Leben ohne Gras

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Stranger1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.06.2012
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 19:18    Titel: Leben ohne Gras Antworten mit Zitat

Ich habe wieder mal aufgehört zu kiffen vor 2 Tagen. Hab mit 13 Jahren angefangen und bin jetzt 21. Habe es schon etliche Male versucht mit dem kiffen aufzuhören.
Ich hab früher recht exzessiv gekifft, vor/während/nach der arbeit/schule. Seit 2 Jahren ca. konnte ich mich aber darauf beschränken nur noch an Feierabend und an den Weekends zu rauchen. Hab dann meistens jeden Tag so 2-3 mal was geraucht, an den Weekends natürlich mehr.
Die letzten 3 Monate ist mein Konsum wieder gestiegen, immer noch nur in der Freizeit aber dafür hab ich abends teilweise mehr als doppelt so viel wie sonst geraucht. Viel spüren vom Flash tu ich eh nicht mehr,fürmich ist es eigentlich nur noch ein Mittel zum Zweck, wie ein Medikament dass ich jeden Tag einnehme damit es mir besser geht. Ich kiffe vorallem wegen dem Ritual des Rauchens selber aber natürlich auch wegen der Entspannung die mir so verdammt gut tut und die ich jetzt schon so vermisse seit 2 Tagen. Zigaretten rauche ich auch seit 3 Wochen nicht mehr.
Vorallem jetzt ist es schwer, wenn man heimkommt und man kann nichts rauchen. Diese verdammte Leere. Aber wenn ich überlege was ich mein ganzes Leben lang alles verbockt hab nur wegen diesem Zeugs. Es hat mir psychisch überhaupt nicht gut getan, aber es war mir damals halt scheiss egal und nun muss ich damit leben.
Ich weiss es gibt Leute die auf härteren Sachen hängen gebieben sind und die denken jetzt vielleicht,was ist denn das für eine Heulsuse, mit dem kiffen kann man ja einfach so ohne Konsequenzen und langen Entzugserscheinungen aufhören.
Aber ich kenne für mich halt nichts anderes und wollte das auch nie, weil mich nur das Gras schon voll fertig gemacht hat.
Eigentlich habe ich so ein schönes Leben, ich habe einen Job, eine tolle Familie, genug zu essen und an Hobbies fehlt es eigentlich auch nicht. Gut Freunde habe ich nicht allzu viele, da die meisten Kiffer waren und ich eh genug hatte von denen.
Aber dieses THC hat sich so in meinem Kopf eingenistet, ich hatte einmal sogar ein halbes Jahr nicht mehr gekifft und von einem auf den anderen Tag habe ich wieder angefangen, weil es mir halt zufällig angeboten wurde.
Es macht mich einfach fertig, dass ich dieses Zeug nie aus dem Kopf kriege. Überall und immer wieder werde ich mit Gras konfrontiert. Ich würde es so gerne hassen und verabscheuen weil es mir so viel versaut hat, aber ich liebe dieses Kraut immer noch. Wenn ich zurückblicke wäre ich am liebsten nie mit Gras in Berührung gekommen, auch wenn ich sehr schöne Zeiten damit hatte. Früher hat man auch noch mit den Kumpels zusammen geraucht,man hatte es lustig. Aber irgendwann war es halt nur das Zeugs dasich mir jeden Tag reingezogen habe damit es mir gut geht und ich entspannt bin und mich auf die Dinge konzentrieren kann die ich machen will.

Ich habe am Samstag extra noch alle Reste weggeschmissen, weil ich wusste ich würde wieder überall nach etwas zu rauchen suchen und dann irgendwie wieder was zusammenkratzen. Jetzt wünschte ich ich hätte es nicht weggeschmissen. Meine Gefühle sind einfach so sprunghaft. In der ersten Minute bin ich motiviert aufzuhören und eine Sekunde später schon nicht mehr, so geht das immer weiter und weiter.
Ich wollte mir das einfach mal so von der Seele schreiben, es geht mir deswegen jetzt nicht besser aber dafür ist die Zeit schnell vorüber.
Vielleicht hat jemand Tipps für mich wie ich am besten damit umgehen soll.
Ich hab schon ein paar Leuten beim Aufhören geholfen,aber mir selber helfen konnte ich leider nie, auch wenn ich schon mehrmals aufgehört habe, auf längere Zeit hat es einfach nicht hingehauen.
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
auch wenn ich schon mehrmals aufgehört habe, auf längere Zeit hat es einfach nicht hingehauen.

Das kann ich gut verstehen, vorallem vor dem Hintergrund, dass Du erst 21 bist. Ich musste 40 werden, bevor ich endlich aufhören konnte. Diese feierabendliche Leere, von der Du schreibst, empfinde ich manchmal heute noch. Aber damit kann man zurechtkommen, finde ich.
Zitat:
Seit 2 Jahren ca. konnte ich mich aber darauf beschränken nur noch an Feierabend und an den Weekends zu rauchen. Hab dann meistens jeden Tag so 2-3 mal was geraucht, an den Weekends natürlich mehr.

So habe ich den "Anfang vom Ende" auch eingeläutet. Mach Dir nicht zu viel Stress. Wenn Du merkst, Du kannst noch nicht ganz ohne, lass es beim Feierabendkonsum und versuche, die Mengen niedrig zu halten und nach Möglichkeit immer weiter zu reduzieren.

