Derealisation/Introversion/Sozialphobie durch Drogen?

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen)
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
S3D4TIV
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.10.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2012 23:17    Titel: Derealisation/Introversion/Sozialphobie durch Drogen? Antworten mit Zitat

Salvete,

ich bin neu hier im Forum, daher würd' ich sagen, dass ich mein Problem einfach mal vorstelle.

Ich (m, 18 ) war - an und für sich - immer 'nen Sonderling. Schon seit der Kindheit. Am besten werdet ihr es wohl mit einer Szene meiner frühen Kindheit verstehn:

"Ich (4 Jahre alt) laufe auf dem Spielplatz auf eine Schaukel zu. Aus der anderen Richtung kommt ein anderes Kind in meinem Alter. Ich sehe es, bleibe schlagartig stehen, drehe mich um und gehe geknickt zurück zu meinen Eltern."

Oder umgangssprachlich: Ich hab' keine Eier. Und das war eigentlich auch nie ein Problem für mich. Es war mir nichtmal wirklich bewusst, bis ich mit 16 aus reinem Interesse Gras geraucht hab. Ich mochte den Zustand (Wär auch komisch, wenn nicht). Aber anstatt die Drogenszene langsam kennenzulernen, bin ich gleich von 0 auf 100. Es hat keine 6 Monate gedauert und die verschiedenen Rauschzustände, die mein Gehirn kannte, belief sich auf eine Zahl jenseits der 20. Neben "weichen" und "harten" Drogen gab ich mir ab und an sogar Medis und große Mengen Lösungsmittel - keine Tugend, ich weiß..

Bis heute kann ich glücklicherweise stolz von mir sagen keine Sucht nach einer bestimmten Droge zu haben (gut, dass man "Verdrängung" nicht als Droge abstempelt). Und mein Interesse mich andauernd zu berauschen - ob Alk oder sonst was - lässt auch stetig nach. Mein Körper wird's mir danken.

Um zum grünen Punkt zu kommen: Ich bin von Natur aus introvertiert (Schwer in mich gekehrt), aber seit die Drogenepoche meines Lebens angebrochen ist, fällt es mir schwerer denn nie mich mit Menschen zu artikulieren. Das klingt jetzt evtl. lächerlich, aber sobald ich vor jemandem stehe (fast egal wer), fangen meine Hände an tierisch zu schwitzen, ich bekomme Panik und meine Gedanken zerstreuen sich in alle Richtungen. Dauert die Situation länger, kann es auch zu Zittern und Darmproblemen kommen.
Bei _guten_ Freunden ist es nicht so schlimm, aber bei Fremden, Bekannten, Chef, ja sogar Eltern geht es gar nicht. Ich meide solche Situationen, weil ich schwere Angst davor habe, auch wenn es nur ums "quatschen" geht. Ich wage mal zu behaupten, dass ich kein Dummerchen bin (Naja, "sozial" wohl schon), aber solche Sachen wie Ironie/Sarkasmus/Rhetorik verstehe ich im direkten Gespräch einfach nicht. Beim Schreiben/Lesen ist das wieder was ganz anderes. Oft spreche ich mit Leuten und könnte mich im Nachhinein selber Ohrfeigen, dass ich das Gespräch nicht anders gestaltet hab. Ich bin beinahe ein Sheldon Cooper (Für die Serienjunkies unter uns). Aufgrund der vielen Defizite (Sachen, die ich in meiner Kindheit einfach nicht gelernt hab, weil ich sie gemieden habe) plagen mich heute Depressionen (Waren auch schon vor dem Drogenkonsum da, haben sich dadurch auch nicht verstärkt). Aber am schlimmsten betroffen ist natürlich immernoch das Sexualverhalten des vorliegenden Probanden..

