AD(H)S und Drogen - Ein Zusammenhang?

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Solveigh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2012 23:30    Titel: AD(H)S und Drogen - Ein Zusammenhang? Antworten mit Zitat

Hallo.

Weiß jemand vielleicht, ob AD(H)S und die Behandlungsmethoden / Medikamente und späterer Drogenkonsum häufig im Zusammenhang stehen? Oder gibt es darüber keine Erkenntnisse? Es würde mich sehr interessieren.
AD(H)S Kinder werden ja häufig mit MPH behandelt (ruhiggestellt Exclamation ) und ich frage mich, ob, da sie bereits häufig in sehr jungen Jahren mit Medis, die unter das BtMG fallen, nicht wesentlich disponierter gemacht werden, als Ältere leichter zu Drogen zu greifen.

(Die vier Jahre alte Tochter meiner Schwester wurde gestern endgültig mit ADHS diagnostiziert. Wir möchten ihr die empfohlenen Mittel nicht verabreichen bevor wir ausreichend Informationen darüber gesammelt haben. Laut den 3 Ärzten, welchen sie vorgestellt wurde, sind sowohl Ritalin als auch Medikinet die einzig wirksamen Behandlungsmethoden, und sie sind selbstverständlich völlig unbedenklich...)

Danke schon mal für Antworten und für Eure Hilfe.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2012 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Solveigh,

ich habe auch schon mal von einem Zusammenhang gehört. Einige, die Drogen konsumieren insbesondere Drogen, die dämpfen (Downer) wie Cannabis, Heroin usw. können sich nüchtern nicht leiden, weil sie so "hibbelig" und nervös sind. Konsumieren sie dann, sind sie ruhiger und fühlen sich wohl in ihrer Haut. Ich denke, es kann durchaus einen Zusammenhang geben. Aber wohl eher bei nicht entdecktem ADHS.

Dass Kinder, die ADHS haben und mit BtM´s behandelt werden eher zu Drogen greifen kann ich nicht beurteilen. Ritalin soll ja irgendwie "Ähnlichkeiten" zu Speed oder Pep haben (aber ich denke, damit kennen sich hier andere besser aus). Auch wird Ritalin oft zweckentfremdet um die Konzentration zu steigern.
Unbedenklich ist denke ich kein Medikament, dass unter das BtMG fällt.

Ein Kind, das z. B. Ritalin genommen hat, muss ja auch als Jugendlicher erst mal in die "richtigen" Kreise geraten, um Kontakt zu Drogen zu bekommen. Deswegen denke ich, man kann nicht sagen, dass ein Kind, welches ein BtM Medikament nimmt, mehr gefährdet ist, als eines, welches keine Medikamente nimmt.

LG Ulla
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Luukas
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.06.2012
Beiträge: 590

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Adhs kinder neigen dazu drogen zu nehmen. Das stimmt schon. Aber natürlich nicht alle.
Und adhsler missbrauchen auch nicht ihre medikamente. Sind ganz normale Leute, die etwas mehr als normal zu Drogen neigen.
Das mädchen kann schon medikamente kriegen. Die haben eig alle den gleichen Wirkstoff. Der Unterschied ist nur, dass einige schwächer sind als andere und länger/kürzer wirken.
Würde mit einem ganz schwachen anfangen um zu gucken wie die "wirkung" ist.
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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ein 4-jähriges Mädchen, bei der schon ADHS diagnostiziert wurde. Ganz ehrlich weiß ich nicht, was ich davon halten soll.

Einem ehemaligen Klassenkamerad meines Sohnes wurde in der Grundschule auch ADHS diagnostiziert. Für mich war er ein total normaler Junge, nicht viel lebhafter als die Anderen. Aber seine Mutter war mit seinen schulischen Leistungen nicht so zufrieden, sein IQ war angeblich weit über 100, also konnte ja nur ADHS die Ursache sein.

Kann mich noch sehr gut an den ersten Wandertag erinnern, wo er schon die Tabletten genommen hat. Der Wandertag führte in einen Zoo. Alle Kinder hatten ihren Spaß, nur dieser Junge saß abseits von allen und hatte zu nichts Lust. Auch die Lehrerin konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Und heute? Heute hat er schon 2 Entzüge und eine Langzeittherapie hinter sich mit seinen 22 Jahren. Und er nimmt weiterhin Drogen, alles was er so in die Finger bekommt, auch Alkohol.

