Medien- +Drogensucht, das wareinmal

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desastermaster1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.02.2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2013 16:39    Titel: Medien- +Drogensucht, das wareinmal Antworten mit Zitat

Hai,
ich möchte meine Erfahrungen Teilen, ich habe das Gefühl, dass es mir dann besser geht und ich hoffe dass es anderen helfen kann. Mittlerweile bin ich 19, alles fing mit 12 an.

Ich habe seid ich 12 bin WoW gespielt. Ich liebe Fantasy und habe auch schon alles was man sich in der Kategorie kaufen kann duchgelesen. Viele Freunde von mir haben auch WoW gespielt und ging das bis ich 15 war. Mit 15 kam dann Bier und Cannabiskonsum hinzu. Ich spielte also praktisch nur WoW, wenn nicht dann war ich halt am konsumieren. Meinen Pc schleppte ich nurnoch von einem Kollegen zum andren. Mit 16 kamen dann diverse Stimulantien wie mdma und amphe dazu. Kurz darauf auch DMT, LSA, Koka, und verschiedene Medis. Ich spielte zum Teil 3 Tage am Stück, normalerweise aber nur 1-2. Einmal waren es auch 6 Tage. Zwischendurch ging ich mal auf auf ein paar Raverpartys aber ansonsten fand nichts anderes statt. Ich hatte keinen Kontakt mehr zu meiner Familie. Meine Eltern wussten nicht was tun, wenn ich da war dann nur um zu schlafen. Meine kleinen Brüder weinten viel, weil ich nicht da war und sie mich nurnoch fertig erlebt haben. Jegliche Hilfe habe ich abgelehnt. Ich war mal beim Psychater aber alles was ich davon noch weiß war, dass ich mir danach erstmal die Bong durchgezogen, ne Line gelegt und mich auf dem BG angemeldet hab.

Nach und nach kamen sehr krasse Gefühle in mir hoch. Zum einen die Tatsache, dass ich meine Jugend und Pupertät in der es so viel zu entdecken und erleben geben könnte nicht erlebt habe; dass mein Körper nurnoch eine Ruine ist (angefangen bei 55kg auf 1,80m, Haltungsschäden, Raucherlunge nur am Husten, keine Nasenschleimhäute mehr und Herzfehler); Und am wichtigsten, Mein Vater hat damals seinen älteren Bruder durch Suizid verloren und ich habe mir geschworen dass das meinen kleinen Brüdern nicht auch passiert.

Also habe ich sofort mit allen Substanzen aufgehört, wie ich das hinbekommen habe fragen mich heute noch viele und es hört sich vielleicht komisch an aber das einzige was mir dabei Helfen konnte war der eiserne Wille und WoW. Ich wohnte wieder zuhause und spielte nurnoch WoW, traf keine Freunde mehr und ging ab und zu mal raus. Es war praktisch eine Ablenkung. Das ging ein viertel Jahr so. Längst spielte ich auch nicht mehr auf offiziellen Servern sondern nurnoch Feenix und Gladiation.

Dann hörte ich auf mit WoW. Ich habe konsequent alles gelöscht was damit zutun hatte. Alle offi Accounts und Privatserver Accounts.
Dann hab ich Spiele gespielt wie Schlacht um Mittelerde 2 oder StarCraft1 die einem auf lange sicht nur langweilig sein können. Parallel dazu hab ich angefangen ab und zu mal ins Schwimmbad zu gehen und mich mit Outdooraktivitäten zu beschäftigen. Ich hab viel Bear Grylls geschaut mit meinen Brüdern und wir haben kurzerhand beschlossen auch regelmäßig rauszugehn und feuer zu machen mit nem feuerstein. Einfach quer durch den Wald laufen und zu ERLEBEN.

Meiner Meinung nach ist es Wichtig die PC Sucht abzulösen. Man kann nicht einfach sagen ich höre auf mit WoW, man muss stattdessen auch etwas machen.