Irgendwann schaffst Du es! Confused
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Stranger1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.06.2012
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort veilchenfee!
Ja das ist schon eine sehr lange Zeit,wenn man erst mit 40 aufhört. Aber soweit will ich es gar nicht erst kommen lassen,
weil ich jetzt schon Schäden davongetragen habe. Ich weiss dass diese Leere am Anfang am schlimmsten ist und mit der Zeit gewöhnt man sich halt wieder daran, aber ganz aus dem Kopf ist es halt nicht.
Das mit dem ''runterdosieren'' ist auch nicht wirklich das richtige für mich, weil ich psychisch recht labil bin und das nicht unter Kontrolle hätte,
das ich z.B. nur noch einmal was pro Tag rauche. Habe es auch schon probiert, aber ohne Erfolg. Ich wäre so verdammt gern ein Gelegenheitskiffer, aber ich kriegs nicht hin.
Auch wenn ich noch so streng zu mir selber wäre, mein Konsum wäre wieder gleich wie vorher.
Aber ich konnte mich jetzt wieder etwas beruhigen und ich denke ich packe das jetzt schon ganz ohne. Ich schau einfach mal wie's kommt.
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Raver
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Stranger, ich musste 35 werden bis es geklappt hat...fast genau 20 Jahre hat mich das dampfen begleitet, die letzten Jahre zwar nur noch Dübel und prinzipiell abends, aber doch konsequent täglich. Bin auch kein Kandidat "Gelergenheitskiffer" zu sein.
Irgendwann kommt ein Punkt, da macht es im Kopf *KLICK*, 2-3 Tage wenig Schlaf, ein paar Tage intensive und wirre Träume, dann noch`ne Weile bis man was aus der "Leere" machen kann und plötzlich steht man komplett clean im Leben . Viel Erfolg von mir Wink
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Phönix
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.09.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2012 14:27    Titel: Re: Leben ohne Gras Antworten mit Zitat

Stranger1 hat Folgendes geschrieben:
Ich würde es so gerne hassen und verabscheuen weil es mir so viel versaut hat, aber ich liebe dieses Kraut immer noch.



Hallo Stranger,

was ist es genau, was Du gerne hassen würdest an dem Gras?

Und was liebst Du daran?

Ich meine: Wenn Du es loslassen willst, Dich davon verabschieden willst, dann ist es vielleicht hilfreich, sich mal GENAU an zu schauen und zu fühlen:

- Von was willst Du Dich verabschieden?
Und
- Was hat es Dir gebracht?

Bevor Du anfangen kannst herauszufinden, wie Du das oder etwas ähnliches auf eine andere Weise erreichen kannst?

Für was war das Gras für Dich nützlich?



Stranger1 hat Folgendes geschrieben:

Meine Gefühle sind einfach so sprunghaft.


Waren Deine Gefühle auch so sprunghaft gewesen, als Du noch kein Gras geraucht hattest?

Diente dann das Gras dazu, diese Sprunghaftigkeit zu mildern?

Grüße
Phönix
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Stranger1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.06.2012
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2012 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe nun seit einer Woche nicht mehr gekifft. Bin am letzten Mittwoch noch rückfällig geworden auf eine traurige Art und Weise.
Aber ich hab mich einfach zusammengerissen und es durchgezogen. Was mich erstaunt ist,
dass ich mittlerweile praktisch überhaupt nicht mehr ans Kiffen denke und irgendwie gar kein Verlangen mehr vorhanden ist.
Ich hab schon so oft versucht aufzuhören, aber noch nie war es so einfach wie jetzt. Ich merke wie sich langsam alles wieder einrenkt
und ausserdem hat das Gras im Moment sowieso keinen Platz in meinem Kopf, den Platz hat jetzt eine Frau eingenommen Very Happy
Ja ich habe endlich jemanden gefunden der mich versteht, der mich so nimmt wie ich bin und mich nicht verurteilt auch wenn ich noch voll gekifft
habe als wir uns noch kennengelernt haben. Sie wusste es da noch nicht und deshalb habe ich ihr
am Sonntag alles gestanden.
Und jetzt fühle ich mich einfach gut und das ohne Gras. Seitdem ich nicht mehr kiffe spüre ich meine Gefühle und Emotionen so viel besser.
Obwohl ich schon so oft aufgehört habe, vergisst man immer wieder wie gut es eigtl ist einfach nur nüchtern zu sein.
Ich hoffe es bleibt weiter so.
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Kartoffelbrei
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.11.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2012 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Stranger,
ich kann dich nur ermutigen mit deinem Vorhaben weiterzumachen und hoffe für dich, dass du weiterhin nicht konsumierst. Ich bin selbst Anfang 20 und kiffe und trinke nun mittlerweile über ein Jahr nicht mehr. Es hat mich Anfangs viel Überwindung gekostet aber der Schritt hat sich gelohnt. Du könntest zur Unterstützung den Kontakt einer Beratungsstelle suchen. Ich habe sehr gute Erfahrungen in 2 verschiedenen Einrichtungen gemacht. Das Personal dort ist sehr kompetent und gibt sich große Mühe. In jeder größeren Stadt sollte soetwas zu finden sein.

Ich wünsche dir viel Erfolg
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