Meine Fragen an euch Leser: Ist das psychotisches Verhalten? Ich will das endlich ablegen, bin bereit jegliche Suchtmittel hinter mir zu lassen (in progress), wär sogar bereit einen Psychologen zu besuchen, weil sich diese Sache massiv auf meine Noten niederschlägt (Im Vergleich zu dem, was ich wirklich kann, hat mündliches Versagen meinen Schnitt verdoppelt). Ich stehe mir selbst im Weg, ich kann und will mich so nicht akzeptieren!

Ich weiß, dass das ein Forum für Problematiken mit Konsumverhalten, etc ist, aber ich hoffe, dass sich irgendjemand meldet, der evtl. Erfahrung mit meiner Misere hat.

Ein tiefgründiges Lob an alle, die bis hierhin gelesen haben.

PS: Ferndiagnosen sind wohl nicht möglich, aber zum Verständnis: Jedes mal, wenn ich dank MDMA am Rollen war, habe ich mich gefühlt, wie ein "normaler" Mensch. Ich konnte selbst intensiveren Unterredungen folgen und sie sogar selber anstimmen.
Nach oben
Mr. Haze
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.10.2012
Beiträge: 229

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2012 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ein wenig kenne ich das Problem, wenn auch nicht so extrem wie bei dir. Der hauptgrund, warum ich gerade wiedermal (seit kurzem) keine Lust aufs Kiffen habe und ne Pause mache ist genau das. Ich sitze tagsüber am Mittagstisch in der Kantine und kann mich nicht an Gesprächen beteiligen..und wenn, sage ich was, was ich hinterher bereue. Was dazu führt, dass ich noch stiller bin.

Ich glaube, soviel wie ich heute am Mittagstisch geredet habe, habe ich die letzten 3 Jahre zusammen nicht..will sagen, einen Anteil trägt die Droge schon zu bei. Vor dem Kiffen war ich eigentlich eher extrovertiert, was Leute, die mich heute gut kennen, noch 'spüren' bzw. vermuten. Das Kiffen hat aber meine Persönlichkeit in Richtung 'introvertiert' verändert.

"Es war mir nichtmal wirklich bewusst, bis ich mit 16 aus reinem Interesse Gras geraucht hab."

Ja, das ist Segen und Fluch zugleich. Gras kann dabei helfen, sich selbst zu analysieren und es wird einem Dinge bewusst, die vorher bestenfalls im Unterbewusstsein schlummerte. Ich kenne aber leider Leute, die damit gar nicht klar kamen. So aus der Ferne kann ich bei dir aber keine der Symptome erkennen, die ich bei guten Freunden kennengelernt habe, bei denen 'drogeninduzierte Psychosen' diagnostiziert und in die geschlossene eingeliefert wurden. (!wir haben 'nur' gekifft..das aber exzessiv). Bei dir gehts eher in Richtung Neurose (Achtung: ich bin kein fachmann)

Als rat kann ich dir nur geben: sich helfen lassen ist nie verkehrt. Auch wenns keine Psychose wäre..du bist ja offensichtlich in einer Situation in der du glaubst, alleine nicht rauszukommen.
Nach oben
S3D4TIV
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.10.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2012 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Mr. Haze,

erst einmal ein herzliches Dankeschön für deine Antwort! Smile

Dass es außer mir noch weitere Menschen gibt, die mein Problem teilen ist eigentlich logisch - es war mir nur nie wirklich bewusst. Es beruhigt mich auf irgendeine Weise.

Zitat:
Ja, das ist Segen und Fluch zugleich. Gras kann dabei helfen, sich selbst zu analysieren und es wird einem Dinge bewusst, die vorher bestenfalls im Unterbewusstsein schlummerte.


Du sprichst mir aus der Seele! Ich vermute, dass sich meine Persönlichkeit durch das Kiffen nicht groß verändert hat - meine Sicht darauf jedoch schon. Ich werde das grüne Gold jetzt erstmal aus meiner Hirnchemie verbannen und abwarten. Wenn es nicht besser wird, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich in Therapie zu stecken.

Falls jemand noch Tipps haben sollte - ich bin offen dafür! Bis dahin bedanke ich mich erstmal Exclamation

S3D4TIV
Nach oben
Drachenläufer
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2012 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi S3usw...

