Benzodiazepin-Toleranz zu 90% in Schach halten - So gehts...

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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2013 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ugi hat Folgendes geschrieben:
TomasG hat Folgendes geschrieben:
@ ugi, wenn du willst schau doch mal auf drogen-forum vorbei Wink
um einen neuen account zu erstellen muss man mit einem mod kontakt augfnehmen.

Den Nick kenne ich doch. Hi. Very Happy
Nun nach einer Langzeittherapie dachte ich das DF wäre nicht mehr existent. Ich hab mich dort jetzt mal im Gast-Bereich bemerkbar gemacht. Wink


ja das df ist ein par mal ungezogen usw.

aber es gibst noch, und ein par member von früher sind auch noch dabei!
leider war der neuzugang teilweise komplett gesperrt, wies derzeit ist, weis ich net, aber wen man die mods anschreibt, sind anmendung weiterhin möglich..

weis jetzt nicht welche rechte du als gastmember hast, also wenn ich den kontakt zu einem mod herstellen soll, sag mir einfach bescheid!
leider sind eine ganze menge der alten user inzwischen verstroben, teils suizid, teils unbeabsichtliche überdosen.
einige leben aber auch noch Cool

hier im forum sind leider keine pm möglich, aber du kannst dich auf drogen to anmelden, und mir dort eine pm schicken.
übrigens auch ein schönes forum, mit kaum zensur..

musste die adresse editieren, da ich den beitrag sonst nicht abschicken kann.
leider gibst hier im forum viel zensur, schade, denn es gibt hier doch einige nette leute.
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Ugi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 22. Jan 2013 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mich mal direkt per eMail an die im Gast-Bereich genannte eMail-Adresse gerichtet und dich als "Bürge" genannt, der mich darauf hingewiesen hat dass das Forum noch existent ist. Mal schauen ob etwas zurück kommt.

Was du da schreibst, bezüglich mehrerer Todesfälle klingt hart, trotz allem,
vielen Dank für deinen Hinweis.
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Sledgehammer
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 12. Jun 2013 16:21    Titel: Re: Benzodiazepin-Toleranz zu 90% in Schach halten - So geht Antworten mit Zitat

Ugi hat Folgendes geschrieben:
Ein leidiges Thema aber vielleicht kann es dem einem oder anderen User hier helfen.

Leider gibt es weltweit eine ganze Stange Menschen, mit den unterschiedlichsten Diagnosen, die dauerhaft nur erfolgreich mit Benzodiazepinen behandelt werden können. Das kann man in jedem seriösen neurologischen Fachbuch nachlesen.

Ich gehöre seit meinem halben Leben, auf Grund einer organisch bedingten Grand-Mal Epilepsie, leider auch zu dieser Gruppe Patienten.
Bei mir spricht leider kein einziges Antiepileptika das auf dem deutschen Markt verfügbar ist dermaßen an, dass ich zu 100% anfallsfrei bleibe, auch nicht in Kombinationen. Und dies ist für meinen Job unumgänglich.

Meinen Ärzten ist dies bisher nur mit Benzodiazepinen gelungen, was wiederum natürlich die leidige Sache mit der Toleranz mit sich bringt. Da mein letzter Anfall beinahe tödlich endete mussten meine Ärzte und ich einen Weg finden mich dauerhaft anfallsfrei zu halten, was leider nur mit Benzodiazepinen gelingt.

Seit nunmehr gut 4 Jahren führe ich mit meinem Neurologen ein bestimmtes Behandlungsmuster durch, das die Toleranz-Entwicklung recht gut in Schach halten lässt. Trotz alledem sind natürlich immer wieder mal (ca. alle 18 Monate) leichte Dosiserhöhungen unumgänglich wenn ich anfallsfrei bleiben möchte, was nunmehr seit 9 Jahren der Fall ist.

Mein Neurologe, Hausarzt und auch meine Schmerzklinik führt mit mir das von ihnen so genannte Benzodiazepin-Rotationsverfahren durch, was tatsächlich zum Resultat hat das meine Dosierungen bei weitem nicht mehr so steigen wie es früher der Fall war als ich jahrelang durchgehend nur ein Benzodiazepin (Rivotril® (Clonazepam)) eingenommen habe. Im Gegenteil, ich konnte damals zwischenzeitlich die Dosierung fast halbieren ohne einen Anfall zu bekommen und durch das Rotationsverfahren bin ich noch lange nicht wieder bei der Dosierung angekommen als ich immer nur ein und das gleiche Benzodiazepin nahm.

