substanzfaschismus

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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2013 19:07    Titel: substanzfaschismus Antworten mit Zitat

komisches thema..ich weiss...aber durch einige merkwürdig verlaufende debatten in gewissen social networks scheint mir das thema doch ziemlich aktuell.

klar..es gibt immer grenzen..welche man sich persönlich setzt..also droge a würde ich nehmen..droge b aber nicht..und droge c nur vielleicht usw usw usw.

was das für kuriose auswirkungen haben kann durfte wahrscheinlich schon jeder selber erfahren.
einige einschneidende erlebnisse in diese richtung hatte ich persönlich schon vor ettlichen jahren...wir standen vor nem club...ziemlich verpeilt von feierdrogen... n kollege und ich soffen jeder zwei kappen dhc saft um uns etwas runterzuschrauben...n typ sieht das..und kauft uns für nen fünfer ne kappe saft ab...10 min später kommt dem seine freundin...mit gesichtskirmes und kieferklabaster vom feinsten...also total verklatscht von pepp und xtc oder wasauchimmer^^...und macht uns an das wir hier gefährliche sachen verteilen...

schlimmer finde ich es noch in der legalisierungsdebatte...klar kann man cannabis nicht mit z.b. opioden vergleichen...aber wenn von menschen die ein recht auf rausch fordern...von menschen die eine liberalere drogenpolitik fordern gewisse substanzen ähnlich verteufelt werden wie cannabis von den legalisierungsgegnern...dann läuft was falsch im staate denver^^

ich meine wie kann man sich auf pflanzliche wirkstoffe berufen aber schlafmohn verteufeln...wie kann man mit drogenmündigkeit argumentieren und jemanden verurteilen der gerne amphetamine nimmt...wie kann man ein recht auf rausch fordern...das aber einzig auf cannabis beschränken...
drogenmündigkeit und auch das viel propagierte scheitern der prohibition beinhalten wenn dann alle rauschmittel und nicht nur thc...
die "köpfe" der legalisierungsbewegung verurteilen diesen so genannten substanzfaschismus...das hindert die engstirnigen leider nicht daran mit merkwürdigen argumenten ihre droge über alles zu heben und alles andere strikt zu verteufeln.

bitte keine pro und contra legalisierungsdebatte..die gab es schon zu hauf...ursachenforschung und erfahrungsberichte sind dagegen willkommen.
ich lass dat auch erstmal etwas laufen hier^^ Wink Wink

stay whatever

flippy
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 802

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2013 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Interessanter Denkanstoss. Offenbar ist in der menschlichen Psyche
die Scham oder die Angst vor sozialen Nachteilen wenn heraus kommt,
das man Drogen konsumiert so geartet, das man sich meistens auf
eine Substanz verbeißt und andere Substanzen als nicht hinnehmbar
hinstellen will.
( Wohl auch um von sich selbst und der eigenen Sucht abzulenken. )
Ich habe mich früher auch gewundert warum die Alkis die Kiffer nicht
leiden können und die Kiffer die Alkis als falsch hinstellen und
ihre Droge als höherwertig ansehen. Das Muster der Sucht ist dasselbe
aber eine andere Substanz die andere konsumieren wird eben
schlecht gemacht...
Das hat wohl auch eine soziale Komponente. Kiffen assoziiert man
traditionell immer noch mit Studenten, Rastafaris, Hippies,
also primär Leuten aus der Gegenkultur auch wenn heute
das schon lange nicht mehr auf diese Kreise beschränkt ist.
Alk saufen ist eine volkstümlichere und ältere Sucht, die vor allem auf dem
Land vorkommt aber auch in der Stadt in allen Schichten.

Ich denke es gibt auch so viele unterschiedlich starke und wirksame
Drogen und indem man immer wieder das Argument vorbringt
das man alle Drogen legalisieren müsste, wird weiterhin für eine
Prohibition gesorgt. Das diese nie aufgeheben werden soll wegen
den Verdienstmöglichkeiten für die Mafia ist jedem klar.
Ich denke es hat System, das "Substanzfaschismus" weiterhin aufrecht
erhalten wird und die einzelnen Gruppen der Drogenkonsumenten
ihre Droge hoch halten und Vorbehalte gegen Konsumenten anderer
Drogen nicht aus der Welt geschafft werden.
Da spielen sicher auch immer Ängste eine große Rolle die zu solchen
Ansichten führen, denn wie man weiß sind polytoxe Süchtige in der
Gesellschaft von allen Seiten am wenigsten anerkannt und am
meisten geächtet. Wohl auch weil polytoxer Konsum erfahrungsgemäß
mehr Schwierigkeiten mit sich bringt als singulärer Konsum einer
einzigen Droge. ( Wechselwirkungen, verstärkende Rauschwirkung usw. )

LG

Nehell
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Old Shatterhand
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Die Dosis macht das Gift bzw.die Meduzin.

