Diazepam

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Nick01
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.01.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2013 15:40    Titel: Diazepam Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe in den letzten Monaten in diesem Forum fleissig mitgelesen und möchte ganz kurz meine Geschichte erzählen.
Ich bin 50 Jahre alt und habe in en letzten 20 Jahren im Außendienst gearbeitet. Seit ca. 20 Jahren nahm ich Diazepam (Dosierung zwischen 30 und 120mg tägl.) wg. Angst und Panikattacken. Kennengelernt habe ich das Benzo über einen damaligen Bekannten, der mir einige Tabletten gegeben hat. Die Wirkung fand ich toll: ich war locker und unverkrampft und hatte vor Nichts Angst - fatal!
Das Diazepam habe ich anschließend von einem Drogenarzt verschrieben bekommen habe, nachdem ich diesem Märchen über meine angebliches Drogenproblem erzählt habe - er dafür bekannt Benzos zu verordnen.
Nachdem der Arzt die Praxis aufgegeben hat habe Diazepam habe ich in den Jahren danach nur noch aus dem Internet bezogen! Es ist ja so leicht, ich mußte keine Ärzte bequatschen und mich rechtfertigen. Tja...
Mit Diazepam hatte ich immer das Gefühl: ich bin die Ruhe selbst und habe alles im Griff... - was für ein Trugschluss!
Durch eine Burn Out-Erkrankung bin ich im letzten Jahr in einer Klinik gewesen und habe dort über mein Benzoproblem ausführlich gesprochen, da mich dieses schon seit Jahren exrem belastet (ich dachte: wenn ich nicht jetzt darüber spreche, schieße ich mir selbst in's Knie...aber man kommt so einfach an die Tabletten heran!
Daraufhin wurde ein Plan für die Abdosierung erstellt und ich hatte eine Scheissangst deswegen. Ich habe wirklich gedacht, ein Leben ohne Valium geht nicht mehr!
Was soll ich sagen? Seit 4 Monaten nehme ich Nichts mehr und es geht mir besser als jemals zuvor!
In fast allen Foren habe ich gelesen "Benzoentzug ist die HöllE", "Qualen wie beim Heroinentzug", etc. Genau diese Geschichten waren es vor denen ich die Heidenangst hatte und die mich immer davon abgehalten eine Entwöhnung zu machen! Das ist doch ein Teufelskreis!
Meine Erfahrung mit Entzugserscheinungen: wenn ich vorher gewußt hätte, wie einfach es ist hätte ich dies schon vor Jahren gemacht!
Mit meiner Geschichte möchte ich allen Beroffenen Mut machen - ES IST KINDERLEICHT (man muss sich nur trauen)!
Wenn ich mir jetzt die Menge an Tabletten ,welche ich über die ganzen Jahren eingeworfen habe auf einem Haufen vorstelle - WAHNSINN!
Ich würde mich über Eure Meinung sehr freuen...!
Nick
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2013 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nick,

Welcome Very Happy .

Puh, ganz schöne Menge, ganz schön lang. Respekt, daß du runter bist!

Zu H kann ich nix sagen, hab aber auch u.a. Dias abgesetzt in 2,5 mg oder auf Null hin 1,25mg immer wenn ich mich fit dafür gefühlt hab.

Hab ganz normal meinen Alltag dabei durchgezogen.

Wichtig ist, daß man gegen seine Ängste was getan hat oder das Glück hat, daß der Streß sich gelegt hat, dann klappt das Absetzen gut.

Oft wird alles in einen Topf geschmissen -Ängste, andere Suchtmittel, Probleme und wenn´s einem dann dreckig geht, wird´s als Entzug bezeichnet.
Gut, manchen fällt es auch schwerer, kommt a bissel auf den Körper an.

Es wird aber auch viel Mist geschrieben, der anderen Angst macht...

Du bekommst die Tage vermutlich noch mehr antworten, einige wurden wegen Zoff gesperrt, die sind bestimmt bald zurück.

LG Jelly
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Nick01
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.01.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2013 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für das Posting Very Happy !
Man in (fast) allen Foren lesen: "Diazepamentzug ist schlimmer als Heroin-Entzug!". Dies stelle ich mir (und ich tippe mal jeder) grauenvoll vor, OBWOHL man keine Ahnung von H hat! Und genau dort ist auch wohl die Falle...man versucht gar keinen Entzug und nimmt weiter Diazepam. Es ist (wie in meinem Fall) so einfach, sich die Tabletten übers Internet zu besorgen.
Auch nach 20 Jahren Konsum war das Aufhören ganz leicht!
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2013 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Very Happy ,

über H kannst du hier einiges lesen...

