Abenteuer Drogen

[bewa]

es gibt so viele probleme zu bereden, aber zum glück besteht das leben ja nicht nur aus problemen!
jetzt wird es wieder kälter, zeit, es sich zuhause gemütlich zu machen und geschichten zu erzählen. und da leute, die mit drogen zu tun haben auch immer ungewöhnliche sachen erleben, denke ich, jeder kann eine geschichte erzählen, eine lustige oder spannende,
wir alle haben ja auch schöne zeiten mit drogen erlebt.
ich will hier drogen nicht glorifizieren, ich will einen unterhaltsamen thread starten,
und heute abend werde ich die erste geschichte erzählen.
vielleicht legt ja schon mal einer vor...
#grüsse#

[bewa]

also, wir waren in amsterdam übers wochenende, feiern, kiffen, zu viert im auto.
bei der rückfahrt sahen wir auch entsprechend aus, und eigentlich wollten wir nix mit zurücknehmen. ein kollege meinte aber, das gute hasch, viel zu gut zum wegschmeissen, er nähme es an der grenze in den mund, es waren noch so ca 5 g.
im auto hatten wir diverse geräte, hookah, kawumm, shillum, was man damals halt so geraucht hat (es war so 85/86)
damals gab es noch eine richtige grenze, so mit häuschen,
und als wir vor der abfertigung standen -war klar-
"bitte steigen sie doch mal bitte aus und kommen sie mit..."
der kollege fängt also an zu kauen, wir alle in das häuschen, dort:
"bitte leeren sie ihre hosentaschen und legen sie alles hier auf den tisch.
und sie" - der kollege, der immer noch am kauen war, 5 g sind schwierig zu schlucken - "machen sie mal den mund auf und strecken sie die zunge raus"
gesagt, getan. er streckt die zunge raus, der zöllner schiebt die krümel alle von der zunge auf seine hand, guckt, schmeisst alles in den mülleimer. dann:
"kommen sie mal mit!"
wir zurück zum auto, sie haben dann nur oberflächlich geguckt, aber die geräte natürlich gleich gefunden (sie waren auch nicht wirklich versteckt)
wir mussten dann alle geräte nehmen und im gänsemarsch hinters häuschen, dort war ein kleiner see, mehr ein tümpel.
"reinschmeissen!"
naja, was sollten wir machen, wir schmissen die guten sachen in den tümpel,und dann durften wir weiterfahren.
coole zöllner, die hatten keinen bock auf schreibkram wegen der krümel, aber bestraft haben sie uns trotzdem - strafe muss sein, wenn man so doof ist, sich erwischen zu lassen
(ich hab nie wieder was über die deutsch - niederländische grenze geschmuggelt!)
so, liebe leute, ich hoffe, ihr schreibt auch etwas, es könnte gut werden...

[Frau.LORKE]

Coole Idee,dieser threat! Echt

Da in dem Tümpel könnte man ja mal tauchen gehn.
Wenn die so schreibfaul sind,wer weiß,was für Schätze dort verborgen liegen..


Und gespannt bin,was hier so an den Tag kommt.

[Raver]

Mal eine "Anti-Story": Ich war in den Anfang-90-ern einige Jahre regelmäßig feiern in einem der bekanntesten Clubs Deutschlands -hab nur unweit (16km) von da entfernt gewohnt. Als ich die Feierei schon`ne Weile an den Nagel gehängt hatte bin ich mit einem guten Freund mit selbem Hintergrund mal völlig nüchtern (!) zum Club gefahren, wir wollten uns mal nüchtern die Parkplatzraver angucken, und halt mal schauen was sich so in dem Club tut.
Wir standen an mein Auto gelehnt und beobachteten die Druffi-Parkplatzcommunity, als plötzlich ein Typ mit MEGA-Pupillen, manischem Dauergrinsen und nicht zu übersehenem Kiefermahlen, druff wie Harry was man schon 3 Meilen gegen den Wind sehen konnte, auf uns zu kam und meinte:
"Euer Auto brennt".
Wir...nüchtern...höchst amüsiert, haben uns kaputt gelacht.
"Janee, is klar Alter, komm mal runter".
Er gelacht und wieder abgezogen. Etwas irritiert hab ich mich dann doch umgedreht und hab in mein Auto geguckt, weil es komisch roch, und mir kamen tatsächlich Rauchschwarten entgegen: Mein Kumpel hatte wohl seine Glut in meiner Ablage verloren, auf eine Zigarrettenschachtel die fleissig am Kokeln war. Bevor ich was sagen konnte war der Druffi wieder da mit`ner Flasche Wasser, hängte sich durchs offene Autofenster neben mir ins Auto und hat den Schwelbrand gelöscht, kam wieder zurück aus dem offenem Fenster gekrabbelt, schaute uns an, sagte nur:
"Ich hab Teile und Tickets, wollt ihr nicht besser doch was nehmen?"

Das war filmreif! Oberburner...