Alles weitere sind Lückenfüller. Wie z.B. dieser liebe Gruß vom Cowboy an den alten Flippy... Idea
Cool
Cool
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dude
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.12.2012
Beiträge: 350

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2013 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

hi, liebe Leute.Ich habe damals schon über etwas nachgedacht das mich heute sehr quält.Ich meine damit das Polamidon-Programm,es war immer so das ich nach ca. 1 Stunde richtig euphorisch wurde und Tatendrang bekam.Ich hab damals gedacht also wenn das Zeug, wie der Doc sagt an den Rezeptoren andockt damit man keinen Drang bekommt,doch Niemand sagte was vom Rausch?!
Ja Meta/Pola ist OK aber Heroin ist Dreck oder wie(OK das H von der Straße bestimmt).
Und was hab ich jetzt davon?
Ich verstehe den Junkie der sagt scheiß auf Pola H ist besser.
Die wollen nicht das wir einen Rausch bekommen,einfach Rezeptoren blockieren und Ende.
Doch ich möchte das nicht mehr,ich möchte meinen Heroin Rausch haben und sei es illegal...!
Ich habe das Recht darauf!
Ich lebe nur einmal in dieser verfickten Welt,wenn dann schon richtig verrecken!
Ich hab es mir nicht ausgesucht,was geschehen ist war einmal ,heute muss ich an den Morgen denken,wer weis wie viele Morgen es noch gibt?!
lg
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2013 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

so, hab das Thema auch mal gelesen.

Finde ich insbesondere im Zusammenhang mit Suchtverlagerung sehr interessant. Ich war früher reiner Alki, der aber trotzdem gerne gekifft hat. Wir waren halt so nen Haufen, die einfach breit sein wollten. Wir hatten alle nicht viel Geld, also gabs Billigsprit aus Penny, ab und an mal gegen abend noch ein paar Krombacher von nem Hausverkauf. Wir konnten bereits damals alle schon nicht mehr aufhören, bis der Kanal einigermaßen dicht war.
Dann zo irgendwann die Kifferära bei uns ein. Immer mehr rauchten plötzlich Joints und ruck-zuck waren wir dann auch härtere Kiffer und zogen ne Bong oder nen Eimer. Da sind für meine Begriffe auch einige von uns drauf hängen geblieben, die sah man auf einmal nicht mehr in unserer Säuferclique, man erzählte sich aber, dass sie sich erstmal ihren Guten-Morgen-Eimer ziehen und wenn ich die Typen mal in der Stadt sah... die waren wirklich dauerdruff.

Dann trennten wir uns, ich zog in eine andere Stadt, weit weg aus dem beheimateten Siegerland, der Heimat des Krombachers. Ich soff weiterhin, entwickelte eine starke Abhängigkeit vom Alkohol und vernachlässigte aber die Kifferei. Habe mich aber nie darüber aufgeregt, dass jetzt Alkis besser waren als Kiffer, wir machten eben beides. Vor anderen Drogen hatte ich allerdings lange Respekt. Die kamen dann erst aus den Resultaten meiner Alkabhängigkeit, den psychischen Folgeschäden etlicher elender Entzüge. Das waren dann eben die Benzos.

Ich bin im Kopf oft fertig mit dem Alkohol. Er bedeutet mir nicht mehr viel. Ich bin zwar kein vollkommen Trockener, aber da er mich einfach nicht mehr so reizt, passiert da auch nicht viel, wenn ich doch mal nippe. Wenns zuviel wird kanns natürlich mal kippen und ich besauf mich mal, aber das passiert äußerst selten. Die anderen Drogen müssen natürlich reichhaltig vorrätig sein.

Das Interesse an Opioiden kam im Zuge des Benzokonsums bei mir dann dazu und ich glaube zur Zeit einfach, ich konsumiere "bessere" Drogen als früher, die schließlich auch nicht stinken. Ist wohl auch ein Stück Entwicklung.
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tuutsweet
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2013 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

moinsen,
der dude sagte
Zitat:
Die wollen nicht das wir einen Rausch bekommen,einfach Rezeptoren blockieren und Ende.Doch ich möchte das nicht mehr,ich möchte meinen Heroin Rausch haben und sei es illegal...!


GENAU ! So sieht das aus auf den Punkt gebracht.

Ich war bei diversen Subärzten, wobei ich mich in 4von 5 Fällen gefragt habe , warum zum Teufel substituiert dieser Mann/diese Frau? null Ahnung is auch ne Ahnung.
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homeless
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2013 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

hab ich immer mit dem LSD diese diskussion "sowas würde ich mir niiiiiiiiiiiiiiiee reinziehen"
ich denke wenn LSD die einzig breitmachende substanz wäre dann wäre diese welt ein besserer ort
ansonsten gilt:jeder wie er bock hat,ich hab mir absolut alles ausser alkohol reingedrückt was gott geschaffen hat und daraus meine "schlüsse" gezogen.
alkohol lehne ich aus gründen ab die auf der hand liegen glaube ich.
aber auch das soll tun wens glücklich macht.

ansonsten gilt:verarbeite deinen meister zu brötchen als rache für die jahre des sumpfes.(ist n insider bitte nur kommentar von einer person)
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