Du selbst siehst eigentlich keine drogeninduzierte Vestärkung Deines "Problems". Und warum sollten wir jetzt daran zweifeln?

Der Besuch bei einem Psychotherapeut ist sicherlich bei einer asugeprägten Sozialphobie gar keine schlechte Idee. Ich melde mich auch nur zu Wort, weil ich derzeit viel über sog. Nootropika lese, und ich auf den einschlägigen Foren (z.B. www.longecity.com) auffällig viele Aussagen zu der angstlösenden Wirkung von einigen Substanzen lesen - insbesondere was soziale Ängste anbelangt.

Falls Du in der Richtung mal forschen willst, da geht es um Sulbutiamine, Piracetam und die anderen Racetame einschließlich Noopept. Du selber erwähnst ja MDMA als Schlüsseldroge. Die oben genannten Stoffe werden gerne damit verglichen, halt ohne die starke Euphorie-Komponente.
Nach oben
sabotage35
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2012 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Du,

ich kenne das Prolem auch. Nur nicht so intensiv wie es bei Dir der Fall ist.
War und bin teilweise immer noch introvertiert. War aber früher schlimmer. Jetzt geht es eigentlich ganz gut bzw. bin fast gar nicht mehr so.

Aber früher als ich klein war und dann im Teenageralter war es auch furchbar. Die Angst vor Puplikum zu sprechen oder vor einer Gruppe ging gar nicht.

Herzklopfen bis zum Hals, schwitzige Hände, einfach nur Angst. Lampenfieber ist ja eigentlich normal aber das ging weit darüber.
Deswegen war ich Anfangs in der Schule auch schlecht. Ich habe mich einfach nicht getraut etwas zu sagen und bei Referaten war ich immer krank.
Obwohl mein IQ wesentlich höher ist konnte ich trotzdem nicht die Leistung bringen. Das kam erst später.
Deswegen bin ich auch bei Heroin hängengeblieben weil das die Droge einfach sehr gut konnte, die Unsicherheit und die Angst auf ein 0 zu reduzieren.

Als ich dann eine beispiellose Drogenkarriere hinter mir hatte und ich clean war, kam alles wieder hoch.
Konnte mit meiner Chefin mich nicht richtig unterhalten und die Angstsymptome kamen wieder zurück. Hat sehr lang gedauert bis ich es gelernt habe drüber zu stehen und zu erkennen, dass die Angst irrational ist und siehe da... nach einiger Zeit wurde alles besser bis zum heutigen Tag wo ich wieder ganz normal bin.
Das Paradoxum an dem ganzen war, dass ich, obwohl ich eine sozialphopie hatte mich trotzdem in den Mittelpunkt gestellt hatte. Ich war ein erfolgreicher DJ, hatte immer die schönsten Frauen. Obwohl ich mir immer in die Hose gemacht habe vor Angst, vor unbekannten Leuten. Aber deswegen habe ich dann auch Drogen genommen anstatt mir profesionelle Hilfe zu holen.

Aber ich bin mittlerweile 35 Jahre und ich denke im Alter geht so einiges weg was man als junger Typ noch nicht hatte-Lebenserfahrung und den Fokus was wirklich wichtig ist.
Nach oben
S3D4TIV
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.10.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2012 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Drachenläufer,

Zitat:
Du selbst siehst eigentlich keine drogeninduzierte Vestärkung Deines "Problems". Und warum sollten wir jetzt daran zweifeln?


Weil -Ich- auch nur -Ich- bin und es in der Vergangenheit nicht zu selten passiert ist, dass ich mich selbst falsch reflektiert habe und so von Anderen oft schief angeguckt wurde. Ich frage EUCH, weil ihr unbestreitbar mehr Drogen- und Lebenserfahrung besitzt als ich. Die Annahme einer Sozialphobie ist außerdem lediglich eine Hypothese meinerseits, da sich die Symptome stark überschneiden.