[carpuncel]

Wir waren auf dem Weg zu einem Festival-Goa Party und hatten schon natürlich so unsere Bedenken und selbstverständlich einige schöne Sachen dabei
Wir hatten fast 300Km zu fahren und waren relativ spät dran mit dem Gedanken später zu sein wie alle anderen um den Kontrollen zu entweichen. Ca. 10Km vorm Festival fuhr schon ein verdächtiger Passat Kombi auf einmal hinter uns her und überholte uns dann um uns raus zu winken
Wir saßen zu dritt im Auto und waren alle drauf. Dann haben wir den Polizisten in diesem Zustand so eine Frikadelle an die Backe gelabert von wegen wir wären auf dem Weg in den Urlaub und wegen ner Großbaustelle von der Autobahn abgekommen (die Baustelle gab es wirklich ganz in der Nähe) und und und. Das Ende vom Lied sie haben uns noch brav den Weg gezeigt und uns einen schönen Urlaub gewünscht Hätten sie mal ins Handschuhfach geschaut und uns genau in die Augen wäre es wohl vorbei gewesen. Also immer schön cool bleiben Wir haben die mit unserem Gerede zu verwirrt das sie noch nicht einmal mehr nach Alkohol oder sonstigen Sachen gefragt haben. Die Party war übrigens sehr gut gelungen.

[BlancheNeige]

Ooohh, bewa, mir ist mal etwas ganz ähnliches passiert.

Wir waren auf einer Techno Party auch in Amsterdam. Die ging bis früh in die Morgenstunden. Ich hatte nur ein kleines Näschen Speed gezogen, zum Wachbleiben. Auf dem Rückweg morgens haben wir uns total verfranzt (ich bin gefahren), sodass wir in Belgien gelandet sind.
Viermal sind wir um Schiphol herum gefahren auf dem Rückweg, bis wir endlich
auf der richtigen Autobahn waren.

Meine Kumpels hatten mir versprochen, nichts mit über die Grenze zu nehmen.
Auf der Autobahn bin ich auf der linken Spur sehr schnell gefahren, um die 200 km. Das habe ich sonst nie gemacht. Aber hinter mir hat ein Auto die ganze Zeit gedrängelt, total dicht aufgefahren, Lichthupe usw.

Ich habe erst nach über zehn Minuten gemerkt, dass es die Polizei war
Hatte das "Bitte folgen" nicht gesehen.

Denen mussten wir uns auch erklären, die dachten nämlich, wir wollten flüchten.
Die haben mir das ganze Auto auseinander genommen, zu viert. Alles mögliche ausgebaut.

Und echt, alle außer ich waren soo verstrahlt, ich hatte enorm Angst um meinen Führerschein! Zum Glück ist alles gut gegangen.

[BlancheNeige]

Hm, kommt irgendwie gar nicht lustig oer spannend rüber meine Story, wenn ich die so lese.

Die besten Erlebnisse hatte ich eh ohne Drogen.
Bis auf coole Festivals oder Open Airs, wie Fusion oder so.
Da kommt man mitunter auf andere spirituelle Ebenen

The most shocking experience hatte ich noch letztens.
Da habe ich beim Heroin-Händler des Vertrauens einen Dozenten meines Fachbereichs getroffen

Beziehungsweise, ich habe ihn erkannt, er mich nicht. Er hatte sich gerade etwas besorgt. Da brach wieder ein Stück meiner heilen Welt zusammen.

[carpuncel]

Meistens sind es die Personen von denen man es am wenigsten erwartet das sie sowas tun würden Ich habe erschreckender Weise sogar eine ehemalige Mathelehrerin bei einem Freund/Dealer getroffen Haben aber beide so getan als hätten wir uns nie vorher gesehen...

[bewa]

ich habe nach dem zivildienst erstmal so jobs gemacht, einer führte mich nach süddeutschland -
sindelfingen, die ecke. dort habe ich inner bravo geblättert, da war ein artikel drin "drogenhölle zürich" (es war so 89/90)
au, ja, dachte ich, da muss ich hin! ich habe zu der zeit gelegentlich heroin konsumiert, war aber nicht drauf (dauerte aber nicht mehr lange...)
also habe ich eine bekannte angerufen, die war auch zu besuch in der gegend, hatte aber ein auto und wir sind zum legendären platzspitzpark in züri.
da ich noch nie eine offene drogenscene gesehen hatte (frankfurt war zu der zeit wohl auch schon heftig!) war ich fasziniert und abgestossen zugleich -
überall junkies am spritzen, am aufkochen, und das in der von uns aus immer so sauberen schweiz!
und dann kam ein anzugträger mit köfferchen, sah aus wie'n bänker in der mittagspause, und holte sich etwas und fing auch an, aufzukochen.
drogen gibt es nicht nur in der unterschicht!
warum sollten professoren, polizisten, publizisten nicht einer drogensucht anheimfallen?
auf jeden fall hatte die schweiz damals eines der liberalsten gesetze, aber davon haben sie sich wieder verabschiedet, und es ist auch meine erfahrung - wenn man junkies einfach nur machen lässt, bilden sich sehr schnell strukturen, die otto-normalverbraucher verstören, mich z.t. auch!