Ich persönlich würde keinem Kind so ein Medi geben. Irgendwie wird heutzutage alles übertrieben, jede "Auffälligkeit" bekommt einen Krankheitsnamen und kann angeblich mit so tollen Medis behandelt werden. Naja, heute haben die meisten Pärchen auch nur 1 oder 2 Kinder, auf die man sich gut konzentrieren kann. Da fällt so ein kleiner Zappelphilipp natürlich noch schneller auf. Vor 60 Jahren hatten die Leute 5,6 und mehr Kinder. Da war der kleine Zappelphilipp in der Familie eben der Lausejunge Fritz. Keiner hat da ein Gewese drum gemacht und irgendwann wurden diese Kinder auch ganz normal. Erwachsen sind sie alle geworden.

Mein Sohn hat mit 5 Jahren nachts noch ins Bett genässt. War damals mit ihm bei einem Urologen. Er sollte ein Medi bekommen, was eigentlich ältere Männer für die Prostata bekommen und was austrocknet. Ich habe mich damals deswegen etwas mit dem Arzt in die Haare bekommen, jedenfalls habe ich erst gar kein Rezept angenommen. 1,2 Jahre später war er dann von ganz alleine sauber. Wer weiß, was dieses Medi mit seinen Nieren angerichtet hätte. Auch das Bettnässen hört bei fast allen Kindern irgendwann auf, solange es keine körperlichen Ursachen gibt.

Mit 2,5 Jahren sollten ihm die Mandeln rausgenommen werden. Auch da habe ich mich auf die Hinterbeine gestellt, weil meine Oma damals sagte, dass man das bei einem so kleinen Kind noch nicht machen lässt. Die HNO-Ärztin hat damals etwas Theater gemacht, von wegen, wenn es ihr Kind wär, würde sie es sofort machen lassen usw. Mit 8 Jahren mussten dann die Mandeln raus. Ich erzählte diesem HNO-Arzt, dass sie eigentlich schon mit 2,5 Jahren raus sollten, vielleicht habe ich da doch einen Fehler gemacht. Er meinte, dass das total richtig war, auch kranke Mandeln erfüllen bei so kleinen Kindern noch einen Zweck. Aber mit 8 Jahren ist das Immunsystem schon aufgebaut und sie können raus.

Ich habe damals in der Grundschule noch ins Bett genässt. Habe deswegen Medis bekommen, damit ich nicht so tief schlafe. Ende vom Lied war, dass ich nachts kaum schlafen konnte, dafür in der Schule. Daraufhin hat meine Mutti mir die Medis auch nicht mehr gegeben und auch ich bin wie fast alle anderen Kinder irgendwann von ganz allein nachts sauber geworden.

Das sind nur ein paar wenige Gründe, warum ich solchen Medis sehr, sehr skeptisch gegenüber stehe. Im Grunde bekämpft ja kein Medi die Ursachen der Erkrankung, sondern dämmt nur Symptome. Mit ADHS kenne ich mich nicht so aus, aber ich würde erst mal versuchen, dem Kind ohne Medis zu helfen. Keine Ahnung, was da hilfreich sein könnte - vielleicht tägliche sportliche, spielerische Betätigung, wo sie sich auspowern kann und dann ein paar Minuten basteln oder malen, wo sie ruhig sitzen muss. Wo sie eben lernt, dass man sich beim Spiel auspowern kann und beim "Lernen" konzentriert sein muss (natürlich nur ein paar Minuten bei einem so kleinen Kind). Zu diesem Thema gibt es doch bestimmt auch Internetforen, wo man sich austauschen kann, ob es evtl. auch ohne Medi geht, was an natürlicher Hilfe sinnvoll sein könnte.

Für Fernsehen, Spielstationen, Computer usw. sollte es auch eine Zeitbeschränkung geben.

Ich finde es jedenfalls super, dass ihr Informationen sucht und kritisch über die Medikamentengabe denkt. Worin äußert sich denn eigentlich die "Erkrankung" bei deiner Nichte?

