Spießiges Leben?

[Mimimi86]

Hallo Zusammen,

mein Freund ist derzeit in einer Clean-WG... Er hat jahrelang konsumiert.. Hauptsächlich Halluzinogene und zum Schluss (immer kurz bevor er eingefahren ist) Shore...
Ich kenne ihn seit 14 Jahren... Zuammen sind wir allerdings erst einige Monate.. 3x ist er schon rückfällig geworden, trotz Adaption.. Immer wieder beim Feiern... Er hat das Feierngehen immer geliebt... Ist nicht arbeiten gegangen... Generell ein sehr offener und geselliger Mensch.. Mit reinem Herz...
Da ich auch 10 jahrelang konsumiert habe (allerdings nur xtc, mdma und speed) ALLERDINGS immer arbeiten gegangen bin und es auch nicht anders kenne frage ich mich: Kann man einem Menschen wie meinem freund dieses spießige Leben überhaupt schmackhaft machen? Kann man jemanden, der WEISS, dass man durch Drogen seine Gefühle steuern und lenken kann, Spaß auf Knopfdruck herbeizaubern kann, überhaupt nahe bringen, dass das nicht LEBEN ist? Dass Leben eigentlich auch schön sein kann? Dass man nicht ewig auf Droge sein kann?

[veilchenfee]

Wenn dein Freund seine Feierphase noch nicht überwunden hat, kann man ihm ein "spießiges Leben" nicht schmackhaft machen. Das muss sich entwickeln, ein Mensch muss reifen und selbst zu anderen Erkenntnissen gelangen. Wenn ihm sein Leben gefällt, wie es ist, wird er so weitermachen. Der Begriff "spießiges Leben" gefällt mir in dem Zusammenhang übrigens nicht, aber ich weiß, wie es gemeint ist. Früher hätte ich das auch so formuliert .

[Mimimi86]

Ja spießig nicht im Sinne von schönem, ebenmässigen Rollrasen vor dem Reihenhaus Sondern von normal!
Ich fürchte nur... Dass mir wirklich nichts bleibt als zuzusehen?! Und zu hoffen, dass alles gut wird?

[mesut76]

Ich würde sagen die Frage, solltest du selber am besten beantworten können. Wenn er schon immer von Kind und Kegel geträumt hat, dann kann das schon passieren.

Das kann sich in ein paar Monaten dahin entwickeln, wenn er den Pfad gefunden hat. Ich glaube aber nicht, daß wenn du auf ihn einredest oder sonst wär, da sich was ändert.

Irgendwann ist man so und ich kann gar nicht mehr ganz genau sagen, wie es überhaupt so gekommen ist.

[ulla79]

Einreden kann man es ihm nicht, er muss es selber wollen! Mein Exfreund ist gerade in einer etwas ähnlichen Lage. Er wollte schon immer eine Famile und ein "normales Leben" haben. Doch leider spielte Heroin im einen Strick durch die Rechnung. Nach seiner Haftentlassung versucht er jetzt sein Verlangen nach Heroin durch Partydrogen und kiffen zu betäuben. Er sagt, er kann gerade nicht anders, kann sich nicht dieser Verantwortung und den Verpflichtungen stellen, die ein "normales Leben" nun mal mit sich bringt.

LG Ulla