Ich hab von den von dir angesprochenen Nootropika noch nichts gehört - aber ich werde mich in dem Forum definitiv kundig machen!

Danke für den Anreiz und deine Hilfe Smile
Nach oben
S3D4TIV
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.10.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2012 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Sabotage,

wenn die Zeit alle Wunden heilt, werde ich wohl trotzdem gutes Heilfleisch brauchen. Das Lampenfieber von dem du sprichst - mMn kann sich kein Extrovertierter davon ein Ausmaß machen, es geht bis zum absoluten Blackout, dass man sich einfach nur noch umdrehen möchte, um aus dem Raum zu rennen - am besten mit dem Kopf voran in eine Kreissäge hinein.

Deine Erfahrung mit H ist interessant und sagt mir, dass ich wohl niemals etwas damit zu tun haben darf (Habe in der Vergangenheit schon mit dem Gedanken gespielt..).

Zitat:
Das Paradoxum an dem ganzen war, dass ich, obwohl ich eine sozialphopie hatte mich trotzdem in den Mittelpunkt gestellt hatte. Ich war ein erfolgreicher DJ, hatte immer die schönsten Frauen. Obwohl ich mir immer in die Hose gemacht habe vor Angst, vor unbekannten Leuten


Zugegeben, um dieses Paradoxon beneide ich dich etwas, auch wenn der Preis dafür vermutlich hoch war.

Danke vielmals für diesen Einblick in den Leben - die Tatsache, dass Andere es geschafft haben lässt mich Licht am Ende des Tunnels sehen. Früher oder später werde ich auch aus diesem Gefängnis ausbrechen.

Beste Grüße
Nach oben
Drachenläufer
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2012 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

sabotage35 hat Folgendes geschrieben:
Aber ich bin mittlerweile 35 Jahre und ich denke im Alter geht so einiges weg was man als junger Typ noch nicht hatte-Lebenserfahrung und den Fokus was wirklich wichtig ist.


Sehr guter Punkt, man muss leider'n bisschen (ganz schön lange manchmal) warten, bis diese Sicherheit im Leben kommt. Bei mir war das mit etwa 30. Es fiel mit meiner ersten richtigen Festanstellung zusammen. Auf einmal hatte ich meine Mitte gefunden, kannte meine Position in der Gesellschaft. Naja, aber der Downside ist, dass ich mit 40 dann realisierte, wie festgefahren ich doch in dieser Rolle eigentlich bin. Die klassische Midlife Crisis. Während es mit 30 beruhigend war, nun "in der Spur" zu sein, war es ab 40 auf einmal etwas frustrierend. Ach, das Leben ist nicht einfach, vor allem für sensible, intelligente Menschen, die selbstreflektiert sind. Die eine Folge von Dr. House war da so prägnant. Der Patient war DXM-User (ich glaube, es war DXM) und irgendwann kam dieser zentrale Satz von ihm: Er fühle sich einfach so depremiert über die Unzulänglichkeiten des Alltags, dass er sich in den Rausch flüchten muss (oder so ähnlich, war irgendwie besser im Original) Embarassed
Nach oben
Ballerina73
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.11.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2012 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem mit dem Artikulieren liegt tief in deiner Psyche verankert und wie die anderen schon sagen, kann die Droge das Problem bestärken. Ich habe - wie Du - seit meiner Kindheit damit zu kämpfen. Ich kann mich nicht wirklich öffnen und es fällt mir unglaublich schwer, einen einfachen Smalltalk zu führen.

Dies führt bei der Arbeit zum Beispiel dazu, dass ich in der Frezeit kaum eingebunden werde oder selten auf Partys eingeladen werde. Durch die Droge ist das ganze noch etwas schlimmer geworden und ich hatte ein richtiges Problem.