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung von ADHS, aber wenn einem 4-jährigen Kind schon solche Medis gegeben werden sollen, dann schrillt bei mir irgendwie das Bauchgefühl.

Liebe Grüße
Elke
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Frau.LORKE
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat Elke:
Ich persönlich würde keinem Kind so ein Medi geben. Irgendwie wird heutzutage alles übertrieben, jede "Auffälligkeit" bekommt einen Krankheitsnamen und kann angeblich mit so tollen Medis behandelt werden. Naja, heute haben die meisten Pärchen auch nur 1 oder 2 Kinder, auf die man sich gut konzentrieren kann. Da fällt so ein kleiner Zappelphilipp natürlich noch schneller auf. Vor 60 Jahren hatten die Leute 5,6 und mehr Kinder. Da war der kleine Zappelphilipp in der Familie eben der Lausejunge Fritz. Keiner hat da ein Gewese drum gemacht und irgendwann wurden diese Kinder auch ganz normal. Erwachsen sind sie alle geworden.


Stimmt.
Was war vor 3,4,5 Generationen?
Gab es das noch nicht? Oder war man früher cooler?
Sind Eltern heute schneller gestreßt und überfordert?

Auch,wenn ich Mütter seh,die ihre Kinder draußen nichts anfassen lassen.. krieg ich die Krise.
Ständig Hände waschen..
..den Gedanken kann jeder selbst weiterführen.

Gruß
Smile

Cool
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Solveigh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

@Alle

Erstmal Danke für die Antworten.

Als meine Nichte geboren wurde, verlief alles völlig normal. Die Geburt dauerte nur knapp 2 Stunden und Mutter und Kind waren in bester Verfassung. Mandy, meine Nichte, war kein Schreikind. Sie begann mit 9 Monaten zu laufen, was ungewöhnlich war im Vergleich zu ihren Geschwistern.
Bereits mit 2 Jahren war feststellbar, dass sie überhaupt anders war als ihre Geschwister. Genau definiert hat das niemand, ihre Eltern und auch wir nahmen dies einfach als ihr Persönlichkeitsmerkmal.

Meine kleine Nichte wird im Januar 5 Jahre alt und geht seit 1 1/2 Jahren in den Kiga. Dort fiel auf, dass sie sich extrem "seltsam" verhält. Sie zieht sich z.B. ihre Schuhe und Klamotten nicht an wenn rausgehen auf dem Plan steht. Anderen Kids gegenüber benimmt sie sich ausgesprochen aggressiv, Freundschaften konnte sie bis zum heutigen Tag nicht schließen. Beim Essen wirft sie häufig alles um, schmeißt auch schon mal was in die Gegend und hat kürzlich (mal wieder) das Essen einer Tischnachbarin auf deren Kleid gekippt. Anweisungen und Regeln widersetzt sie sich grundsätzlich und ist gegen alles, was man ihr vorschlägt. Desweiteren kann sie sich auch für kurze Zeit nicht ruhig verhalten, rennt ständig herum und fordert uneingeschränkte Aufmerksamkeit für sich, immer öfter auf sehr militante Weise.
Im "normalen" Kiga, den sie ca. 7 Monate lang besuchte, legte man meiner Schwester nahe, sie möglichst schnell abzumelden, da der gesamte Tagesablauf durch sie permanent gestört werde.
Meine Schwester hat sie daraufhin in einem Waldorfkinderkarten angemeldet. Den besucht sie nun seit über einem Jahr und die Probs sind unverändert. Dort hat man meiner Schwester vor kurzem dringend empfohlen, Mandy einem Psychologen vorzustellen. Nach der ersten Diagnose holten wir noch zwei weitere ein und alle lauten unisono ADHS. Die drei Ärzte führten auch IQ-Tests durch und mit leichten Abweichungen liegt das Ergebnis bei Genial (147 - 149).
Zuhause ist sie auch kaum zu bändigen. Sie ist kein "Ja"guar, sondern ein "Nein"guar. Dadurch, dass sie absolute Aufmerksamkeit braucht, leiden ihre beiden Geschwister und die ganze Familie. Es ist kein schönes Leben mehr für alle. Ihr neunjähriger Bruder hat sich zwischenzeitlich völlig in sich selbst zurückgezogen und von seiner früheren, selbstverständlichen Fröhlichkeit ist nichts mehr zu erkennen. Die 11jährige Schwester hält sich überwiegend bei Freundinnen auf und sucht jeden Weg, ihrem Daheim zu entkommen.
Obwohl Mandy uneingeschränkt geliebt wird, bekämpft sie alles und jeden.