Ich schwimme mittlerweile 3x pro Woche 2,5 km im Schwimmbad und gehe oft Joggen, esse nurnoch gesunde und selbst gekochtes Essen.

Ich mache so oft es geht Aktivitäten mit meinen Brüdern und versuche ihnen so nah wie möglich zu sein, auch um verhindern, dass ihnen ähnliches passiert.

Ich habe einmal WoW neu aufgespielt und 2h gespielt, hab mir sogar extra nen neuen account gemacht nur um dann zu merken, WoW spielt man nicht nur ab und zu oder nur 1h am tag. Entweder man Suchtet WoW und macht wenig andres mit dem Ziel besser zu werden und dabei zu bleiben oder man lässt es und LEBT.

Ich habe mir ein Netbook gekauft und 3 USB Sticks, das reicht für alles was ich machen muss, Bewerbung etc. Mein Pc gibts nichtmehr, ich hätte ihn eh nur zum spielen verwendet.

Es ist mir anfangs alles nicht leicht gefallen aber je mehr ich mich mit anderen Dingen beschäftigt habe (z.B. Biochemie, Ernährungskunde im zusammenhang mit Leistungssteigerung, metablischem Training und Überleben in der Wildnis Wink )
desto mehr sieht WoW für mich aus wie leere Luft. Ich denke nichtmal mehr daran.

Also Im Fazit.
Jeder der mit WoW aufhören will wird es auch schaffen, er muss nur kosequent sein und sich in etwas anderes Hineinsteigern dann klappt es auch früher oder später.

Was Substanzen angeht habe ich mir gesagt:
"Das kann ich alles noch machen wenn ich alt bin" - bis dahin werde ich viel erlebt und vollbracht haben, ob ich es dann noch machen werde lasse ich auf mich zukommen, wer weiß was dann ist .. --


Also Toi Toi an alle die aufhören wollen
ihr werdet es mit Sicherheit schaffen!

Grüsle euer desastermaster
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desastermaster1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.02.2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2013 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte noch ergänzen, ich habe das Gefühl mir fehlt etwas, andauernd. Manchmal habe ich Angstzustände ohne zu wissen weshalb und dann auch mal Herzrasen. Oft auch enorme innere Stimmungs und Gefühlsschwankungen die ich nicht kontrollieren kann aber ich hoffe mit den Jahren richtet sich das wieder.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 7. Feb 2013 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

hi!

erstmal glückwunsch zu deinem radikalen schnitt!
sei dir trotz allem bewusst, dass das eventuell noch längst nicht das ende vom lied ist.. in deinem alter ist es noch relativ "easy", so konsequent aufzuhören.

da du aber davon berichtest, du hättest das gefühl, es fehle dir etwas und zt. auch angstzustände, musst du aufpassen, dass du deine sucht nicht verlagerst oder sie wieder ausbricht...

ich selbst habe in der zeit von ca. 19 bis mitte 20 zweimal radikal entzogen. beim 2.mal fing ich mit lauftraining an, das dann so exzessiv wurde, dass ich mich total scheiße fühlte, wenn ich mal 1 tag nicht gelaufen bin... es ging mir dann mental richtig schlecht...

jetzt denkt man erstmal, dass joggen oder so besser sind als stoffgebundene süchte. aber das grundproblem bleibt ja bestehen.

ich hatte auch gehofft, meine depressionen usw. würden mit der zeit verschwinden.. das taten sie dann auch und ne zeitlang ging es mir clean richtig exzellent...

leider kamen alle probleme mit der zeit zurück.. und das doppelt und dreifach... ich kann in deinem alter nur zur vorsicht raten und evtl. wäre es sogar sinnvoll, wenn du mal mit nem fachmann darüber redest.. damit du nicht eines tages vor der nächsten sucht stehst, die dann eventuell noch viel schlimmer ist...
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