[Raver]

[BlancheNeige]

Ich habe nie behauptet, dass ich mir so etwas nicht vorstellen kann oder dass ich meine, es gäbe so etwas nicht in der Oberschicht.
Ich kenne fast nur Drogenkonsumenten aus der sog. "Oberschicht", mal davon ab.
Trotzdem fand ich es befremdlich den eigenen Prof beim Heroinkaufen zu treffen!
Man weiß auch, dass Eltern Sex haben aber man ist trotzdem verstört, wenn man sie dabie erwischt.

[Raver]

[veilchenfee]

Mein erstes Mal

Um 1987 herum saßen eine Freundin und ich in der Innenstadt auf einer Bank. Es war ein bekannter Treffpunkt für Punks, Glatzen und allerlei Volk (ja, die hockten zusammen damals! ). Uns war langweilig und meine Freundin rief einem zufällig vorbeikommenden Passanten zu: "Hey, lass mich mal von Deiner Brezel abbbeißen, ich hab Hunger!" Erstaunlicherweise kam der Typ tatsächlich her und gab ihr seine Brezel. Mit vollen Backen fragte sie gleich hinterher: "Sag mal, hast Du was zu rauchen?" Ja, hatte er. Wir waren verblüfft.

Blitzschnell erfassten zwei der umstehenden Glatzen die Situation. "Wir können zu mir fahren", sprach einer. "Ich komme mit", sagte ein anderer. "Wir müssen nur noch den Dreckspunk Kalle abhängen, den wollen wir nicht dabeihaben". Also rannten wir zu fünft los und nahmen einen kleinen Umweg zur Straßenbahnhaltestelle. Zurück blieb ein brüllender Kalle ("Arschlöcher, Kameradenschweine!")

Zwei Skinheads, zwei Punkmädchen und ein optisch Normaler saßen nun also in der Bahn. In der Wohnung angekommen rauchten wir "Zewa-Rolle", indem ein Joint in eine als Kawumm dienende Zewarolle gesteckt wurde. Ich hatte vorher noch nie gekifft, zumindest nicht richtig.

Oh - Mein - Gott - waren wir breit. Keiner von uns war das gewohnt und das Material war gigantisch. Unser edler Spender hatte einen mächtigen Kanten dabei und er war nicht sparsam. Die Stunden vergingen und plötzlich war es 18 Uhr. Ich erstarrte. DENN: Ich musste meinen Klassenlehrer anrufen, so war es vereinbart. Als braves Mädchen, das ich nunmal bin, schnappte ich mir meine Freundin und wir begaben uns zur nächsten Telefonzelle.

Leut, ich sags Euch, war DAS peinlich ... ich hab da wirklich angerufen. Mit meiner Pappfresse konnte ich kein einziges Wort herausbringen und auch keinen Satz mehr formulieren. Ich habe keine Ahnung, was ich da erzählt habe. Meine Freundin hing derweil gackernd an der Tür und hat sich kaputtgelacht.

So breit war ich in meinem ganzen Leben nicht wieder Und von der Schule geflogen bin ich daraufhin auch. Mit diesem Anruf hätte ich vielleicht was retten können, aber bei mir war nix zu retten zu dieser Zeit ...

[bewa]

touché, aber war eine gute überleitung zur zweiten story...
trotzdem hast du natürlich recht, mein vater ist schwul...

anfang der 90 er, berlin kreuzberg, wilde zeiten, punker, grenze auf, besetzte häuser, gutes heroin -
meine dealer hatte ich am kotti kennengelernt, ein punkerpärchen und eine frau, die zusammengearbeitet haben, irgendwann haben sie dann auch noch zuhause gemacht,
naja, das zuhause war eine ein-zimmerwohnung, in der alle junk-punk-mässig gehaust haben die tür war zugenagelt, man konnte unten so ein stück rausnehmen, da sind die immer rein und raus.
wir kunden mussten draussen bleiben,
das lief dann echt so ab - kohle (50 dm/pack) in den briefkasten, dann kam ein papierpacken zurück. da muss man schon vertrauen haben...
jedenfalls war klar, das geht nicht lange gut, deshalb hat er, der punk, seine haare von blond auf schwarz gefärbt- und an just diesem tag reiten die bullen ein!
sie kamen aber erstmal nicht durch die tür, drinnen panik,ahh, der beutel muss weg - ab ins klo, spülen.
in der hektik haben sie leider vergessen, ihn auszuschütten, deshalb kam alles wieder hoch, und die bullen hat's gefreut.
die beiden frauen haben sie mitgenommen, ihn haben sie noch gefragt, wo denn sein blonder kollege ist - und dann durfte er gehen! das nennt man männliche intuition!

[Raver]

Sind ganz schön viele hier, die als kleene Punkers ihre Jugend verbracht und Karriere begonnen haben...kann das sein?

Mit Berlin kann ich nicht mithalten, war ein kleiner Dorfpunkrocker, der seine Jugend in`ner kleinen Kreisstadt verbracht hat, wo ich zur Schule gegangen bin