Seit gut 4 Jahren schaut meine Benzodiazepin-Medikation so aus das ich jedes Quartal das Benzodiazepin-Derviat wechsel, was tatsächlich die Toleranzentwicklung erheblich mildert und halbwegs, wenn auch nicht zu 100%, in Schach hält.

Im ersten Quartal nehme ich Diazepam (Valium®), im zweiten Quartal werde ich dann von heute auf morgen auf eine äquivalente Dosierung Clonazepam (Rivotril®) umgestellt, im dritten Quartal dann für drei Monate auf die gleiche äquivalente Dosierung Bromazepam (Lexotanil®) und schließlich im vierten Quartal auf eine äquivalente Dosierung Tetrazepam (Musaril®).
Die Umstellungen werden von "heute auf morgen" durchgeführt, was höchstens in den ersten zwei Wochen leichte Symptome hervorruft die man aber noch nicht "Entzugssymptome" nennen kann. Rauschgefühle oder -filme habe ich mit Benzodiazepinen schon seit Jahren nicht mehr, was auch gut so ist, da dies immer dazu verleitet mehr zu nehmen, vor allem wenn der verschreibende Arzt nicht so genau auf's Datum schaut oder mal nachrechnet.

Ich denke das ist für alle Patienten(!) die tatsächlich auf eine Benzodiazepin-Dauermedikation angewiesen sind zumindest mal einen Versuch wert, denn ich denke nicht das ich den einzigen Körper habe der so auf Benzodiazepine reagiert.

Mit diesem Beitrag möchte ich ausdrücklich Patienten mit entsprechenden Diagnosen ansprechen und nicht Leute die diese Gott sei Dank entdeckte Medikamenten-Gruppe, die die Barbiturate ablösen konnte, missbräuchlich ohne jeglichen medizinischen Hintergrund einnehmen.


Bin über Google auf diesen Thread aufmerksam geworden. Ist zwar jetzt schon ein halbes Jahr alt, aber würde dir - Ugi - gern folgende Frage stellen: Wo, in der Sekundärliteratur, wird dieses Rotationsverfahren erläutert und deren Wirksamkeit nachgewiesen?

Es handelt sich nicht um eine rethorische Frage, ich stelle deine Aussagen hier gar nicht in Frage. Als jemand, der davon persönlich betroffen ist, interessiert es mich sehr. Ich leide unter einer schwerwiegenden psychischen Krankheit, bei der bis dato jegliche medikamentöse und anderweitige Behandlung in ungenügendem Maße erfolgreich war. Noch sind nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, aber aus beruflichen und sozialen Gründen habe ich keine andere Wahl, als dieser Krankheit auf jede erdenkliche Weise "den Garaus zu machen". Als ultima ratio würde nach Ausschöpfung absolut aller anderen Möglichkeiten, was spätestens in 3-4 Jahren der Fall sein dürfte, unter Absprache und Überwachung mit den behandelnden Ärzten, eine Dauerbehandlung mit, sprich: tägliche Einnahme von, Benzodiazepinen nötig sein.

Ist es in der Tat möglich, wenigstens die Entwicklung einer Toleranz auf diese Weise so weit wie möglich einzuschränken? Ist diese Methode auch bei anderen Patienten wie dir mit Erfolg gekrönt? Gibt es dazu Angaben in der maßgeblichen Sekundärliteratur, damit ich es nachschlagen könnte?

Vielen Dank im Voraus für deine(/eure) Antwort(/en)
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 12. Jun 2013 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

wichtig zu wissen ist in erster Linie, ob du von etwas abhängig bist. Bist du Alkoholiker, kannst du es vergessen. Du hängst sofort auf den Dingern fest, da reichen im Grunde genommen ein paar Einnahmen. Bei mir ist es so und ich hatte denselben Kontrollverlust wie beim Saufen und rückfällig mit Alkohol wurde ich auch kurz darauf und war dann von beidem abhängig. Wie es mit anderen Drogen aussieht weiß ich nicht.
Hast du keine Sucht und auch keine charakterliche Eigenschaft, die süchtiges Verhalten zeigt, dann scheint ein maßvoller Umgang mit Benzos möglich. Meine Oma nahm zum Beispiel Adumbran. Die hat die bestimmt 20 Jahre bis ins hohe Alter genommen, sie war natürlich auch Low-Dose abhängig aber sie nahm eben immer nur 2 davon. Es ist also bei manchen Menschen möglich, vielleicht hat die Art des Benzos auch noch was zu sagen. Ich nahm halt am liebsten Tavor, weil es angstlösend ist.
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Sledgehammer
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2013 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
wichtig zu wissen ist in erster Linie, ob du von etwas abhängig bist. Bist du Alkoholiker, kannst du es vergessen. Du hängst sofort auf den Dingern fest, da reichen im Grunde genommen ein paar Einnahmen. Bei mir ist es so und ich hatte denselben Kontrollverlust wie beim Saufen und rückfällig mit Alkohol wurde ich auch kurz darauf und war dann von beidem abhängig. Wie es mit anderen Drogen aussieht weiß ich nicht.
Hast du keine Sucht und auch keine charakterliche Eigenschaft, die süchtiges Verhalten zeigt, dann scheint ein maßvoller Umgang mit Benzos möglich. Meine Oma nahm zum Beispiel Adumbran. Die hat die bestimmt 20 Jahre bis ins hohe Alter genommen, sie war natürlich auch Low-Dose abhängig aber sie nahm eben immer nur 2 davon. Es ist also bei manchen Menschen möglich, vielleicht hat die Art des Benzos auch noch was zu sagen. Ich nahm halt am liebsten Tavor, weil es angstlösend ist.


Eine Abhängigkeit besteht bei mir lediglich hinsichtlich Koffein und Nikotin. Ersteres aufgrund der medikamentösen Behandlung vor dem Hintergrund eines (v.a. für mich) anstrengenden Studiums und regelmäßiger sportlicher Betätigung ("en masse"). Letzteres war ohnehin "nur" eine Folge meiner Krankheit, denn ursprünglich war ich ein absoluter Anti-Raucher. Alkohol trinke ich schon lange nicht mehr, und "damals" auch nur in Gesellschaft, und zwar als Selbstmedikation. Auch familiär liegen keine mir bekannten Substanzmissbräuche (Abhängigkeiten) vor.

Momentan (und das seit längerer Zeit) nehme ich 1-2 mal die Woche im Durchschnitt 2 mg Lorazepam (Tavor), um sozial und akademisch überhaupt noch funktionstüchtig zu sein. Bis dato hat sich keinerlei Toleranz entwickelt.

Was mich aber interessiert, ist dieses "Rotationsverfahren". Auch eine low-dose Abhängigkeit führt langfristig unter anderem zu einer Toleranz, somit zu einer Wirkungslosigkeit des jeweiligen Wirkstoffs und letzten Endes zu einer Verschlechterung der psychischen Verfassung hinsichtlich der jeweiligen Angststörung sowie (auch wenn zuvor nicht gegeben) affektiven Störung (Depression). Nach meinen Kenntnissen als Laie ist das in der Literatur mehrfach nachgewiesen, obwohl gewisse Studien gar das Gegenteil behaupten sollen.
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2013 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sledgehammer,

ich lass das einfach mal so stehen, das mag individuell aber unterschiedlich sein. Personen mit Suchtcharakter entwickeln schneller eine Toleranz, als welche ohne. Es gibt glaube ich schon viele Personen, die nur eine Tavor nehmen. Ob die dann auch noch wirkt lass ich mal dahingestellt. Abhängig sind diese Personen auch und ob sie wirkt ist vielleicht gar nicht mehr so ausschlaggebend für die Einnahme. Sie wirkt auf jedenfall gegen Entzug. Den haste auch schon von einer. Insbesondere die angslösenden Benzos haben ein unglaubliches Abhängigkeitspotential, weil gerade die Dinger ja von Personen genommen werden, die in der Regel psychisch labil und anfällig sind.

Ich habe auch eine Angsterkrankung und muss da ohne Benzo durch. Das geht auch, aber in manchen Situationen ist es eben doch mal angebracht eines zu nehmen. Ich bin jetzt gerade nen halbes Jahr nach Entgiftung benzofrei, aber ich darf wirklich keine besitzen. Ich wäre schon nach wenigen Tagen rückfällig geworden.

Eine besondere Interaktion mit Alkohol ist halt gegeben, weil beide Substanzen gabaerge Substanzen sind. Sie sind kreuztolerant, du kannst sie beliebig austauschen.
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