Mandy kann sich auch über kein Geschenk freuen, weder zu Anlässen wie Geburtstag, Weihnachten usw., selbst wenn sie sich ausdrücklich etwas Bestimmtes gewünscht hat. Sie nimmt die Sachen, stellt sie zur Seite (oft packt sie sie nicht mal aus) und fragt, was noch kommt... Sie spielt z.B. auch nicht. Dass sie nie Danke sagt, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden. Letztendlich bewirkt dies aber, dass viele Leute ihr einfach gar nichts mehr schenken. Ich meine damit vor allem die kleinen Aufmerksamkeiten, die normalerweise gerne von Nachbarn, Freunden zu Besuch etc. kleinen Kindern gemacht werden.

Als meine Mutter vor kurzem zu Besuch war, riss Mandy ihr die Perlenkette vom Hals und freute sich danach diebisch darüber, als alle am Boden herumrutschten um die einzelnen Perlen zu suchen. Die Brille ihres Vaters zertrat sie absichtlich und im Haus spielt sie Fußball, obwohl sie dadurch schon mehrere Fensterscheiben zerbrach und es absolut verboten für sie ist. Endlos ließen sich die Aufzählungen noch fortführen...

Dennoch möchten wir sie nicht der Gefahr aussetzen, eventuell durch Medikinet / Ritalin u.Ä. in eine vorprogrammierte Drogenkarriere zu stürzen. Andererseits ist es schwer vorstellbar für uns, wie sie dem Schulalltag folgen kann - im September soll sie eingeschult werden. Was nützt ein noch so hoher IQ (der sich natürlich auch verändern kann) wenn er nicht sinnvoll gelebt werden kann?

Wir sind im Moment noch ziemlich rat- und -hilflos und sind über jeden Ratschlag dankbar.

LG
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Solveigh,

ich bin auch der Meinung, in der heutigen Zeit wird zu schnell irgendetwas festgestellt und ganz besonders oft ADHS. Es ist schon ein bißchen ein auffälliges Verhalten von deiner Nichte. Aber deswegen gleich mal wieder mit so Hammer Medis zu kommen, würde ich auch nicht. Ich würde eher mal mit der Mutter reden. Kann es evtl. sein, dass das Kind das Wort NEIN nicht gelernt hat? Kennt es Regeln? Ich kenne solche Fälle auch aus dem Umfeld. Diesen Kindern wurde niemals wirklich gezeigt, dass es Regeln und Grenzen gibt. Wenn was nicht so geschieht, wie sie es wollen, gibt es Terror! Es mag zwar toll sein, dass sie Kleine schon mit 9 Monaten gelaufen ist, aber kann es sein, dass sie immer nur rumgerannt ist? Sich nicht einmal hingesetzt hat und gespielt hat?
Das ist meiner Meinung nach kein Anzeichen für ADHS, sondern einfach dafür, dass die Mutter sich nicht genügend mit dem Kind befasst hat. Sich mit ihm am Boden gesetzt hat und gezeigt hat, wie man spielt. Von alleine können die das nämlich nicht. Ein Kleinkind macht ja genau das nach, was es vorgelebt bekommt. Es mag sein, das es schwerer ist, mehrere Kinder unter einen Hut zu bringen.
Aber ich frage mich, warum die Ärzte immer gleich auf ADHS kommen und nicht mal die familiäre Situation hinterfragen? Die täglichen Gewohnheiten. Oder schweigen die Mütter immer?
Ich kann dir nur soviel sagen, ich kenne praktisch den identischen Fall aus der Nachbarschaft. Da sieht jeder andere, das Kind ist nicht "krank", die Mutter hat nur gänzlich versagt. Der Kleine hört auf niemanden, macht nur was er will, rennt nur rum, sich selbst beschäftigen ein Fremdwort... Aber es hat ihm niemand gezeigt!
LG Ulla
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Solveigh,

die Geschichte deiner Nichte berührt mich, denn das sind schon sehr ernst zu nehmende Probleme. Dass die ganze Familie belastet wird, ist wirklich unschön.

