpassend bzw. doppelmoralistisch etc. fanden... OK, das mal dazu.

aber außerhalb des forums kann das schon sehr gut hinhauen, was du da schreibst, warrior. ich muß das erstmal nochmal in ruhe komplett lesen und reflektieren, bevor ich abschließend dazu was sagen kann.

ich bin selbstverständlich nicht der "saubermann", von dem einige glauben, dass ich ihn hier darstellen wolle. warrior erkennt das genau richtig: gerade hier im forum rede ich total offen über alles. kein beschönigen, kein dramatisieren. einfach so, wie ich die dinge erlebt habe bzw. erlebe...

und dass ich mich selbst dabei nicht von der kritik ausnehme, sollte auch klar sein.

jetzt aber der knackpunkt: außerhalb des forums -und da hast du vollkommen recht, warrior!- habe ich seit meiner kindheit immer wieder erlebt, dass ich probleme habe, wenn ich einfach ich selbst bin. dann ecke ich an, bekomme probleme, muß konflikte lösen usw...

im ("erweiterten") privatleben (bei freunden, familie, zt. auch arbeitskollegen)
komme ich mit meiner art allerdings sehr gut. meine freunde schätzen an mir, dass ich grundsätzlich ehrlich zu ihnen bin und ihnen auch sage, wenn sie scheiße gemacht haben... als gesprächspartner werde ich immer wieder gesucht, weil mein nahes umfeld weiß, dass ich ihnen zuhöre, sie ernst nehme und keine ratschläge von oben herab erteile (so wie es leider die meisten tun: da wird gern die leichte tour gewählt und zb. dem freund, der von beziehungsproblemen berichtet, einfach nach 5 minuten "geraten", die beziehung zu beenden. ich beurteile die dinge aber immer differenziert. und klar: das war jetzt n völlig überspitztes beispiel; die meisten sind jetzt ja auch nicht sooo schlechte "ratgeber").

allerdings habe ich zb. im berufsleben usw. schon öfter gespürt, dass meine offene art gar nicht gut ankommt. also mal so gar nicht... und nein: natürlich sage ich nicht im vorstellungsgespräch zum chef, dass seine krawatte spießig ist Wink

da mein selbstwertgefühl die letzten jahre sehr gelitten hat, versuche ich inzwischen oft, möglichst "unauffällig" zu wirken. dazu gehört auch eine gewisse "glätte" - obwohl das ÜBERHAUPT nicht meinem charakter entspricht.

ich werde zukünftig mal drauf achten, wieder authentischer zu wirken und zb. auch dem arzt gegenüber offene worte finde. nicht einfach nett lächeln und "ja" und "amen" sagen, sondern klipp und klar auch mal dinge anzusprechen, die unbequem sind. denn das habe ich tatsächlich etwas verlernt.

daher auch nochmal danke für deinen beitrag! wie gesagt: es passt nicht alles, aber du hast mir sehr wichtige denkansätze gegeben. und da ich im leben ja vor allem persönlich vorankommen will, muß ich mich als mensch weiterentwickeln. das geht aber nur, indem man offen zu sich selbst ist. kein mensch wird gern kritisiert oder bekommt gern mängel aufgezeigt. aber das ist die beste schule für die persönlichkeit.
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

@oxy-moron:

auch an dich vielen dank für deinen wertvollen beitrag. das untere stimmt so nicht. ich gehe nicht davon aus, alles "richtig zu machen", sondern zweifle eher viel zu oft und viel zu viel.

den oberen part kann ich aber sehr gut nachvollziehen. das sehe ich auch bei mir in der form. und ich verfolge viel zu oft den ansatz: "ACH, DAS WIRD DIE WELT SCHON NOCH ERKENNEN, DASS DER VERNÜNFTIGE WEG SO UND SO IST UND FOLGLICH AUCH SO HANDELN!" (ich kanns grad nicht besser ausdrücken).
zb. vertraue ich viel zu oft darauf, dass die leute mein potenzial, meine einstellung usw. von selbst erkennen.
so gehe ich beim substi-doc auch davon aus, dass der typ erkennt: "hey, der saubermann ist n netter kerl. der ist zuverlässig, pustet immer 0,00, ist bei UK's und blutkontrollen ohne BK, kommt zu seinen terminen usw... also muß ich ihn nicht behandeln wie n betrüger!"

verstehst du, was meine? vllt. ist es ja sogar doch das, was du im unteren absatz meintest mit "glauben, alles richtig zu machen"..?!
in diesem sinne glaube ich tatsächlich, auf dem "richtigen weg" zu sein.