Meine Situation hat sich etwas verbessert, seidem ich jedes Gespräch als einen kleinen Auftritt ansehe. Ich sehe die Angst vor dem Versagen als normales Lampenfieber vor dem Auftritt. Dieser Artikel beschreibt zum Beispiel, wie Künstler mit dem Lampenfieber umgehen. Manche Tipps haben mir definitiv geholfen, auch wenn es für manche krank klingt, dass ich jedes Gespräch als eigenen Auftritt ansehe. Very Happy

Liebe Grüße und gute Besserung!
Nach oben
Luukas
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.06.2012
Beiträge: 590

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2012 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass bei den meisten, die hier grade geschrieben haben und sich in ihrer jugend/kindheit nicht öffnen konnten, nicht unbedingt was mit den Drogen zu tun hat/haben muss.
Höre immer wieder erwachsene, die sagen, dass sie in ihrer kindheit sehr schüchtern waren und es jetzt nciht mehr sind und die haben nich gezogen oder viel gekifft oder sonst was.
S3D4TIV, du solltest vieleicht echt mal zum psychologen gehen und dich da 'ausquatschen'.
Vieleicht hast du auch ads oder asperger. Kannst dich ja mal im internet drüber schlau machen. Auf internet tests würde ich aber keinen alzugroßen wert legen Wink
Nach oben
S3D4TIV
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.10.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2012 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

@ Ballerina73:
Ich hab' nie mit dem Gedanken gespielt, das Problem so zu umgehen. Interessant finde ich es auf jeden Fall! Bisher liefen meine Gedanken immer eher in die Richtung, ich müsse mir ein Gespräch wie einen Mannschaftssport vorstellen - auf jede Aktion muss eine wohl überlegte, beinahe reflexartige Reaktion folgen, die den Gegenüber anregt, eine Antwort nach meinem Ermessen zu geben. Beeinflussung über Beeinflussung.. dieser Gedanke hat bei mir bislang nie Früchte getragen, da ich das alles ohnehin wieder vergesse, sobald ich vor einem Menschen stehe - mir fehlt dazu die Konzentration.

@ Luukas:
Ich find' es grad beinahe belustigend, dass du von ADS und Autismus schreibst. Als ich noch "auf der Suche" nach meinem Problem war, waren die Begriffe "Psychose", "ADS" und "Autismus" doch tatsächlich meine ersten Vermutungen. Aber du hast natürlich Recht, keiner hier wird mir eine Diagnose stellen können, erst recht nicht ich selbst.
Was den Psychologen angeht: Der Plan steht, aber wie immer stehe ich mir selbst im Weg. Ich habe Angst und weiß nicht, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist..

Danke euch Beiden für die Anregungen und Informationen!
S3D4TIV
Nach oben
Luukas
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.06.2012
Beiträge: 590

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2012 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ein familienmitglied von mir ist autist. Ich weiß einiges über das thema. Und du hast ja schon gesagt, dass du dir sheldon cooper ähnelst Smile
Kannst du überhaupt keine mimik erkennen, wie sich der gegenüberstehende fühlt?
Weißt du was das lachen bedeuted oder vermutest du es nur?
Ferndiagnose geht nicht ja. Übwerwinde dich einmal und ruf bei einem psychologen an. Auch wenn es dir schwer fällt. Lieber jetzt als nie Very Happy
Nach oben
S3D4TIV
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.10.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2012 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hey,

Sheldon Cooper ist zugegeben aber auch ein relativ harter Vergleich. Viele Schulfreunde nennen mich jedoch ab und zu so und es wurde auch schon ein Sarkasmus-Schildchen gebaut, wenn ich mal wieder mit vollem Ernst auf eine ironische Aussage versucht habe einzugehen.
Es ist allerdings nicht so, als würde gar überhaupt keine Mimiken verstehen. Wenn mein Gegenüber lacht, bin ich meistens in der Lage ihn zu verstehen - handelt es sich aber um einen Blick der Fragwürdigkeit (zB. hochgezogene Augenbraue) oder der Ernsthaftigkeit, brauche ich schlichtweg meine Zeit, um zu verstehen, woher dieser rührt. Und diese Zeit bietet ein Gespräch nicht, weswegen ich der Mimik des Gegenübers zugegebenermaßen nur wenig Beachtung schenke. Des Weiteren bestehen Gespräche mit mir meist nur aus Aneinanderreihungen objektiver Aussagen (Ich hoffe, du verstehst, was ich meine), bietet mir hingegen jemand seine subjektive Meinung an, bin ich oft dazu geneigt dieser Person die Logik-Keule zu geben, sofern seine Meinung meinem Weltbild widerspricht. Ich denke, ich wurde aufgrund dessen auch schon des öfteren als "Klugscheißer" abgestempelt - was ich jedoch während und unmittelbar nach dem Gespräch nicht realisiere.