Mein erster Gedanke war, als ich las, was sie macht, dass ihr mal das Buch von Ruediger Dahlke "Agression als Chance" lesen solltet. Ich denke, dass ihr da Antworten darauf findet, warum deine Nichte all das macht und was sie damit (unbewusst) bezweckt. Auch Antworten auf die Frage, wie Ihr am besten damit umgeht, könnt ihr darin finden. Das Buch bezieht sich nicht direkt auf ADHS, es geht um Agressionen im Allgemeinen. Die Kernthese ist, dass Agression Kreativität ist, die man, mit etwas Anleitung in andere, kreative Kanäle fließen lassen kann.

Ich würde, um deine Frage zu beantworten, trotz aller Umstände keine Medis geben, weil, wie Elke sagt, sie nur die Symptome unterdrücken und nicht die Ursache heilen.

Liebe Grüße
Sabiote
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Bernd90
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.09.2012
Beiträge: 104

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Solveigh
Ganz schön krass.
Vielleicht sollte ihr der kleinen Prinzessin auf der Erbse ja mal mit Ignoration ihrer kleinen Spielchen entgegentreten.
Kinder lernen sehr schnell und wenn es jedesmal Aufmerksamkeit für solche Aktionen bekommt wird das wahrscheinlich eher unter der Option gut
oder es hat schon wieder geklappt Verbucht.
Ich will ja nicht das ihr das Kind nicht Liebt oder so, aber Ignoration ist eine schlimme strafe und könnte sich auf das soziale verhalten positiv auswirken, da der Mensch ein Herdentier ist würde sie sich Lieber andere gleichaltrige wenden.
Die Möglichkeit sie durch Btmg in ein Verhaltenskorsett zu zwängen ist nicht gut und meinen Umstrittenen Einschätzungen nach ganz schlecht.
Ärzte begründen ihre Entscheidungen oft mit der aussage die Gehirnchemie wieder herstellen zu wollen, was sich oft als fatale Selbstüberschätzung ohne Erfolgsgarantie herausstellt.
Drogen kann man ihr in einem Jahr immer noch geben und wenn es um Btmg geht sind es Drogen auf Rezept.

mfg
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Bernd90
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.09.2012
Beiträge: 104

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

@ Solveigh
Vielleicht könnte es auch eine art Autismus handeln.
Autistische menschen unterscheiden sich in der Kindheit oder Jugend oft sehr stark von ihren alters genossen.
Autistische Menschen sind auch oft sehr intelligent, wobei sie ihre Intelligence
manchmal nicht so richtig einsetzen können.
Albert Einstein war auch Autist und konnte erst sehr spät Sprechen und hat meines wissen auch nicht gern geredet.
Dann solltet ihr aber lieber einen Psychologen aufsuchen.
Ich war mal in einer Klinik hab angegeben das ich oder bei mir Adhs Festgestellt wurde in der Kindheit. Hatte aber keine Medis genommen/bekommen.
Auf meine aussage wurde die Antwort mit zum Glück Beantwortet.
Ich Kiffe aber auch schon ne weile um die Frage nach Adhs und Drogen für mich zu beantworten. Ich habe auch ohne Tab angefangen mal ein bißchen Rumzuprobieren und bin hauptsächlich bei Grass geblieben.

mfg
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Solveigh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