naja, auf jeden fall erstmal vielen dank für eure anregungen!
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2015 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:

Will sagen: in der Theorie klingt immer alles so einfach. Gehe zu 4 Ärzten und ich verspreche dir, du findest einen...jaja. Hast du den selbst schon mal einen Konsiliararzt gesucht Caro?


hi kullerbunt,

schön von dir zu lesen! Smile
bezüglich caros tipps habe ich eine ähnliche meinung. und ich werde jetzt auch nicht von meinen prinzipien abweichen und den ärzten irgendeinen quark erzählen von wegen "schmerztherapie". ich habe gewisse prinzipien und dazu gehört auch, dass ich zu meinem arzt ein vertrauensverhältnis aufbauen will. und dafür muß ich mit offenen karten spielen.

ich wollte es halt mal versuchen, da ich nicht nur meckern wollte, sondern tatsächlich eine alternative FÜR MICH suche. mein fazit: es ist (hier) jedenfalls lange nicht so easy, wie in den ratschlägen.

diese sätze wie: "MAN HAT IMMER EINE WAHL", sind typischer pädagogen-schnack! in der theorie mag das ja stimmen, aber die lebenspraxis sieht einfach ganz anders aus.
aber das stellen menschen immer erst fest, wenn SIE SELBST mal probleme bekommen und die dinge nicht so locker von der hand gehen...

nur weil es in der theorie so schön geregelt ist, heißt das nicht, dass es im real life auch so funktioniert.

@caro: ich meine das nicht böse! aber manchmal wirken deine tipps recht "theoretisch". wie schon gesagt: mir kommt es -trotz etwaiger defizite bei meinem persönlichen auftreten- so vor, als sei es SEHR SCHWER, einen nicht-substituierenden arzt zu finden, der in diesem modus substituiert. es gibt solche ärzte tatsächlich, das kann ich ja jetzt bestätigen. aber nur weil jeder niedergelassene arzt es dem prinzip nach darf, heißt das nicht, dass man auch jemanden findet, der dazu bereit ist.


und dass dein arzt dir so einen käse erzählt, von wegen er müsse erstmal andere ärzte fragen: dazu hat QYX bereits alles gesagt! das ist exakt jenes abwimmeln, sich-wegducken und rausreden, welches ich immer wieder bei ärzten kritisiere.

es wäre sympathische (und weitaus ehrlicher), wenn er ganz einfach sagen würde: "FRAU CARO, ICH FÜHLE MICH EHRLICH GESAGT ETWAS UNWOHL BEI EINER UMSTELLUNG, WEIL ICH DAZU NOCH KEINE KONKRETEN ERFAHRUNGSWERTE HABE!"

stattdessen windet er sich raus... das kenne ich. bei unserer praxis ist eine rollstuhl-fahrerin, die gerne hätte, dass ihr pflegedienst ihr die dosis in ihrer wohnung verabreicht. die voraussetzungen für take home liegen vor, aber der arzt gibt ihr kein TH, weil er meint, dass das bei rollstuhlfahrern nicht ginge, das es probleme mit der abrechnung gäbe... HÄÄÄ?! und wieso geht das bei den anderen rollstuhlfahrern in anderen praxen?

sowas mag ich nicht. da hätte ich das gefühl, für dumm verkauft zu werden.

ein substitutions-arzt KANN selbstverständlich morphin verordnen. aber ich habe das gefühl, dass -vor allem wegen der sehr strengen auflagen durch die rahmenbedingungen der substitution- viele ärzte eine gewisse scheu haben, ihre bekannten pfade zu verlassen. das ist ja auch nachvollziehbar irgendwo, aber ein niedergelassener arzt sollte sich nicht hinter erfundenen "chef-ärzten" o.ä. verstecken.


nun gut, substitution an sich ist halt n hitziges thema.. und es hängt sehr davon ab, wie man das selbst kennengelernt hat. ob man -so wie zb. kullerbunt, glaub ich- lange zeit jeden tag zur vergabe antanzen muß, obwohl man kind, studium und partnerschaft managen muß oder ob man -so wie ich es bei meinem kumpel damals kennengelernt hab- sein wochen-take-home ganz unkompliziert bekommt und wenn man mal beikonsum hat, muß man halt noch n zweites mal in der woche antanzen, dann bekommt man 5 minuten anschiss vom arzt und geht dann trotzdem wieder mit seinem take-home aus der praxis... übrigens wusste ich auch nicht, dass es verboten ist, wenn der arzt das take-home in tablettenform direkt in der praxis ausgibt... denn bei meinem freund lief das immer so. der war nur ganz selten mal in der apo für die zuzahlung, aber ich glaub nur 1x im monat oder so... die tabletten waren alle in der praxis.. mein gott, war das locker dort...
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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2015 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
@oxy-moron:


verstehst du, was meine? vllt. ist es ja sogar doch das, was du im unteren absatz meintest mit "glauben, alles richtig zu machen"..?!
in diesem sinne glaube ich tatsächlich, auf dem "richtigen weg" zu sein.


