Mein Leben mir den Drogen

[Sidjusted]

Ich bin zwar kein Schriftsteller, aber ich Fang einfach mal an zu schreiben:

Wie war das noch, ich war 14 und das erste mal total verliebt, ich hab um das Mädchen gekämpft wie ein kleiner mann nur kämpfen kann. Ich hab sie sogar nach 2 Jahren Kampf endlich in meinen armen halten können. Leider nur ganze 2 Wochen, ich war am Boden zerstört und konnte mit meinen Gefühlen überhaupt nicht umgehen, also was macht man da, das was Mama auch immer macht wenn sie Traurig Ist, ich trinke einen selbstgebrauten 54% Anisschnaps, und ich Fand es auch noch cool, zu kotzen zu schwanken, naja alc halt. Danach ging es echt schnell, bei jeder Belastung hab ich alc zu mir genommen. Mit 16 kam auch noch Thc hinzu, und mit 17 Benzos, meine Erfahrung mit Heroin war unbeabsichtigt, ich hatte da jemanden der mir immer pulver auf mein Thc-köpfchen gemacht hat, ich hab mir nie was dabei gedacht. Bin dann nach einem Monat Dauerrausch bei meiner lieben Oma aufgeschlagen, erst hab ich nichts gemerkt, bis er dann da war und ich nicht wusste wie mir geschiet, krämpfe kotzen Durchfall das komplett Packet. Er rief mich 2 tage später an und fragte wie es mir geht, ich würde mich ja garnicht mehr melden, als ich dann über mein
Befinden sprach, sollte ich mich in ein Taxi setzen und zu ihm kommen, ich tat wie mir es gesagt wurde. Er legte mir ein Päckchen hin und sagte willkommen im Club. Ich wusste erstmal nicht was er meinte, aber als ich mein erstes Blech geraucht hab, und der affe raus aus meinem Körper war wusste ich was er meinte. Ich möchte ihm keine böse Absicht unterstellen, aber das fand ich schon echt übel. Aber statt aufzuhören konnte ich den schmerz nicht ertragen, mich selbst nicht ertragen und machte Munter weiter. Es ging echt schnell, der absturz, hab meine Ausbildung noch geschafft aber dann ging es Berg ab, mein Geld war weg und der affe war dar. Hab alles verloren was man sich in all den Jahren aufgebaut hat. Und ich war grad mal 22 Jahre jung, als es richtig los ging. Ich musste mein Essen aus der Bahnhofsmission am Bahnhof holen, und für meinen Stoff na ja ihr könnt es euch ja denken. Ich hab in Geldinstituten unterschlupf im Winter gehabt. Und im Sommer unter brücken geschlafen das war ein film. Aber das ist der preis wenn man sich keine Hilfe sucht, und immer so weiter macht. Das ende vom Lied war das die Krippo , mich auf lass bei einer Kontrolle und ich weg vom Fenster war. Ich weiß noch wie ich dem Beamten dankte mich endlich gefasst zu haben. Als ich dann die 4 Jahre im Knast war und ich nach 3 Monaten sauber war, ich mich fühlen konnte wusste ich das ich nie mehr zurück nach Hause gehn kann, weil ich sofort wieder angefangen hätte. Also blieb ich da wo das leben mich hin verschlagen hatte. Ich war 7 Monate draußen hab mir langsam alles wieder aufgebaut, als ich meine arbeit verloren hab. Was mach ich Spinner, ich suche und finde was ich wollte, oh man. Ich bin aber sofort in eine gastsub. gekommen und nach 3 Monaten bin ich in die Entgiftung gegangen. Das war echt übel, wenn ich da ran denke, als ich raus gekommen bin ging es mir noch nicht mal richtig gut, aber es ging dann mit der zeit. Jetzt war ich 7 clean und im Sommer hab ich noch einen Rückfall gehabt der ging 8 tage sofort Entgiftung rein, hatte aber noch Suchtdruck und bin nach einem Monat clean sein in eine Sub. gegangen, und nach 3 Monaten wieder in eine Entgiftung, jetzt bin ich seid 16 Tagen auf null, mir geht es noch nicht wirklich gut, aber da muss ich wohl durch, und ich hab eine Erfahrung gemacht, es kann immer wieder passieren ich werde es wohl nie ganz aus meinen Kopf streichen können, werde mir aber immer wieder Hilfe suchen, auf einen total absturz hab ich keine lust mehr. Könnte ich auch nicht mehr überstehn mit 37, es reicht auch glaub ich. Es war ein wenig schnell geschrieben wollte kein Roman verfassen, aber die Eckpunkte meiner Erfahrung habt ihr nun gelesen. Ich wünsche euch und mir alles gute.

[lämmchen]

Hallo Sid,

versuche mal, aus den tiefen Tälern das positive rauszufiltern. Du hast schlimmes erlebt. Kannst aber recht gut reflektieren was Dir gut tut und was nicht. Manche schaffen selbst das nicht mehr. Aber Du

Du weisst, das man sich durchaus Hilfe holen kann und sie auch bekommt. Dafür muss man oft sein Innerstes nach Aussen kehren.

Bleib stark und schreib hier weiter, vielleicht hilft es Dir. Einige haben so ähnliche Karrieren wie Du, ein Austausch kann auch immer eine Hilfe sein.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft bei durchhalten.

Herzliche Grüsse von Lämmchen

[Sidjusted]

Ok ich danke dir, werde ich auch so machen das ich hier mit euch schreiben und über das Thema reden werde. Ist wohl besser als immer nur alles zu schlucken ! (Suchtdruck)
Ps: Das mit dem optimistischer sein, werde ich auch mal versuchen, versprochen.

[Blackrose]

Hallo Sid,
ich kann zwar von der Sache her nicht mitreden, aber Dein geschilderter Lebenslauf hat mich schon ein bischen betroffen gemacht.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und verliere nie den Mut, Hilfe zu suchen und diese auch anzunehmen.
Viel Glück !

LG
Blackrose