ulla79 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Solveigh,

ich bin auch der Meinung, in der heutigen Zeit wird zu schnell irgendetwas festgestellt und ganz besonders oft ADHS. Es ist schon ein bißchen ein auffälliges Verhalten von deiner Nichte. Aber deswegen gleich mal wieder mit so Hammer Medis zu kommen, würde ich auch nicht. Ich würde eher mal mit der Mutter reden. Kann es evtl. sein, dass das Kind das Wort NEIN nicht gelernt hat? Kennt es Regeln? Ich kenne solche Fälle auch aus dem Umfeld. Diesen Kindern wurde niemals wirklich gezeigt, dass es Regeln und Grenzen gibt. Wenn was nicht so geschieht, wie sie es wollen, gibt es Terror! Es mag zwar toll sein, dass sie Kleine schon mit 9 Monaten gelaufen ist, aber kann es sein, dass sie immer nur rumgerannt ist? Sich nicht einmal hingesetzt hat und gespielt hat?
Das ist meiner Meinung nach kein Anzeichen für ADHS, sondern einfach dafür, dass die Mutter sich nicht genügend mit dem Kind befasst hat. Sich mit ihm am Boden gesetzt hat und gezeigt hat, wie man spielt. Von alleine können die das nämlich nicht. Ein Kleinkind macht ja genau das nach, was es vorgelebt bekommt. Es mag sein, das es schwerer ist, mehrere Kinder unter einen Hut zu bringen.
Aber ich frage mich, warum die Ärzte immer gleich auf ADHS kommen und nicht mal die familiäre Situation hinterfragen? Die täglichen Gewohnheiten. Oder schweigen die Mütter immer?
Ich kann dir nur soviel sagen, ich kenne praktisch den identischen Fall aus der Nachbarschaft. Da sieht jeder andere, das Kind ist nicht "krank", die Mutter hat nur gänzlich versagt. Der Kleine hört auf niemanden, macht nur was er will, rennt nur rum, sich selbst beschäftigen ein Fremdwort... Aber es hat ihm niemand gezeigt!
LG Ulla


Hallo Ulla,

im Prinzip sind alle Deine Fragen sehr berechtigt.
Die beiden älteren Kinder wurden von ihren Eltern, genau wie Maddy, sehr einfühlsam, jedoch mit Regeln und Konzequenzen aufgezogen. Von daher würde ich schon sagen, dass sie sowohl Grenzen als auch das Wort Nein sehr gut kennt.
Im Unterschied zu den beiden Älteren hat sie die gesetzten Grenzen jedoch immer überschritten und auch die - dann oft für sie unangenehmen Folgen - dafür in Kauf genommen.
Spielen, so wie es von anderen Kindern bekannt ist, tat sie nie. Sie nahm wohl mal das eine oder andere Spielzeug in die Hand, beschäftigte sich jedoch nie mehr als wenige Minuten damit. Danach verlor sie jegliches Interesse daran.
Seit die Kids auf der Welt sind, hat sich meine Schwester fast ausschließlich um sie gekümmert. Sie ging nicht mehr arbeiten um für die Kinder dasein zu können.
So wie sie z.B. mit den beiden anderen spielte, setzte sie auch alles daran, Maddy die Faszination des Spielens nahezubringen. Alleine, Maddy verweigerte sich völlig. Sobald ihre Geschwister mit anwesend waren (und sind), wird sie zum Tyrannen. Sie versteht es immer wieder, das gesamte Aufmerksamkeitspotential auf sich zu ziehen (ob im Unangenehmen für andere und letztlich für sich selbst, spielt dabei keine Rolle für sie).
In den Kiga geht sie vor allem, weil ihre Eltern ihr helfen wollten, die fehlenden sozialen Kontakte (Freunde) zu gewinnen. Bis dato ist dieses Bemühen jedoch leider gescheitert.
Natürlich hast Du recht, Kleinkinder machen nach, was man ihnen vorlebt. Bei den beiden Älteren war das auch tatsächlich so. Bei Maddy jedoch nicht.
Auch die speziell geschulten Waldorfkindergärtnerinnen sind inzwischen total überfordert.
Die einst glückliche Familie beginnt, in ihrer Basis instabil zu werden. Das tut uns allen sehr weh zu sehen. Doch die Hammer-Medis zu geben, kommt bis jetzt weder für die Eltern noch für uns ernsthaft in Betracht. Wir haben einfach Angst davor!

LG
Solveigh
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Luukas
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.06.2012
Beiträge: 590

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

[quote]@ Solveigh
Vielleicht könnte es auch eine art Autismus handeln.
Autistische menschen unterscheiden sich in der Kindheit oder Jugend oft sehr stark von ihren alters genossen.
Autistische Menschen sind auch oft sehr intelligent, wobei sie ihre Intelligence
manchmal nicht so richtig einsetzen können.
Albert Einstein war auch Autist und konnte erst sehr spät Sprechen und hat meines wissen auch nicht gern geredet.
Dann solltet ihr aber lieber einen Psychologen aufsuchen.
Ich war mal in einer Klinik hab angegeben das ich oder bei mir Adhs Festgestellt wurde in der Kindheit. Hatte aber keine Medis genommen/bekommen.
Auf meine aussage wurde die Antwort mit zum Glück Beantwortet.
Ich Kiffe aber auch schon ne weile um die Frage nach Adhs und Drogen für mich zu beantworten. Ich habe auch ohne Tab angefangen mal ein bißchen Rumzuprobieren und bin hauptsächlich bei Grass geblieben.
Zitat:

Was du da sagst ist nur zum teil richtig. Sie können ihre Inteligenz schon "richtig" einsetzen, nur ihnen fehlt was in sozialen kontakten zu anderen.
Die Nichte hört sich ganz und gar nicht nach einem Autisten an! Eher das gegenteil.
Ich bin auch der Meinung, dass vielen Kindern sehr schnell ADHS agnostiziert wird.
Ich hab einen kumpel, dem wurde mit 5 jahren auch adhs agnostiziert nachdem er nur ca. 1 stunde mit dem Arzt geredet hat. Er kriegt auch medikamente.
Aber er nimmt keine Drogen. Hier haben einige das völlig falsch verstanden. Jemand der Adhs hat, neigt zu Drogen, egal ob er schon mit Ritalin oder was auch immer behandelt wurde oder gar nicht! Ich würde sogar sagen, dass Leute, die keine Medikamente nehmen noch mehr dazu neigen, weil ihnen etwas fehlt, was z.b. speed einem geben kann.
Mein Rat. Geh mit ihr zum psychologen. Nicht nur einmal! So eine Diagnose sollte und dauert ca. 3-4 Monate. Danach kannst du dir sicher sein Wink
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Solveigh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Solveigh,

die Geschichte deiner Nichte berührt mich, denn das sind schon sehr ernst zu nehmende Probleme. Dass die ganze Familie belastet wird, ist wirklich unschön.

Mein erster Gedanke war, als ich las, was sie macht, dass ihr mal das Buch von Ruediger Dahlke "Agression als Chance" lesen solltet. Ich denke, dass ihr da Antworten darauf findet, warum deine Nichte all das macht und was sie damit (unbewusst) bezweckt. Auch Antworten auf die Frage, wie Ihr am besten damit umgeht, könnt ihr darin finden. Das Buch bezieht sich nicht direkt auf ADHS, es geht um Agressionen im Allgemeinen. Die Kernthese ist, dass Agression Kreativität ist, die man, mit etwas Anleitung in andere, kreative Kanäle fließen lassen kann.

Ich würde, um deine Frage zu beantworten, trotz aller Umstände keine Medis geben, weil, wie Elke sagt, sie nur die Symptome unterdrücken und nicht die Ursache heilen.

Liebe Grüße
Sabiote


Hallo Sabiote,

das Buch habe ich heute sofort nach Lesen Deines Ratschlages bestellt.
Dahlkes Bücher sind und waren für mich schon immer von großer Aussagekraft, danke, dass Du mich daran erinnert hast Smile
Vielleicht sollten wir auch mal in Erwägung ziehen, das Heilkundezentrum in Johanniskirchen mit Maddy zu besuchen.
Die Hermetik des Hermes Trismegistos hält mich schon seit langer, langer Zeit in ihrem Bann...

Und ja, natürlich bekämpfen die "völlig unschädlichen" Medis die wirklichen Ursachen nie!

Alles Liebe!
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Solveigh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd90 hat Folgendes geschrieben:
@ Solveigh
Vielleicht könnte es auch eine art Autismus handeln.
Autistische menschen unterscheiden sich in der Kindheit oder Jugend oft sehr stark von ihren alters genossen.
Autistische Menschen sind auch oft sehr intelligent, wobei sie ihre Intelligence
manchmal nicht so richtig einsetzen können.
Albert Einstein war auch Autist und konnte erst sehr spät Sprechen und hat meines wissen auch nicht gern geredet.
Dann solltet ihr aber lieber einen Psychologen aufsuchen.
Ich war mal in einer Klinik hab angegeben das ich oder bei mir Adhs Festgestellt wurde in der Kindheit. Hatte aber keine Medis genommen/bekommen.
Auf meine aussage wurde die Antwort mit zum Glück Beantwortet.
Ich Kiffe aber auch schon ne weile um die Frage nach Adhs und Drogen für mich zu beantworten. Ich habe auch ohne Tab angefangen mal ein bißchen Rumzuprobieren und bin hauptsächlich bei Grass geblieben.