Anbei: War gestern Nacht bei Bekannten und es war auch ein Typ anwesend, den ich bislang erst wenige Male gesehen habe. Habe auch nie viel mit dem gesprochen. Als er mich dann sah, kam von ihm "Ah, da ist ja unser soziopathischer Freund!" - Ich war etwas geschockt, dass es so offensichtlich für andere ist, besonders weil ich generell mit niemandem direkt über so etwas rede.

Danke für deine Hilfe, Luukas!

PS: Ich schätze, ich werde den Psychodok die Tage telefonisch konsultieren - auch wenn ich eine ausgeprägte Telefonphobie habe. Letztlich geht es ja immer noch um mein Wohlbefinden.
Nach oben
Mr. Haze
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.10.2012
Beiträge: 229

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2012 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

S3D4TIV hat Folgendes geschrieben:

PS: Ich schätze, ich werde den Psychodok die Tage telefonisch konsultieren - auch wenn ich eine ausgeprägte Telefonphobie habe. Letztlich geht es ja immer noch um mein Wohlbefinden.


Hallo S3D4TIV,

ich habe mich bewusst im Thread zurückgehalten, nachdem ich gelesen habe, dass andere hier im Thread dich viel besser verstehen und dir besser helfen kann. Du sollst nur wissen, dass ich deinen Entschluss gut finde und dir ganz viel Kraft wünsche.

lg
Nach oben
billythekid
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.02.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2013 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

irgendwie wusste ich irgendwo in mir drin, das auch andere mit ähnlichen problemen wie ich zu kämpfen haben. da ich diese im realen leben nicht angetroffen habe, auch nicht wirklich verwunderlich in anbetracht der problematik, habe ich die hoffnung schon fast aufgegeben.. deshalb umso glücklicher gleichgesinnte gefunden zu haben Very Happy

durch meinen introvertiert angeeigneten charakter, der mir durch meine kindheit aufgezwungen wurde, eignete ich mir als notkompensation so ziemlich von allen persöhnlichkeitsstörungen soviel an, um mit grösstmöglichster bequemlichkeit gleichwohl mein geltungsbedürfniss stillen zu können.

wirklich angeboren ist meines erachtens nur die angst vor engen räumen und vielen leuten. alles andere, zbsp. narzisstisches antiempatisches verhalten resultiert aus der angst zu kurz zu kommen, bzw hintergangen betrogen zu werden.
die angst vor leuten zu sprechen oder einfache gespräche zu führen, mimik zu interpretieren und zuzuhören, welche ich nur zu genüge kenne, folgert aus der tatsache, dass meine narzisstische ausstrahlung bei sozial normal kompetenten personen als arroganz interptretiert wird und deshalb der misserfolg, da ich mit ablehnung nicht umgehen kann,vorprogramiert ist.

somit ist die negativspirale vorprogrammiert. hätte ich genug eier würde ich das narzisstische ding wahrscheinlich voll durchziehen. Smile stattdessen depressionen und paranoia (haha dieses wort) und zynismus/sarkasmus (situationskomik Very Happy)

unser problem ist unsere überdurchschnittliche differenziertheit und objektivität. sensibel sein ist ok aber nur auf eine selbstlose art und weise.
wäre schön etwas von euch zu hören, wie ihr seht das problem anzupacken. da ich die hoffnung nicht habe das sich das ganze bei mir von selbst einrenkt

peace
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin