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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 30. Dez 2012 01:50 Titel: MPU wegen BtmG |
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Eine Frage, wenn man eine MPU machen muss, weil man unter Drogen Auto gefahren ist. Wird dann bei einem Abstinenznachweis auf alle Drogen getestet oder nur auf die, die zur Tatzeit nachweisbar waren?
Nehmen wir mal an, er wurde mit Heroin und Gras erwischt. Wird dann bei den Abstinenznachweisen nicht nach Koks usw. getestet?
Hat jemand Erfahrung mit diesem Abstinenznachweis?
Danke
LG Ulla |
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Tollkirsche Bronze-User

Anmeldungsdatum: 15.05.2011 Beiträge: 96
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Verfasst am: 30. Dez 2012 12:13 Titel: |
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Soweit ich weiß, wird auf alles getestet, also auf alle bekannten Drogen inkl. Alkohol und Benzos. Ich kenne das hauptsächlich von Leuten, die im Substi-Programm sind. Von denen wird verlangt, dass sie einen Nachweis vorlegen, dass sie über ein Jahr lang außer Methadon keine anderen Drogen, auch keinen Alkohol konsumiert haben und dann gibt es eine geringe Chance, den Führerschein trotz Substi zu behalten. Ob das bei Leuten, die einmalig mit Heroin erwischt wurden und die nicht in Substi sind, genauso streng gehandhabt wird, weiß ich nicht, vermute eher nicht. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die nur auf H und Gras testen werden, so blöd sind die nicht.
Dein Ex-Freund wieder? |
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TomasG Platin-User

Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 1301
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Verfasst am: 30. Dez 2012 15:01 Titel: |
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es wird auf die gängigsten drogen geteste, sowie auf was spezielles, wenn ein konkreter verdacht besteht.
normal wird auf opiate, amphetamine, mdma, kokain, benzodiazepine, thc, evtl pcp, und methadon/eddp und alkohol getestet.
hat man bei dir z.b. lsd, meskalin, oder psylocybin gefunden, wird auch darauf speziell getestet.
der nachweis wird entweder durch eine haaranalyse erbracht, oder unregelmäßige urinkontrollen.
bei einer haarprobe muss man am unterduchungstag aber trotzdem auch eine urinprobe abgeben.
die leberwerte werden auch oft getestet, aber nicht immer |
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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 30. Dez 2012 17:03 Titel: |
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Tollkirsche hat Folgendes geschrieben: | Soweit ich weiß, wird auf alles getestet, also auf alle bekannten Drogen inkl. Alkohol und Benzos. Ich kenne das hauptsächlich von Leuten, die im Substi-Programm sind. Von denen wird verlangt, dass sie einen Nachweis vorlegen, dass sie über ein Jahr lang außer Methadon keine anderen Drogen, auch keinen Alkohol konsumiert haben und dann gibt es eine geringe Chance, den Führerschein trotz Substi zu behalten. Ob das bei Leuten, die einmalig mit Heroin erwischt wurden und die nicht in Substi sind, genauso streng gehandhabt wird, weiß ich nicht, vermute eher nicht. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die nur auf H und Gras testen werden, so blöd sind die nicht.
Dein Ex-Freund wieder? |
ja, er meint es jetzt gerade sehr ernst bzw. muss er, sonst ist auch die Arbeit hinüber. Dann wird es ja wohl doch eher ein sehr hartes Jahr! Vielen Dank!
Ich weiß nicht, inwieweit diese Behörde Auskünfte von anderen Stellen usw. bekommt. Führungszeugnis? Da steht dann ja schon mehr drin...
LG Ulla |
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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 30. Dez 2012 17:05 Titel: |
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TomasG hat Folgendes geschrieben: |
der nachweis wird entweder durch eine haaranalyse erbracht, oder unregelmäßige urinkontrollen.
bei einer haarprobe muss man am unterduchungstag aber trotzdem auch eine urinprobe abgeben.
die leberwerte werden auch oft getestet, aber nicht immer |
Angeblich (was das Internet so auswirft) sind das "nur" 6 Kontrollen in einem Jahr? Kann das sein, dass da auch mal 2 direkt hintereinander stattfinden. Was man hier so hört, klingt das alles soooo leicht. Aber das kann (und will) ich mir gar nicht vorstellen?
Weißt du, ob bei dem MPU-Test dann auch konkret auf das Drogenproblem eingegangen wird?
LG Ulla |
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TomasG Platin-User

Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 1301
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Verfasst am: 30. Dez 2012 17:53 Titel: |
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führungszeugnis muss man glaub vorlegen!
die urinkontrollen können auch mal kurz hintereinander sein.
ich finde es unstressiger ne haarprobe abzugeben, dann musst nur einmal .. hin.
der abstinenznachweis ist das eine, das andere ist die psyschologische untersuchnung, da scheitern die meisten dran.
also die haben zugriff auf die akte der führerscheinstelle, führungszeugnis glaub auch, und alle einträge bei der polizei die mit btm in verbindung stehen.
wichtig ist halt die prognose, ob man viel oder wenig konsumiert hat, spielt keine große rolle, nur ob man in zukunft wieder konsumieren wird, das ist entscheidend!
ich kann auch nur empfehlen das er sich bei einem verkehrspsyschologen/therpeuten einzelstunden nimmt, weil ohne die vorbereitung wird er es nie und nimmer schaffen!
der verkehrstherapeut schreibt dann auch eine beurteilung die man bei der mpu vorlegt, das hat schon nen gewissen einfluss!
auch lernt man was man sagen darf und was nicht, und man setzt sich mit dem konsum auseinander.
weil man muss begründen wiso man konsumiert hat, und wiso man es in zukunft nicht mehr tun wird.
also soo einfach ist das nun auch wieder nicht die zu überzeugen. |
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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 30. Dez 2012 19:35 Titel: |
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@ThomasG: vielen Dank, für die Auskünfte!
Das hört sich wirklich nicht so einfach an, gerade wenn man das "rauchen" nur gerade deswegen aufhört...
Anhand seiner Daten, wird da wohl nichts gescheites dabei rauskommen. Ich nehme mal an, die würden es auch lieber sehen, wenn man z. B. eine Therapie vorweisen kann und nicht statt der Therapie die Strafe abgesessen hat...
LG Ulla |
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Tollkirsche Bronze-User

Anmeldungsdatum: 15.05.2011 Beiträge: 96
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Verfasst am: 30. Dez 2012 19:52 Titel: |
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Für jemanden, der einer festen Arbeit nach geht ist es einfacher, den Nachweis über Haaranalysen zu machen. Bei den Urinnachweisen bekommst Du kurzfristig eine Mitteilung, dass Du am nächsten Tag um soundsoviel Uhr erscheinen musst, das lässt sich nur schwer mit einem Beruf vereinbaren. Für die Haaranalysen kann man feste Termine vereinbaren, man macht alle 3 Monate eine Haaranalyse zum Nachweis der Alkoholabstinenz (Alkohol scheint die einzige Droge zu sein, die man nur 3 Monate lang in den Haaren nachweisen kann) und nach 12 Monaten eine Haaranalyse, in der auch alle anderen Drogen geprüft werden.
Der Abstinenznachweis ist wie Tomas schon sagte allerdings der leichteste Teil der Übung. Der schwierigste ist das Gespräch mit dem Psychologen. Dem musst Du glaubhaft vortragen, warum Du Drogen genommen hast und warum Du das in der Zukunft nicht mehr machen wirst. Was hat sich in Deinem Leben inzwischen geändert, in welchen Situationen hast Du früher zu Drogen gegriffen und warum würdest Du das heute in den gleichen Situationen nicht mehr machen, etc. etc.
Witzigerweise bieten die Institutionen, bei denen Du eine MPU machen kannst, auch Vorbereitungskurse auf die MPU an. Ohne diese Vorbereitungen ist das fast nicht zu schaffen.
Glaubst Du ehrlich, dass Dein Freund auch nur den Abstinenznachweis packt? Nach Deinen Erzählungen habe ich da so meine Zweifel, oder hat sich etwas Grundlegendes geändert? |
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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 30. Dez 2012 23:25 Titel: |
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Tollkirsche hat Folgendes geschrieben: | Glaubst Du ehrlich, dass Dein Freund auch nur den Abstinenznachweis packt? Nach Deinen Erzählungen habe ich da so meine Zweifel, oder hat sich etwas Grundlegendes geändert? |
Nein, daran glaube ich ehrlich gesagt nicht! Den Aspekt, den du mit der Arbeit gesagt hast, den hat er noch nie in Erwägung gezogen. Das allein stellt schon mal ein großes Problem dar! Haaranalyse muss oder darf er anscheinend nicht machen. Er muss UK.
Geschweigedenn muss er den Kontakt zu allen seinen "Freunden" abbrechen, da diese alle zumindest kiffen, was auch wohl der Grund der Freundschaft war. Die dann noch übrig gebliebenen haben natürlich auch nicht täglich Zeit, sich mit ihm zu treffen, haben Familie usw.
Er kennt es ja bisher nur in Ansätzen, ein "normales" Leben, vor allem ohne Drogen zu führen. Er wird nicht wissen, was er mit seiner Freizeit anstellt. Es gab ja auch immer nur EIN Hobby... Er wird in ein tiefes Loch fallen, davon gehe ich aus und was dann passiert liegt auf der Hand. Allerdings hat dies dann ernsthafte Konsequenzen, seinen Job wird er los sein.
LG Ulla |
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TomasG Platin-User

Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 1301
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Verfasst am: 30. Dez 2012 23:43 Titel: |
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wenn er nicht mit alkohol erwischt wurde, denke ich nicht das er auf alkohol getestet wird.
und bei normalen drogen reicht eine einmalige haaranalyse bei 12cm haarlänge.
evtl noch einmal leberwerte, und die einmalige urinprobe wird auf alkohol/abbauprodukte getestet.
ich glaub aber irgendwie auch nicht das dein freund, oder exfreund auch nur das jahr abstinenz schafft.
und wie will er begründen wiso er keine drogen mehr nimmt? die aussage ich nehme keine drogen mehr weils verboten ist, oder weil ich den führerschein haben will, ist nicht so gut, da fällst gleich durch.
auch wollen die wissen was man groß in seinem leben geändert hat, und je kürzer der letzte konsum oder vorfall zurückliegt, desto eher wird eine abgeschlossene therpie, und/oder das man regelmäßig zu ner selbsthilfegruppe geht vorraussätzung sein, für ein positives gutachten.
aber nach dem was du erzählst, wird er schon größte probleme mit dem abstinenznachweis haben.
bei urinkontrollen hat man halt prinzipiell eher die möglichkeit zwischen den tests bestimmte drogen zu konsumieren, ist aber trotzdem sehr riskant.
außerdem darf man sich dann halt nicht verplappern beim psyschologen...
die fragen einen halt mehrmals das gleiche, aber in anderer formulierung, oder anderem zusammenhang, und wenn man lügen muss, ist das noch schwieriger.
lies dich hier mal ein
http://mpu-forum.mpu-idiotentest.com/forumdisplay.php?s=a146f1e9d65b24ed6111b8c9178e74c5&f=71 |
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ulla79 Gold-User

Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 908
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Verfasst am: 1. Jan 2013 15:34 Titel: |
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@tomasG:
nein, in Anbetracht dessen, was du geschrieben hast, hat er keine Chance. Zumal sein "lieber Freundeskreis" ihn genau dahingehend unterstützt, dass er ja dennoch weiterhin Partydrogen nehmen kann. Er muss wie gesagt Uk´s abgeben. Haaranalysen, gehen schon nicht, mangels vorhandener Länger...
Ich denke auch nicht, dass er zumindest in seinem derzeitigen Zustand in der Lage ist, so zu antworten wie es der Psychologe gerne hätte. Da würde auch auswendig lernen wenig helfen.
Ich muss gerade sagen, Heroin mag zwar die stärkere Droge sein, aber das was er jetzt macht verblödet ihn auf Deutsch extrem. Er handelt gerade in der letzten Zeit, ja wie ein Teenager. Da kann das nicht gutgehen!
Außerdem halte ich es für nicht gerade günstig, dass er nach seiner Sperre nicht gleich angefangen hat, sondern, dass da mal 4 Jahre ins Land gezogen sind, das sagt meiner Meinung nach alles, was ein verändertes Leben usw. anbelangt.
Leider prallen solche Gedanken gerade noch an ihm ab (zumindest nach außen). Mir gegenüber deutet er schon an, dass er große Angst davor hat. Allerdings beruhigt er sich immer wieder mit den Aussagen bestimmter Freunde, das man auch nicht zu jeder Behörde gehen darf, weil es strengere und weniger strengere gibt usw.
Ich hoffe mal nicht, dass man da auch wieder tricksen kann! Schließlich möchte ja auch keiner auf der Straße einem zugedröhnten begegnen...
LG Ulla |
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