mfg


Hallo Bernd,

sie war bei drei Psychologen und Authismus wurde von allen drei Ärzten ausgeschlossen. Soeben habe ich von meiner Schwester erfahren, dass sie kommende Woche noch einen Termin bei einem Psychiater vereinbart hat.
---Leider können wir die Alternative Grasgrün nicht bei ihr anwenden Wink

LG
Solveigh
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Solveigh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2012 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Luukas"]
Zitat:
@ Solveigh
Vielleicht könnte es auch eine art Autismus handeln.
Autistische menschen unterscheiden sich in der Kindheit oder Jugend oft sehr stark von ihren alters genossen.
Autistische Menschen sind auch oft sehr intelligent, wobei sie ihre Intelligence
manchmal nicht so richtig einsetzen können.
Albert Einstein war auch Autist und konnte erst sehr spät Sprechen und hat meines wissen auch nicht gern geredet.
Dann solltet ihr aber lieber einen Psychologen aufsuchen.
Ich war mal in einer Klinik hab angegeben das ich oder bei mir Adhs Festgestellt wurde in der Kindheit. Hatte aber keine Medis genommen/bekommen.
Auf meine aussage wurde die Antwort mit zum Glück Beantwortet.
Ich Kiffe aber auch schon ne weile um die Frage nach Adhs und Drogen für mich zu beantworten. Ich habe auch ohne Tab angefangen mal ein bißchen Rumzuprobieren und bin hauptsächlich bei Grass geblieben.
Zitat:

Was du da sagst ist nur zum teil richtig. Sie können ihre Inteligenz schon "richtig" einsetzen, nur ihnen fehlt was in sozialen kontakten zu anderen.
Die Nichte hört sich ganz und gar nicht nach einem Autisten an! Eher das gegenteil.
Ich bin auch der Meinung, dass vielen Kindern sehr schnell ADHS agnostiziert wird.
Ich hab einen kumpel, dem wurde mit 5 jahren auch adhs agnostiziert nachdem er nur ca. 1 stunde mit dem Arzt geredet hat. Er kriegt auch medikamente.
Aber er nimmt keine Drogen. Hier haben einige das völlig falsch verstanden. Jemand der Adhs hat, neigt zu Drogen, egal ob er schon mit Ritalin oder was auch immer behandelt wurde oder gar nicht! Ich würde sogar sagen, dass Leute, die keine Medikamente nehmen noch mehr dazu neigen, weil ihnen etwas fehlt, was z.b. speed einem geben kann.
Mein Rat. Geh mit ihr zum psychologen. Nicht nur einmal! So eine Diagnose sollte und dauert ca. 3-4 Monate. Danach kannst du dir sicher sein Wink


Hallo Luukas,

ich bin auch der Meinung, dass Leute, die keine Medikamente nehmen, noch mehr zu D.Konsum neigen, weil ihnen etwas fehlt, was z.b. speed einem geben kann (größtenteils von dir gekupfert, Luukas, aber ich hätts halt auch nicht besser sagen können Wink ).
Wie gesagt, sie war bereits bei 3 verschiedenen Psychologen und sie sind sich einig in ihrer Diagnose. Dass diese eigentlich Monate bis zur offenbar seriösen Vollendung braucht, hat den Eltern natürlich keiner gesagt (und ich wusste es auch noch nicht bis zu Deiner Aussage. Woher weißt Du das, wenn ich mal fragen darf? Das interessiert mich sehr! Dankeschön Smile )
Nachdem kommende Woche alle Schulmedizinischen Diagn.Möglichkeiten ausgeschöpft sein werden, werde ich später noch einmal das Antr. Heilzentrum Dahlkes bei meiner Schwester ins Spiel bringen.

Ich halte euch auf dem Laufenden weil ich es gut finde, nicht nur Fragen zu stellen, sondern auch Feedback zu geben.

LB. Gr.
Solveigh
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