Zitat:
Diazepamentzug ist schlimmer als Heroin-Entzug!".


Soviel ich vom Mitlesen weiß, ist ein H-Enzug zeitlich nicht so langwierig.
Manchmal wissen die Leute auch nicht, daß sie Zeit brauchen, um vom Benzo runterzukommen, daß werden dann schlimme Erlebnisse...
Man hat aber normalerweise Einfluß drauf, indem man plant, wie man absetzt und das spielt ne Rolle, wie es einem dabei geht.

Oder man landet in der Klinik, dort gilt time is money und da kann man drauf verzichten, denn oft wird den Leuten alles zugemutete, was eben noch geht...

Ich glaub, daher kommen solche Aussagen.

Richtig mies erwischt es Leute, die sobald sie nen Riegel Benzos in den Fingern haben, anfangen alles aufzufuttern, die haben dann wenig Möglichkeiten als Klinik, da beneide ich niemanden...

LG Jelly
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realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2013 06:22    Titel: Antworten mit Zitat

nick..schön das du es geschafft hast der benzohölle zu entkommen...mir lag das gestern schon am herzen da was zu zu schreiben..durfte ich leider nit^^

ihr mögt recht haben..wenn man es schafft mit ärzten oder für sich selber einen absetzplan auszuarbeiten...persönlich auf einen zugeschnitten..mit anlehnung an ashton oder andere die sich mit dem thema befasst haben und das konzept akzeptieren..prima...hauptgewinn.

aber wie sieht es denn normalerweise aus...
man merkt man kommt ohne die dinger..dabei ist es auch egal welches benzo es nun ist..nicht mehr klar..hat sich nach jahrelangem konsum in dosen jenseits der milchstraße geschossen..geht zum doc..versucht mit ihm darüber zu reden...der weist einen in ne entgiftung ein...und die versuchen dich in maximal 6-8 wochen von ner dosis runterzuprügeln, die eigentlich 6-8 monate brauchte um davon sicher runterzukomen. am ende scheitert man kläglich.

die noch schönere variante ist..der doc kriegt kalte füße..sagt ich verschreibe ihnen nix mehr..unterstütze ihre sucht nicht..blablabla...und man steht von heute auf morgen da ohne seine meds. und wer schon mal kalt von benzos versucht hat zu entziehen wird wissen was dann für ein tanz losgeht.

es gib ärzte..die entziehen nach plänen..sicher..aber die in akuten notsituationen zu finden ist meistens auch nicht sehr einfach.

wollte ich nur mal einwerfen...

nick...nochmal hut ab das du das so gepackt hast...ich wünsche dir das es so bleibt..unterschätz den suchtteufel nicht.

ach und btw...ich möchte nicht schwarz malen..aber n kalter benzoentzug...mhhh...n entzug von hochdosiertem heroin ist echt n spaziergang dagegen...ich hab beides durch...und unbedingt wehleidig bin ich nit wirklich...wollte ich nur mal hier dranhängen...es kommt immer auf die methode des entgiftens und auf das empfinden des einzelnen an.

lg und nice weekend

flippy
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2013 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Darf ich mal fragen wie du es gemacht hast? Das würde mich echt interessieren. Du sagst es war kinderleicht und wenn du das vorher gewußt hättest wie einfach das ist , hättest ja viel früher damit angefangen. Also wie war dein ABsetzplan oder warst in einem KKH? Grüße
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Nick01
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.01.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2013 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Geschafft habe ich es durch eine ambulante Entwöhnung, in der ich pro Woche 2 mg abdosiert habe. Es wurde überhaupt kein Druck auf mich ausgeübt...ich hatte auch die Wahl, sollte ich mich bei einer Dosis nicht bereitfühlen weiter herunterzugehen, erst einmal bei der Dosierung zu bleiben. Ich denke, dieses stressfreie Mittel hat mir sehr gut getan und auch zum Ziel (nämlich die 0 Dosis jetzt) geführt.
Ich kann wirklich alle Betroffenen ermutigen - ES lohnt sich!
Auch nach 20 Jahren Konsum hat es mir keinerlei Probleme gemacht! Oft habe ich jetzt das Gefühl, ein Nebelschleier ist aus meinem Kopf verschwunden und ich kann wieder klar sehen...
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Nick01
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.01.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2013 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir auch, wenn es unangenehm wurde, bildlich vorgestellt ich hätte ein kleines Monster im Kopf, welches nach Nahrung (also Diazepam) schrie...mir hat die Vostellung geholfen, das Monster auszuhungern...
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