Sorry, das war schwammig formuliert. Ja, in etwa so meinte ich das:
„Jetzt habe ich eh‘ schon Alles so gut gemacht, wie ich konnte und doch bemerkt bzw. honoriert es Keiner, zumindest nicht so, wie ich es erwartete, da muss ich doch irgendetwas übelst falsch machen.. “

Böser Fehler!

Die meisten Menschen, auch sehr gebildete, analysieren Andere nicht in dieser Weise bzw. Tiefe, sondern erwarten ein bestimmtes, gewohntes Maß an mehr oder weniger „gesundem Egoismus“ oder zumindest Souveränität und Selbstbewusstsein, sehen in fraglichem Verhalten andere Beweggründe (ob ich das jetzt richtig formuliert habe? Ist schon spät, aber ich denke, wir meinen im Grunde dasselbe.)
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2015 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben,
Wegen der Schmerztherapiegeschichte: Ich habe immer gedacht, dass du tatsächlich Schmerzpatient warst und danach bzw dadurch süchtig geworden bist. Das du nie H genommen hast wusste ich ja.
Ach so, kein Schmerzpatient...ok dann ist die Geschichte nicht gut weil sie gar nicht stimmt. Dachte nur, dass ein Arzt weniger Berührungsangst hat wenn er die Suchtgeschichte kennt dass Sucht durch Schmerztherapie zustande kam und nicht durch H Sucht.
Hmm..
Ja, ich selbst hatte schon mal eine Ärztin die als Konsiliarregel für mich fungiert hatte. Das war bevor ich meinen jetzigen Arzt fand.
Einen anderen Hausarzt habe ich gefragt ob er es machen würde. Dieser sagte nein.
Gut, vll hatte ich wirklich Glück mit der Ärztin. Einen dritten habe ich bisher nicht gefragt. Vll mache ich das bei Gelegenheit wenn ich mal einen Arzt spreche.

Wegen dem Substitol: Mein Arzt will nicht der erste sein weil er Angst vor Konsequenzen wegen der hohen Kosten hat.
Er möchte abwarten bis er sich mit Kollegen, die aus unserem Bundesland kommen, austauschen kann.
Einen "Chefarzt " hat er natürlich nicht @Oxy und @Kuller aber bei uns gibt es eine Substikomission. Der Vorsitzende ist unser "Leitarzt". Was er sagt, daran orientieren sich die anderen Ärzte. Anderenfalls müssen sie sich in der Kommission evtl verteidigen wenn "etwas schief läuft".
Eine Monatspackung N3 würde er mir auf Privatrezept ausstellen. Dann fällt der Kostenfaktor für ihn weg. Wären dann 320Euro für mich.
Bisher schiebe ich die Entscheidung noch...vll ziehen ja bald andere Ärzte hier im Ort mit und dann geht es normal auf Kassenrezept...hmmm...
Hab auch ein bissl Angst vor der Umstellung...irgendwie...Nachher so ein Aufwand und dann komme ich nicht klar...und dann alles wieder zurück...oh man...Umständlich alles...
Praxx hat auch noch nicht umgestellt?@Praxx?

Ich finde es gut Saubermann, dass du es probiert hast!
Leider dachte ich wirklich, dass es klappt. Tut mir wirklich leid! Meine Portion Naivität gibt mir oft die Unbefangenheit querdenkende Situationen durchzusetzen.

An deinem Wohnort bist du gebunden @Saubermann?

Ach so und wegen dem Take Home bei neuen Ärzten: Ich hatte 5 Ärzte (3 mussten schließen oder waren zu weit weg)Ich habe immer mein Take Home beerben können, also von einem Arzt zu einem anderen Arzt übertragen. Evtl auch weil ich berufstätig war.
Da habe ich positive Erfahrungen gemacht.
Evtl liegt es hier an der Gegend.
Lg Caro
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2015 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

@Caro: Deinen Berater-Job merkt man deinen Posts doch sehr an..."Komm wir analysieren deine Probleme mal gemeinsam und arbeiten Lösungsstrategien aus."- schwingt da meinst bisschen mit. Wink


Würde Saubermann wirklich ALLE Arztpraxen im erreichbaren Umfeld abklappern, wäre es vielleicht wirklich möglich einen Arzt für die Konsiliarregel zu finden.
ABER: will man das? Alle Arztpraxen abklappern? Sich etliche Absagen abholen?
Es sind ja auch nicht unbedingt die Tatsache an sich, dass die Ärzte nein sagen. Es ist die Sache WIE sie es sagen...Ich selbst auch schon wie ein grenzdebiler Idiot behandelt wurden nachdem ein Arzt erfuhr, dass ich in Substi bin. Meine ehemalige Hausärztin, bei der ich, meine Eltern und Geschwister seit über 10 Jahren Patienten waren hat sofort ihren Rezeptblock vom Schreibtisch in eine Schublade "geworfen" und somit vor mir in Sicherheit gebracht, als ich mich ihr offenbarte, dass ich ein Heroin-Problem habe. (Irgendwie Karma das die Frau vor einem Jahr ihre Praxis aufgrund ihres Alkoholproblems aufgeben musste Twisted Evil)
Ich habe auch schon positive Erfahrungen gemacht.
Aber aufgrund meiner eher negativen Erfahrungen offenbare ich meine Sucht nur ungerne. Ich berichte nur noch davon, wenn es wirklich nicht anders geht (eine anstehende OP wäre so ein Fall).
Wenn ich mir vorstelle, dass ich nun eine ganze Reihe von Praxen abklappern müsste und das schambesetzte Thema anspreche und mich bemühe einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Und da brauchen wir nicht drum herum reden: wer als Opiatabhängiger auch nur irgendwas auf sich hält muss einfach freundlicher, problemloser, ordentlicher, zuverlässiger,... sein als ein Patient der nicht abhängig ist. Wird ja in der Regel jeder Unzulänglichkeit auf die Sucht geschoben. Komm mal 5 Minuten zu spät zu einem Termin weil die TRAM verspätet kam.."War ja klar das der Junkie nicht pünktlich ist. Er hat sicher verpennt." - heißt es ja dann in der Lästerrunde der Praxisangestellten...)
Und dann werde ich entweder mit platten Ausreden abgewimmelt oder ganz offen angefeindet.
Nein, da hätte ich nun wirklich keine Lust drauf. Und ich kann mir vorstellen, dass es Saubermann ähnlich geht.
Wenn ich schon dran denke wie schwierig es war, eine Apotheke zu finden die mein Polamidon-Rezept wöchentlich einlöst. Und da sieht man mir meine Sucht echt nicht an. Fiel das Wort Substitution gingen die Rollläden runter.
Und obwohl ich mich schon öfter über eine Angestellte in der Apo geärgert habe (die ist echt manchmal unmöglich...alle anderen sind nett) - und das unter anderen Bedingungen ein Grund wäre diese Apotheke zukünftig zu meiden, gehe ich aber trotzdem weiter hin. Ich sehe über manche Unverschämtheit hinweg weil ich weiß was es bedeutet, sich eine neue Apotheke zu suchen.
Und ja, es kann sein, das es einfach und sofort bei der ersten Anfrage klappen könnte. Theoretisch alles ganz einfach...aber praktisch?!

Das schlimme ist ja auch: je öfter man solche Erfahrungen macht desto sensibler wird man. Deswegen mag das für Außenstehende und nicht Betroffene schnell wie mimimi Geheul wirken und mit: "Dann such dir doch einen anderen Arzt/Apotheke/..." kommentiert. Aber irgendwann hat man eben nicht mehr die Kraft und Nerven sich diesen (befürchteten) Schämungen auszusetzen.
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KarinN.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2015 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Dom. Vito, tu molto temperamente !

solltest dich halt mal bissl zügeln, wenn du merkst, du kommst in Rage. *selber schuld *, sag ich da nur.

aber Tagesklinik ist cool, oder ? Tagesziel, Tagesstruktur, coole Therapien - malen, basteln, singen, Musik machen, Trommeln, Collagen basteln, Personal schikanieren. Du * Diva, der Du bist ! Bist Du ?

gruss, Karin und einen schönen Tag, Vito, muss jetzad weg. Noch essen, dann weg.
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